Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?

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Dreiklang

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Hallo zusammen,

als Spin-Off einer anderen Diskussion möchte ich hier die Frage "Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?" in dem Raum stellen.

Falls das nicht schon hinreichend diskutiert wurde.

Ich habe nur einen Faden gefunden, der in etwa in diese Richtung geht:
Was macht einen guten KL aus der Sicht eines Schülers aus?

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Dreiklang
 
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Ist es die Aufgabe eines Klavierlehrers, die Schüler zu erziehen? Spätestens bei Erwachsenen sehe ich das definitiv nicht so.
Allerdings. Versuche mal, einen (wild-)fremden Erwachsenen zu "erziehen". Da könnte man sein blaues Wunder bei erleben...
Gegen etwas psychologisches Geschick, Einfühlungsvermögen, Empathie usw. dürfte allerdings nichts einzuwenden sein
Dafür hat sie dann geheult, als wir den ersten Auftritt hatten. :-)
Trotz allem, @Peter. Ein Kind zum heulen zu bringen... da hätte es doch zum Teuf.... noch andere Wege geben müssen. :denken:
 
Ist es die Aufgabe eines Klavierlehrers, die Schüler zu erziehen? Spätestens bei Erwachsenen sehe ich das definitiv nicht so.

Lieber Don Mias,

selbstverständlich ist die Aufgabe jeden Lehrers auch eine erzieherische, vor allem bei Kindern! Sie ergibt sich automatisch aus der gemeinsamen Arbeit und der sozialen Interaktion zwischen Lehrer und Schüler. Sie liegt darin begründet, dass der Lehrer eine Autorität inne hat - er hat einen mehr oder minder erheblichen Wissensvorsprung und die Aufgabe erhalten, den Schüler zu lehren.

Das verschafft ihm Macht und es ist entscheidend, wie er damit umgeht. Entscheidend nämlich für die Beziehung zu seinen Schülern. Mittlerweile ist es ein alter Hut, dass grundsätzlich nur in einer angenehmen und entspannten Unterrichtsatmosphäre gelernt werden kann. Der Schüler muss sich sicher und frei fühlen, um probieren, experimentieren und auch Fehler machen zu können! Das schließt Krisen und Konflikte in keinster Weise aus - die sind aber gerade dann gut zu bewältigen, wenn die Beziehung stimmt!

Übt ein Lehrer beispielsweise massiven Druck aus und sieht im Wesentlichen seine Bedürfnisse, kann die Unterrichtsatmosphäre sehr bedrückend sein. Das steht einem Lernen, bei dem der Schüler möglichst aktiv ist, sehr entgegen.

Trotzdem kann es sein, dass so ein Unterricht den einen nie wieder Klavier spielen lässt und den anderen kaum stört. Jeder Mensch ist anders, jeder bringt andere Erfahrungen mit, jeder hat andere Grenzen und Bedürfnisse. Ein und derselbe Unterricht wird bei verschiedenen Menschen verschieden ankommen. Deswegen nützt es auch nicht, wenn jemand sagt "der Typ war scheiße, aber der Unterricht war trotzdem gut". Das ist eine individuelle Erfahrung, bei der der Schüler Glück gehabt hat. Bei der ich trotzdem der Meinung bin, dass die Auswirkungen von "scheiße" nicht positiv waren.

Was Erwachsene angeht, ist dort die Machtposition des Lehrers einfach nicht so groß: der erwachsene Schüler steht auf eigenem festen Boden, hat eine klare Vorstellung von dem, was er will und kann einfach gehen, wenn es ihm nicht passt. Die Erziehung ist aber auch dort vorhanden und ergibt sich wie beim Unterricht mit Kindern aus der gemeinsamen Arbeit. Denn Üben ist immer auch ein "Sich-selbst-üben" - wir arbeiten an unseren pianistischen Fähigkeiten und automatisch an unseren persönlichen Fähigkeiten. Wer immer wieder schludert, bekommt das im Unterricht aufs Tapet gebracht und muss an sich und seiner Disziplin arbeiten, wenn es nicht ein fruchtloser Unterricht werden soll. :D Wenn ich zu Hause mir larifari zuhöre und denke "oh super", kann im Unterricht das blaue Wunder blühen. :-D

Letztendlich kann man nur sich selbst erziehen - der Lehrer weist den Weg und versucht, eine Beziehung voll gegenseitiger Wertschätzung, Achtsamkeit und Respekt zu führen, bei der die Bedürfnisse von Lehrer und Schüler ihren Raum finden.

„Keiner weiß besser, was ihm gut tut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst. Wir können einander also nicht beibringen, was für uns gut ist. Nicht mit noch so ausgeklügelten Techniken. Aber wir können einander dabei unterstützen, es selbst herauszufinden.“(Schmid, Peter F.: Der Personenzentrierte Ansatz Carl R. Rogers; www.pfs.kabelnet.at)

Ich sehe einen Klavierlehrer in erster Linie als professionellen Dienstleister. Bei diesem interessiert mich hauptsächlich, wie gut die Dienstleistung ist. Hierfür bin ich auch bereit, über gewisse charakterliche Defizite hinwegzusehen.

