nö, hab ich eben nicht.
Bitte lies meinen Beitrag nochmal durch.
Dort steht: [Zitat Anfang]......dass bei einer Übermüdung auf die Schnelle nicht mehr genug Energie (ATP) bereitgestellt werden kann, um eine weitere Kontraktion des Muskels durchführen zu können.[Zitat Ende]
Das heißt, dass die Übermüdung durch die
vorangegangene Bewegung verursacht wurde, aber nicht durch das
nicht mehr Bewegen. Da wird Ursache und Wirkung verwechselt. Eine weitere Bewegung kann durch einen momentanen ATP-Mangel nicht mehr durchgeführt werden. Beispielsweise, weil die Glykogenspeicher der Typ IIB Fasern leer sind.
Um eine Muskelermüdung zu verstehen, muss man sich erst mal mit den verschiedenen Fasertypen vertraut machen, die es in der Skelettmuskulatur gibt.
Typ I sind langsame, kurze Fasern, die sehr gut durchblutet sind und deshalb aerob / oxidativ ernährt werden. Sie enthalten viele Mitochondrien und Lipidgranula. Sie können lange arbeiten, bevor sie ermüden.
Typ IIA sind schnelle, längere Fasern, die sowohl oxidative, als auch glykolytische (anaerobe) Stoffwechselwege nutzen können.
Typ IIB sind ebenfalls schnelle Fasern. Sie sind am längsten, kontrahieren am schnellsten, sind deshalb für die Schnelligkeit verantwortlich und ermüden auch am ehesten. Ihre Energie bekommen sie durch zusätzliches ATP aus der (anaeroben) Glykolyse. Da die Fasern des Typs II höhere Glykogenkonzentrationen besitzen, können sie dieses Reservoir auch bei
anaeroben Bedingungen nutzen. Vielleicht beantwortet dies die Frage von
@Barratt.
Es gibt zwar noch einen weiteren Muskeltyp IIC, aber den findet man eher im fetalen Muskel.
Durch entsprechende Manipulationen kann man eine Anpassung der Fasertypen (Umbildung) bewirken. Wenn man also vermehrt schnelle Fasern haben möchte, dann muss man gezielt Schnelligkeit trainieren. Da der Fasertyp maßgeblich von der Innervation bestimmt wird, kann man durch z.B. Änderung der Reizfrequenz (von 10/sec auf 40/sec) vermehrt Aktionspotentiale generieren und dadurch eine Typ IIB Faser. Eine Elektrostimulation wäre also ein Parameter. Auch ein exzentrisches Krafttraining führt zu einem besseren Muskelwachstum.
Beachten muss man dabei natürlich, dass das gesamte System im Einklang steht. Will heißen, dass z,B. die notwendigen Elektrolyte zur Verfügung stehen, dass Hormone und Wachstumsfaktoren aktiviert werden, dass Glykogenspeicher gefüllt sind, die Kanäle in genügender Anzahl vorhanden sind, Rezeptoren nicht blockiert werden, mitochondriale Stoffwechselenzyme aktiviert werden können etc. etc. wie bereits beschrieben.
Um ein Lactattoleranztraining wie von
@Stegull postuliert durchzuführen, kann man ja mal versuchen, immer wieder sehr schnelle Läufe zu spielen und dabei nicht zu atmen.
Dazu noch Elektrostimulation über ein tens-Gerät und Du lässt Herrn LL mal ganz locker ziemlich blass aussehen. Obwohl er eh schon ein eher fahler Typ ist.
Viele Grüße und
Servus vom hennes