Dreiklang
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Aber vielleicht auch nicht "magisch" genug? Sokolov kommt aus Europa nicht heraus, Kissin übrigens ebenso nicht (siehe Konzertpläne). Um einen Lang Lang (größter Pianist der Gegenwart, und Legendenpotenzial) oder eine Yuja Wang reissen sich aber offenbar die Häuser und Menschen auf der ganzen Welt.Grigory Sokolov spielt in jeder Saison nur ein einziges Programm. Und es ist jedesmal magisch.
Kein berühmter Musiker hat sich nicht für jede Note, und jeden Zusammenklang, überlegt, wie er gestaltet sein soll... ob nun hundertmal, oder nicht, das weiss ich nicht, interessiert aber auch nicht wirklich.Erstaunlicherweise sind (bzw. waren) sowohl Sokolov als auch Kleiber Musiker, die sich über jede ihrer Noten hundertfach Gedanken gemacht haben, bevor sie damit an die Öffentlichkeit getreten sind.
Dazu kann man, wenn man will, auch noch anmerken, dass Musiker, die ihr Instrument besser beherrschen als andere (und das gibt es auch auf Weltklasseebene heute) auch mehr musikalische Ideen entwerfen, und ausdrücken können. Etwa Stimmen hervortreten lassen, musikalische Kontraste ausdrücken, Sinneinheiten gewichten usw.. Lang Lang etwa kann, und macht das. Aber ohne dessen überragende Fähigkeiten hinsichtlich Anschlag, Dynamikkontrolle, Artikulation usw. funktioniert so etwas eben teilweise nicht.