Sich als Erwachsener unbeschwert und flüssig beim Klavierspielen bewegen.

bei Schott kann man sich die Pdf-Version runterladen:

Dann vielleicht noch ein Test-Abo auf tonebase,
wo es u.a Seymour Bernsteins Klavier-Choreografie in anschaulichem Bewegtbild-Format gibt.
 
Super, vielen Dank für die Tipps!!! Bei Amazon gabs kein gebrauchtes Exemplar (mehr?). Aber der Download hat geklappt! Jetzt hab ich gleich eine Urlaubslektüre! :super:
 
Super, daß das geklappt hat!
Wenn man bei Amazon das Buch anklickt, kommt eine neue Seite und da steht dann „1 gebraucht“. Beim Suchen wurde es gerade direkt angezeigt. Allerdings haben wir hier von zwei unterschiedlichen Geräten durchaus schon öfter komplett andere Angebote bekommen. Etwas undurchsichtig, das Ganze.
 
Wenn man bei Amazon das Buch anklickt, kommt eine neue Seite und da steht dann „1 gebraucht“. Beim Suchen wurde es gerade direkt angezeigt.
Interessant, bei mir gibts da kein Angebot... wenn man auf das Angebot für 24,99 klickt, steht das einfach nur mit dem Preis rot umrandet da, aber es gibt keine Kauf- oder Bestelloption. Aber vielleicht war ja auch ein anderer heimlicher Clavioleser schneller.. ;-)
 
Ihr könnt noch so viel Bücher lesen, Videos gucken, Seminare besuchen, Pilates und Yoga machen, deswegen werdet ihr euch auch nicht geschmeidiger bewegen können.
 
@Steinsgate: Bravo! Deinem Eingangspost entnimmt man ein großes Wissen um etwas, was man eigentlich erst spät in der Klavierausbildung lernen kann - und leider wird es oft nicht vermittelt!

In diesem Buch wird das, was Du beschreibst, eindrücklich geschildert (in einem etwas altertümlichen Stil, was an dem Inhalt aber nichts macht):
Schöpferischer Klavierunterricht (BV 194) Taschenbuch – 24. August 1983
von Carl Adolf Martienssen (Autor)


Kurzzusammenfassung:
Die Töne müssen "vorgehört" werden (inneres Gehör, was Du sehr schön mit den YT-Videos beschreibst, die stumm geschaltet sind und man hat trotzdem eine Ahnung, wie es klingt). Nimm zB eine Taste und stelle Dir vor, wie sie laut angeschlagen klingt. Sofort würdest Du - unbewusst - eine andere Bewegung dafür auswählen als wie wenn Du den Ton leise anschlagen wolltest. Dazu gehört natürlich eine Menge Erfahrung, damit man vorher weiß, ob die Bewegung gelingen könnte. Meist gelingt sie nicht zu 100% daher muss man DANACH kontrollieren, ob der Ton so geworden ist, wie man sich das VORHER vorgestellt hatte und den NÄCHSTEN Tön ggf daraufhin anpassen.

Also gaaaaanz grob.

Die meisten Anfänger*innen sehen eine Note, übertragen diese "irgendwie" in den Bewegungsapperat, spielen die Taste und das Gehör sagt: aha, so klingt das also!

Das künstlerische Prozedere ist vielschichtiger: zuerst überlegt man, wie man das Werk aufbauen will und wie man die Meldebögen - sofern vorhanden - gestalten will - grob gesagt.

Aber: auch Fingerübungen sollte man nicht mechanisch "runterrattern" sondern mit Ausdruck spielen. Dann gelingen auch Fingerübungen viel besser.

Also noch einmal vielen DANK für Deinen Post, der zeigt: auch im Alter kann man ein Talent haben, die Dinge auf einer tieferen Ebene zu begreifen!
 
