Mit Klavierspielen aufhören oder nicht?

Liebe Lyma,

wenn du möchtest, arbeite mit diesem Modell des "inneren Teams" von Thun.

Du bist ja sehr zerrissen und weißt nicht recht, was du tun sollst. Viele teils widersprechende Gefühle machen dir die Entscheidung schwer. Diese kannst du aber nur allein treffen und wir können dir hier nicht raten.

Um Klarheit in deine Hin- und Hergerissenheit zu bekommen, kannst du das genannte Modell anwenden. Es besteht grob vereinfacht darin, in dich hineinzuhören und die verschiedenen Gefühle und Gedanken wahrzunehmen. Denen gibst du dann einen Namen und Botschaft, die du aufschreibst.

z.B. "die Schuldige" = "ich habe Schuldgefühle gegenüber meinen Eltern." Oder "die Ängstliche" = "ich habe Angst, die Nachbarn zu stören". Oder "die Lustlose" = "Ich habe keine Lust zu üben".... . Du wirst dich wundern, welche und wie viele Stimmen da auftauchen, das können sehr viele sein.

Dann überlegst du, welche Stimmen von den genannten am lautesten sprechen. Die kannst du als Strichmännchen groß malen und mit einer Sprechblase (Name und Botschaft) auf eine Art Bühne stellen. Dann überlegst du, welche am leisesten sprechen (kleine Strichmännchen) und so kommst du allmählich auf eine Rangfolge dieses inneren Teams. Dabei wirst du dir klarer werden über dich. Es werden schließlich wenige, vielleicht nur eine Stimme übrig bleiben, nämlich die, die am mächtigsten spricht. Die trägt dann wesentlich zu deiner Entscheidungsfindung bei. Vielleicht wird auch klar, dass eine kleine, bisher kaum hörbare Stimme sehr wichtig wird und den Ausschlag gibt.

Es lohnt sich, bei schwierigen Entscheidungen dieses Modell anzuwenden!

Viele Erfolg und liebe Grüße!

chiarina
 
Off-Topic:

Liebe Chiarina, ich weiß nicht, in welcher Welt Du Dich aufhältst, so dass Du (angeblich) nicht wahrnimmst, dass heutige Mädchen typischerweise sehr viel Zeit im Bad verbringen und sehr "aufgetakelt" sind. Und dass das zu unserer Zeit erheblich weniger der Fall war.

Lieber hasenbein,

du weißt, das ich mich grundsätzlich schwer mit Verallgemeinerungen tue.

Im Gegensatz zu dir: du hast schon oft geschrieben, dass du das machst, um damit einen nach deiner Ansicht zutreffenden Kern zu beschreiben. Du nimmst in Kauf, damit jemandem unrecht zu tun zugunsten eines plakativen Statements, das deine Ansicht auf den Punkt bringt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Gleichzeitig schreibst du oft, dass du gern auch mal einen raushaust, um zu provozieren.

Ich nehme jetzt trotzdem mal ernst, was du sagst. Wie viele heutige Mädchen kennst du denn, woher weißt du, wie viel Zeit sie im Bad verbringen und woher weißt du, wie es früher war?

In der Pubertät verändert sich der Körper und es ist eine völlig natürliche Reaktion, dass man verunsichert ist und sich mit seinem Körper mehr beschäftigt als sonst. Das war zu unserer Zeit so und das ist heute so. Wir haben früher Hefemasken und Peelings angerührt, Gurkenmasken und Quarkmasken aufgelegt, ängstlich in den Spiegel gestarrt auf der Suche nach Pickeln und ähnlichen Auswüchsen, die ersten Versuche mit Wimperntusche und Lippenstift gewagt und viele andere Experimente, die ich hier nicht in aller Ausführlichkeit darlegen möchte. :004::004::004:

Schon früher haben Freundinnen und Geschwister darum gestritten, wer als Letzte ins Bad durfte, wie lange denn das heißgeliebte Schaumbad dauern durfte etc. etc..

