Improvisieren im Stil der Klassiker

  • Ersteller des Themas Klavier Miron
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Bei Stilgebundener Improvisation sind drei Dinge entscheidend: viel Hörerfahrung, Wissen über die theoretischen Hintergründe (Regeln) und Spielerfahrung. Dabei ist es egal, ob es sich z.B. um Barockimprovisation oder um Blues handelt.

Dementsprechend sind es oft auch keine gänzlich neuen Ideen, die entwickelt werden, sondern die Musiker rufen meistens ein Repertoire an kleinen Bausteinen ab, die in jeder Improvisation neu miteinander kombiniert werden.
 
Oh ja! Das gefällt mir wirklich gut.

Da ist eine klare Grundbewegung, auf der ein symmetrisches Gebilde mit einem strahlenden Höhepunkt aufbaut, um dann zum Anfang zurückzukehren. Es ist wie eine meisterhafte Fotografie, mit einer für den Betrachter / Zuhörer klar erkennbaren Struktur, so daß der Eindruck und das Hörerlebnis einprägsam wird.
 
Oh ja! Das gefällt mir wirklich gut.

Da ist eine klare Grundbewegung, auf der ein symmetrisches Gebilde mit einem strahlenden Höhepunkt aufbaut, um dann zum Anfang zurückzukehren. Es ist wie eine meisterhafte Fotografie, mit einer für den Betrachter / Zuhörer klar erkennbaren Struktur, so daß der Eindruck und das Hörerlebnis einprägsam wird.
Hier ein Beispiel, wie man sich Beethoven nähern kann, um dann in seinem Stil komponieren bzw. improvisieren zu können:


View: https://www.youtube.com/watch?v=EWpyfhpab-w
 
@Stefan379 Danke! Das ist sehr hilfreich.
(Ich bin - scheint´s - gerade dabei, meine alte Liebe zum Improvisieren wiederzufinden.
Dazu brauche ich professionelle Hilfe, @Stilblüte: Das wäre mal wieder eine Motivation, sich mit Formen und Theorie auseinanderzusetzen - vielleicht kann man das in unsere laufenden Projekte einbauen und verbinden).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne überhaupt die Improvisation gehört zu haben, habe ich höchsten Respekt vor jedem, der sein eigenes Schaffen der Öffentlichkeit vorstellt. Chapeau für den Mut!

Selbstverständlich gibt sich jeder dabei öffentlicher Kritik preis. Und die kann wertschätzend ausfallen, aber auch vernichtend. Es wird immer jemanden geben, der es entweder tatsächlich besser kann, vorgibt es besser zu können oder im blödesten Fall selber nichts kann und sich nicht aus der Deckung traut aus Angst vor eben dieser Kritik.

Dass man jetzt Jahre lang studieren muss, um ein Stück zu komponieren, das es Wert ist, gehört zu werden, halte ich für kompletten Unfug. Wenn man es nicht als ernste Musik betrachtet, sondern als künstlerische Performance, kommt es nach meiner Auffassung noch nicht mal darauf an, dass man besonders virtuos ist. Wichtiger ist da die Intention, also was sich der Künstler dabei gedacht hat, was ihn dazu bewogen hat.

Daran gemessen bist Du ein Künstler. Punkt! Du hast ein Werk geschaffen, hast damit Dein Gefühl mit Deinen Mitteln zum Ausdruck gebracht. Und alleine vor Deinem Ohr muss es bestehen. Und Du hast das Recht, stolz darauf zu sein. Lass Dir in der Beziehung nicht reinreden!

Es gibt Leute, die nach vier Minuten abschalten. So what? Das heißt, sie haben vier Minuten zugehört.
 
