Kauf eines Yamaha b3sc3 Instruments für hellhörige Wohnung

Ich frag mich immer was das für eine Bausubstanz ist, wenn man das in die Nachbarwohnung durchhört … da müsste man ja bei jedem Haushaltsgeräusch dabeisein!
Trümmerschrott ausm 2. Weltkrieg. Dazu ein schlecht ausgebauter Dachstuhl, dessen Boden lediglich aus Holzbalken besteht. Da hört man selbst, wenn der Nachbar unter mir laut hustet.

Konnte mich über die Jahre mit der Situation arrangieren. Aber seitdem ich erst eine neue doofe Vermieterin und dann auch noch neue doofe Nachbarn bekommen habe, stehen die Zeichen auf Abschied und Wohnungssuche.

Und dann möchte ich auf jeden Fall auch ein akustisches Instrument in einer hoffentlich gut gedämmten Wohnung stehen haben.
 
In so einer Wohnung aus 1900 hab ich in Wien auch 10 Jahre lang gelebt. Jeden Schritt hörte man von oberhalb, der Nachbar war ein junger Asiate, der am Konservatorium Musik studierte. Fingerübungen von 9 bis … Uhr, selten ein vollständigeres Gratiskonzert.

Irgendwann wollte ich nur mehr weg. Und hab es nie bereut. — Du machst mit Veränderung wohl keinen Fehler.
 
Aber schon eine geschlossene Innenraumtür etwas besserer Qualität (Kilsgaard Massivholz-Kassettentür — mit Glasscheibe!) genügt, dass man so gut wie nichts im Nebenraum hört, außer man lehnt sich direkt zur Tür und horcht mit gespitzten Ohren.
Schön und gut, aber das hat nichts mit Schallleitung über feste Körper zu tun. Da geht der Schall erst einmal durch die Luft und wird dann von der Tür großteils reflektiert.
Ein Klavier hört man im Wohnhaus eher vertikal als horizontal.

Auch Hörversuche im darunterliegenden Keller wie im Schlafzimmer darüber waren negativ. Man hört darüber und darunter von der arbeitenden Mechanik nichts.

Unser Haus ist Baujahr 1998 und relativ durchschnittlich gebaut.
Ein Merkmal des Durchschnitts ist, dass die Hälfte schlechter ist. Bei anderen Häusern geht mehr Schall durch. Wenn es bei dir passt, ist das schön für dich. Das hilft den Nachbarn von @Monsieur_Barso aber leider überhaupt nicht.

Das Klavier steht im Erdgeschoß direkt an einer tragenden Wand auf einfachen Teflon-Unterstellern.
Du kannst ja einmal ein Stück Holz zwischen Klavier und Wand klemmen und berichten, ob das einen Unterschied bzgl. Hörbarkeit im Nebenraum macht. Wenn das Klavier die Wand nicht direkt berührt, findet diese Art der Schallübertragung nicht statt.
 
Du hast völlig recht, es gibt sicher Wohnungen, wo man Geräusche eher durchhört — und auch bessere. Ich verstehe auch nicht, warum man mutwillig ein "Stück Holz zwischen das Klavier und die Wand" klemmen sollte, die Art der Schallübertragung (Körperschall vs. Luftschall) wird ja auch in den problematischen Wohnbauarten dieselbe sein.

Wenn Monsieur_Barso dieses Problem hat, dann ist das so. Er hat das ja auch gut erklärt und ich kenne selber solche Bauwerke. Weder halte ich diese Bauweise aber für die Regel, noch wissen wir welche Substanz das Mietobjekt des Threaderstellers bietet.

Ich bleibe aber dabei, dass die Geräusche sehr gering sind und auch ein Wohnungsnachbar damit wird leben müssen und können — denn wenn ein Silent-Piano ein Problem ist, dann darf man die Wohnung eigentlich gar nicht benützen weil man immer irgendetwas durchhören wird.
 
Wenn Monsieur_Barso dieses Problem hat, dann ist das so. Er hat das ja auch gut erklärt und ich kenne selber solche Bauwerke. Weder halte ich diese Bauweise aber für die Regel
Ich wohne im Ruhrgebiet. Das war Waffenschmiede für Adolf Arschlochs Weltmachtswahn und wurde somit von den Alliierten ziemlich plattgebombt.

Dementsprechend gibt es gerade hier ziemlich viele Häuser, die in den Jahren nach 45 ziemlich schnell hochgezogen wurden. Lärmschutz stand da in der Prioritätenliste ganz unten.

Und natürlich ist es normal, dass man in einem Mehrparteienhaus Wohngeräusche der anderen hört. Selbst im Einfamilienhäusern hört man ja nicht selten die Nachbarn beim Bohren, Hämmern oder Rasenmähen.
Und ebenfalls natürlich muss man bis zu einem gewissen Grad Wohngeräusche von anderen akzeptieren.

Aber der Sinn eines Hybrid- oder Silentpianos ist es ja unter anderem, innerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten spielen zu können, um andere nicht zu belästigen. Dann muss die Bausubstanz das aber auf jeden Fall auch hergeben.

Aber ich bin jetzt erst mal optimistisch, in nächster Zeit eine bessere Wohnung zu finden. Schlimmer kann‘s tatsächlich nicht mehr werden.

Am idealsten ist es wahrscheinlich, wenn unter der Wohnung Gewerbe ist, das nur wochentags und dann auch nur tagsüber Betrieb hat, wie z.B. Arztpraxis oder Apotheke. Dann kann sich nachts von dort niemand beschweren, wenn die Tastenmechanik in Aktion ist. Der Großteil des Tritt- und Körperschalls wird ja nach unten abgestrahlt.
 

Zurück
Top Bottom