Fehlerloses Klavierspiel

... es ist nicht notwendig, diese zu erreichen.
@thomas 1966
bzgl der aktiven (also aufführenden) Darstellung von Musik ist es ohnehin eine dümmliche Chimäre, sich einzubilden, es gäbe eine einzige endgültige Perfektion

Darf Musik nicht ein wenig natürlich sein? Sie könnte natürlich fließen und wieder vergehen - ohne jegliche künstlich ersonnene Perfektion. Vielleicht wäre sie dann noch besser als das von Euch angestrebte?
ich weiß nicht, du mit "Euch" meinst - was Musikstücke von Bach, Mozart etc. betrifft, so ist unter vielem anderen das faszinierende daran eben auch, dass sie "perfekt" sind und dennoch "natürlich" wirken (!) - aber das ändert nichts daran, dass Musik als eine vom Menschen erfundene Kunst etwas nicht-natürliches (nicht naturhaftes) sondern etwas "künstliches", etwas kreiertes, geschaffenes ist. Und in der Kunst gibt es sehr wohl allgemein gesagt Perfektion: oder meinst du, irgendwer könnte van Gogh, Beethoven, Fontane usw verbessern?
 
Wo ordne ich dann die von dir gepriesene Metronom Methode ein? Bin gerade etwas verwirrt
ist offtopic: in aller Kürze: Technikaufbau beim Klavierspiel durch gute Unterstützung der lernmotorischen Prozesse. Ist die Technik erst mal da ( = trifft man im geforderten Tempo mit richtigem Klang alle geforderten Tasten), hindert einen nichts daran, die organische musikalische Gestaltung anzugehen (geht auch begrenzt schon während des Metronomübens).
 
... dass sie "perfekt" sind und dennoch "natürlich" wirken (!)...
Natürlich wirken - diese Beschreibung gefällt mir gut.
Da fällt mir ein, man spielt mit dem Instrument als ob es jemand singen würde, der singen kann. Man spielt gleichmäßig und trotzdem atmet es.

Ein Beispiel sind die Bewerbe. Man kann beobachten, wie sie alle nach Perfektion streben und auch nur danach beurteilt werden. Ach wie perfekt - mir gibt's nichts. Die selben Stücke können in entspannter ungezwungener Atmosphäre ganz anders wirken, wenn jemand einfach die Melodie, die er im Kopf hat, über das Instrument erklingen läßt.
 
Oli ! Nitschewo ist Elsässisch und heisst auf Deutsch "kein Pferd":lol::lol::lol:Edwin Fischer war allerdings viel im Elsass auch bei Albert Schweitzer.

"kein Pferd" :lol::lol::lol:LOL Destenay, ich fall um! Das kommt bestimmt vom Lat.: "Nix Equus => Nitsch equus => Nitschequo => Nitschewo :lol::lol:

Also Du kennst Dich bei den Elsassen nat. am besten aus! Kommt es etwa vom Wort "Cheval / chevaux oder so ? Ein Chevalier ist ja ein Reiter / Ritter ???

ABER es heißt auch ( und so meinte ich es eigtl. ) :

http://fremdworterbuchbung.deacademic.com/53780/nitschewo

LG, Olli!

PS.: Cooler Zufall, dass Fischer da auch im Elsass sich aufhielt! Wusste ich nicht!! Jedenfalls: Dem waren seine falschen Noten bestimmt egal.
 
Was ist denn nun @Viola s bahnbrechende Erkenntnis? Schreib doch mal was!
 
... es ist nicht notwendig, diese zu erreichen.

Denkt vielleicht einmal darüber nach, was gibt es in der Natur, das nach menschlichem Ermessen perfekt ist. Alles ist krum, schief und vergänglich. Der Mensch ersinnt seine eigene Perfektion und erfindet Werkzeuge um seine Machwerke möglichst unnatürlich gestalten zu können. Das fängt schon mit Senkblei und Wasserwage an.

Darf Musik nicht ein wenig natürlich sein? Sie könnte natürlich fließen und wieder vergehen - ohne jegliche künstlich ersonnene Perfektion. Vielleicht wäre sie dann noch besser als das von Euch angestrebte?
Das Verschimmelungsmanifest

von Hundertwasser macht sich dazu einige Gedanken.
 
Für den normalsterblichen Klavierspieler sollte gelten:
nach Perfektion streben - mit aller Gelassenheit, und dann mal schauen, was wird.

Alfred Einstein soll dem jungen Geiger Jascha Heifetz nahegelegt haben, jeden Tag wenigstens einen falschen Ton zu spielen.

Stellt sich zu guter Letzt diue Frage, wie denn die Götter auf menschliche Perfektion reagieren ...
 
Genial!
Zitat von Hundertwasser:
...
Was realisiert ist, sind einzeln dastehende erbärmliche Kompromisse von Linealmenschen mit schlechtem Gewissen!
...
Schon das Bei-sich-tragen einer geraden Linie müßte, zumindest moralisch, verboten werden. ...
Und noch immer aktuell!
 
Zuletzt bearbeitet:

Bei Hundertwassers Baukunst bekomme ich schon beim Ansehen aus der Ferne Augenkrebs. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste in sowas wohnen ...

Gruß, Jörg
 
aber das ändert nichts daran, dass Musik als eine vom Menschen erfundene Kunst etwas nicht-natürliches (nicht naturhaftes) sondern etwas "künstliches", etwas kreiertes, geschaffenes ist.

Mit der Behauptung wäre ich vorsichtig. Musik basiert auf mathematischen Zusammenhängen, die lange vor der Entstehung der Menschheit auch schon gegolten haben. Sie hat universellen Charakter. Wir Menschen "spielen" lediglich mit Gesetzmäßigkeiten, die vermutlich seit dem Anfang der Zeit bereits entstanden sind. Die Basis ist also natürlichen Ursprungs, deswegen sehe ich das, was die Menschen daraus machen, nicht als künstlich an.
 
Mit der Behauptung wäre ich vorsichtig. Musik basiert auf mathematischen Zusammenhängen, die lange vor der Entstehung der Menschheit auch schon gegolten haben. Sie hat universellen Charakter. Wir Menschen "spielen" lediglich mit Gesetzmäßigkeiten, die vermutlich seit dem Anfang der Zeit bereits entstanden sind. Die Basis ist also natürlichen Ursprungs, deswegen sehe ich das, was die Menschen daraus machen, nicht als künstlich an.
Klasse formuliert. Nur rolf wird´s nicht kapieren.
 

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