Blickkontakt: Auf die Noten statt auf die Klaviatur schauen

Ich bin wohl begriffsstutzig und verstehe nach wie vor nicht, was an dieser Ausdrucksweise (Finger/Hände ansehen) falsch sein soll. Denn wenn die Griffel auf den Tasten liegen und ich zur Klaviatur schaue, dann sehe ich die Finger/Hände (an). Darunter liegen - klar! - die Tasten.

Allen Definitionstohuwabohus zum Trotz meint Marlene vielleicht tatsächlich die Finger anschauen, nämlich um zu kontrollieren, ob im besagten Stück etwa nicht unbedingt die Tasten richtig getroffen sind, sondern ob die richtigen Fingersätze sitzen - zumal sie offensichtlich mit stummem Fingerwechsel arbeitet - falls ich jetzt beim Überlesen nicht mit dem Beitrag eines anderes etwas vermische- und legato sozusagen auf den Tasten von Sexte zu Sexte schreitet.
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Übrigens zum Sinn und Unsinn von stummen Fingerwechseln lese man hier
 
Richtig, elli, ich meine wirklich „die Finger ansehen“. Aber nicht beim Spielen von Stücken. Dabei sehe ich – wenn es nötig ist – die Tasten an. Aber bei Fingerübungen und dem für meine Finger anfangs gewöhnungsbedürftigen Fingerlegato in Skrjabins Präludium habe ich (nicht permanent) die Finger angeschaut wenn ich nicht sicher war, ob sie auf den richtigen Tasten liegen. Das muss ich inzwischen nur noch sehr selten machen.

Außerdem habe ich bei gewissen Fingerübungen und Problemen auf die Finger geschaut. Beispiel: Es gab Ausfallerscheinungen in der rechten Hand und die Befehle vom Hirn sind oft nicht in den Fingern angekommen. Da konnte es passieren, dass ich nicht fühlen konnte, ob ich eine Sekund, Terz oder Quart angeschlagen habe. Ich (also das Gehirn) konnte auch den Befehl dafür erstmal nicht geben. Die Hand lag auf den Tasten und es ist nichts passiert. Es hat dann geholfen die Finger anzusehen und dabei z.B. eine Terz über die Tasten zu „reiben“. Damit habe ich dem Gehirn anscheinend geholfen, die Reizweiterleitung zu verbessern und der Hand die richtigen Befehle zu geben. Diese Ausfälle der Hand waren ziemlich beschwerlich, oft frustrierend und sie haben mich im Fortwärtskommen beeinträchtigt.
 
Beispiel: Es gab Ausfallerscheinungen in der rechten Hand und die Befehle vom Hirn sind oft nicht in den Fingern angekommen. Da konnte es passieren, dass ich nicht fühlen konnte, ob ich eine Sekund, Terz oder Quart angeschlagen habe. Ich (also das Gehirn) konnte auch den Befehl dafür erstmal nicht geben. Die Hand lag auf den Tasten und es ist nichts passiert.
in solchen Fällen sind Mediziner, nicht Musiker gefragt -- hättest ruhig gleich sagen können, dass da spezielle gesundheitliche Probleme vorliegen.
 
@rolf, das hatte ich an anderer Stelle gemacht und Du hast sehr warmherzig darauf reagiert. :kuscheln:
 
Übrigens zum Sinn und Unsinn von stummen Fingerwechseln lese man hier

In diesem Stück ist jede Menge Zeit, um die stummen Fingerwechsel durchzuführen und es ist absolut sinnvoll, um die korrekte, klangliche Darstellung ohne Kompromisse zu erreichen. Allerdings nicht bei der von dir zitierten Stelle, sondern besonders bei diesen...

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Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist der Wechsel dort kein Problem und führt zum Ziel. Alle Versuche, das mit Pedal zu lösen, haben mich nicht überzeugt. Das man das Fingerlegato nicht dogmatisieren sollte und bei Sinnlosigkeit nicht um jeden Preis anstreben sollte, ist natürlich klar.

Viele Grüße!
 

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Jetzt sei doch nicht so verhärtet.... :-D;-)
 
hast du da mal probiert, gleich mit oder nach dem letzten 16tel einen Pedaltupfer zu nehmen? (dann kann man kurz links loslassen und es bleibt trotzdem legato)

Ich habe das sogar sehr lange immer so gespielt, ich habe das aber nie wirklich sauber hinbekommen und war nie 100%ig zufrieden damit. Entweder habe ich die Sechzehntel mitgebunden oder ich habe die Sechzehntel zu weit in die Länge gezogen oder es hat einfach unsauber geklungen usw...

Mag sein, dass das an meinen beschränkten Fähigkeiten liegt. Der stumme Fingerwechsel war bei diesen beiden Stellen jedenfalls eine relativ einfache und praktikable Lösung für mich.

