...Geld und Zeit sind nicht zwei Grössen, an denen man einfach so unabhängig voneinander rumschrauben kann!
Z.B. kann man entscheiden, kein eigenes Klavier zu kaufen, so dass man weniger arbeiten muss, und damit wiederum mehr Zeit zum Üben hat, wenn auch in einer Übezelle. ...
Lieber Pianovirus und natürlich auch alle anderen,
natürlich sind Zeit und Geld keine unabhängigen Größen, das hat Chiarina so glaube ich auch nicht gemeint. Im Übrigen habe ich mich gerade dafür entschieden, mein Klavier zu kaufen, um bessere Bedingungen zu haben - nicht nur, dass ich nun bequem zuhause üben kann, sondern, dass ich überhaupt dann üben kann, wenn ich überhaupt ein bisschen Zeit habe.
Chiarina wird es wissen, wenn sie hier war - es ist nicht so einfach, dass du herkommst und eben mal eine Übezelle kriegst. Man kann eine Übezelle tagsüber für 2 Std. reservieren - und wenn man z.B. für 17h reservieren möchte, dann muss man 4h20 min. vorher seinen Übeausweis beim Pförtner abgeben und damit reservieren. 4h20 vorher heißt also: 12h40.
Problem Nr. 1: um 12h40 muss man erstmal Zeit haben und da sein zum Reservieren! Das ist die allergrößte Bedingung, wenn man bedenkt, dass man noch soviele Seminare hat und auch noch arbeiten muss.
Problem Nr. 2: Es reicht nicht, um 12h40 da zu sein, sondern man muss sich vorher schon in die "Übeschlange" stellen, sonst kriegt man um 12h40 keinen Raum für 17h.
Problem Nr. 3: Während der Übeausweise in einer Reservierung steckt, kann man nicht üben - da der Ausweis ja gerade woanders steckt! Sprich, wenn man einmal am Nachmittag übt, dann kann man eigentlich sonst nicht üben.
Problem Nr. 4: Die 2h sind oft keine 2h, sondern auch noch weniger, da viele Studenten den Schlüssel nicht pünktlich zurückgeben oder der Pförtner noch andere Sachen erledigen muss, bevor er die Übeschlüssel aushändigt. Und schon sind aus 2h nur noch 1h45 geworden, bis man ein bisschen eingespielt ist, schon nur noch 1h30 usw...
Früh morgens und abends gibt es die Überäume für länger: von 7h30 bis 11 oder bis 10 und abends ab 18h-21 bzw. 22 h oder ab 19-21 oder 22h. Aber wie Chiarina schon geschrieben hat: Das bedeutet nicht, dass man um 7h30 da ist, sondern dass man sich um 7h in die Übeschlange setzt, um überhaupt einen Raum um 7h30 zu bekommen. Wenn man abends um 18h einen Raum möchte, müsste man also theoretisch um 13h40 reservieren - man muss aber schon spätestens um 13h anstehen, um in der Schlange so weit vorne zu stehen, dass man noch einen Raum abbekommt...
Nun kannst du dir vorstellen, WIE schwierig es ist, unter solchen Umständen zu üben, wenn man noch so viele weitere Verpflichtungen hat wie Seminare oder Arbeit. Ich KANN einfach nicht immer zu den Zeiten anstehen, zu denen ich anstehen müsste, um zu reservieren, und schon gar nicht hab ich die Zeit, mich eine Dreiviertelstd. in die Schlange zu setzen, nur um einen Raum zu reservieren. Das habe ich aber alles letztes Semester irgendwie machen müssen und das hat mich die letzte Zeit und Kraft gekostet. Daher habe ich entschieden, dass es mir sehr helfen würde, von den Überäumen unabhängiger zu sein und ein eigenes Klavier zu haben. In der Tat ist es eine Wohltat: Wenn ich mal wieder nicht genug Schlaf bekommen habe, muss ich nun nicht schon um 7h da sitzen, um um 7h30 einen Raum zu kriegen, sondern ich kann auch zuhause ab 8h üben. Oder auch einfach mal zwischendurch nachmittags, wo sich die Gelegenheit bietet, und wenn es nur eine Stunde ist.
Liebe Grüße,
Partita