Heute gibt es überall Schminkutensilien und Youtube-Videos zu Schminktipps etc. - das hat sich verändert. Wie damit umgegangen wird, ist sehr verschieden: die meisten Mädchen und weiblichen Jugendlichen schminken sich sehr dezent, manche gar nicht, manche viel. Was das mit der verbrachten Zeit im Bad zu tun hat, erschließt sich mir nicht - sich zu schminken kann sehr schnell gehen.

Ich kenne sehr, sehr viele weibliche Jugendliche in vielen Regionen Deutschlands und kann deine Sicht, im Folgenden noch einmal zitiert, überhaupt nicht bestätigen:

Die heutigen Mädchen und jungen Frauen sind zu einem Großteil äußerst Äußerlichkeiten-fixiert, und wer, selbst als Teenie, nicht bis aufs i-Tüpfelchen perfekt zurechtgemacht und gekleidet ist, kriegt Probleme.

Das ist ein unglaublicher Narzissmus, eine unglaubliche Oberflächlichkeit, eine unglaubliche Kommerzialisierung, ja, auch eine unglaubliche Früh-Sexualisierung. (Ich bedauere die armen heutigen Schuljungs - wäre ich damals von solchen Massen von Schnitten umgeben gewesen, ich hätte jede Pause dringend zum Keulen aufs Schulklo gemusst...)

Und nein, es ist nicht das böse Patriarchat, und auch nicht die böse kapitalistische Waren- und Werbewelt. Die Mädchen machen das aus Konkurrenz untereinander.

Gleichzeitig verbindest du mit der angeblichen Zurechtmacherei "Narzissmus" und eine "unglaubliche Oberflächlichkeit", auch noch eine "unglaubliche Früh-Sexualisierung".

Von welchem Alter sprichst du denn überhaupt? "Narzissmus" und "unglaubliche Oberflächlichkeit" sind sehr starke Worte - wie kommst du zu dieser Verbindung?

In meinen Augen bist vor allem du es, der hier sehr oberflächlich denkt und schreibt! Du schreibst so oft von der ach so konsumorientierten und oberflächlichen Jugend von heute, von deinen Frauen- und Männerbildern, von angeblichen Freunden, die nicht absagen, wenn sie eingeladen wurden, von der Unverbindlichkeit vieler Menschen u.ä., dass ich mich frage, ob nicht dein Bild von deiner Umwelt sehr entscheidend prägt, was du wahrnimmst.

Wie du den Menschen begegnest, so begegnen sie dir. Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus. Die Brille auf unserer Nase bestimmt, was wir sehen. Ich frage mich, ob du denn nicht all die weiblichen Jugendlichen wahrnimmst, die völlig normal aussehen und keineswegs oberflächlich oder sogar narzisstisch sind. Ob du vielleicht nur auf die paar schaust, die deinem Klischee entsprechen, so dass der liebe hasenbein sich auf die hübsche Hasenschulter klopfen kann und sagt "Hab ich's doch gewusst!" :003:

Vielleicht ist ja tatsächlich in deiner Gegend so - das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kenne jede Menge Jugendliche und kann das wie gesagt absolut nicht nachvollziehen.

Liebe Grüße

chiarina
 
so dass Du (angeblich) nicht wahrnimmst, dass heutige Mädchen typischerweise sehr viel Zeit im Bad verbringen und sehr "aufgetakelt" sind. Und dass das zu unserer Zeit erheblich weniger der Fall war.
Die meisten Altbauten hatten ja kein Bad, nur eine gemeinsame Toilette auf dem Treppenabsatz und in der Küche lediglich einen Kaltwasseranschluss. Klar wurde sich da weniger gewaschen und geschminkt.
 
Etwa so ab den 1970ern ging es los mit der Nachrüstung von Elektro-Boilern in der Küche, Duschkabinen und etwa ab den 1980ern mit dem Anbau von Bädern. Mag jetzt im Westteil früher erfolgt sein, doch in der DDR habe ich diese Zeiträume in Erinnerung. Wobei es bereits vorher Gas-Boiler und Kohlebadeöfen gab. Nur ein Kohlebadeofen wäre ja ohne Platz für ein Bad nutzlos gewesen.