Das bedeutet, dass deine Einstellung völlig in Ordnung ist! Für dich! Für andere vielleicht nicht. Es kommt auch darauf an, welche charakterlichen Defizite aushaltbar sind und da wird jeder seine eigenen Grenzen haben. Für Klafina war das o.g. ihre Grenze.

Auch bei Lehrern gibt es viele Variationen: die einen sind ruhig, die anderen exaltiert, die einen chaotisch, die anderen strukturiert. Deshalb plädiere ich für Vielfalt, sowohl bei Lehrern wie bei Schülern. Niemals kann ein Klavierlehrer perfekt sein, sondern meine Schüler müssen sich auch mit meinen Eigenheiten rumschlagen. Perfektion gibt es eben nicht, weder in Beziehungen noch im Leben und auch nicht bei Lehrern.

Meine Werte und Vorstellungen von einem guten Klavierlehrers sind aber ganz klar die, dass er abseits fachlicher Qualitäten nicht nur sich selbst und seine Vorstellungen sieht, sondern die Bedürfnisse und Verschiedenartigkeit seiner Schüler erkennt, wahrnimmt und darauf reagieren kann.

Ich unterrichte schon lange nach dem Gordon-Modell , einem Konfliktlösungs- und Kommunikationsmodell. Es baut auf der humanistischen Psychologie nach Carl Rogers auf und entwickelt einen Kommunikationsstil, bei dem die Bedürfnisse aller wahrgenommen werden und es bei Konflikten keinen Sieger oder Verlierer gibt. Sehr zu empfehlen! Ich habe auf meiner Website auch etwas dazu geschrieben.

Ich hatte an Schule und Uni etliche gute Lehrer, die waren menschliche Katastrophen und umgekehrt viele, die tolle Menschen aber als Lehrer ein Totalausfall waren.

Es ist klar, dass "anständige" Menschen nicht automatisch gute Lehrer sind. :) Aber zumindest sind sie Vorbilder und üben durch ihr Handeln einen Einfluss aus.

Liebe Grüße

chiarina
 
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Meiner unmaßgeblichen Meinung nach liegt das Geheimnis des guten Vorspiels in der Bereitschaft, sich auch mal zu blamieren.
Ich hab' da leider keine einschlägigen Erfahrungen drin, eigene Schüler o.ä. vorspielen zu lassen, ist nicht mein Metier, aber: keiner der vorspielt, will sich doch gern blamieren...? Kann "sich blamieren" wirklich heilsam, motivierend oder förderlich sein...?
Es ist ein gewisses Risiko, das grundsätzlich mit einem Auftritt verbunden ist. Aber passieren sollte es m.E. nicht.
Die Reaktion des KL ist rührend, aber ich finde sie nicht richtig. Die Schülerin wird wahrscheinlich beim nächsten (Zwangs-)Vorspiel noch nervöser gewesen sein. Ich hätte ihr angeboten, zu einem späteren Zeitpunkt einen zweiten Versuch zu wagen.
Zu unserer Beispielschülerin: ich würde sagen, es kommt auf die ganz spezielle Situation an. Da liegt es dann an Feingefühl und Menschenkenntnis des Lehrers, zu entscheiden, ob er einen erneuten Vorspielversuch für erfolgsversprechend hält, oder nicht. Geht dann auch der zweite Vorspielversuch in die Hose, dann wird's glaub' ich noch viel heftiger für die Schülerin...
 
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Ich hab' da leider keine einschlägigen Erfahrungen drin, eigene Schüler o.ä. vorspielen zu lassen, ist nicht mein Metier, aber: keiner der vorspielt, will sich doch gern blamieren...? Kann "sich blamieren" wirklich heilsam, motivierend oder förderlich sein...?

Wenn Du Angst davor hast, dass Dir X passiert und es einfach Kapazitäten raubt, dafür sorgt, dass Deine Leistung schlechter ist als sonst, die Angst vor X Dich hemmt ... und dann passiert Dir X und - siehe da! - gar nicht so schlimm. Und schon hast Du weniger Angst davor.

Oft ist die Angst vor X schlimmer als X selbst.

Grüße
Häretiker
 
Touché, richtig, das gibt's auch... allerdings bei vielen (mich eingeschlossen :cry:) dürfte es sich andersherum verhalten...
 
(Also ich empfehle ja immer anstelle von Kalorien(Atom-)Bomben wie Schokolade oder Schokoriegel für einen Snack zwischendurch besser frische Paprika, Blumenkohl, Karotten oder ähnliches. Ist gesund, und hält die Figur ein wenig in Schwung)
Ist aber leider nicht so befriedigend.

apropos „Lecker roher Blumenkohl“:
der Verzehr desselbigens soll, so wird gemunkelt, den Pianisten in die Lage versetzen, sich selbst mit einer zusätzlichen unabhängigen Stimme zu begleiten.
Während auf der Höhe der Tastatur die schönsten Klaviertöne zu vernehmen sind, ertönen eine Etage tiefer die betörendsten Klänge aus der Gruppe der Blasinstrumete.
Je nach Menge des verzehrten Rohgemüses und des Instrumentalistens Sphinkters und Verdauungstraktes Leistungsfähigkeit von tiefstem Tuba-Bass bis zum glockenhellem Piccoloflötenzauber.
 

