Schüler Probleme mit Alberti- Bässe

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
  • Erstellungsdatum

Wie kann es eigentlich sein, dasz anscheinend so viele Schueler freiwillig Hebeuebungen durchfuehren? Das ist doch total oede und geht voellig an der Musik vorbei?
Was hatte ich fuer ein Glueck, niemals damit traktiert worden zu sein. Hat jemand schon einmal Chopins Sextenetude op.25 Nr. 8 mit Fingerhebetechnik zu ueben versucht? Oder op.10 Nr 1? Wie soll das bitte ueberhaupt gehen?
Jede unspektakulaer und entspannt aussehende Bewegung der Finger ist jedenfalls besser als uebertriebene Bewegungen. Man sieht foermlich, dasz das "Fingerhochheben" nicht zweckmaeszig ist.

Egal wer nun recht hat, für mich als absoluter Klavieranfänger ist diese Diskussion sehr hilfreich, weil es verführt dazu über die eigene Fingerstellung usw. mal wieder nachzudenken und dazu sich ganauer zu beobachten.

Bitte, ruiniere Dir nicht das Klavierspielen mit irrsinniger "Fingerhebetechnik". Es geht nicht ums "recht haben", sondern um einen pfleglichen Umgang mit dem eigenen Spielapparat (also Oberkoerper, Arm, Hand, Finger). Wenn es da komisch anstrengend ist und gegebenenfalls sogar weh tut, dann stimmt etwas nicht. Hoffentlich hast Du einen KL, der die "natuerliche Methode" lehrt. Dazu gehoert auch, dasz man die Handspanne bei vielen Passagen erstaunlich gering halten kann, nur bei Akkorden ist man oft gefordert.

Jannis
 
Ich denke auch, dass wir Anfänger von Argumenten und Gegenargumenten profitieren können. Und Bei Unsicherheiten mit unserem Klavierlehrer darüber sprechen sollten. Meiner ist da immer offen, was Fragen aufgrund von Beiträgen aus dem Forum angehen und findet es sehr interessant sich damit auseinanderzusetzen. Er lässt mich dann ausprobieren und spielt es selbst auf unterschiedliche Weise vor und ich kann mir dann ein gutes Bild machen.

Dieses hier angesprochene Thema steht für mich an erster Stelle, wobei sowohl mein KL als auch ich nach der Hasenbein-Rolfschen-Lehre verfahren.
 

:lol: Unsterblich! :super:


Kopfkino:

Anruf beim potenziell neuen KL: "Unterrichten Sie nach der HR-Lehre?"
Antwort: "Nach der WAS???"
"Na der Hasenbein-Rolfschen-Lehre!"
"Ach so, sagen Sie das doch gleich - Sie sind bei Clavio. :idee: Ja, ich unterrichte nach der HR-Lehre, wenn Sie es so bezeichnen möchten. Und nein, ich habe nichts dagegen, wenn Sie jeden Halbsatz, den ich Ihnen mit auf den Weg gebe, durch das Forum einer Qualitätskontrolle unterziehen lassen. Bitte allerdings dringend um korrekte Wiedergabe."
 
@schiessbefehl einen prächtigen Namen hast du dir gegeben, jedenfalls ungewöhnlich, darum die Nachfrage: ist ie ein Buchstabendreher oder nicht? :drink:
Da muss man differenzieren. Die Berliner Mauer steht nicht mehr, also muss man selbigen vermutlich an einer Toilettenwand vollziehen - vermutlich mit einem Scheissgewehr. Motto: Ab fünf Uhr fünfundfürzich wird zurück geschissen!!!

Zurück zum Thema: Wird eine Alberti-Begleitfigur auf einen größer dimensionierten Ambitus (bei den beiden E-Moll-Sonaten von Beethoven und Grieg als Dezime) übertragen, sind die Distanzen und die Bewegungen zur Überwindung derselben logischerweise größer. Aber eine "Hebebewegung" im vor einigen Tagen beschriebenen Sinne führt man deshalb trotzdem nicht aus...!

LG von Rheinkultur
 
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...das hebt die Stimmung, ja da kommt Freude auf...
 
Da fliegen einem ja die Löcher aus dem Käse!
 

Warum lassen denn 80% aller AnfängerInnen die Töne rum liegen anstatt die Finger nach Beendigung des Tones los zu lassen? Weil sie erst einmal froh sind, die Töne RUNTER zu drücken. Dass aber eine präzise Gestaltung einer Phrase auch mit einem definierten Ende eines Tones zu tun hat ist den Beginners erst mit und mit klar zu machen. Die "Hochziehmuskulatur" kann lange unterentwickelt dahin schlummern. Manche finden gar nicht die Ansätze zur Beendigung eines Tones durch Muskelkraft der kleinen Muskulatur sondern heben einfach den ganzen Arm - und schwupps ist der Ton weg. Aber das ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Jeder Fall ist da sehr anders zu behandeln und verlangt auch nach etwas anderen Erklärmodellen.
 
Ich finde es hochproblematisch, dass auch Klavierlehrer manch mindestens missverständliche Weistum hier verbreiten. Oder es tatsächlich so meinen, wie es dasteht.




Glücklicherweise wird HIER meistens eingeschritten. Wie viele Klavierlehrer wohl da draußen Hebeübungen machen lassen, ohne dass die Eleven gewarnt werden? :denken:

Hat Schumann seine Strecksehnen nicht sogar final ruiniert mit Hebeübungen gegen Widerstand?

Schuhman machte Zug-Übungen. Nurmalso.

Nach der Aufnahmeprüfung an der MuHo musste ich erst einmal mit allen 5 Fingern die Tasten g1-d2 gedrückt halten und dann die Finger EINZELN hochheben. Jede Hand einzeln, jeder Finger 3-5 Mal, sehr langsam. Eine Übung mit vier "gefesselten Fingern".
Ein Semester lang. Natürlich nicht nur.
Damit sollte eben genau diese "Hochziehmuskulatur" trainiert werden. Hat gut funktioniert.
 
Ich habe diese Übung auch von der KL verordnet bekommen, allerdings nicht als Kraftsport, sondern der Kontrolle wegen. Wenn man nicht grade am Keyboard sitzt, muss man nicht viel hochziehen, nur rechtzeitig "loslassen".
 
Fingerkraft??? Wie viel Kraft benötigst Du, um einen Finger ein paar Millimeter anzuheben? Das dürfte bei einem gesunden Menschen Richtung Null tendieren.

Meiner Beobachtung nach liegt das Problem bei vielen Klavierschülern eher daran, dass sie den Finger mit zu viel Kraft nach unten drücken und dann aus koordinativen Gründen noch nicht in der Lage sind, den Finger (und damit in aller Regel auch Hand, Unterarm und Schulter) loszulassen und zu entspannen.

Ich bin kein KL, aber wäre ich einer, würde ich meinen Schülern keine aktiven Fingerhebeübungen anbieten sondern einzelne Töne und Akkorde spielen lassen, die sie sofort danach wieder loslassen sollen, das Ganze bei Bedarf gern mit Videounterstützung, damit der Schüler erkennt, dass bei ihm im Grunde der gesamte Körper ganz unnötigerweise angespannt ist.
Parallel dazu würde ich ihnen zeigen, in welchen Situation z.B. Kipp- bzw. Schüttelbewegungen der Hand sinnvoll sind. Bei diesen Bewegungen, die eigentlich aus Unterarm erfolgen, brauchen die Finger dann gar nicht angehoben zu werden.

(Sorry, wenn ich mich als Nicht-KL einmische, aber hier geht es auch um Anatomie)
 

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