Noch ein zweites Instrument lernen?

Eine billige Flöte ist irgendwann von den spielerischen Möglichkeiten am Ende, dann muss eine bessere her.
Gold: Muss man sich erst dran gewöhnen und belohnt mit einem warmen, etwas dunkleren Ton. Und ist einfach geil !:-D
 
Eine billige Flöte ist irgendwann von den spielerischen Möglichkeiten am Ende, dann muss eine bessere her.
Gold: Muss man sich erst dran gewöhnen und belohnt mit einem warmen, etwas dunkleren Ton. Und ist einfach geil !:-D
Hauptsächlich leider geil.
Hier einige Gedanken eines professionellen Flötisten:
https://www.vincent-thuet-querfloete.de/flötenbau/

Die Materialfrage ist auch Gegenstand im Orgelbau. Da gibt es Pfeifen aus Zinn/Blei-Legierungen mit einem Zinnanteil von z. B. 80 %, 75 %, 50 %, 25 %. Auch reine Bleipfeifen können vorkommen. Je höher der Bleianteil, umso 'dunkler' sollen sie klingen. Ein guter Intonateur bringt es zuwege, dass klanglich nicht einmal zwischen einer Holz- und einer Metallpfeife unterschieden werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich mal wieder eine Materialdiskussion bei Blasinstrumenten! :-)

Ich finde es auch immer äußerst bemerkenswert, wie start das Absorptions- und Reflektionsverhalten einer einzigen Oktave elektromagnetischer Strahlung so perfekt auf das Audiospektrum über viele Oktaven auswirkt, insbesondere, weil ja ausschlaggebende Größe die eingeschlossene Luftsäule ist.

Bei meiner Kontraltklarinette sind die Leute öfters erstaunt, wenn ich den sage, aus welchem Holz die geschnitzt ist ...

Popcornzeit!

Grüße
Häretiker
 
Ich wage mal die Behauptung, dass jeder (abgesehen von Managern mit einer 80 Stunden Woche) genügend Zeit für mehrere Instrumente hätte.

Da gebe ich Dir natürlich recht. :chr03: An reiner Zeit dürfte es nicht mangeln. Aber an ... hm ... "Frische in der Birne" nenne ich es mal, an intellektueller Aufnahmefähigkeit.

:müde: Ich bin eine sog. Lerche. Ich werde sehr früh wach und bin zunächst voll leistungsfähig. Wenn manche Kollegen noch am Erwachen sind, habe ich schon alle Aufträge abgearbeitet. Ab 15 Uhr lässt es deutlichst nach. Ab ca. 20 Uhr bin ich am Wegdämmern.
Einziger Vorteil: Ich kann jeden Film x mal sehen, weil ich nie weiß, wie er ausgeht. :021:
 
Popcornmodus aus. Ich streite mich nicht mit jemandem, der immer Recht behalten muss, und dabei das Instrument nicht einmal selbst spielt. Dafür ist das Leben zu kurz.
Ich bin dann mal weg und geniesse den Klang meiner von edlem Metall umhüllten Luftsäule. ;-)
 
Die Frische in die Birne bringt der Wechsel, des Instruments, der Stücke, der Anforderungen, des sich Einstellens.... Ich übe oft alle drei Instrumente nacheinander und ermüde nicht. Es fühlt sich eher an wie ein langer Spaziergang, auf dem man auch Unterschiedliches entdecken kann.
 
Liebe chiarina
Nachdem die Chinesen gezeigt haben, dass man auch günstig sehr gute Instrumente herstellen und vertreiben kann, sind auch einige deutsche Geigenbauer auf den Zug aufgesprungen, damit sie im Hobby- und semiprofessionellen Bereich nicht komplett die Kundschaft verlieren. Wenn man sich umschaut, dann bekommst du heute eine Geige für ca. 2000,- - 3000,- Euro, die von ihren Eigenschaften mit sehr viel höherpreisigen Instrumenten die früher gebaut wurden, zumindest mithalten können.

Lieber Father,

wir haben offensichtlich unterschiedliche Erfahrungen und vielleicht liegt das daran, dass du vom "Hobby- und semiprofessionellen Bereich" sprichst und ich vom professionellen.

