Lese Rechtschreibschwäche bei Schüler

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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@sweetchocolate
das geht mit dem Kameraden genau so weiter im nächsten KL-Unterricht, mach Dich nicht verrückt. Und wenn er nicht die Kurve kriegt, fliegt er eh vom Musik-Gym, was soll er dort eigentlich, so wie er sich aufführt?
 
Wenn selbst die Mindestanforderungen seines Musikgymnasiums für ihn nicht zu bewältigen sind, soll er den Platz für andere Schüler frei machen, die liebend gern auf so eine Schule gehen würden. Das würde ich den Eltern sehr deutlich mitteilen.
 
Das Schlimme ist nicht das Jaus, wie es sich aufführt. Halt ein verzogenes pubertäres Blag.

Das Schlimme sind die ELTERN, die nicht nur ihre Lendenfrucht völlig verzogen haben, sondern es bei seinem unmöglichen Verhalten auch noch unterstützen und bestärken.

Der Junge kann einem sehr leid tun - er wird später im Leben nur schlecht klarkommen, die Schuld dafür jedoch immer nur anderen zuschieben und deshalb ein ideales Wahlvieh für rechts- oder linksextreme Parteien sein.
 
während sich der deutsche Medizinstudent mit dem Latinum abquälen muss,

Das Latinum als Anforderung für ein Medizinstudium wurde zumindest in BaWü 1975 abgeschafft. Seither gibt es einen Kurs "Einführung in die lateinische Terminologie" (oder so ähnlich) im 1. Semester.
Dass man das Latinum für ein Medizinstudium braucht, hält sich allerdings als Gerücht hartnäckig seit mehreren Jahrzehnten.
Einer meiner Schüler (Note: sehr gut im Abi in Spanisch) meinte: "Wieso Latein, kann man sich doch alles aus dem Spanischen ableiten." Hinzufügen muss man freilich, dass er vor und nach dem Abi auch einige Monate in Lateinamerika war.
 
Einer meiner Schüler (Note: sehr gut im Abi in Spanisch) meinte: "Wieso Latein, kann man sich doch alles aus dem Spanischen ableiten." Hinzufügen muss man freilich, dass er vor und nach dem Abi auch einige Monate in Lateinamerika war.

Das mit Lateinamerika soll jetzt hoffentlich nicht deine Begründung dafür sein, dass ihm das mit Latein leichter fällt.
 
Dass man das Latinum für ein Medizinstudium braucht, hält sich allerdings als Gerücht hartnäckig seit mehreren Jahrzehnten.

:021: Nicht totzukriegen. Dafür seriell staunende bis entsetzte Gesichter bei den Erstsemestern der Geisteswissenschaften. Statt Kant oder Bismarck lesen sie drei Semester lang Caesar und Cicero. :021: Wobei ... das war zu meiner Zeit. Wahrscheinlich wird das heutzutage gar nicht mehr verlangt. :016:



Aber davon abgesehen, Lateinkenntnisse sind hilfreich zur blitzschnellen Ableitung unbekannter medizinischer Begriffe. Eine Prise Altgriechisch schadet auch nicht. Nota bene, nur die Vokabeln (und die dazugehörige Genitivform ist auch cool).

Im Zentrum des Erlernens dieser Sprachen steht nicht das Vokabular, sondern die oft als diffizil wahrgenommene Grammatik, die das Vokabular in einen Sinnzusammenhang ordnet. Ob man die Vokabeln bereits im Latein- bzw. Griechischunterricht gelernt hat oder sie sich während des Studiums zusätzlich zu allem anderen noch draufschaffen muss, ist nur eine Frage der Lernökonomie.

Für medizinische Laien hingegen ist es toll, wenn man sofort weiß, was mit dem Extensor brachii, dem Prolaps, "frakturieren" oder "exzidieren" gemeint ist. Mediziner nehmen Patienten / Angehörige ganz anders ernst, wenn einem die Fachbegriffe locker von der Zunge gleiten. Von Medizinern gewissermaßen auf Augenhöhe als vollwertiger Gesprächspartner ernstgenommen zu werden, kann sehr wichtig sein. :007:

So gesehen ist die Kenntnis der lateinischen Sprache für medizinische Laien wichtiger als für Ärzte, die das Vokabular sowieso lernen müssen, um ihre gefühlten 1000 Zwischenprüfungen zu bestehen.
 
Mein Vorschlag war, es drei Monate lang einmal auszuprobieren ohne Noten, und diese dann aber nach und nach Gegenstand des Unterrichts werden zu lassen. Immerhin ist er auf dem Musikgymnasium, und die Noten werden früher oder später sowieso Teil seines Schulunterrichtes werden.

Liebe sweetchocolate,

du schreibst, dass du telefonisch mit dem Vater gesprochen hast und ihm deinen Vorschlag unterbreitet hast. Hast du auch mit dem Sohn gesprochen?

Liebe Grüße

chiarina
 
Es ist doch offenkundig, dass der Junge sich getrieben fühlt von zu hohen Ansprüchen von wahrscheinlich der Mutter. Die Lehrerin meint es gut und richtig, indem sie es langsamer angehen möchte, aber der Schüler hat ja selbst viel zu hohe Ansprüche an sich selbst, aus Angst vor dem Urteil der Mutter.

