Ich sehe hier keinen Unterschied.
Wenn ich an einer Stelle in einer Bach Invention ein Problem mit der Gleichmäßigkeit des 4 und 5ten Fingers habe und diese Stelle auf die spezifische Schwierigkeit reduziere und somit ein Übung daraus mache, dann ist das aus meiner Sicht eine "Technikübung". Diese wesentlich öfter und isoliert zu üben als den Rest der Invention ist logisch und sinnvoll.
Aber das ist doch u.a. genau das, was unsere Experten hier predigen, wenn ich sie nicht falsch verstehe.
Üben am Objekt, also an dem Stück, dass man erlernen möchte.
Wenn ich da eine schwierige Stelle habe, übe ich diese relativ isoliert, bis sie klappt.
Das bringt mir mehr, als wenn ich in der selben Zeit ein paar Hanon-Übungen „runtergerasselt“ hätte.
Unsere Profis sagen ja nicht, dass man seine Stücke unspezifisch und ohne Sinn und Verstand üben soll, indem man sie bspw. immer nur von vorne bis hinten durchspielen soll.
Sie geben ja konkrete Tipps, wie diese Stellen gezielt übt.
Isoliertes Üben problematischer Stellen gehört da auch zu den häufig genannten Ratschlägen.
Von daher sehe ich schon einen Unterschied, ob man Problemstellen in einem Stück gezielt übt, oder stattdessen reine Übungen a la Hanon etc. „ochst“.