So sah es bei den Mitschülern aus, wir hatten hingegen eine Wasserpumpe im Keller und mussten das Wasser noch in Eimern in die Küche tragen. Ähnlich bei unserer Oma auf dem Lande.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vermieter bietet leider keine E-Pianos an.

Kein Problem, dann fliegt der halt raus, nimm einen anderen. Es gibt massenhaft E-Pianos zu mieten, ja sogar als Mietkauf, da ist das Geld nicht einmal verloren, nach ein paar Jahren ist es Deines! Suche Dir ein gutes E-Piano aus, das macht auch riesig Spass und teurer ist es zur Miete sicher auch nicht.

Oder nehmt einen Kleinkredit bei der Bank auf, kauft Euch ein Instrument und bezahlt den Kredit ab, das ist auch nicht anders als wenn Du ein Klavier mietest. Mit dem Unterschied, dass es DEIN E-Piano ist. Nimm ein gutes von Kawai oder so (beispielsweise Kawai CA-98, das gibt es schon ab 3.400,-€ (sogar weniger)) und ein Kredit über 5 Jahre kostet dann ungefähr 60,-€ pro Monat.

Wenn Du aufhörst, wird es Dir mit Sicherheit irgendwann leid tun, aber dann kannst Du es nicht mehr ändern.
 
Heute gibt es überall Schminkutensilien und Youtube-Videos zu Schminktipps etc. - das hat sich verändert.

Eben! Wenn das völlig am Zeitgeist vorbei ginge, hätten die ganzen Beautyqueens nicht das Einkommen, das sie haben. Umgekehrt ist das ein sich selbst beschleunigendes System: Erfolg wegen Nachfrage, Nachfrage wegen des Erfolgs.

Finde ich übrigens vollkommen unverwerflich.

die meisten Mädchen und weiblichen Jugendlichen schminken sich sehr dezent, manche gar nicht, manche viel. Was das mit der verbrachten Zeit im Bad zu tun hat, erschließt sich mir nicht - sich zu schminken kann sehr schnell gehen.

Dezentes Makeup ist eben en vogue. ;-) Es gab auch schon andere Zeiten, an die wir beide uns noch recht gut erinnern. :lol: Wie lange man dafür braucht, hängt von Geschick und Erfahrung ab.
Junge Mädels in der Experimentierphase sind noch nicht so routiniert.

Ich bin vollständig Deiner Meinung, dass relevante Größenordnungen von Individuen selbstverständlich NICHT dabei mitmachen. Für Außenstehende (die also de facto keine Ahnung haben, sondern halt nur dieses und jenes wahrnehmen) entsteht ein Bild, das sich vor allem am Auffälligen orientiert. Es ist (Beobachtung meinerseits) im positiven Sinne auffällig, wie viele überaus hübsche junge Frauen einem begegnen, und zwar keineswegs nur im urbanen Milieu. Wie lange die "im Bad" verbracht haben mögen, begreife ich als eine metaphorische Umschreibung von "welchen Stellenwert nimmt die optische Selbstoptimierung ein". Wenn die optischen Selbstoptimierer sich auch hinsichtlich anderer Persönlichkeitsfaktoren selbstoptimieren, isses doch prima.

ICH kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass "zu unserer Zeit" gemobbt wurde, wegen sogenannter "Markenklamotten" (bzw. Fehlen derselben), letzteres auch unter Jungs. Heutzutage ist das angeblich gang und gäbe, wie man immer wieder liest. Da hat sich schon was verändert.


Ob diese Beobachtung das Allermindeste mit der TE und ihren Fragen zu tun hat, kann niemand wissen.
 

ICH kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass "zu unserer Zeit" gemobbt wurde, wegen sogenannter "Markenklamotten" (bzw. Fehlen derselben), letzteres auch unter Jungs.

