Mit Klavierspielen aufhören oder nicht?

Ich hab grad einen 16-jährigen rausgeworfen. Der lebt pubertätsbedingt zur Zeit auf einem sehr fernen Stern. Was die Kommunikation mit mir anging, hängt er gefühlt mindestens 10 Jahre hinterher... Wird sicher wieder. Aber nicht bei mir :007:

Herrlich!

Ist wie gerade bei uns daheim :021:nur als weibliche ausgabe, mit einigen anderen nuancen....es wird mehr zeit im bad als am schreibtisch verbracht.
was für beide geschlechter zutrifft....die zimmer sehen meist aus, als ob eine bombe eingeschlagen hätte....hat sich eine freundin zum besuch angekündigt, wird unser teenager plötzlich lebendig und hat in einem affenzahn ihre bude aufgeräumt....

ach, ich kann mich durchaus über diese episoden amüsieren.

dazu der schöne ausspruch "warum reden kleine kinder eigentlich immer so viel?" " weil sie in der pupertät mit ganz wenigen worten auskommen müssen." :004:
 
aber da ich bald fertig mit der Schule bin wird das etwas kompliziert.
Bald fertig mit der Schule, liest sich für mich wie bald fertig mit der Schule. Wer bald fertig mit der Schule ist, sollte eigentlich alt genug für Ferienarbeit sein. Beim Gärtner hatten wir als Kinder einmal Kränze gebunden. Wenn ich mich richtig erinnere, war ich da noch nicht älter als 14 Jahre.
 
wer will, findet wege...

wer nicht will, findet auswege...

:007:
 
es wird mehr zeit im bad als am schreibtisch verbracht.
Und das ist sehr schlimm.

Die heutigen Mädchen und jungen Frauen sind zu einem Großteil äußerst Äußerlichkeiten-fixiert, und wer, selbst als Teenie, nicht bis aufs i-Tüpfelchen perfekt zurechtgemacht und gekleidet ist, kriegt Probleme.

Das ist ein unglaublicher Narzissmus, eine unglaubliche Oberflächlichkeit, eine unglaubliche Kommerzialisierung, ja, auch eine unglaubliche Früh-Sexualisierung. (Ich bedauere die armen heutigen Schuljungs - wäre ich damals von solchen Massen von Schnitten umgeben gewesen, ich hätte jede Pause dringend zum Keulen aufs Schulklo gemusst...)

Und nein, es ist nicht das böse Patriarchat, und auch nicht die böse kapitalistische Waren- und Werbewelt. Die Mädchen machen das aus Konkurrenz untereinander.
 
Die Mädchen heute machen genau dass, was sie schon gemacht haben, als ich in dem Alter war. Lediglich die Mode ist eine andere. Einige haben dabei eine Passion, andere nicht. Wenn jetzt hier die, bei denen diese Passion zufällig das Klavier war, sich als sie quasi besseren Menschen hin stellen, dann finde ich das ausgesprochen witzig.

Meine Passion war auch nicht die Musik, aber deswegen darf mir noch lange niemand erzählen mein Interesse an Musik sei nicht echt.

Dieses über andere Menschen urteilen, ist doch nichts weiter als ein Machtgebaren, interessant, wer das hier so nötig hat. Vor allem wem gegenüber.
 
Die Jungs haben in diesem Alter doch immer schon weniger Checkung gehabt Gesteuert von ihrem .. :007:
 
