So zusammen, wie angekündigt melde ich mich nun doch noch, aber nur kurz, weil ich noch üben will.
Zunächst dazu:
Entschuldige, das war eigentlich von mir echt nicht so böse gemeint, wie es rüberkommt. Da habe ich eine Grenze überschritten...
Liebe Antje, ist schon in Ordnung. Du musst dich nicht entschuldigen. Es gab hier weitaus schlimmere Äußerungen, da müssten sich eher andere für ihre voreiligen Schnellschüsse entschuldigen... Von manchen bin ich das schon gewohnt. Allerdings tun mir neue Clavio-Nutzer leid. Die könnten von so mancher Wortwahl abgeschreckt werden...
Auf die negativen Aussagen will ich jetzt aber auch nicht weiter eingehen. Das wäre vergeudete Zeit. Ich muss mich jetzt auf die Aussagen beschränken, die mir weiter helfen könnten.
Zunächst zu meiner eigenen Aussage, ich zitiere mich jetzt mal selbst:
So, genug der Worte. Ab heute werde ich jede freie Stunde nutzen, um mein Klavierspiel zu verbessern.
Sobald ich "Claire de Lune" komplett in meinen Fingern habe, werde ich einen Klavierlehrer aufsuchen, um es zu perfektionieren...
Ich hätte nicht gedacht, dass ich damit auf so viel Unverständnis stoßen würde. Deshalb muss ich wohl etwas genauer erläutern, was ich hier gemeint habe. Als ich am 1. Oktober letzten Jahres damit begonnen habe "Clair de Lune" zu üben, da war der Anlass ein seltsames Ereignis. In einer WhatsApp-Gruppe hat jemand ein Video geschickt, wo es um ein sehr trauriges Thema ging. Und Debussys "Clair de Lune" lief als Hintergrundmusik. Das seltsame war, dass ich dieses Meisterwerk natürlich schon vorher kannte und ich mir nie zu getraut das anzupacken. Aber in diesem Video klang es so anders. Und ich habe es mir mehrmals angehört. Wahrscheinlich werde ich nie erfahren, wer der Interpret war, weil es ja nur als Hintergrundmusik lief. Aber dieser Pianist, die Art wie er es gespielt hat, hat mir zum erstmal große Lust gemacht, es auch mal zu probieren. Die Noten hatte ich zum Glück sofort parat, weil sie im Begleitbuch meines Yamaha-Klaviers enthalten sind. Und der Anfang war verdammt schwer. Mit all den vielen Bs...
Aber es war so ein seltsames Erlebnis: Trotz der Schwierigkeiten, die ich Anfangs hatte, habe ich jeden Klang genossen...
Und dann als ich endlich das Tempo Rubato erreicht habe, Ende Oktober war ich an dieser Stelle angelangt, da war das noch mehr Genuß! Diese tiefe Es-Oktave und die darauf folgenden 6-fach bis 7-fach-Klänge! 3 Töne in der linken und 3 bis 4 in der rechten. Sowas habe ich noch nie gespielt! Und es ist bombastisch! (Eigentlich bin ich Pazifist, aber hier passt der Begriff ganz gut.) Diese Dramatik...
Diese 6-fach bis 7-fach Klänge fielen mir total schwer, aber ich wollte es können.
Und es hat bis Mitte Dezember gedauert bis ich diese 12 Takte endlich beherrscht habe:
Also bis alle Finger die richtigen Tasten treffen und auch bei den zum Teil sehr großen Sprüngen keine Taste verfehlt wird...
Ich könnte noch so einige Details erzählen, aber es würde hier den Rahmen sprengen.
Worauf ich vor allem hinaus will:
Es wäre schlimm, wenn ich erstmal einen Klavierlehrer suchen müsste, bevor ich loslegen dürfte. So lange könnte ich niemals warten. Ich habe die Musik im besagten Video gehört und habe mich anschließend sofort ans Klavier gesetzt und losgelegt. Einfach geübt, und auch die darauf folgenden Tage jeden späten Abend. Auch oft noch Nachts. Hauptsache ich habe jeden Tag daran gearbeitet.
Und die Hauptschwierigkeit lag für mich darin, dass alle Finger zu jeder Taktzeit die richtigen Tasten treffen.
Das war und ist immer noch das zeitaufwändigste: Das Muskelgedächtnis zu trainieren.
Mir ist bewusst, dass ich mir dabei auch was falsches antrainiert haben könnte. Aber meine Hoffnung ist, dass irgendwann, wenn ich das komplette Werk einem Klavierlehrer vorspiele, ich diese Fehler noch irgendwie ausbügeln kann. Dazu gehört auch die bei mir schon oft bemängelte Pedaleinsatz...
Dass ich im Moment auch gar nicht daran denken kann einen Klavierlehrer aufzusuchen liegt daran, dass ich es weder zeitlich noch finanziell hin bekäme. Ich übe also sozusagen für bessere Zeiten. Besser üben und sich an der Musik erfreuen als noch länger zu warten bis man endlich loslegen darf, weil es bloß nicht ohne Klavierlehrerbegleitung sein darf...
Nun gut, so viel dazu. Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass "Clair de Lune" auch sehr inspirierend sein kann. Vielleicht bringen mich diese besonderen Klänge auch auf neue Einfälle für weitere kleine Klavierstücke.
Und darum geht es mir hauptsächlich in meinem Thema "Meine kleinen Klavierwerke", um meine eigenen Kompositionsversuche. Da müsste ich auch noch auf ein paar eurer kritischen Beiträge eingehen...
Aber jetzt ist erstmal genug der Worte. Es wurde nun doch mehr Text als geplant.
Jetzt bleibt mir weniger Zeit zum Üben. Schade.
Euer Miron