Neuling Fragen zur Gestaltung Klavierunterricht

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Steven128

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12. Juni 2018
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Hallo zusammen,

ich bin ein wenig unsicher da ich nicht weiss wie ein Klavierunterricht aussehen sollte. Derzeit ist es so ich bekomme ein Stück als Hausaufgabe und erarbeite mir die Fingersätze selber. Der KL gibt mir aber schon auch Hinweise was z.B. der Unterschied ist zum zuletzt gespielten Musikstück oder er fragt mich was mir an den neuen Stücken auffällt.

Dann übe ich die Stücke zu Hause und spiele sie in der nächsten Klavierstunde vor. Mehr oder weniger fehlerfrei. Wenn ich jetzt z.B. ein Stück spiele und mich "verhaue" also mal einen Ton falsch spiele oder so... geht der KL eigentlich nicht darauf ein. Im Gegenteil er sagt dann trotzem ... "das passt schon" Ich muss das Stück dann auch nicht wiederholen.

Außer dass einemal wo ich einen völligen Blackout hatte und nicht mehr vor oder zurück wusste :-)

Ich nehme dann die Stücke nochmals zu Hause durch und die neuen kommen dann halt dazu....

Fingerübungen usw. werden keine gemacht auch kein Hinweis wie z.B.

"so sitzt man richtig am Klavier"
"die Fingerhaltung sieht folgendermaßen aus.... "

usw....

Ist das "normal" so ????? Ich weiss leider nicht mehr wie es früher im Musik Unterricht (kein Klavier) war. Das Alter halt.

Ich muss aber sagen das ich mich wohl fühle im Klavierunterricht und ich mit dem KL auch zurecht komme. Ich hatte bislang aber auch noch nicht so viele KL Stunden. Aber ich glaube sicher nicht das ich ein Naturtalent bin und von Anfang an alles richtig mache ... ganz sicher nicht.

Oder macht man das am Anfang so um den Schüler nicht zu demotivieren ???

Mich würde einfach mal eure Einschätzung interessieren.

Vielen Dank für eure HIlfe...

Grüße
Steven
 
Hallo Nachtmusikerin,

vielen Dank für den Hinweis. Was meinst du mit "Nicht auf Nachmittags angewiesen" ? Ich bin leider berufstätig und deshalb auf KL-Stunden am WE oder unter der Woche ab ca. 17.00 Uhr angewiesen. Ich vermute dann wir das wohl eher nix oder ?

Eine Stunde üben am Tag schreckt mich überhaupt nicht ab. Ich will ja was lernen. Hast du zufällig noch Alternativen ? Kennst du Meffert in LB ?

Grüße
Steven
 
Hat sie auch eine Peitsche? Oder andere Züchtigungswerkzeuge?
Wie kommst du auf die Idee, dass ein guter Lehrer so etwas braucht? Die wirklich tollen Lehrer, die auch erfolgreich Kinder unterrichten, sind zwar streng, haben aber in der Regel ein sehr gutes Verhältnis zu den Schülern.
Dir ist offensichtlich der Leistungsgedanke als solcher schon suspekt, ansonsten käme kein derart dämlicher Kommentar. Sorry.
vielen Dank für den Hinweis. Was meinst du mit "Nicht auf Nachmittags angewiesen" ? Ich bin leider berufstätig und deshalb auf KL-Stunden am WE oder unter der Woche ab ca. 17.00 Uhr angewiesen. Ich vermute dann wir das wohl eher nix oder ?
Ab 13 Uhr ist in den städtischen Musikschulen meistens Hochbetrieb. Denn dann haben die Kinder frei. Manche Lehrer unterrichten deswegen ganz gerne morgens.
Ruf doch einfach mal an.
Ich habe keine Ahnung, wann und ob Frau Rademacher noch zusätzlich unterrichtet. Das musst du einfach selbst herausfinden.
Bezüglich Meffert: Ich habe mir gerade mal die Lehrer angeschaut. Bekannt ist mir nur Natalia Dyatchina. Ich hatte sie vor 2-3 Jahren mal in einem Triokonzert gehört. Es war OK, hat mich aber auch nicht umgehauen. Wie sie unterrichtet, weiß ich allerdings nicht.
Die Chance ist groß, dass sie vor den Sommerferien noch ein Schülervorspiel veranstaltet. Einfach nach dem Termin fragen, hingehen, die Schüler begutachten und gegebenfalls mit ihr reden.
LG,
NaMu
 
@Steven128
Mein Tipp (wobei vermutlich Hopfen und Malz (Gott erhalts) bei dem KL eh verloren ist):
Schreibe alle Fragen die du hast zu Papier (dieses Aufschreiben ist wichtig) und kommunizerie sie mit deinem KL.Und zwar würde ich das außerhalb der KL-Stunde machen per Telfon oder kurzem Cafe etc. So geht dieses Gespräch nicht von deiner KL Stunden Zeit weg.:-)

Dann sag uns bescheid was er geantwortet hat, vermutlich hat das nämlich hohen Unterhaltungswert.

