Auftragsarbeit?: Ein Klavierstück, bei dem harmonische Klänge über atonale Klänge obsiegen

  • Ersteller des Themas Klavier Miron
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Gibt's eigentlich ne Notation von Deinen Stücken?
Klar gibts die ... sie ist allerdings streng genommen "falsch" und nur handschriftlich vorhanden.

Gerade mit der rhythmischen Notation hatte ich damals etwas Probleme ... bestes Beispiel ... "muss ich das wirklich komplett ausnotieren oder reicht es, eine Passage in 8teln (oder was auch immer) aufzuschreiben, und mit Spielanweisungen zu arbeiten?".
Ich habe erst 1990 angefangen, mich ernsthaft mit Musik zu beschäftigen ... und im Grunde habe ich fast 10 Jahre gebraucht, um aus Improvisationen entstandene Passagen korrekt notieren zu können.

Die "Uraufführung von "67?" fand 1995 statt ... mein Lehrer und Mentor (Georg J. Krieger) hat es gespielt ... er hatte mir vorher gesagt, dass er es etwas bearbeitet hat ... aber leider habe ich mein eigenes Stück bei ihm nur an wenigen Stellen erkannt ... er hat da im Grunde aus einem "Meyer" einen "Krieger" gemacht (was ich ihm nicht übel genommen habe, der Mann war gut und seine Interpretation hat mir auch gefallen).
Auf eine Abnahme vor der Uraufführung habe ich damals verzichtet ... mich hat brennend interessiert, was ein 64 jähriger Komponist aus meinen Noten bastelt ... und ich bin noch immer weit davon entfernt, jemandem in die Interpretation meiner Stücke hineinzureden ... jeder soll das so spielen, wie er es möchte.

Wenn du willst, kann ich dir das mal einscannen, und rüberschicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh ja bitte. Schick mal rüber!
 
Aber bitte!! Nimm die Stücke neu auf! Das lohnt sich.
Ich habe sie momentan fest im Repertoire ... also fehlt nur ein Klavier in einem Raum, in dem keine Katze herumläuft, die beiden Kondensatormikrofone sowie die Aufnahmetechnik von dem Schlagzeuger meiner Band.

Ich muss nur einfach dazu kommen, dann gibt es dazu auch neue Aufnahmen.
Momentan stehen allerdings einige Bandprojekte an, die mir gerade irgendwie wichtiger sind ... auch an diesen Stücken hatte ich regen Anteil, und das ist einfach etwas näher.

Bevor die Frage kommt ... die Musik meiner Band(s) geht in ganz andere Richtungen.
 
Das jemandem vorzuwerfen, der jahrelang die Werke von Schönberg, Webern, Berg und einigen anderen studiert hat, ist echt eine Frechheit @mick
 
Das jemandem vorzuwerfen, der jahrelang die Werke von Schönberg, Webern, Berg und einigen anderen studiert hat, ist echt eine Frechheit @mick
Es ist aber auch eine Frechheit, Schönberg und Berg mangelnde Kreativität vorzuwerfen, sorry. Denn es zeugt ja gerade von Kreativität, neue (v.a. melodische) Wege beschreiten zu können und dabei ein kognitives System zu nutzen, das sich mit spätromantischem Ausdruckswillen kombinieren lässt, wie v.a. Schönberg es tat.
Oder wie meintest du deine Aussage?

Übrigens auf diesem Wege: Herzlich willkommen im Forum!
 

Das mit der kaum notwendigen Kreativität bezog sich auf die technische Seite. Also auf die doch ziemlich mathematischen Umgang mit dem Reihenmaterial und auf die Vermeidung eines tonalen Höreindruckes.

Dass daraus dann auch "Musik" wird, so wie bei Schönberg oder Webern, dazu braucht es selbstverständlich Kreativität ... eigentlich sogar mehr, als beim klassischen Komponieren.

Ich habe nicht behauptet, die 12-Ton-Komponisten wären unkreativ gewesen, sondern lediglich, dass es wenig Kreativität braucht, um mit der Zwölftontechnik "atonal" zu komponieren.
Tatsächlich mag ich die Zwölftonmethode nicht, denn ich halte die kreative Leistung hinter den Stücken z.B. des frühen Anton Webern für sehr viel beachtlicher ... denn das ist eben NICHT die Zwölftonmethode, sondern wirklich atonales Komponieren.

