SH3 und TA3 sind dem SH2 und TA2 wie von Klafour beschrieben in kleinen, aber nicht ganz unwesentlichen Details überlegen.
- Statt Laser sind es nur Lichtschranken bei SH2 und die Hall-Sensoren von SH3 die Annährung der Magnete messen, sind gegen Verstaubung immun.
- Der Digitalklang ist beim Bösendorfer am Kopfhörer mit dem Binaural-Sample auch besser.
Die kleinen Yamahas (B und P) klingen in meinen Ohren nicht so, dass man sie haben muss. Ab U und YUS wird's spannend. Es sind viele kleine Schritte, aber sie summieren sich.
Das YUS5 klingt für mich am "erwachsensten" aus der genannten Reihe. Meiner Frau gefiel die mit Ivorite belegte Klaviatur zusätzlich besonders gut. Auch das große, ebene Notenbrett schätzt sie inzwischen sehr.
Die "billigen" Acryltasten sind das Handicap des für mich klanglich sehr schönen Yamaha SE 132, welches auch nur mit SH3 und nicht mit TA3 verfügbar ist. Spielt sich auch ein wenig "strammer", mehr Widerstand ist zu fühlen.
Das SU7 gefiel mir klanglich mit seiner ausgesprochen hellen, klaren Note eher nicht, ich erlebte es aufdringlich und anspringend. Vielleicht braucht es auch einfach einen größeren Raum oder kundigere Hände. Meiner Frau erging es nicht so, sie fand den Klang durchaus spannend und vor allem lobte sie die Tastatur. Leichtgängig, sehr feinfühlig und nuanciert spielbar, Ivorite-Belag. Ebenso nur mit SH3 verfügbar; laut Händler wäre das auch eine sehr exotische Konstellation, niemand würde dieses Instrument wegen der Silent-Option kaufen.
Schlussendlich wurde es nach längerem Hin und Her bei uns das YUS5, das mechanisch nur wenig unter dem SU7 zu verorten ist und klanglich milder, molliger wirkt, jedoch ohne dumpf zu sein. Die vergleichsweise "metallischen" Klänge der B- und P-Klaviere würden mich rasch nerven.
Wenn man auf das Silent-Gedöns verzichten kann, dann kommen auch viele andere Hersteller in Frage. Wie schon von anderen angemerkt kommt es hier — besonders bei gebrauchten Instrumenten — einfach auf das einzelne Instrument an.
Bei C. Bechstein hätten wir mit dem angespielten Concert 8 sicher viel Freude, aber der Preis ist einfach nur obszön. Das Concert 6 fiel klanglich schlichtweg durch.
Das dort ebenfalls ausgestellte W. Hoffmann Professional 126 machten auch einen sehr guten Eindruck und war zumindest preislich noch irgendwie im Rahmen.
Dass das C. Bechstein Centrum Wien, ein glitzernder Tempel, kein einziges Instrument mit deren Silent-System "Vario" ausgestellt hat, spricht in meinen Augen Bände. Ich nenne so etwas "Kindesweglegung".
Steingräber 130-T auch irgendwie verrückt teuer, aber schön im Klang und sehr gute Klaviatur, das Steingräber 122-T hätte meine Frau nicht geschenkt genommen. Das eigentlich gesuchte 138-K war nicht verfügbar, der Eiertanz drum rum (warum … weil … weiß nicht) war abtörnend und der Marke unwürdig.
Von Seiler gibt es auch schöne Sachen … am Ende stimmte für uns aber das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht und der Klang des Seiler 126 wie seine Spielweise waren eher gut-durchschnittlich als auffällig angenehm.