Die Chinesen sind bewundernswert in ihrer Energie und Kreativität, von den "Alten", also auch den deutschen zu lernen. Das betrifft auch den Klavierbau. Die Instrumente können aber (noch) in keinster Weise mit deutschen hochwertigen Fabrikaten mithalten.

Ich habe mich vor zwei Jahren mit einem Geigenbauer aus Mittenwald unterhalten. Der beklagte bitterlich, dass die Nachfrage nur noch nach "billigen" Geigen bis 5000€ bestünde. Die Leute hätten einfach keinen klanglichen Anspruch mehr und wären schon mit (für seine Verhältnisse) wenig zufrieden. Geigen ab 10000€, die eine ganz andere Qualität hätten, würde er kaum noch bauen, weil er sie nicht mehr loskriegte.

Liebe Grüße

chiarina
 
Wahrscheinlich liegt es eben nicht an mangelnder Qualität der "günstigen" Instrunente, sondern an deren guter Qualität und hervorragendem Preis- Leistungsverhältnis. Das sagt dir der Mittenwalder Geigenbauer natürlich nicht...

Ich habe, falls du es überlesen hast, klar auch vom professionellen Bereich gesprochen. Aber manche Leute möchten einfach gar keine Tatsachen lesen, sondern nur das was sie eben lesen wollen. Ich bin froh, dass sich mittlerweile auch normale Leute sehr gute Instrumente leisten können.

Und mal ganz ehrlich: Selbst 10.000 Euro sind für so ein "Holzkistchen" eine ganze Menge Geld. Der Preis ist durch Material und Arbeitsleistung schon kaum zu rechtfertigen. In Wahrheit ist es meist ein elitäres Schicki-Micki-Getue, was in diesem Bereich teilweise immer noch regiert. Aber eben: Gott sei Dank wird das endlich mal aufgeweicht und gewisse Leute werden/müssen mal wieder auf den Teppich kommen.
 
:müde: Ich bin eine sog. Lerche. Ich werde sehr früh wach und bin zunächst voll leistungsfähig. Wenn manche Kollegen noch am Erwachen sind, habe ich schon alle Aufträge abgearbeitet. Ab 15 Uhr lässt es deutlichst nach. Ab ca. 20 Uhr bin ich am Wegdämmern.
Einziger Vorteil: Ich kann jeden Film x mal sehen, weil ich nie weiß, wie er ausgeht. :021:

Vielleicht würde es dann sogar helfen gerade abends nochmal ein weiteres Instrument zu lernen. Beim lernen eines Instrumentes muss man ja ganz im hier und jetzt sein. Da bleibt man dann einfach wach. Das müssen ja auch nicht stundenlange Sessions sein, sondern Übezeiten von 1x 30 Min., oder mit einer Pause vielleicht 2x 30 Min., was am Anfang eh vollkommen ausreicht. Zudem kann diese zusätzliche Aktivität auch noch einen tieferen Nachtschlaf bescheren, also eine Win-Win-Situation. Und es ist so schön ein Instrument (mehr) zu spielen...:001:
 
Und mal ganz ehrlich: Selbst 10.000 Euro sind für so ein "Holzkistchen" eine ganze Menge Geld. Der Preis ist durch Material und Arbeitsleistung schon kaum zu rechtfertigen. In Wahrheit ist es meist ein elitäres Schicki-Micki-Getue, was in diesem Bereich teilweise immer noch regiert. Aber eben: Gott sei Dank wird das endlich mal aufgeweicht und gewisse Leute werden/müssen mal wieder auf den Teppich kommen.

Lieber Father,

du meinst ja, wenn ich dich richtig verstehe, dass die Qualität der Instrumente um die 3000€ gegenüber früher gestiegen ist und deswegen heute jemand, der gut Geige spielen möchte, nicht mehr soviel Geld ausgeben muss.

Ich kann nicht beurteilen, ob das im Bereich der 3000€-Instrumente zutrifft. Früher waren Instrumente der Preisklasse auch nicht schlecht - mein Bruder hatte im jugendlichen Alter eine Geige für 5000DM, die für die damaligen Umstände zunächst ausreichte.