Bitte verdreht meine Worte nicht, ich meine das meist schon so,. wie ich es schreibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nenn doch mal ein Beispiel, wo ich mir selbst widerspreche.
voila:
Langer Rede kurzer Sinn: Du kannst dich auf den Kopf stellen, und mit den Füßen "hurra" schreien ... solange du "komponierst" und nicht nur mathematischen Bauplänen folgst, kann dabei immer auch harmonisches herauskommen.
Wer das nicht will, der benutzt astreine 12-Ton-Technik ... denn die verlangt im Grunde kaum Kreativität.
Wer Kreativ arbeiten will, der bekommt am ende auch etwas "irgendwie harmonisches".
behauptet wird oben, dass "kreatives komponieren" zu "harmonischem" führt, wobei der Komposition mit 12Tonreihen "mathematische Baupläne" unterstellt werden, für welche man kaum Kreativität benötige. Das, nix anderes steht da. Und daraus folgt, dass z.B. Berg bei der Komposition seines Violinkonzerts wenig kreativ vorgegangen sein muss, denn es verwendet - erraten.
Dieser Unsinn wurde bemerkt und abgelehnt, daraufhin kam:
Das mit der kaum notwendigen Kreativität bezog sich auf die technische Seite. Also auf die doch ziemlich mathematischen Umgang mit dem Reihenmaterial und auf die Vermeidung eines tonalen Höreindruckes.

Dass daraus dann auch "Musik" wird, so wie bei Schönberg oder Webern, dazu braucht es selbstverständlich Kreativität ... eigentlich sogar mehr, als beim klassischen Komponieren.

Ich habe nicht behauptet, die 12-Ton-Komponisten wären unkreativ gewesen, sondern lediglich, dass es wenig Kreativität braucht, um mit der Zwölftontechnik "atonal" zu komponieren.
Tatsächlich mag ich die Zwölftonmethode nicht, denn ich halte die kreative Leistung hinter den Stücken z.B. des frühen Anton Webern für sehr viel beachtlicher ... denn das ist eben NICHT die Zwölftonmethode, sondern wirklich atonales Komponieren.
und schwupps: hier macht derselbe "mimimi, ich hab das doch ganz anders gemeint"...

...unvergesslich Hüsch: "jetzt laß´ ihn doch Saladette sagen, wenn er Sinfonie meint" :lol: :lol:

das beste zum Schluß:
Bitte verdreht meine Worte nicht, ich meine das meist schon so,. wie ich es schreibe.
 
@rolf
Eine 12-Ton-Reihe kannst du erwürfeln ... dafür brauchst du nur 2 Sechseitige Würfel.
Du legts einen Startton fest (willkürlich, weil du mit zwei Würfeln keine 1 würfeln kannst) und dann würfelst du die Intervalle zu diesem Grundton aus weobei die 2 für eine kl. Sekunde steht, die 3 für eine gr. Sekunde und so weiter.
Bereits gewürfelte Zahlen ignorierst du (Wiederholungsverbot innerhalb der Reihe) und höste erst dann wieder auf, wenn du alle 12 Töne einmal hast.
Das ergibt am Ende eine unrhythmisierte Zwölftonreihe (immer).

Du kannst aus dieser Reihe auch eine Rhythmisierung "errechnen" ... oder einen Dynamikverlauf. Oder du erwürfelst dir für diese Zwecke noch weitere Reihen.

Weiter stehen dir technische Hilfsmittel zur Verfügung ... Umkehrung, Krebsgang etc ... und auch die kannst du auf alle Aspekte deiner Reihe anwenden und die einzige kreative Leistung dabei, ist die Auswahl. Diese Techniken gibt es nämlich seit fast 1000 Jahren.

Am ende hast du dann ein Stück 12-Ton-Musik ... welches aber eben nicht mit einem Werk von Berg zu vergleichen ist ... denn der hat eben doch etwas mehr gemacht, seine Reihen wahrscheinlich nicht erwürfelt,. sondern in kreativer Kleinarbeit entwckelt und dabei auch sehr viel mehr einfließen lassen, als die rein technische Zwölftonmethode. wie ich sie oben beschrieben habe.

Ich habe an keiner Stelle die Komponisten angegriffen, die mit dieser Methode komponiert haben.
Ich finde nur, dass einige von ihnen ohne Zwölftonmethode besser waren ... was meine rein subjektive Eischätzung ist.
Das bedeutet aber nicht, dass ich die Synfonie op.21 von Webern (definitiv 12-Ton-Technik) weniger genial finde, als die 6 Stücke für kleines Orchester op.6 (ohne 12-Ton-Technik).

