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Selbst im Hinblick auf romantische Klavierliteratur hat sich gezeigt, dass manches "gefühlvolle Rubato" (in diesem Fall bei Chopin) nichts anderes war, als eine mit Rubato getarnte technische Schwäche. Dann schalte ich gern einmal das Metronom ein, und bringe den Schüler zum Lachen, weil er nun zugibt, die Stelle eigentlich gar nicht richtig zu beherrschen. Wenn sie dann aber mit Metronom einwandfrei läuft, sind später die agogischen Freiheiten Ausdruck des Könnens und nicht verdeckte Schwächen...
Gruß! Stephan
Dies beispielsweise ist natürlich völlig richtig und eine sinnvolle Einsatzart des Metronoms.
Die von Dir genannten Einstiegs-Rhythmusübungen hingegen finde ich suboptimal.
Der Schüler muß in der Lage sein, den Puls in sich zu erzeugen und stabil zu halten (entweder laut oder als Vorstellung) und dazu den Rhythmus zu klatschen / klopfen / singen / spielen.
Wichtig ist im Übeverlauf, daß der Schüler beim Klopfen / Spielen des Rhythmus' stets den Puls (seinen selbsterzeugten Puls) weiter wahrnimmt und daher stabil halten kann.
Was Du machst, benutzt immer für den Puls eine externe Quelle, ist also wie Fahrrad mit Stützrädern, und stellt nicht sicher, daß der Schüler in sich diese zwei "Ebenen" aufbaut und stabilisiert.
Besser also: Puls klatschen / klopfen; dazu den Rhythmus singen. Oder Puls mit einer Hand klopfen, mit der anderen Hand den Rhythmus (fördert gleich auch die Unabhängigkeit) - hier ist nur wichtig, daß der Sound der linken Hand anders ist als der der rechten (z.B. Puls auf dem Bein klopfen, Rhythmus auf Klavierdeckel etc.)
LG,
Hasenbein