Ja da hast du recht, das ist auch zukünftiger Elektronikschrott. Aber der Vergleich hinkt trotzdem gewaltig, denn sieh dir die Alternativen an. Auf der einen Seite ein Klavier, dass versucht wird zu kopieren und ohne dieser Alternative besser funktioniert. Auf der anderen Seite hat man höchstens Brieftauben, und die schaffen es leider nicht nur annähernd soviele Leute zu erreichen.
Das ist halt eine sehr einseitige Sichtweise. Das Digi hat sich ja auch Vorteile im Vergleich zum Klavier erarbeitet.
Vorteile Digi:
* Killerfeature Silentmodus und Kopfhörer
* Platzsparend, Transportabel
* Wartungsfrei
* Instrumentauswahl und automatische Begleitprogramme zum Herumspielen ;)
* sogar für Profis interessant: einfache Änderung von Stimmung (435 Hz, Spreizung, Werckmeister etc.)
* einfache Änderung von Resonanzeinstellungen, Halleinstellungen, Loslassverhalten, Pedalgeräusch etc.
* V-Piano etc. sogar Änderung von vielen anderen Parametern wie Materialverhalten der Saiten etc.
* MIDI In/Out / Line In/Out und allgemein Verknüpfung zu Rechnern/Tablets, Softwareinstrumente wie Ivory und Hauptwerk
...und einiges was ich vergessen habe
Vorteile Akkustik:
* Klang
* Mechanik
* Flair
...und einiges was ich vergessen habe
Den preislichen Faktor der Beschaffung lasse ich mal aus. Klar bekommt man brauchbare 40 Jahre alte Hochklaviere heutzutage für 1000-2000, aber das auch nur weil die Digis den Markt quasi abgeschossen haben bis hin zur Unverkäuflichkeit. Evtl. treibt Dich das auch um...aber deshalb kann man trotzdem sachlich bleiben.
Nun wägen die Leute einfach für sich ab...
Ist der Klang bei einem aktuellen Digi wirklich so viel schlechter als das preislich gleiche Hochklavier oder reicht mir das, wenn ich die anderen Vorteile mit betrachte?
Ist das Gewicht des Klaviers wirklich so entscheidend wenn es da stehen bleibt oder ist mir die letzte Meile bei der Mechanik langfristig wichtiger?
Das muss dann jeder für sich entscheiden, aber es ist absurd zu behaupten, dass das Digi nur Nachteile hat und nur der blöde Nachahmer ist.
Viele Grüße,
André