Wie ihr deutlich bemerkt, liegt mir das Thema Bildung sehr am Herzen, besonders was das Schulsystem anbelangt.
Ich mag Kinder sehr, sehr gern und wünsche mir, dass sie ein schulisches Umfeld haben, das ihnen ermöglicht, ihre Fähigkeiten so weit wie möglich auszuschöpfen, um für ihr Leben das nötige Rüstzeug zu haben.
Wie das nun geschieht, dazu gibt es unterschiedliche Ansichten, aber auch viel Einigkeit in den Problemfeldern. Zum Thema Notengebung gibt es z.B. Einigkeit darüber, dass Noten wenig aussagen über das, WAS genau ein Kind kann bzw. was genau es verbessern kann, dass Noten oft ungerecht sind und vom Niveau der Klasse, dem Lehrer, dessen Tagesform, ob er den Schüler mag oder nicht mag etc. abhängen, dass Noten für die guten Schüler motivierend sind, aber für die schlechteren Schüler oft demotivierend, dass Schüler nur noch auf die Noten schauen und der Lernwille, das Fragen und die Neugier deutlich abnehmen.... . Seit es Noten gibt, streiten Fachleute über Sinn und Unsinn von Noten. Der Schulabschluss hat ohne Noten kaum Aussagekraft, insofern brauchen wir vermutlich Noten, aber über den Weg dorthin wird gestritten und immer wieder diskutiert.
Drei Möglichkeiten haben sich aufgetan: nur Noten, Noten mit Kommentaren, nur Kommentare.
Bei den "nur Kommentaren" gibt es manchmal solch verklausulierte Beschreibungen, dass niemand außer dem Lehrer weiß, was denn nun damit gemeint ist. Da gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf. Es gibt aber auch Schulen, die mit sehr detaillierten Kommentaren arbeiten (was viel Arbeit für den Lehrer ist), so dass der Schüler und dessen Eltern genau wissen, woran sie sind. Ich präferiere das! Wenn ich in meinem Unterricht Noten geben müsste, hätte ich ein echtes Problem. Ich hätte so viel zu sagen, dass ich meine Beurteilung nicht auf eine einzige Note reduzieren kann.
Hier zwei links, in denen die Problematik diskutiert wird:
https://www.spektrum.de/news/sind-schulnoten-noch-zeitgemaess/1312119
http://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/zukunft-bildung/213307/schulnoten?p=all
Eine Alternative wäre auch, dass es wesentlich häufiger Gespräche zwischen Lehrer und Schüler gibt, evtl. auch mit Beteiligung der Eltern. Aber woher die Zeit nehmen? Ein Lehrer, der nur Nebenfächer unterrichtet, hat teilweise bis zu 400 verschiedene Schüler pro Woche. Die Elternsprechtage kann man sich m.E. oft schenken, Gespräche außerhalb dieser Tage werden nur bei Problemen geführt.
Liebe Grüße
chiarina