Ein Narzisst, mit Verlaub, würde hier wahrscheinlich nichts vorstellen, denn der Königsdisziplinen hat er zwei: der Grösste sein (und hier wird der lebenslang erfahrene Pathologe spüren, dass es nicht klappt), und zweitens, andere niedermachen.
Um mit Küchenpsychologie noch ein bisschen fortzufahren: die ersten Antworten auf ein vorgestelltes Stück laden ein Stück weit zur freien Assoziation ein. Und da leuchten dann schön hell die psychischen, und ggf. auch die physischen, Brennpunkte des Antworters, wie Weihnachtssterne.
Natürlich alles m/w/d.
Ein YouTube link hat den Vorteil, dass er sich leicht teilen lässt. Mama, Freunde, auch hier. Und wenn Schnickschnack dabei ist, dann wahrscheinlich, weil der Videoersteller Freude an Schnickschnack hat.
Wenn die Leute wenigstens jammern würden. Die meisten sind aber regelrecht beleidigt/empört... Was wiederum ins Charakter-Bild passt.
Da stellt man mit (völlig unberechtigt) überbordendem Selbstbewußtsein etwas ein, und dann wird nicht mal goutiert, dass man das alles ohne Vorkenntnisse und ohne Unterricht geschafft hat!
Dazu möchte ich gern sagen, dass - in meinem Falle, als ich meine Musik vorstellte - mir zwar klar war, dass das Klavier dasselbe Instrument ist wie es meine geliebten Komponisten auch benutzten, aber nicht, dass meine Musik folglich daran gemessen wird und nicht an meinem grossen Fortschritt, ein wenig die Notenschrift erlernt zu haben und jahrelang immerzu für mich herumgespielt zu haben. Im sog. "RL" macht man ja auch tägliches Spagat zwischen Erkennen eigener Nichtigkeit (Blick in Spiegel, etc.) und Eigenliebe, zumindest wenn man noch ein bisschen weiter herumwackeln möchte.
Jemand hatte gesagt (Entschuldigung, finde es nicht), dass es an Respekt fehlen würde gegenüber denen, die ihr Leben diese Kunst studierten. Das stimmt. Wenn dann erstmal das Elend des eignen Könnens eingesehen wird, kann es langsam besser werden. Eine andere Sache ist dann, wie man es verarbeitet. Das hängt dann von der Person ab.
Ich persönlich halte dieses Forum für etwas, was die Welt ein klein wenig besser machen kann. Ich glaube aber deshalb nicht, dass hier, "richtige Komponisten" ihre Werke vorstellen, sondern eher immer wieder welche, die länger oder kürzer an etwas herumwerkelten und darum denken, es sei etwas. Das kann man positiv sehen: zumindest wurde anderweitig kein Schaden gestiftet.
Soweit meine 4 Cent.