Nach 47 Jahren ohne Unterricht bin ich ja vor inzwischen schon wieder 4 Jahren an ein spezielles Exemplar der Gattung (K)KL geraten.:puh: Zwar hatte er auch ein Konzertexamen Klavier gemacht, war aber nie als Pianist aufgetreten, sondern hat seine Brötchen bis zum Ruhestand immer als Organist/Cembalist und Hochschullehrer verdient. Von Anfang an hat er mir immer zu schwere Stücke vorgeschlagen.:konfus:
Begonnen haben wir mit BWV 847 (zum Entrosten der Gelenke:geheim:), danach BWV 816, 817 und 971.:puh: Gott sei Dank gibt es ja in den Suiten auch einige leichtere Sätze.
Er ließ sich vor 2 Jahren auch nicht davon beindrucken, daß meine Unterarmmuskeln nach einer mit Ach und Krach überstandenen Pneumonie de facto nur noch anatomische Bezeichnungen waren. Als Reha-Maßnahme hat er mir einige Sachen aus dem WTC I verordnet.:angst: Interessiert hat er dann verfolgt, wie im Laufe der nächsten Monate die verschwundenen Muskeln sich peu a peu wieder aufbauten.
Erschwerend kommt hinzu, daß im Verrichtungszimmer dieses (K)KL nicht nur ein schöner Blüthner6 steht, sondern auch ein zweimanualiges Cembalo (Kopie nach Michael Mietke) und eine dreimanualige Johannus-Digitalorgel. So bleibt es nicht aus, daß der Unterricht regelmäßig auch an diesen Instrumenten stattfindet.:cry:
Gerade haben wir BWV 810 abgeschlossen, als nächstes Stück soll jetzt eine Chromatische Fantasie und Fuge eines mitteldeutschen Barockkomponisten folgen.:angst::cry2::angst:
Also weder auf mein fortgeschrittenes Alter noch auf die nach der Pneumonie resultierende Schwerbehinderung nimmt dieser (K)KL Rücksicht.:-((:-((:-((
(Ich bin wirklich kein Masochist):schweigen:
Frage: warum wechselst Du nicht mal? Die Welt ist bunt? Oder mach mal eine Pause....
Ich verstehe das nicht....
 
@Viola
Steht bei uns auf der Liste...!
 

Frage: warum wechselst Du nicht mal? Die Welt ist bunt? Oder mach mal eine Pause....
Ich verstehe das nicht....
Hervorragender Vorschlag, daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht!:super:
Hinzu kommt ja noch, daß dieser (K)KL sich bei allen seinen Schüler_*Innen (m,w,d) weigert, die wunderschönen Lieder von TEY zu unterrichten. Da helfen kein Bitten und Flehen.:-(
Von einem Wechsel haben mich bisher abgehalten:
- er ist für mich bequem mit der S-Bahn erreichbar, nur einmal umsteigen.
- ich muss nie das Fortepedal benutzen, nur una corda zur Veränderung der Klangfarbe und sehr selten das Sostenuto- Pedal.
- ganz in der Nähe seines Hauses gibt es einen der besten Bäcker Berlins.
 
Gefühl für Musik kann man nicht lernen und schon gar nicht anschauen.

Kannst Du Dich der Musik hingeben... beim Tanzen Dich von der Musik führen lassen? Dich bewegen wie die Musik es für Dich hergibt, ohne daran zu denken wie Du auf andere wirken tust?
Dann wirst Du auch irgendwann im Spielen Dich der Musik hingeben, so wie PianistInnen.

Erst wenn Du Deinen Kopf frei hast, wenn Du spielst ohne Noten, Dich der Musik auslieferst und weisst, dass sie Dich führt, dann wird Dein Körper die Sprache spielen die Du suchst.

Ich bin erst mit 59 Jahren und 6 Monaten angefangen Klavier zu lernen ohne jegliche Vorkenntnisse. Weder in Noten noch in sonstigem.


Das Gefühl für die Musik kann niemand lernen nur fühlen, da helfen meines Erachtens keine Bücher, nur Dein Gefühl
 
Ich bin erst mit 59 Jahren und 6 Monaten angefangen Klavier zu lernen ohne jegliche Vorkenntnisse. Weder in Noten noch in sonstigem.

Das Gefühl für die Musik kann niemand lernen nur fühlen, da helfen meines Erachtens keine Bücher, nur Dein Gefühl
Nun, dem würde ich widersprechen, oder um es mit den Worten meines früheren Orgellehrers aus Münster zu sagen „zu subjektiv“.

Das ungeschult Empfundene mag man subjektiv im Moment des Spielens als unglaublich gefühlvoll empfinden, eine Audioaufnahme offenbart dann leider allzu oft rhythmische Ungenauigkeit und zu viel Subjektivität, die man nicht einmal selbst beim erneuten Hören der Aufnahme nachvollziehen kann.