Am Ende für dich noch was zum Lesen und beherzigen:
 
Zuletzt bearbeitet:
behauptet wird oben, dass "kreatives komponieren" zu "harmonischem" führt
Geht auf die Aussage zurück, dass kreatives Komponierem zu harmonischem führen kann.
Problem mit dem Konjunktiv, oder was?

Genau sowas meine ich mit "Worte verdrehen".
Aus einem "es kann" bei mir wird in deinem Kopf scheinbar ein "es muss".

Ausserdem, war die Aufforderung nicht an dich gerichtet. Ich hoffe @Peter hat mit sinnentnehmendem Lesen weniger Probleme.
 
1) Man hört zuerst eine Weile atonale Klänge, die scheußlich klingen.
2) Dann versuchen so langsam harmonische Klänge sich vorsichtig bemerkbar zu machen.
3) Die atonalen Klänge versuchen diese harmonischen Klänge aber sofort im Keim zu ersticken.
4) Aber die harmonischen Klänge versuchen es immer wieder durchzudringen, mit einer Beharrlichkeit, die irgendwann die atonalen Klänge nervt.
5) Irgendwann geben die atonalen Klänge nach und beugen sich immer mehr den harmonischen Klängen.
6) Am Ende hört man nur noch harmonische Klänge.
7) Und die Musik endet mit einer zufriedenen und wohltuenden Stimmung. Das "Gute" hat über das "Böse" gesiegt. Nach dem anstrengenden "Kampf" ist man froh, dass das "Gute" doch wieder mal gesiegt hat.

Leider übersteigt so ein Klavierstück meine musikalischen Fähigkeiten.
Vielleicht hat hier im Forum jemand schonmal ein Klavierstück dieser Art komponiert?
ich komponiere solche Stücke regelmäßig und zwar genauso wie Du es beschreibst. Nur bei 6. und 7. geht es meist nicht so glatt aus.

Wie das geht? Ich schlage ein Notenheft auf mit einem besonders schönen Stück, dass ich gerne spielen würde. Je länger und schwieriger das Stück, desto länger dauert Phase 1. meiner Komposition. Die Phasen 1-5 dauern teilweise sogar wochenlang an. Es wird eine enorme Spannung aufgebaut, die sich noch steigert, wenn zwischen den Sätzen Pausen sind von einer Woche oder mehr. Dann geht es manchmal sogar von Phase 5 zu Phase 3 zurück. Die Spannung für das Publikum wird dann fast unerträglich, es kommt sogar vor, dass erfahrene Zuschauer, die selbst Musiker sind eingreifen möchten. Doch irgendwann meint man, das gute Ende naht. Harmonie , Rhythmus und Melodie werden eine Einheit. Der Zuhörer lehnt sich zurück und genießt. Doch was ist das? Kurz vor Ende des Stückes schleicht sich doch wieder eine kleine Inharmonizität ein. Wird meine Komposition nie ein Ende haben?
 
@rolf
Eine 12-Ton-Reihe kannst du erwürfeln ... dafür brauchst du nur 2 Sechseitige Würfel.
Du legts einen Startton fest (willkürlich, weil du mit zwei Würfeln keine 1 würfeln kannst) und dann würfelst du die Intervalle zu diesem Grundton aus weobei die 2 für eine kl. Sekunde steht, die 3 für eine gr. Sekunde und so weiter.
Schlechter Algorithmus, denn einige Reihen werden gegenüber anderen bevorzugt, da die Summe 7 häufiger kommt als 6 und 8 usw.

besser:
Ein Würfel wählt 1 ... 6 und bein anderen entscheidest Du: geradeoder ungerade, also, ob Du Dich auf die unteren oder oberen sechs Töne beziehst, dann hast Du eine Gleichverteilung.

Daszu braucht man entweder zwei verschiedene Würfel oder - alternativ - statt einem zweiten Würfel eine Münze.
Tertiue datur: Nimm einen Dodekaeder.

Grüße
Häretiker
 
Schlechter Algorithmus, denn einige Reihen werden gegenüber anderen bevorzugt, da die Summe 7 häufiger kommt als 6 und 8 usw.
Das wird nur ein Problem, wenn man das "Rauslegen" ignoriert.
Da es sich um eine Zwölftonreihe handelt, verlängert die höhere Wahrscheinlichkeit für die Summe 7 nur den Vorgang ... denn das Intervall bzw. der Ton für die 7 kommt in der finalen Reihe nur ein mal vor.

Hier mal ein Beispiel für 12 auf genau die oben beschriebene Weise entstandene 12-Ton-Reihen.
 

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