Ich kann auch verstehen, dass es wie Schicki-Micki-Getue rüberkommt, wenn man von so hochpreisigen Instrumenten redet. Dann kann man sich aber fragen, warum Musiker sehr guter Orchester, von Solisten ganz zu schweigen, so viel Geld in die Hand nehmen, um sich ein Instrument zu kaufen, das ihren Vorstellungen genügt. Warum sie bereit sind, einen Kredit dafür über Jahrzehnte hinaus abzuzahlen. Wenn es doch nach deiner Aussage die Möglichkeit gibt, das gleiche Ergebnis für 3000€ zu bekommen.

Die Antwort auf diese Frage könnte lauten, dass die Ansprüche an solch ein Instrument doch ganz andere sind als ein 3000€ Instrument bietet. Und dass manche Menschen diese Ansprüche nicht nachvollziehen und verstehen können.

Liebe Grüße

chiarina
 

In Wahrheit ist es meist ein elitäres Schicki-Micki-Getue, was in diesem Bereich teilweise immer noch regiert.
Zum Teil stimmt das natürlich, aber besonders bei alten, bekannten "Marken". Beispiel Machold. Der hat seinen gläubigen Kunden Millionen für Sperrmüll abgeknöpft. Und selbst echte Stradivaris klingen nicht unbedingt gut. Das will der Gläubige natürlich nicht wahrhaben, ist aber so. Blindtests beweisen das immer wieder. Aber wenn man die Preise dafür mit den Preisen für gleichwertige Neuinstrumente vergleicht, sind diese gar nicht so teuer. Daneben gibt es aber jede Menge gute unbekannte gebrauchte Geigen, die nicht so teuer sind. 10.000 € halte ich bei entsprechender Qualität noch nicht für übertrieben. Denn es wird einfach nicht jede Geige gut. Deshalb würde ich auch nie eine zum Neubau in Auftrag geben...

Gibt's extrem übrigens auch bei Wein. Ich hörte neulich ein Interview mit einem Weinkenner und studierten Weinbauern. Der sagte, daß es bis ca. 20 €/Flasche Qualitätsunterschiede gäbe, darüber ist es nur Marketing.

Aber wer auf Marketing reinfällt, ist doch selber Schuld. Gelobt sei der Hardcorekapitalismus.
 
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Lieber Father,

du meinst ja, wenn ich dich richtig verstehe, dass die Qualität der Instrumente um die 3000€ gegenüber früher gestiegen ist und deswegen heute jemand, der gut Geige spielen möchte, nicht mehr soviel Geld ausgeben muss.

Ich kann nicht beurteilen, ob das im Bereich der 3000€-Instrumente zutrifft. Früher waren Instrumente der Preisklasse auch nicht schlecht - mein Bruder hatte im jugendlichen Alter eine Geige für 5000DM, die für die damaligen Umstände zunächst ausreichte.

Ich kann auch verstehen, dass es wie Schicki-Micki-Getue rüberkommt, wenn man von so hochpreisigen Instrumenten redet. Dann kann man sich aber fragen, warum Musiker sehr guter Orchester, von Solisten ganz zu schweigen, so viel Geld in die Hand nehmen, um sich ein Instrument zu kaufen, das ihren Vorstellungen genügt. Warum sie bereit sind, einen Kredit dafür über Jahrzehnte hinaus abzuzahlen. Wenn es doch nach deiner Aussage die Möglichkeit gibt, das gleiche Ergebnis für 3000€ zu bekommen.

Die Antwort auf diese Frage könnte lauten, dass die Ansprüche an solch ein Instrument doch ganz andere sind als ein 3000€ Instrument bietet. Und dass manche Menschen diese Ansprüche nicht nachvollziehen und verstehen können.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe chiarina

Ich hatte geschrieben, dass ich eben auch Musiker kenne, die sich ein neues Instrument ursprünglich als Zweitinstrument zugelegt haben und dieses dann als gleichwertig bis besser angesehen haben und nun als Erstinstrument spielen. Und ich rede da nicht vom Amateurbereich. Und ich habe geschrieben, dass ich Geigenbauer persönlich kenne und zwar nicht einfach nur als Kunde, sondern als Freund und Kollegen. Versuche doch nicht immer die Sachen so zu drehen, wie du es möchtest. Und wie ich auch geschrieben habe, kann und soll jeder das kaufen und ausgeben, was er möchte.