SG
 
Ich kann dir Wanda Klein in Kornwestheim empfehlen. Sie gibt dort am 8. Juli ein Konzert in der Musikschule. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit dir ein Bild von ihr zu machen und sie kennenzulernen.
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass jemand, der toll spielt, nicht unbedingt gut unterrichtet. Deswegen würde ich wirklich auch dazu raten, die Schüler anzuören.
LG,
NaMu
 
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass jemand, der toll spielt, nicht unbedingt gut unterrichtet. Deswegen würde ich wirklich auch dazu raten, die Schüler anzuören.
LG,
NaMu
Da stimme ich dir hundertprozentig zu! :-)

Ich hatte als Kind viele Jahre Unterricht bei ihr und bin jetzt als Wiedereinsteiger auch wieder bei ihr gelandet. Mir hat ihr Unterricht bis jetzt sehr viel geholfen.
 
Hallo miteinander,

komme gerade von meiner "Schnupperstunde" beim "neuen" KL. Ich muss sagen schon von Anfang an kein Vergleich. Zuerst haben wir darüber gesprochen warum ich Klavier spielen möchte und uns versucht gegenseitig kennen zu lernen.

Danach durfte ich eine Kleinigkeit "vorspielen" damit der KL sich ein Bild machen konnte was ich "kann" bzw. natürlich mehr was ich nicht kann :-) Ich hab dann tapfer versucht zweihändig Hänsel und Gretel über die Bühne zu bekommen :-) :-)

Dann ging es auch schon los. Es wurden Grundlagen erklärt wie z.B.

- die richtige Fingerhaltung usw.
- die Klaviatur (kleine Oktave, große Oktave usw.)
- die weissen und schwarzen Tasten und ihre Bedeutung

usw.

Danach haben wir ein Spiel gemacht. Es wurde mir die Oktave vorgegeben und der Ton und ich musste diesen "spielen". Also in der Art:

"Spiele kleine Oktave das E"
"Spiele erste Oktave das C"

Was ich im übrigen gar nicht so einfach fand.

Anschliessend haben wir Üungen für die FInger gemacht (mit der linken und rechten Hand).

Nach Abschluss der Stunde (60 Minuten) gab es dann klare Anweisungen was auf das nächste mal zu üben ist und ich wurde befragt wie ich die Stunde fand. Der Ton war freundlich aber resolut. Teilweise hat die KL zu den Übungen "gesungen".

Also ich will jetzt nicht den Tag vor dem Abend loben. Aber es war zumindest für mich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es war anstrengend für Hirn und Hand. Bin gespannt wie es sich entwickelt. Ich hatte eben auch ein gutes Gefühl weil mir auch versucht wurde Grundlagen zu erklären was mir dann auch ein Gefühl der Sicherheit gab. Das hatte ich bei meinem alten KL nicht.

Ich werde weiter berichten. Es ist aus meiner Sicht zumindest schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Grüße
Steven128
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallole

noch ein kleinen Nachtrag. Ein Satz fiel auch noch

"Man spielt mit dem ganzen Körper Klavier"

ist mir gerade so eingefallen..

Grüße
Steven128
 

Es wurden Grundlagen erklärt wie z.B.

- die richtige Fingerhaltung usw.
Was ist es, was Du von diesen Erklärungen behalten hast, worin die "richtige Fingerhaltung" besteht? Worauf achtest Du nun konkret, nach diesen Erklärungen, zu Hause, wenn Du spielst, in bezug auf "Fingerhaltung"?

Anschliessend haben wir Üungen für die FInger gemacht (mit der linken und rechten Hand).
Was waren das konkret für Übungen? Hast Du die auch "auf", oder waren die nur in der Unterrichtsstunde?
 
