Noch ein zweites Instrument lernen?

Auf jeden Fall war es für meine Eltern mit Sicherheit eine Stange Geld.
Hat man sich das Geld in der DDR nicht aus dem Alu-Rohling selbst gesägt?

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Eine neue deutsche Meistergeige kostet hier Minimum 10k. Wenn sie nicht in allen Teilen selbst vom Meister gemacht wurde, z.B. der Zargenkranz gekauft wurde, ab 6k. Wenn man bedenkt, wie viel Arbeit da drin steckt, was sie zahlenmäßig begrenzt, dass da der Geigenbauer als Selbstständiger nicht alles komplett für sich behalten kann...ist der Preis durchaus völlig gerechtfertigt. Mir persönlich war es das absolut wert, nachdem ich nach einem Jahr Suche und ca 20 Geigen diese dann gefunden habe. Mir persönlich ist es auch absolut egal, was andere für Instrumente spielen und was die gekostet haben, da ich die allerbeste Geige der Welt besitze, die Sonnja.
Der Trend ist halt wie überall: Es wird hierzulande lieber günstig in China gekauft, während ganz Asien lieber hier kauft, auch und sehr gerne neue Instrumente.
Und hier klopft man sich auf die Schulter...
Was kostet ein Fagott, eine Tuba????
 
Du solltest nicht gleich am 1. Tag der Anmeldung hier beginnen, alte Leut's und die DDR ins Lächerliche zu zIehen. Doof waren und sind wir nicht!

Er ist nicht neu hier. :) Neu ist, dass R2D2 und Oberwachtmeister Dimpfelmoser zusammen auf die Jagd nach dem imperatorischen Hotzenplotz gehen. :003: Mit einem Leberwurstbrot bewaffnet!
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Hoffentlich landen sie nicht im Spritzenhaus! :009:

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich finde das völlig normal. Ich selbst habe hier einen gebrauchten Steinway B, den ich schon seit 10 Jahren abbezahle.
Klar, für die Bank ist das ein sicheres Geschäft: Der Flügel steigt jedes Jahr im Wert und oben drauf kommt die Rendite.

Du verwechselst Preis mit Wert. Ist im Hardcorekapitalismus aber nicht selten...
Natürlich gibt es Leute, die das bezahlen und daher auch einen "Marktwert". Das hat mit der Hardware i.d.R. aber herzlich wenig zu tun.
Es ist vielmehr so, daß die Geldschöpfung durch Kredite (dieses Geld entsteht schließlich aus dem Nichts) und die Preise für die damit finanzierten Instrumente absolut nicht unabhängig voneinander sind, sondern das eine bedingt das andere. Man könnte also problemlos nochmal eine Null an die Preise dranhängen, ohne daß sich dadurch unterm Strich etwas ändern würde. Denn die Instrumente würden einfach parallel zum Kreditvolumen in gleichem Maße teurer werden.

Der tatsächlich begrenzende Faktor ist nur der Kapitaldienst, welcher immer gerade so hoch ist, daß der Ableistende sich diesen gerade noch leisten kann. Nur das bestimmt letztlich alle restlichen Werte in der Gleichung. Der Vergleich der Fantasiepreise mit normalen Gütern, die auf normalen Märkten gehandelt werden, ist daher auch wenig sinnvoll.
 
Vielleicht würde es dann sogar helfen gerade abends nochmal ein weiteres Instrument zu lernen. Beim lernen eines Instrumentes muss man ja ganz im hier und jetzt sein. Da bleibt man dann einfach wach. Das müssen ja auch nicht stundenlange Sessions sein, sondern Übezeiten von 1x 30 Min., oder mit einer Pause vielleicht 2x 30 Min., was am Anfang eh vollkommen ausreicht. Zudem kann diese zusätzliche Aktivität auch noch einen tieferen Nachtschlaf bescheren, also eine Win-Win-Situation. Und es ist so schön ein Instrument (mehr) zu spielen...

Danke. Tatsächlich bin ich intellektuell, zeitlich und auch finanziell voll ausgelastet mit "Klavier". Über mangelnde Abwechslung darf man sich bei diesem Instrument wirklich nicht beklagen. :chr01:

Wo hier gerade so viel über Geld geredet wird: Die Anschaffungskosten eines Qualitätsinstruments sind nur eine (möglichst einmalige) Investition. Die laufenden Kosten ergeben sich aus dem Unterricht (und Wartung, wobei ich die Wartungskosten anderer Instrumente nicht kenne).

