Hallo zusammen,
danke für eure zahlreichen Antworten.
Auch danke für eure Kritik an meinem Unterricht.
@elli
Du schreibst:
...
Dein Unterricht ist schlecht, denn es gibt keine Strategie sondern nur Bedienung von Wünschen mit vereinfachten Stücken, die dann auch noch mit hohem Zeitaufwand und eben minderen Ergebnis geschafft werden.
Dieser Unterricht soll ganz offensichtlich dem Kunden gefällig sein, und jetzt und sofort die Bonbons servieren - ohne Rücksicht auf irgendwelche technischen langsam zu erwerbenden Fertigkeiten....
Das impliziert für mich, dass ich meinem Lehrer gegenüber solche Wünsche entgegen gebracht habe.
Sowas wie: Ich möchte schnell Klavier spielen lernen, ich möchte schnelle Fortschritte machen, ich möchte dieses oder jenes Stück spielen usw.
Dem ist aber ganz und gar nicht so!
Ich habe meinem KL gegenüber klar ausgedrückt, dass ich Klavier lernen möchte, mit allem was dazu gehört. Mit Technik, Theorie usw.
Weil ich eben auch in meinen zwei Jahren Selbststudium bemerkt habe, dass es nicht ausreicht den Ton auf die Taste zu bringen.
Wenn er mir sagen würde: Du musst drei Jahre lange alle Tonleitern in alle Richtungen, zwei Stunden täglich üben, Stücke beginnen wir erst im 4. Jahr, dann würde ich das tun!
Wie ich bereits schrieb, kamen alle Stücke (ausgenommen River flows.. und nothing else matters..) von meinem KL.
Diese beiden Stücke zählen für mich auch nicht als Maßstab, das Beispiel des Zeitaufwandes für das Erlernen der Noten kann ich auf fast alle Stücke anwenden.
Die Elise habe ich wirklich so oft gespielt bis es keinen Spaß mehr gemacht hat und seitdem habe ich dieses Stück auch nicht mehr angerührt obwohl ich die vorgegebene Geschwindigkeit in den 32tel Bereichen noch lange nicht erreicht hatte.
Nach jedem Stück versuche ich meinem Lehrer mitzuteilen dass ich weiter kommen möchte, ich löchere ihn wegen Dur und Moll, weil ich es eben (das mag für euch lächerlich sein) nicht verstehe, ich möchte Theorie lernen, Technik und und und.
Mir ist egal wie lange das dauert, wenn ich weiß, dass es die richtige Strategie ist.
Das weiß ich aber eben nicht und deshalb auch die Erstellung dieses Themas.
Ich scheine ja auch mit meiner Vermutung nicht ganz falsch zu liegen. Ich weiß nur nicht wie ich das meinem KL mitteilen soll!
Am Mittwoch habe ich nochmal den ersten Unterricht nach den Osterferien und möchte ihn gezielt darauf ansprechen, weiß aber noch nicht so genau wie ich es ihm sagen soll.
@jannis
Dieser Absatz von dir, gibt mir wirklich zu denken, weil es genau dass ist was ich tue: Malen nach Zahlen!
...
Dazu kommt, dasz man Stuecke aus Noten lernt. Dies beinhaltet den Schritt, die gelesene Note auf die Tastatur zu uebertragen, so meint es der Laie und sitzt da und uebertraegt jede Note einzeln auf die Tastatur. In Wirklichkeit soll aber Musik in Noten kodiert aufgeschrieben sein. Diese musz ich ja erst einmal kapieren, sonst habe ich keine Chance auf eine adaequate Wiedergabe. Eigentlich waeren Improvisationsaufgaben ungeheuer wichtig, um von der sklavenhaften Note-Taste Beziehung wegzukommen. Noten sind ja nur eine Kruecke, genauso wie Sprache nicht an Schrift gebunden ist. Es gibt genuegend Sprachen, welche lang nicht geschrieben wurden, trotzdem sind es Sprachen. Und, damit niemand meint, es handele sich dabei um Sprachen mit ungeordneter Grammatik, nein das stimmt ganz und gar nicht. Vielmehr hat die "Regelhaftigkeit" nichts mit der Verschriftlichung zu tun.
Du schreibst weiter:
Deswegen: Lernt bitte Musik, nicht "Malen nach Zahlen". Waere es nicht voellig verrueckt, wenn einer durch "Malen nach Zahlen" ein bedeutender Portraetkuenstler werden wollte oder dadurch, dasz er staendig Pinselstriche in verschiedener Technik uebte? Aber in der Musik akzeptieren wir das?
Wie lerne ich denn Musik anders als durch "Malen nach Zahlen"?
Wie sieht denn ein "besserer" Unterricht aus, wie kann ich das "Malen nach Zahlen" ändern?
Wie würdet ihr vorgehen?
Was kann ich meinem KL am Mittwochabend sagen, damit sich mein Musikverständnis ändert, verbessert was auch immer?
Damit er versteht, dass ich Klavierspielen lernen will und dass ich sehr gerne bereit bin soviel Zeit wie nötig dafür zu investieren?
Mit diesen Worten habe ich es ihm schon mitgeteilt...
Was kann ich noch sagen?
Gruß
HaPe