Eine schwierige Situation.
 
Aber es geht ihm anscheinend nicht gut dabei und auch der Lehrerin verständlicherweise nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das mit Lateinamerika soll jetzt hoffentlich nicht deine Begründung dafür sein, dass ihm das mit Latein leichter fällt.

Nein, dann hättest Du mich komplett falsch verstanden. Der besagte Schüler hatte nie Latein. Was ich sagen will: Wer eine romanische Fremdsprache so ungefähr auf dem Level C1 beherrscht (und dahin kommt man mit ein, zwei Aufenthalten in Ländern, in denen die Sprache gesprochen wird, durchaus, falls man vorher das Niveau B1 oder B 2 hatte), der kann sich das medizinische Fachvokabular auch aus der modernen Fremdsprache herleiten und braucht dazu kein Latein.

Beispiel: Sehnenentzündung (Tendinitis) - span. tendinitis - frz. tendinite
 

Wer eine romanische Fremdsprache so ungefähr auf dem Level C1 beherrscht [...], der kann sich das medizinische Fachvokabular auch aus der modernen Fremdsprache herleiten und braucht dazu kein Latein.

Wenn man Latein gelernt hat, versteht man die romanischen Sprachen, die Hälfte der englischen Sprache UND (nicht nur) medizinisches Fachvokabular UND die grammatische Struktur der eigenen Muttersprache. :005: Wie praktisch – so viele Fliegen mit einer einzigen Klappe!



Als ich meinen Mann kennenlernte, kam natürlich die spöttisch-herablassende Frage aller Fragen von Nichtlateinern: "Wofür braucht man schon Latein".
:021: Seit knapp 3 Jahrzehnten bekommt er auf die verblüffte Frage "Woher weißt Du das" immer die gleiche Gegenfrage "Wofür braucht man Latein?"
 
Wenn man Latein gelernt hat, versteht man die romanischen Sprachen, [/SPOILER]
Latein ist für mich der Schlüssel für Italienisch und Spanisch. Sehr praktisch! Wenn man als Erwachsener noch romanische Fremdsprachen lernen will, kommt man mit Latein im Gepäck viel schneller voran. Dass man Latein später dafür nutzen kann, erkennt man als Kind in der Schule aber noch nicht. Da sieht man in Latein eben eine tote Sprache oder (wie ich damals) die Berührung mit einer versunkenen Kultur. Ich empfand die Auseinandersetzung mit Latein früher als relativ trocken, war aber fasziniert von den historischen und kulturellen Hintergründen, die zum Glück eine große Rolle im Unterricht spielten.
 
Ich finde es tragisch, der Junge hat ja kaum eine Chance seine Erziehung zu korrigieren. Da ist es ja sogar besser wenn die Eltern lieblos oder schlimmeres sind. Da kann ein junger Mensch viel leichter merken, das er sich besser selber erziehen sollte.
 
Nur aus Interesse: Was verstehst Du unter "trocken"?
Es war damals ein methodisch abwechslungsloses, monotones Übersetzen. Sicherlich hat sich da aber in der Latein-Didaktik inzwischen auch viel getan.

Die Lehrervorträge über römische Geschichte waren immer wesentlich interessanter. Das hing aber auch mit der Persönlichkeit des Lehrers zusammen, der selbst voller Begeisterung für das Thema war.
 
Ich hätte gerne Latein in der Schule gehabt mein Bildungsweg gab es aber nicht her. Auf der Realschule gab/gibt es kein Latein und anschließend in der Oberstufe auf dem Fachgymnasium wurden als weitere Fremdsprachen auch nur Französisch und Spanisch angeboten.:008:

Ich musste Französisch weiter machen, da ich auf der Realschule in der 9/10 Klasse Französisch als Wahlpflichtfach weiter belegt hatte und somit bereits 4 Jahre Unterricht hatte. Dafür durfte ich dann nach der 11. Französisch ganz abgeben, was ich liebend gerne in Anspruch genommen habe, bei der Lehrerin war ich kurz davor Mordgedanken zu entwickeln.

Ich habe immer mal wieder in den Volkshochschulkursen geguckt, ob nicht auch mal Latein angeboten wird, aber dafür wohne ich leider zu provinziell und so habe ich mich dann mit 6 Jahren Italienischkursen an der Volkshochschule begnügt. Meinen Kindern habe ich immer geraten, Latein zu nehmen, alle anderen Sprachen kann man später immer noch lernen. Meine Söhne haben es gemacht, meine Tochter zieht jetzt Spanisch vor.

Latein finde ich nach wie vor interressant, manches kann ich mir durch das Italienisch inzwischen auch herleiten, aber manchmal geht mir das lateinische rumpalaver hier auch mächtig auf den Keks, vor allem wenn keine Übersetzung dazu geliefert wird. Es gibt hier einige, die es eben nicht können und nicht weil sie keinen Bock da drauf hatten. Das kommt manchmal extrem überheblich rüber.
 

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