Wie immer vergleiche ich mit dem Reitsport. :012: Es bietet sich sogar an, wenn ich die hier aufgerufenen Preise sehe. Mich kostet mein Hobby "Klavierüben" an laufenden Kosten fast so viel wie die Haltung eines Turnierpferds in Vollpension plus Training (minus Schmied + Tierarzt). Nota bene, das ist völlig in Ordnung!!! Aber das ganze mal zwei? :016: Dafür bin ich nicht reich genug.
 
@Barratt
Auch die Querflöte braucht Service. Und Arbeitszeit ist nicht billig.

Auch eine E-Gitarre braucht mal ein Setup oder neue Bünde, ist aber vergleichsweise günstig.
 

Popcornmodus aus. Ich streite mich nicht mit jemandem, der immer Recht behalten muss, und dabei das Instrument nicht einmal selbst spielt. Dafür ist das Leben zu kurz.

Es geht mir nicht um Recht haben, sondern um Erkenntnis.

Das Problem: Der subjektive Eindruck und die objektiven Fakten können übereinander, aber auch weit auseinander liegen.

Subjektive Seite:
Ich kenne Leute, die meinen, ein versilbertes Saxophon klingt heller.
Ich kenne einen, der meint, wenn auf einer Trompete "zu viele schräge Töne" geblasen wurden, dann ist sie "verblasen" und für "saubere" Töne nicht mehr geeignet.
Bei Studien hat man heraus gefunden, das die subjektiv empfundene Waschleistung von Vollwaschmitteln, die zu 100% identisch sind, von der Farbe der Verpackung abhängen.
Identische Rotweine schmecken den meisten subjektiv besser, wenn sie mehr kosten. Identischer Rotwein "für 20€" wurde besser bewertet als "für 2,99€".

Die objektive Seite:
Wenn Du Dir mal die Mühe machen möchtest, kannst Du ja mal die Querflötenstudie lesen und fest stellen, wie gering die Unterschiede wirklich sind.
Ich habe etwas Ahnung von Physik und von Akustik.
Ich spiele nur Klavier, Saxophon und Kontraaltklarinette, kenne aber genügend Leute, die die auch andere Instrumente spielen. Inklusive Posaune aus Kohlefaser, Trompeten aus verschiedenen Legierungen und Klarinetten aus Kunststoff. Mein Saxophonlehrer spiel auch so eine lustige Querflöte (das hat er studiert) für >10k€.

Ich habe halt den bekloppten Tick, das die Dinge, die ich glaube, "möglichst wahr" sein sollten. In Anführungszeichen, weil subjektive und das objektive "Wahrheit" eben nicht übereinstimmen. Wem sollte man den höheren Wert beimessen?


Und dann noch "Popcorn" und "streiten":
Das eine ist genau das Gegenteil vom anderen. Popcorn heißt: Sich zurücklehnen und schauen, wie sich die Diskussion entwickelt, als Beobachter halt.
Streiten wäre aktiv eingreifen.
Das eine das Gegenteil vom anderen.


Grüße
Häretiker
 
Das Problem: Der subjektive Eindruck und die objektiven Fakten können übereinander, aber auch weit auseinander liegen.
Nachdem Placebos lange nur als täuschendes Hilfsmittel für Studien genutzt wurden, gibt es mittlerweile eine echte Placebo-Forschung. Placebos zeigen manchmal sogar Wirkung, wenn die Probanden wissen, daß sie ein Placebo kriegen.

Fazit: Wahrheit ist subjektiv. Wenn man genug in der Birne hat, kann man auch mit einem billigeren Instrument zufrieden sein. Wenn nicht, muss man reich sein oder einen Kredit aufnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, dann hol ich jetzt das Popcorn raus, esse es beim Klavier spielen .... :lol:
Und weg
 
Ein Geigenbauer hat auch eine Geige aus Blech entwickelt, die wohl richtig gut klingen soll. Will aber keiner haben...
 
Ich kenne einen, der meint, wenn auf einer Trompete "zu viele schräge Töne" geblasen wurden, dann ist sie "verblasen" und für "saubere" Töne nicht mehr geeignet.
Kleine Anekdote von einem Big-Band-Workshop, an dem ich im vergangenen Herbst teilgenommen habe:
Der Big-Band-Leiter (studierter Jazz-Posaunist und Universitätsprofessor) leiht einem Teilnehmer eine Bassposaune und sagt dazu: "Die hat mal mir gehört, da sind jetzt keine falschen Töne mehr drauf."
:lol:
 
Das ist auch so eine Mähr, mit dem verblasen.

:017:
 

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