Das obige Zitat von Dir würde nach Deiner, auf Romeo angewandten Definition, im gleichen oder gar höheren Maße für ausgeprägten Sozialneid stehen, oder ? Trotzdem würde es mir im Traum nicht einfallen, Dich desselben zu bezichtigen, insbesondere da ich Dich und Deine Lebensumstände gar nicht kenne.
Das Zitat meinerseits legt nirgends auch nur im Ansatz nahe, dass ich ein Problem damit hätte, dass andere Menschen sich mehr "leisten" können als ich. Das Gegenteil ist der Fall.
Aber jemandem zu sagen "kauf dir nicht <teuren Gegenstand> weil: Armut!" ist unverschämt, legt es doch
genau nahe, dass eine dergestaltige Nutzung seines/ihres Einkommens in irgendeiner Weise nicht legitim sei. Es ist anders ausgedrückt ein moralisch abwertendes Urteil über den Wunsch des Mitmenschen, sich einen als "Luxus" empfundenen Gegenstand anzuschaffen. Das ist unverschämt und unangemessen, dient es doch ausschließlich dem Zweck, dem Mitmenschen ein schlechtes Gewissen einzureden. Das gehört sich nicht, Punkt. Und deshalb ist die von mir dafür genutzte Vokabel "Sozialneid" dafür absolut bedacht, korrekt und passend gewählt.
Der Zusatz, dass ich so etwas erst Recht nicht von jemandem hören will, der selbst anscheinend eher mehr Geld zur Verfügung hat als ich (und den mir gegenüber kritisierten "Luxus"-Kauf zudem bereits
selbst getätigt
hat), hat wie gesagt wiederum gar nichts mit Sozialneid zu tun, sondern ausschließlich damit, dass dies ein offensichtlicher Fall von "anderen Wasser predigen und selbst Wein saufen" ist, also zu der eben begründeten Unverschämtheit und Illegitimität zu allem Überfluss auch noch Unehrlichkeit hinzu kommt.
Mit anderen Worten: derlei "Ratschläge" sind niemals legitim oder angemessen, sie sind immer eine Unverschämtheit, mindestens moralische Arroganz vom hohen Ross herab, und im vorliegenden Fall auch noch intellektuell unredlich. Und damit ist das Thema für mich hier durch.