@hasenbein

Ich muss Dir jetzt mal widersprechen (auch wenn ich zunächst tendenziell das Gleiche dachte) Aber: Erinner Dich mal: Wie sind wir mit 16, 17 durchs Lebengetaumelt!!! Das muss man schon mal anerkennen, dass Lyma Rat und Richtung sucht und sich nicht einfach dem momentanen / unklaren Impuls nachgibt.
Als ich in diesem Alter war, saß ich nachmittags am Klavier im Musikraum der Schule und später dann bis nachts in der Musikschule und habe geübt, denn bei uns zuhause fing nach 5 min ein dermaßen lautes Getrampel über unseren Köpfen an, dass das Üben nicht mehr möglich war. Ich habe seither nie wieder bei meiner Mutter das Klavier angerührt und bekomme heute noch Herzrasen beim Gedanken daran, darauf zu spielen.
Es gibt einen tollen Spruch: Wer etwas wirklich möchte, findet Wege. Wer nicht, findet Ausreden.
Wärest du Feuer und Flamme, dann würdest du Möglichkeiten finden. Denn die meisten Erwachsenen unterstützen Heranwachsende sehr sehr gern, wenn sie merken, dass sie an etwas wirklich Interesse haben. Das ist bei dir aber leider nicht vorhanden, denn ansonsten würdest du nicht nur diese eine lächerliche Stunde pro Woche mit deinem Instrument verbringen.
Und was diese Erkenntnis mit männlicher oder weiblicher Logik zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.
Ich habe auch mit 16 schon die kompletten Sommerferien durchgearbeitet. Dafür konnte ich mir dann eine High-End-Stereoanlage leisten. Aber heute wäre es vielleicht ein tolles Digi geworden.
Überleg, was dir wichtig ist und dann hör auf mit dem Selbstbetrug und den Ausreden.
LG,
NaMu
 
Wer etwas wirklich möchte, findet Wege. Wer nicht, findet Ausreden.

Da ist er wieder mein "Lieblingsspruch", in diesem Fall finde ich ihn eben so wenig angebracht wie sonst. Denn hier geht es nicht um alles oder nichts. Niemand von uns hat nur die Dinge umgesetzt für die wir gebrannt haben, oft steht eine geringer Motivation dahinter. Was absolut in Ordnung ist.

Die Entscheidungen die wir im Leben zu treffen haben, bewegen sich in der Regel irgendwo zwischen wichtig und egal. Hier wird jetzt vermittelt: "Wenn es Dir nicht das wichtigste auf der Welt ist dann lass es". Hey, wir spielen alle gerne Klavier, aber nach der Prämisse, sollten es mindestens 80% von uns lassen. Machen wir aber nicht, und das ist gut so.
 
Sei mutig und rede mit deinen Eltern darüber! Die sind gerade die Leidtragenden deiner unschlüssigen Situation. Teile Ihnen deine Gedanken mit, sie werden gemeinsam eine Lösung mit dir finden. Wenn nicht, fände ich ich es unfair, gemein und enttäuschend gegenüber deinen Eltern.
 
@beo
Wieso redest du vom “Wichtigsten auf der Welt”? Ich hatte damals noch 4 oder 5 andere Hobbys, aber ich wollte nicht wegen fehlender Übemöglichkeiten mit Klavierspielen aufhören. So einfach ist das. Es hätte mir in meinem Leben etwas gefehlt.
Also habe ich nach einer Lösung des Problems gesucht und eine gefunden. Dazu muss man nur ein wenig den Arsch bewegen.
Das kann theoretisch jeder, auch ein Teenager.
Irgendwie finde ich deine Einstellung befremdlich.
 

Beo, was für ein undurchdacht-emotional rausgehauener Blödsinn.

Selbstverständlich ist es jedem freigestellt, mit irgendwas nur sehr wenig Zeit zu verbringen, nur sehr wenig zu irgendwas motiviert zu sein!

NIEMAND bestreitet das auch nur ansatzweise.

Aber dann soll derjenige keine jammerigen und in "ach, ich weiß nicht, bin ganz hilflos" - Pose geschriebenen Postings im Internet absetzen.

Auch hier wieder die typisch feministische Haltung: Frauen wird (dem sonstigen Empowerment-, "You Go Grrrl"- und "Frauen können alles besser"-Bullshit völlig paradox gegenüberstehend!) jegliche Eigenverantwortung abgesprochen, sie sind im Zweifelsfall immer nur machtlos gegenüber irgendwelchen Umständen (die im Zweifelsfall vom Patriarchat oder der bösen reaktionären Erziehung herkommen).
 
Wieso redest du vom “Wichtigsten auf der Welt”? Ich hatte damals noch 4 oder 5 andere Hobbys, aber ich wollte nicht wegen fehlender Übemöglichkeiten mit Klavierspielen aufhören. So einfach ist das. Es hätte mir in meinem Leben etwas gefehlt.