Hallo

also ich versuche es mal in Worte zu fassen. Wie gesagt die Aussagen die ich mit nehmen konnte waren:


- es wird mit dem ganzen Körper gespielt nicht nur mit den FIngern
- die Grundlagen müssen sitzen, diese sind die Basis für alles weitere

Die Finger/Handhaltung hat sie mir vorgemacht und darauf hin gewiesen dass die Tasten mit den Fingerkuppen gespielt werden (ausser dem Daumen). Wenn ich es noch richtig im Kopf habe sagte Sie weil man da auch das meiste Gefühl darin hat.

Ich versuche die Übungen mal zu beschreiben wie gesagt wurden diese mit der linken und rechten Hand durchgeführt.

Es ging darum eine Taste mit dem Daumen "anzuschlagen". Ich sage mal aus einer gewissen Höhe. Dann wurde zwei später drei Töne nach oben gespielt und dann die Töne wieder abwärts bis zum Daumen. Das erst mit den Fingern 1 bis 3 und dann mit den Fingern 1 bis 4. Den Daumen musste ich dann immer um einen Ton versetzen. Also beim erstenmal war der Daumen beispielsweise auf dem C, dann auf dem D usw.. Das dann hoch bis zur 4 Oktave bzw. runter mit der linken Hand bis zur Sub Kontraoktave. Es ging dann darum die Finger beim Tastenwechsel deutlich anzuheben um die Muskulatur des Handrücken/der Finger zu aktivieren.

Dazu hat die KL "gesungen". Mir ist aufgefallen das die KL immer aktiv dabei war und sich mit mir beschäftigt hat und mich beobachtet hat.

Die KL hat mir immer erst gezeigt bzw. vorgespielt was sie sich vorstellt.

Puh ist das schwer zu beschreiben ...

Dazu kam eben die Übungen wo ich die Töne spielen musste die mir angesagt wurden. Also
"Kleine Oktave C", "1 Oktave CIS" usw. Wobei es da "nur" um das finden des richtigen Tones ging.

Ich habe keinen konkrekten Auftrag bekommen diese Dinge zu Hause zu üben. Es war "subtiler" besser kann ich es nicht beschreiben. Sie lies mich spüren dass Sie diese Übungen mit mir das nächstemal wieder macht. Hat es aber auch gesagt dass wir das nächste Woche wieder machen und mir war klar das ich es üben muss weil ich ja meine Defizite bemerkt habe.

Aufgefallen ist mir das bei der Schülerin vor mir eine "Russische Klavierschule" lag. Keine Ahnung was das "bedeutet".

Bei mir ging es im Unterricht nicht einmal um das Thema Klavierschule.

Ansonsten muss ich sagen fand ich die 60 Minuten Unterricht super. Weil es ausreichend Zeit gab die Dinge anzugehen. Für eine halbe Stunde Unterricht werde ich mich (mal unabhängig vom KL) erstmal nicht entscheiden.

Beim ersten KL war das eher auch so das Gefühl kaum sitzt man richtig ist man auch schon wieder raus..

Ich habe versucht so halbwegs das in Worte zu fassen was mein Eindruck von gestern war..

Ich hoffe das ist mir geglückt..

Grüße
Steven
 
Klingt nach alter russischer Schule. Kann das sein? Wichtige Frage: Wo genau an der Fingerkuppe sollst du die Taste berühren?
 
Hallo

ja kann durchaus sein. Die KL kommt glaube ich sprachlich aus dieser "Gegend" zumindest deutet alles darauf hin. Also wenn ich richtig verstanden habe nicht mit der Fläche (also nicht mit der Fläche mit der üblicherweisse Fingerabdrücke genommen werden) sorry besser kann ich es nicht beschreiben :-) :-) sondern vorne mit der Spitze...

Ach ja Noten haben in dem Sinn keine Rolle gespielt...

Grüße
Steven
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Steve, vielen Dank für Deinen Bericht!

Leider sieht es so aus, als könntest Du schon gleich wieder wechseln.

Folgende grundlegenden Dinge gehen, wenn Deine Beschreibung und auch meine Interpretation dessen, was Du schreibst (ich drücke mich hier vorsichtig aus!), zutreffen, gar nicht, da Du dann ganz falsche technische Grundlagen erlernst:

-"Es ging dann darum die Finger beim Tastenwechsel deutlich anzuheben um die Muskulatur des Handrücken/der Finger zu aktivieren."
Guck mal in den aktuellen Faden "4. und 5. Finger oft schwächer als die anderen Finger". Da wird das gerade ausführlich diskutiert und von den kompetenten Fachkräften im Forum dargelegt. Fingerheben zu üben ist grundfalsch. Leider unter KL aus Unkenntnis nach wie vor verbreitet. Auch scheint die Rolle des Arms total zu fehlen, die KL scheint "fingerorientiert" zu unterrichten, was ein No Go ist.