Vielleicht passt das auch hierher, barocke Orgelimprovisationen:

View: https://www.youtube.com/watch?v=vXb5nmKXXEo

Organist: https://www.sietzedevries.nl/
Orgel:
View: https://www.youtube.com/watch?v=7lEuWco4FnY

https://organindex.de/index.php?title=Leufsta_Bruk,_Kirche

Ein Choral als Grundlage ist da natürlich dankbar (und sehr vieles angewandte Bausteine). Und eine so schöne Orgel erst recht (meine Lieblings-Barockorgel in Schweden: viel erhalten, gut restauriert, tolle Akustik, sensible Taktur).
 
Wichtiger ist da die Intention, also was sich der Künstler dabei gedacht hat, was ihn dazu bewogen hat.

Quatsch.

Wenn ich öffentlich Musik mache, ist mir wichtig, was beim Zuhörer ankommt. Wenn mir das nicht wichtig ist, ist es besser, wenn ich im stillen Kämmerlein vor mich hinklimpere.

Wenn ich einfach nur geile Musik höre, ist es völlig nebensächlich, ob ich dabei weiß, "was sich der Künstler dabei gedacht hat". Wenn ich das weiß, wird dadurch die Musik weder besser noch schlechter.

Ohne überhaupt die Improvisation gehört zu haben
...
 
@Pedall: Wenn Du mit "geiler Musik" großartiges Handwerk meinst, kann ich das sogar nachvollziehen. Mich beeindrucken technisch versierte Spieler auch und sicher schadet es nicht, wenn man sein Instrument beherrscht. Aber im stillen Kämmerlein ist selbst das beste Handwerk nur Geklimper.

Hier geht es aber darum, dass jemand aus dem Kämmerlein heraus tritt und sich etwas dabei denkt, etwas damit ausdrücken möchte. (siehe Eingangspost des TE: er hatte das Bedürfnis, frei zu spielen, wollte Gefühle zum Ausdruck bringen... )

Darum zäume ich das Pferd von hinten auf und sage, dass das nach meinem Verständnis Respekt verdient. Auch wenn es nicht jedem gefällt!

Kunst muss nicht gefallen, Kunst muss weder schön noch perfekt sein. Aber sie braucht ein Bedürfnis, ein Gefühl, einen Ausdruck, irgendein Konzept. Sonst ist sie keine Kunst, sondern seelenloses Handwerk.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kunst muss nicht gefallen, Kunst muss weder schön noch perfekt sein. Aber sie braucht ein Bedürfnis, ein Gefühl, einen Ausdruck. Sonst ist sie keine Kunst, sondern seelenloses Handwerk.

Nein. Kunst muss beim Zuhörer etwas auslösen, nicht beim Vortragenden. Das funktioniert selten ohne fundiertes handwerkliches Können, im Bereich der Musik praktisch nie. Es erfordert nicht unbedingt hohe spieltechnische Virtuosität - es gibt ja unzählige perfekte Klavierwerke, die ohne jede technische Schwierigkeit auskommen - aber es erfordert Virtuosität in der Erfindung und Ausarbeitung musikalischer Gedanken. Und diese Art von Virtuosität fliegt einem leider ebenso wenig zu wie die spieltechnische Virtuosität: beides muss man sich hart erarbeiten.
 
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@Cosmodog
Ich vermute, was du meinst, sind die sehr, sehr, sehr wenigen Musiker, die ohne großartiges handwerkliches Können gute Musik erfunden haben. Die ohne genau zu wissen, was sie überhaupt tun, intuitiv etwas Großes geschaffen haben oder sich bewusst nicht an Regeln gehalten haben und damit Musikgeschichte schrieben. Satie fällt mir da ein, Vaughan Williams, Thelonious Monk, die Beatles, Lotto King Karl (naja, der vielleicht nicht). Diese „genialen Dilettanten“ sind aber wirklich sehr rar. Und der TE gehört, wie nun mehrere Fachleute in diesem Thread geäußert haben, definitiv nicht dazu.
 
@Cosmodog eigentlich verstehe ich nicht, warum Dir mein Beitrag gefällt. Dich habe ich gemeint.
Den Fadentitel habe ich so verstanden, dass es um die Herangehensweise an das Improvisieren im Stil der Klassiker geht.
 

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