Mit Klavierspielen aufhören oder nicht?

das ist zu intellektuell! Mehr Impact, bitte!
 
@fisherman @chiarina

Ich konstatiere: Es hat sich also NICHTS verändert, Eurer Einschätzung nach.

Meine Beobachtungen sind andere, und ich meine das in diesem speziellen Fall keineswegs negativ! :-)
 
Nochmals zurück zur Ausgangsfrage der Threadstellerin:
als Lehrer erlebe ich es manchmal, auch bei keineswegs ganz dummen Leuten, dass sie gar nicht einschätzen können, wieviel Einsatz und Durchhaltevermögen zum Erlernen eines Instrumentes dazugehört. Es gibt da vollkommen unrealistische Einschätzungen und bisweilen die Vorstellung, der Lehrer könne eine Art magisches Ritual veranstalten, dann kommt die Erleuchtung, und alles geht von selbst.
Zwei Beispiele aus meiner Praxis: als ich noch ein junger Lehrer war, wollte eine erwachsene(!) Schülerin ohne musikalische Vorerfahrung nach der 3. Klavierstunde Chopin- Mazurkas spielen. Ich war damals zu unerfahren, um da irgendwie sinnvoll argumentieren zu können. Das Unterrichtsverhältnis war damit zu Ende.
Letzte Woche hörte mich eine erwachsene( !) Fast- Anfängerin den Klavierpart der Chopin- Polonaise für Cello u. Klavier op.3 üben; das Ding hat seine Tücken. Kommentar der Dame: als nächstes wolle sie das spielen. Ich werde ihr die Noten geben. Abmelden wird sie sich nicht. Glaube ich.

Zum Punkt: realistische, zunächst kurzfristige Ziele setzen. Du hast gerade keine Lust oder keine Zeit? Na und ? Du hast Zeit, bist ein privilegiertes Kind und musst nicht in einem peruanischen Silberbergwerk schuften ! Setz dich hin und übe den einen Takt, bis er gut ist. Schaffst du nicht? Dann wenigstens den einen Ton. Immer mal wieder, wenn ein Klavier vorbeikommt. Ein guter Lehrer kann helfen, solch kurzfristige Ziele zu formulieren.
 
Meine Beobachtungen sind andere, und ich meine das in diesem speziellen Fall keineswegs negativ! :-)
Nach reiflicher Überlegung und Konsultation des Nachwuchses gebe ich Dir recht. Ich denke fast, dass das Maximum des Markendrucks ind der breiten Bevölkerung vor ca. 15-20 Jahren erreicht war - im Sinne des "gesunkenen Kulturguts" aus der elitären Lacoste-Popper-Ära. Allerdings sind meine Töchter aus dem Alter draussen, in dem Jugendliche ihre Gruppenzugehörigkeit über Äußerlichkeitren definieren. Wer hat jetzt Jugendliche zwischen 12 und 18 und kann über den Status Quo berichten?
 
@fisherman @chiarina

Ich konstatiere: Es hat sich also NICHTS verändert, Eurer Einschätzung nach.

Meine Beobachtungen sind andere, und ich meine das in diesem speziellen Fall keineswegs negativ! :-)

Liebe Barratt,

Ich kann jetzt nur aus Erfahrung sprechen: ich habe den Eindruck, es ist heute sogar besser geworden, weil es so wahnsinnig viele Marken gibt. Es gibt immer wieder Trends (Bench war mal angesagt), besonders in ländlichen Regionen, wo man solche Marken schlechter gebraucht bekommt. Aber durch die Vielfalt wird es immer egaler, was man anhat, so meine Erfahrung.

Frohe Weihnachten!
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:blume:

chiarina
 

als Lehrer erlebe ich es manchmal, auch bei keineswegs ganz dummen Leuten, dass sie gar nicht einschätzen können, wieviel Einsatz und Durchhaltevermögen zum Erlernen eines Instrumentes dazugehört. Es gibt da vollkommen unrealistische Einschätzungen und bisweilen die Vorstellung, der Lehrer könne eine Art magisches Ritual veranstalten, dann kommt die Erleuchtung, und alles geht von selbst.
Genau das habe ich auch mal von einem KL gehört , der mir erzählt hat was da so Eltern erwarten. Worauf ich dann gefragt habe ob er/sie das den Eltern erzählt hat. Natürlich Fehlanzeige. Kein Wunder dann, habe das Gefühl manche Lehrer und innen sagen das nicht aus Angst den Kunden zu verlieren ...
 
Man muss einen angehenden Pianisten ja nicht vor der ersten Stunde mit der Aussage verschrecken, dass jahrelange Pein und Qual vor ihm liegen. Man kann das auch für sich behalten und warten, bis nach den ersten Stunden die ersten kleinen Erfolge eine Begeisterung wecken, die dazu führt, dass der Schüler diese Mühe ganz von alleine auf sich nehmen will. Nur den erwartungsvollen nichtsahnenden Eltern würde ich klar machen, was geht und was nicht, wenn da ein unangemessener Erwartungsdruck aufkommt.
 
Nur den erwartungsvollen nichtsahnenden Eltern würde ich klar machen
:

Es glaubt doch auch keiner, der (s)einer fähigen Vorzimmerdame/herren über die Schulter schaut, das er in 1 Jahr genau so schnell tippen u/o stenographieren kann, die Guten schaffen wohl 200 Anschläge pro Minute, Respekt...

Kennen die überhaupt noch die gute
Stenotypist*in mit strengem Dutt und umbragarbiger Hornbrille?

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also
 
Alkohol schon am Vormittag?
 
Man muss einen angehenden Pianisten ja nicht vor der ersten Stunde mit der Aussage verschrecken, dass jahrelange Pein und Qual vor ihm liegen. Man kann das auch für sich behalten und warten, bis nach den ersten Stunden die ersten kleinen Erfolge eine Begeisterung wecken, die dazu führt, dass der Schüler diese Mühe ganz von alleine auf sich nehmen will. Nur den erwartungsvollen nichtsahnenden Eltern würde ich klar machen, was geht und was nicht, wenn da ein unangemessener Erwartungsdruck aufkommt.
Machbar natürlich, aber dann bitte weder jammern oder dann noch überrascht sein dass die Eltern exakt null Plan von der Klavier Realität haben. Statt jammern muss der KL dann auch damit rechnen dass weder der Schüler noch die Eltern richtig bescheid wissen.
 
Ja und?
Ich hab, bevor ich angefangen habe im Internet mal irgendso einen Beitrag gelesen, von jemandem, der eine Stunde pro Tag übt und meinte er könne nun nach drei Jahren so spielen, wie er sich das vorgestellt hat. Ich hab also gemeint, Klavier spielen lernen dauert drei Jahre. Musikalisch vorgebildet war ich ohnehin. Jetzt bin ich 1 1/2 Jahre dabei und habe gemerkt, dass das bei einer Stunde pro Tag eher 30 als 3 Jahre dauert. Aber die oben genannte Begeisterung hat längst eingesetzt und motiviert mich weiter. Wem hätte es genutzt, mir vor dem Kauf des Klaviers klarzumachen, dass ich nach 10 Jahren noch nicht da sein werde, wo ich hin will?
 

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