- "Also wenn ich richtig verstanden habe nicht mit der Fläche (also nicht mit der Fläche mit der üblicherweisse Fingerabdrücke genommen werden) sorry besser kann ich es nicht beschreiben sondern vorne mit der Spitze..."
Ebenfalls ganz unzweckmäßig, da das bedeutet, dass Du die Finger stark krümmen sollst. Das Gegenteil ist richtig: Sind die Finger ganz locker und weder gebeugt noch gestreckt, so sind sie LEICHT gekrümmt. Dies ist die zweckmäßige Ausgangsstellung (weil keine überflüssige Muskelaktivität und weil Hand nicht angespannt), und je vollflächiger der Kontakt der Fingerkuppe mit der Taste ist, desto mehr Tast-Informationen kommen im Nervensystem an und desto genauer und gefühlvoller kann man die Tasten manipulieren. Spielt man mit gekrümmten Fingern, ist von vornherein überflüssige Spannung da, insbesondere auch, wenn man mal Finger 2 und 3 oder 3 und 4 etwas spreizen muss (z.B. bei Akkorden), und wenn man mit der "Spitze" spielt, wie Du beschreibst, fühlt man nur wenig von den Tasten, und ungenaues, eher grobes und "hackiges" Spiel resultiert. U.a. Heinrich Neuhaus, der Begründer der "russischen Schule", hat darüber in seinem Buch "Die Kunst des Klavierspiels" geschrieben, falls Du was dazu nachlesen willst. Chopin hat den "Chopin-Griff" am Anfang des Klavierunterrichts unterrichtet, das heißt, Finger 1 bis 5 sind auf den Tasten E-Fis-Gis-Ais-C. Die mittleren 3 Finger ruhen dabei ideal entspannt und mit flächigem Fingerkuppenkontakt auf den 3 schwarzen Tasten. Erste Spielbewegungen erfolgen vom Arm aus und nicht legato, so dass man gleich die integrierte und nicht isolierte Fingerbenutzung erlernt. Auch hat er aus ähnlichen (und zusätzlichen, hier erstmal nicht relevanten) Gründen den Schülern als erste Tonleiter die H-Dur-Tonleiter aufgegeben, die im übrigen tatsächlich für die rechte Hand die einfachste Tonleiter ist.

Auch dass sie Dir durchgenommene Dinge nicht zum Üben aufgegeben hat, ist schlecht. Mit 1x pro Woche prägen sich Dinge nicht ein, werden nicht zur Gewohnheit.

Ja, es ist nicht einfach, einen guten KL zu finden. Dass er nett und aufmerksam ist und "System" drin hat, heißt leider noch lange nichts.
 
Ich bin zwar selbst erst Anfängerin, aber auch ich hatte zuerst eine Lehrerin die nach dieser russischen Schule unterrichtet hat. Ich bin verzweifelt weil es mir einfach nicht gelang die Stücke so zu gestalten wie ich mir das vorgestellt habe, dabei hatte ich doch alles "richtig" gemacht. Dieses Dogma, wie die Hand zu halten ist, angeblich, weil sie nur so locker ist, hat bei mir genau zum Gegenteil geführt. Ich habe den Fehler ewig bei mir gesucht und gedacht, ich sei grundsätzlich einfach zu verkrampft. Das war totaler Unsinn, ich kann die Hände locker lassen, auch beim Klavier spielen, ich kann es nur nicht wenn ich sie nicht locker lassen darf, weil ich sonst nicht die geforderte Handhaltung habe. Von daher kann ich die Empfehlung weiter zu suchen, nur bekräftigen. Vor allem weil Umlernen schwerer ist als neu lernen.
 
Das ist nicht "russische Schule", ich weiß nicht, woher dieser Unsinn immer kommt. Vielleicht daher, weil es russische KL sind... Die "russische Schule" wurde durch Heinrich Neuhaus begründet und lehrt eben nicht irgendwelchen Fingerkrümm- oder Fingerhebekram.
 

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