Ja, lacht ihr nur :cry:Ich darf wieder Diät machen, weil mein Bauch anstelle irgendwelcher Furchen schon wieder mal eine glatte runde Oberfläche entwickelt hat.
Aber das wird die letzte Diät meines Lebens :puh:Danach wird die Figur für immer gehalten :girl:
... wie sind wir da jetzt draufgekommen? Ach ja: weil @Stilblüte so gern die Schoki ihrer Schüler vernascht ;-)
 
... um das ganze mit dem Fadenthema zu verbinden: muss ein guter KL nicht auch ab und zu etwas Smalltalk oder Lebensberatung bieten...? :girl:
Zumindest in seltenen Ausnahmefällen. Ich sehe schon: die Wunschliste für einen imaginären, höchstwahrscheinlich nicht-existenten "perfekten KL" wird immer länger... :konfus::drink:
 
Ja, lacht ihr nur :cry:Ich darf wieder Diät machen, weil mein Bauch anstelle irgendwelcher Furchen schon wieder mal eine glatte runde Oberfläche entwickelt hat.
Aber das wird die letzte Diät meines Lebens :puh:Danach wird die Figur für immer gehalten :girl:
... wie sind wir da jetzt draufgekommen?
Wenn wir schon OT sind:
probiere es mal mit Intervallfasten (intermitierendes Fasten)!
Das ist ja zur Zeit ziemlich en Vogue.
Aber es funktioniert tatsächlich.
Es geht darum, dass du ein Zeitfenster von 8 Stunden am Stück/Tag hast, in dem man essen darf. Auf welche Zeit man es legt, ist egal. Der eine kann nicht ohne Frühstück, der andere nicht ohne ein richtiges Abendessen. Ich komme bspw. ohne Frühstück aus, habe also mein Fenster zwischen 12 Uhr Mittags und 20:00 Uhr gelegt.
16 Stunden, also von 20:00 bis 12:00 bleibt die Futterluke geschlossen, so kommt der Körper in die Fettverbrennung.
Während des Essenszeitfensters darf man ganz normal essen, man kasteit sich also nicht, wodurch der typische Diäteneffekt, dass man Heißhunger auf etwas bekommt, was man sich ständig verbietet und weshalb man fast schon zwanghaft ans Essen denkt, nicht auftritt.
In einer Wissenssendung vor kurzem meinte ein Wissenschaftler, dass wenn man das Intervallfasten 2 Wochen konsequent durchzieht, man danach den Unterschied zwischen Hunger und Appetit erkennt.
Es ist tatsächlich so.
Ich mache es seit knapp 3 Monaten und passe wieder locker in Hosen, bei denen ich seit Jahren nicht mal mehr den Knopf zugekriegt hatte.
Und ohne zu flunkern: bislang hatte ich kein einziges Mal eine Fresslustattacke, ich esse weiterhin Schoki und auch anderes Knabberzeug, gebe immer noch (zuviel) Zucker in meinen Tee/Kaffee, aber ich muss jetzt nicht mehr die ganze Chipstüte "auffresssen"oder die Tafel Schoki auf einmal vernichten. Ich habe einfach nicht mehr das Bedürfnis danach.
Zum ersten Mal seit Ewigkeiten sagt mir mein Körper wieder, wann ich satt bin.

PS: das funktioniert natürlich nicht, wenn man sich in den 8 Stunden regelmäßig mit Zuviel Kalorien vollstopft.
Aber das Gute an der Methode, ich finde, man würde ihr Untecht tun, wenn man sie als Diät (im landläufigen Sinne) bezeichnen würde, ist ja eben, dass der Körper wieder lernt, zu erkennen, wann man satt ist und genug gegessen hat.
 
Jau, das fehlt mir gerade noch, dass mein KL mich küchenpsychologisiert und lebensberät! :konfus: Vogelzeig!
Ein guter KL wird das ja nicht machen, wenn's nicht paßt ;-)
Wenn wir schon OT sind:
probiere es mal mit Intervallfasten (intermitierendes Fasten)!
Ich hab' ja schon meine funktionierende Methode gefunden (muß nur immer erst in den 'Diätmodus' reinkommen).
In Kürze das wichtigste zum Thema: welche Diät, wie und was, ist so ziemlich egal - entscheidend ist die Zahl der Tages- bzw. Wochenkalorien, die merklich verringert werden muß. Auf längere Zeit sollte man ernährungstechnisch auch auf ein wenig Abwechslung achten, damit auch ein paar Vitamine und so Zeug mit reinkommen. Und das isses eigentlich schon.
Wenn "habe fertig" auch weiterhin Gewicht kontrollieren und Ernährung nicht ausschweifen lassen (daran hakt's bei mir leider oft - aber das wird nach dieser Diät vorbei sein. Hab' es satt, immer wieder von vorne...)
 
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