Viele Grüße!
 
Huch? Da sind aber viele stumme Fingerwechsel notiert. Ich mache da nur einen.
Du mußt ja Hände wie Rachmaninoff haben. :dizzy: ;-)

Man kann sich an alle Intervalle gewöhnen, wie man sich auch an alle Tonleitern gewöhnen kann:
- Tonleitern spielen
- Tonleitern in Terzen, Quarten, Quinten, Sexten, Oktaven spielen (Fingersatz egal!! z.B. alle Terzen mit 1-3, dann alle mit 2-4 usw.)*)
- große Sexten, kleine Sexten, Sextakkorde, Quartsextakkorde chromatisch rauf und runter spielen

Damit hat man alle Akkorde, Doppelgriffe chromatisch und in diatonischen Wechselnoten in den Fingern, sodass es keinerlei Grund für Fehler gibt: denn das Ohr hört ja mit.

Wann soll das einer machen der abends geschlaucht von der Arbeit kommt? Das ist doch alles wahnsinnig zeitaufwändig. Ich hätte da gerne Zeit für kann ja verstehen daß es hilft.
 

So doof es klingt, es bringt mehr abundan konsequent sowas zu üben, als bei jedem Stück aufs neue unnötig Zeit für unwesentliche Dinge zu vergeuden... ich Splitte das derzeit 50 50, da ich einfach mit vielem permanent unzufrieden bin und ich es am Stück nimmer schaffe. Darüberhinaus ist es wie Vokabeln für eine Sprache zu büffeln. Es hat einfach einen längeren Mehrwert.

Lg lustknabe
 
Du mußt ja Hände wie Rachmaninoff haben. :dizzy: ;-)

Nein, aber neben allerlei pianistischer Probleme muss ich mir zumindest keine Gedanken über die Handspannen machen: Dezime geht gut (ich verkneife sie mir aber im Präludium), None geht mit 3-1, Sept mit 2-1. Ich bin 173 und daher sind wohl auch meine Hände entsprechend größer. Deshalb muss ich in dem Stück wohl weniger stumme Fingerwechsel machen als es in den von elli entdeckten Noten der Fall ist. :)
 
Uff! Ich bin 10 cm größer als Du, aber eine Dezime kann ich nicht anschlagen. :-(

Und ich habe gerade - mit von Skrjabin erwärmten Fingern - festgestellt, dass die Dezime auch mit 1-4 geht, ist aber nicht angenehm, muss ja auch nicht sein (aber versuchen darf man ja mal ;)). Aber 1-5 geht gut, die Dezime klappt auch als Akkord. Und mit 1-2 geht auch eine Oktave. So groß kommen mir meine Hände eigentlich nicht vor aber ich habe den Eindruck, meine Finger sind - seit ich Skrjabin übe - geschmeidiger geworden. Plötzlich klappen zwei Stücke von Schumann besser. :)
 
@Marlene, bittschön was hast Du denn für lange Spinnenfinger? Ich krieg zwar mit 1-3 noch ne Oktave, und mit 1-4 noch ne None gegriffen, aber 1-2 Oktave und 1-4 Dezime - des wird bei mir dann doch arg knapp.....aber vielleicht hab i auch nur kloane verschrumpelte Wurschtfingerchen...ist ja auch möglich.:rauchen:

Viele Grüße

Styx
 
Pssst, wir sollen doch nicht auf die Finger sehen! ;-)

Nochmal kurz OT:

Ich habe jetzt nochmal ausprobiert - hätte ja sein können das ich mich verguckt habe. Ist wirklich so wie beschrieben. Und was passiert da auf einmal (siehe Foto - nuja, so spielt ja wohl keiner ;)).

Ich finde meine Hände eigentlich ganz normal und bei den Versuchen tut nix weh. Also: Klasse Griffel für Skrjabins gebundene Sexten und Oktaven. :)

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Gut @Marlene - Mißverständnis...unter "greifen" versteh ich was anderes, nämlich wenn entsprechendes Intervall noch gespielt werden kann, ohne die Nachbartasten zu streifen - na, jetzt bin ich jedenfalls beruhigt :puh:

Ach ja, übrigens scheinen die linken Hände weitere Spanne zu haben, als die rechten Hände :dizzy:

Viele Grüße

Styx
 
Von wegen Körpergröße, ich bin 1,52 (zumindest war ich dies vor Urzeiten mal) und kann am Tastenrand mit den Fingerkuppen komplett auf den Tasten ohne Berührung von Nebentasten mit 1-5, 1-4 und 1-3 eine Dezime greifen. Nonen funktionieren im Stück absolut problemlos.
 
Und was bringt das alles, wenn man eh nicht gescheit spielen kann :konfus: das sind doch wirklich die letzten Sorgen... was nicht greifbar ist, lässt man eben:heilig:

LG lustknabe
 

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