Das Einüben richtiger Bewegungsabläufe, das Hinterfragen erkannter Probleme und sinnvolle technische Arbeit daran helfen weiter. Dazu nimmt man sich am besten einen guten Lehrer. Aber auch Lesen bildet, wenn man zumindest ein paar Grundlagen mitbringt.

Dass das ein Gefühl für Musik nicht ersetzt, ist aber klar. Es schult dieses aber.
 
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Das Gefühl für die Musik kann niemand lernen nur fühlen, da helfen meines Erachtens keine Bücher, nur Dein Gefühl
Ergänzend zu den Worten von @JonasKlais: Das Gefühl für Musik lässt sich sensibilisieren. Das hat mit Achtsamkeit zu tun, die sich ja ein Leben lang steigern lässt.

Hinzu kommt: Allgemeiner Konsens in Fachkreisen ist ein dynamischer Musikalitätsbegriff (basierend auf Heinrich Jacoby): Musikalität und damit auch musikalisches Gefühl wird allen Menschen angeboren und muss nur gefördert werden, damit sie als Talent bzw. verwirklichte Begabung erkennbar wird. Dies zu wecken ist ein Leben lang möglich, benötigt aber natürlich auch ein gewisses Reflexionsvermögen.
 
Das hat mit Achtsamkeit zu tun, die sich ja ein Leben lang steigern lässt.
Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Ich stelle gerade mit Mitte 40 fest (nach vielen Jahren Klavier-, schwerpunktmäßig allerdings Orgelunterricht, was aber zwei eher schon fast gegensätzliche Anforderungen stellt) , wie zentral das ist. Möglicherweise auch bedingt durch mein neues Instrument und die Rückbesinnung auf das Klavier als bevorzugtes (mittlerweile einziges praktiziertes) Instrument, welches die Unterschiede hörbarer werden lässt. Das oben zitierte 2. Buch von Seymour Bernstein ( Klavier Choreographie ) fördert Achtsamkeit in sehr praktischer Art und Weise. Sicher gibt es auch andere gute Bücher und Konzepte, aber letztlich geht es um das, was du schreibst: Achtsamkeit.
 
Ergänzend zu den Worten von @JonasKlais: Das Gefühl für Musik lässt sich sensibilisieren. Das hat mit Achtsamkeit zu tun, die sich ja ein Leben lang steigern lässt.

Hinzu kommt: Allgemeiner Konsens in Fachkreisen ist ein dynamischer Musikalitätsbegriff (basierend auf Heinrich Jacoby): Musikalität und damit auch musikalisches Gefühl wird allen Menschen angeboren und muss nur gefördert werden, damit sie als Talent bzw. verwirklichte Begabung erkennbar wird. Dies zu wecken ist ein Leben lang möglich, benötigt aber natürlich auch ein gewisses Reflexionsvermögen.
Heinrich Jacoby finde ich auch sehr interessant!

Ich widerspreche ihm aber in mindestens einem Punkt: Es gibt Menschen, die nun mal von vornherein sehr wenig Gespür für das Musikalische haben. Ähnlich wie es welche gibt, die nun mal einen niedrigen IQ haben. (Ich halte allgemeine Intelligenz sowie eine ausgeglichene Psyche übrigens für DIE Hauptfaktoren dafür, ob ein durchschnittlich musikalischer, interessierter Mensch gute Ergebnisse beim Musizieren erzielen kann - weit wichtiger als die ominöse "Begabung"!)

In seiner verständlichen und angesichts der damaligen üblichen "Begabungs"- und auch Vererbungs-Vorstellungen auch wichtigen Begeisterung für die Möglichkeiten des achtsamen Unterrichtens ist der gute Heinrich dann doch übers Ziel hinausgeschossen. Vorher nur "nature"; Jacoby nimmt die andere Extremposition ein - nur "nurture". Aber es ist "nature" UND "nurture".
 
Ich halte allgemeine Intelligenz sowie eine ausgeglichene Psyche übrigens für DIE Hauptfaktoren dafür, ob ein durchschnittlich musikalischer, interessierter Mensch gute Ergebnisse beim Musizieren erzielen kann - weit wichtiger als die ominöse "Begabung"!)

Ein sogenannter "ausgeglichener Charakter" ist Studien zufolge übriges auch der größte Garant für ein erfolgreiches Hochschulstudium, egal welcher Art! 😊
 

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