Liebe Barrat; da muss ich Dir leider widersprechen: Bei den Jeans gab es eine klare Rangordnung: Levis', dann lange nichts, Wrangler, gaaaaanz lange nichts, und dann "Pseudo-Jeans" von C&A (ven den Eltern als Jeanshose bezeichnet). Bei den Schuhen das selbe - Puma, Adidas und der Rest...

ALLERDINGS war es damals möglich, mit Verwegenheit und Phantasie gegenzusteuern. Ein Freund hat z.B. seine Bundeswehr-Knobelbecher slibern lackiert. Da hat dann keiner mehr auf die Hose geguckt;-). Und ich habe meine hart erkämpften Wrangler (zu mehr reichte das Geld nicht) dadurch kompensieren können, dass ich eine afghanische Ziegenfell-Weste vom Flohmarkt dazu trug. Mann, hat das Ding gestunken - aber mit 2 Litern Patchouli war auch das gerichtet ;-)
 
Es ist (Beobachtung meinerseits) im positiven Sinne auffällig, wie viele überaus hübsche junge Frauen einem begegnen, und zwar keineswegs nur im urbanen Milieu.

Liebe Barratt,

wobei es ja sein kann, dass diese Wahrnehmung auch etwas mit einem selbst zu tun hat. Z.B. daran, dass man selber älter geworden ist und mit etwas Wehmut auf die völlig unzerknitterten Antlitze der Jugend blickt, die einem dann umso mehr auffallen. :003::003::003:

Oder daran, dass die 70er/80er Jahre in ihrem Look und ihrer Mode nicht gerade *ähem* die körperlichen Vorzüge positiv in Erscheinung setzten. :004: Man denke an Dauerwelle, Latzhose, riesige Hemdkragen und andere Scheußlichkeiten. :004:

ICH kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass "zu unserer Zeit" gemobbt wurde, wegen sogenannter "Markenklamotten" (bzw. Fehlen derselben), letzteres auch unter Jungs. Heutzutage ist das angeblich gang und gäbe, wie man immer wieder liest. Da hat sich schon was verändert.

Ich schließe mich da fisherman an. Ich kann jetzt nur aus Erfahrung sprechen: ich habe den Eindruck, es ist heute sogar besser geworden, weil es so wahnsinnig viele Marken gibt. Es gibt immer wieder Trends (Bench war mal angesagt), besonders in ländlichen Regionen, wo man solche Marken schlechter gebraucht bekommt. Aber durch die Vielfalt wird es immer egaler, was man anhat, so meine Erfahrung.

Liebe Grüße

chiarina
 
Den Levis- und Wrangelrwahn gabs sogar zu Ostzeiten.
Ach ja, und die Dauerwelle bei den Mädels, Vokuhila bei den Jungs... oh Gott! Was das betrifft, bin ich in der falschesten Zeit ever geboren worden. :-D
 
Und dann gab es dies komischen Plusterhosen. Meine Mutter sprach da nur von Monatsklosetts.
 
Vor 35 Jahren hat mal eine meiner Schülermütter gegen den Markenwahn damit protestiert, dass sie auf die Oberteile ihrer Kinder, die das ebenfalls sehr mochten, unter das das Lacoste- Logo den Schriftzug Lakotz genäht hat.... Ganz unauffällig, den originalen Schrifttyp, irgendwas im Unterbewusstsein sagte einem, dass da was nicht stimmen kann, dann klickte es, man lachte...
Diese subtile Art des Protests finde ich großartig...
 
Oh, die konnten durchaus sexy sein, sofern der Stoff dünn und fließend war. Außerdem lenkten sie den Blick auf wahre Schönheit: zarte Fesseln
 
Diese subtile Art des Protests finde ich großartig...
Blöd nur, dass man dafür ein Lacoste-Shirt kaufen muss! Irgendwie ging der Schuss nach hinten los. Aber trotzdem cool!

Wird nur getoppt durch das oMtorrad unseres lieben Georg @GSTLP
Darf ich doch erzählen?
Dessen Kawasaki trägt den Originlaschriftzug "Altasaki". Ich zermarter mir seitdem das Hirn, was ich mit HONDA anfangen soll ;-)

Immer her mit Vorschlägen.
 

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