Ich wehre mich einfach entschieden gegen die Aussage, dass jeder, der ein Streichinstrument lernen, studieren, oder als Musiker (auch professionell) spielen möchte, zwingend zig-tausend Euro ausgeben muss. Das stimmt einfach nicht und es könnte zudem einem solchen Instrument zugeneigten Interessenten abschreckend sein. Du hast nun sogar selber geschrieben, dass du die günstigeren Instrumente gar nicht kennst und somit auch gar nicht wirklich beurteilen kannst. Somit bleibt es vollkommen unverständlich, warum du dich gegen meine Aussagen auflehnst. Ich habe praktische Erfahrungen und Tests damit gemacht und zwar im Zusammenspiel mit anderen Musikern (auch professionellen) und nahmhaften Geigenbaumeistern. Ich möchte einfach jeden ermutigen es mal selber auszuprobieren. Eine Entscheidung was man für gut empfindet und kauft bleibt jedem selber überlassen.

Da es hier um ein Zweitinstrument geht, welches nun ja auch erstmal sorgsam erlernt werden muss, sind Instrumente im 5- oder 6-stelligen Bereich eh vollkommen unsinnig. Wer natürlich soviel Geld locker hat und ausgeben möchte, kann das ja auch tun. Aber nicht enttäuscht sein, wenn dann jemand mit seiner 3000,- Euro Edel-Chinageige kommt und einen vorspielt, dass man erkennen muss viel Geld nur für ein kaum sichtbares Zettelchen im inneren seiner Geige ausgegeben zu haben... :007:
 
Du hast nun sogar selber geschrieben, dass du die günstigeren Instrumente gar nicht kennst und somit auch gar nicht wirklich beurteilen kannst. Somit bleibt es vollkommen unverständlich, warum du dich gegen meine Aussagen auflehnst.

Na ja, ich hatte geschrieben, dass ich persönlich das zwar nicht beurteilen kann, aber (mein erster Beitrag) sehr viele Musiker kenne, die sich da sehr gut auskennen. Wie gesagt kenne ich nicht einen einzigen Musiker in sehr guten Orchestern, der auf solchen Instrumenten wie von die beschrieben spielt. Die kennen sich aber auch im billigeren Segment aus, weil sie für Schüler etc. solche Instrumente kaufen. Und natürlich haben sie viele Kontakte zu Geigenbauern.

Im Klavierbereich ist es ja ähnlich. Warum stehen in Konzertsälen, die was auf sich halten, nur teure Instrumente herum und nicht irgendein Chinaprodukt.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich wehre mich einfach entschieden gegen die Aussage, dass jeder, der ein Streichinstrument lernen, studieren, oder als Musiker (auch professionell) spielen möchte, zwingend zig-tausend Euro ausgeben muss.
Meine erste Geige hat 150 DM gekostet und wurde mir nach ca. 5 Jahren von Prof. Lukas David über eine Kleinanzeige für 500 DM abgekauft - für eine Anfängerin aus seinem Bekanntenkreis. Sein Kommentar: "Endlich mal eine Geige, auf der man die Saiten drauflassen kann..." ;-)

Die zweite hat 450,- DM gekostet und die spiele ich heute noch.
 
Warum stehen in Konzertsälen, die was auf sich halten, nur teure Instrumente herum
Warum gibt's bei Weltmeisterschaften, Olympia etc. nur Marken wie CocaCola etc.?
In den Konzertsälen stehen ja nicht nur teure Klaviere, sondern fast nur Steinways rum. Welch ein Zufall...

Hier ist im Konzerthaus unten drin ein Steinway-Laden. Vor Konzerten darf man da manchmal klimpern. Wenn ich da auf einem spiele und dann lese: 120.000,- €, reibe ich mir schon verwundert die Augen. Spiegelt sich nicht in meinem Spielgefühl wider.
 
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