Und Du hast für jedes dieser 5 oder 6 Hobbies alle Widerstände überwunden und mit jedem viele Stunden Zeit verbracht? Wahrscheinlich nicht. Und darum geht es mir. Ein Hobby ist die Nummer eins, für das setzt man alles in Bewegung. Die anderen sind auch wichtig, aber niemand kann für alles gleich viel Energie aufbringen. Deswegen kann es auch vorkommen, dass Klavier nicht das erste Hobby ist. Wenn es das in diesem Fall wäre, dann hätte es die Frage hier in der Form wahrscheinlich nicht gegeben. Aber auch wenn es an zweiter oder dritter Stelle kommt, kann es wichtig sein. Und dann setzt man eben nicht mehr Himmel und Hölle in Bewegung um zum Ziel zu kommen, sondern überlegt sich wie man sonst damit umgeht.
 
Aber dann soll derjenige keine jammerigen und in "ach, ich weiß nicht, bin ganz hilflos" - Pose geschriebenen Postings im Internet absetzen.

Das ist ein Blödsinnige und Boshafte Unterstellung.

An der Eingangfrage war nichts jammeriges und hilfloses. Es war ganz schlicht eine Frage die sich einem heranwachsenden Menschen stellt. Es ist ausgesprochen Klug sich Ratschläge zu holen, wenn man sich nicht sicher ist, was man selbst will. Dumm wäre es aber die ultimative Antwort zu erwarten, hilfreich sind Denkanstösse.

Ich liebe es mir auf diesen Weg Anregungen zu holen. Es gibt zwar immer ein paar Idioten, die sich dann mit kurz gesprungenen Lebensweisheiten profilieren müssen, aber die lernt man zu ignorieren.
 
Und Du hast für jedes dieser 5 oder 6 Hobbies alle Widerstände überwunden und mit jedem viele Stunden Zeit verbracht? Wahrscheinlich nicht. Und darum geht es mir. Ein Hobby ist die Nummer eins, für das setzt man alles in Bewegung. Die anderen sind auch wichtig, aber niemand kann für alles gleich viel Energie aufbringen. Deswegen kann es auch vorkommen, dass Klavier nicht das erste Hobby ist. Wenn es das in diesem Fall wäre, dann hätte es die Frage hier in der Form wahrscheinlich nicht gegeben. Aber auch wenn es an zweiter oder dritter Stelle kommt, kann es wichtig sein. Und dann setzt man eben nicht mehr Himmel und Hölle in Bewegung um zum Ziel zu kommen, sondern überlegt sich wie man sonst damit umgeht.

Da gibt es einen Qualitätsunterschied zwischen Hobbies oder wie man sie betreiben kann.
Wenn es nur darum geht Zeit totzuschlagen, damit man sich nicht oder anders langweilt, dann ist es egal, wie wichtig es einem ist.

Wenn man aber in einer Kunst gewisse (Mindest)Fähigkeiten erreichen will, gehört dazu nunmal, dass man diesem eine gewisse (Mindest)Zeit widmet, weil man es sonst gleich lassen kann, da man sonst über das Stadium nicht hinaus kommt, in dem man zwar allen erzählen kann, dass man ja Klavier spielt, ohne jemals etwas zu können.
Zumal das Klavierspielen bei dieser Sache nur das vordergründige Thema ist. Es geht ja eigentlich darum Musik zu machen, was wieder kaum jemand rallt und wirklich zu wollen scheint.
 
Und dann setzt man eben nicht mehr Himmel und Hölle in Bewegung um zum Ziel zu kommen, sondern überlegt sich wie man sonst damit umgeht.
In den Ferien arbeiten und sich dafür ein Digi kaufen ist doch eigentlich selbst für jemanden eine realistische Option, der nicht Klavierspielen als Nummer-1-Hobby auserkoren hat.
Was glaubst du, wie ich mir die Spiegelreflexkamera finanziert hatte? Ich habe gerne fotografiert, aber es gab wichtigeres in meinem Leben.
Selber etwas bewegen ist die Devise!
 
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