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Diese gängige Vermischung der Wahrnehmung eines Gefühls mit dem Akt einer unethischen Handlung ist mE ein großes Problem unserer christlich geprägten Kultur (ohne dass ich wüsste ob es in anderen religiösen Kontexten anders ist)."Neid" ist eine der sieben Todsünden.
Das führt dann dazu, dass Gefühle nicht gezeigt werden dürfen, oder gleich deren Wahrnehmung unterdrückt wird.
Wir haben ja nicht freiwillig ein unangenehmes Gefühl. Wenn es gut gelaufen ist, haben wir allerdings im Rahmen unserer psychischen Entwicklung gelernt, unsere Gefühle hinreichend zu modulieren und einen Spielraum zu gewinnen, so dass wir über unseren Gefühlen stehen können und sie nicht unreflektiert unsere Handlungen beeinflussen. Klassisches - mäßig sinnvolles - Trainingsfeld dafür ist zB das Brettspiel Mensch-Ärgere-Dich-nicht.
Wenn das nicht gelingt kommt man nur so weit wie Schneewittchens Stiefmutter, als sie Schneewittchen tot glaubt:
"Da hatte ihr neidisches Herz Ruhe, so gut ein neidisches Herz Ruhe haben kann."