Lieber Dreiklang,
wer Musiker wird und dann auch noch so erfolgreich ist wie Sokolov, Petrenko etc., der liebt Musik mit Haut und Haar, mit Leib und Seele. Musik füllt das Leben aus, Emotion und Leidenschaft sind im Überfluss vorhanden, sonst würde man diesen Beruf gar nicht durchstehen.
Was anfangs bei aller Begabung und Leidenschaft noch nicht vorhanden ist, ist Wissen. Im Laufe der Jahre wird sich Wissen angeeignet und sowohl dem Interpreten wie dem geneigten Hörer wird das Glück zuteil, dass das daraus folgende tiefe Verständnis und das intensivere Hören die transportierten und gefühlten Emotionen in hohem Maß beeinflussen - sie werden tiefer, reichhaltiger und intensiver.
Ich hatte in diesem Faden bereits Brendel zitiert:"„Beides ist wichtig, eine Kombination aus beidem. Ich würde sagen, es beginnt mit dem Gefühl und endet mit dem Gefühl. Der Verstand aber, der Intellekt, ist dazu da, das Gefühl zu filtern, er ermöglicht das Kunstwerk erst. Also der Intellekt verwandelt das Chaos in Ordnung. Es sollte aber immer etwas Chaos durch die Ordnung schimmern, wie Novalis gesagt hat.“
Ist nicht damit alles gesagt?
Liebe Grüße
chiarina