Autodidaktisch das Klavierspielen lernen....

Es gibt Autodidakten, die miserabel Klavier spielen und es gibt Unterricht nehmende Klavierschüler, die miserabel Klavier spielen. So weit, so schlecht.

Ich habe allerdings noch keinen einzigen Autodidakten gehört, der wirklich gut Klavier gespielt hat. Aber verdammt viele Pianisten, die 10 bis 20 Jahre (guten) Unterricht hatten.

Ich glaube du hast vieles noch nicht gehört... :001:
 
@mick Wie weit jemand mit irgendetwas kommt, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:

a) wieviel Zeit hängt er da rein

b) wie effizient betreibt er sein Lernen

evtl. noch c) die grundlegende Begabung dafür

In der Praxis werden Leute, die ihr ganzes Leben in eine Tätigkeit hängen, natürlich immer weiter kommen als solche, die irgendwas hobbymäßig nur mal nebenbei so machen. Lehrer hin oder her...
 
Vielleicht sollte man aber auch nicht faule, am Rockzipfel des „Lehrers“ hängende Menschen als Maßstab nehmen... :016:
 
Ich habe allerdings noch keinen einzigen Autodidakten gehört, der wirklich gut Klavier gespielt hat. Aber verdammt viele Pianisten, die 10 bis 20 Jahre (guten) Unterricht hatten.



Der hatte aber auch jahrelang qualifizierten Unterricht:

"Als vierter von zwölf Geschwistern begann Tomáš Kačo mit fünf Jahren selbständig Klavier zu spielen. Partituren und die verschiedenen Pianotechniken entdeckte er erst sieben Jahre später, als er eine Musikschule besuchte. Danach studierte er am Janáčkova Konzervatoř in Ostrava bei Professor Pavel Motloch, an der Prager Musikakademie bei Professor Ivo Kahánek und ab 2017 am Berklee College in Boston." https://www.bechstein.com/die-welt-von-bechstein/pianisten/tomas-kaco/

(Laut dieser Seite studierte er am Berklee College zwei Jahre lang, bis 2017: https://www.soundczech.cz/en/artists/1976-tomas-kaco)
 
Es ist völlig irrelevant, was irgendein seltenes Ausnahmetalent geschafft hat. :014:


Niemand ist verpflichtet, möglichst schnell möglichst gut zu werden ("das Beste aus sich rauszuholen"). Wenn man in erster Linie Freude am Tüfteln und DIY hat und dies am Klavier auslebt, ist doch prima.

Wenn jemand auf gesicherter Grundlage möglichst schnell möglichst gut werden will, geht er halt den herkömmlichen Weg, wie man möglichst schnell möglichst gut wird: Profibetreuung. :016:

Weiterbildung über den Unterricht hinaus ist zwar in gewisser Weise "autodidaktisch", allerdings auf der Grundlage dessen, was man regelmäßig mit der Lehrkraft erarbeitet. Auch eine Rücksprache / Diskussion mit der Lehrkraft über irgendetwas Gelesenes / Gehörtes ist möglich. Die Kompetenz, "Müll" von wertvollen Zusatzinfos zu unterscheiden, muss man sich auch erst erarbeiten. :heilig:
 
Wenn jemand auf gesicherter Grundlage möglichst schnell möglichst gut werden will, geht er halt den herkömmlichen Weg, wie man möglichst schnell möglichst gut wird: Profibetreuung.
Das ist ja ein tolles Werbeversprechen... :konfus:;-)

Erstens braucht man schon mal einen Lehrer, der richtig gut ist. Da trennt sich schonmal die Spreu vom Weizen. Und der auch weiss, wie man einen begabten Schüler wirklich schnell voranbringt. Das wissen wohl längst nicht alle Lehrer - weil etlichen dazu das richtige Handwerkszeug fehlt im Werkzeugkasten.

Zweitens braucht es auch echten persönlichen Einsatz, Fleiss, Disziplin, Engagement etc. von Seiten des Schülers...

Dann und nur dann wird "man schnell richtig gut".
 

Ich weiss schon, das hört niemand gern... :girl:
 
Vor kurzem habe ich gelesen, dass Friedrich Wieck am Klavier Autodidakt gewesen sei - erstaunlich, denn Wieck war immerhin Klavierlehrer seiner Tochter Clara, einer Weltklasse-Pianistin, und Robert Schumanns, der den Wunsch hatte, Konzertpianist zu werden und deshalb Wieck als Lehrer auswählte?

Was meint ihr: Was ist von Wiecks Autodidaktik zu halten?
 
Ich frage mich des Öfteren wie und von wem wohl der allererste Klavierspieler unterrichtet wurde.???
 
"Wieck begann als Autodidakt, seine später so überaus erfolgreiche pädagogische Methode beruht fast ausschließlich auf Lektüre und eigenen Überlegungen."

Rezension zum Buch: Cathleen Köckritz: Friedrich Wieck. Studien zur Biographie und zur Klavierpädagogik (Studien und Materialien zur Musikwissenschaft, Bd. 4), Georg Olms Verlag, Hildesheim u.a. 2007, 607 S., Abb., € 78,00, ISBN 978-3-487-13194-8


Quelle: https://www.nmz.de/artikel/verblueffender-klavierpaedagoge

Dies ist doch erstaunlich. Viele heimliche Klavierstunden können das ja nicht gewesen sein, zumindest nicht so viele, dass eine professorenähnliche Qualifikation daraus entstanden ist.
 
Ah in der englischen Version steht es präziser:
"...
In 1800 he attended the Torgau gymnasium, where he received his only formal training in piano, six hours of lessons from Johann Peter Milchmeyer.
..."

Mit der Angabe ist es dann schon anders. :-)

Grüße
Häretiker
 

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