Z
Zoel
Guest
Zum Nachdenken über das Heilige, Zen, Buddha, Satire usw. noch folgende Zen-Geschichte:
Der Meister erzählte:
Unmittelbar nach seiner Geburt wies der Buddha mit der einen Hand gen Himmel und mit der anderen zur Erde, ging sieben Schritte in einem Kreis, blickte in alle vier Himmelsrichtungen und sagte: „Im Himmel und auf Erden bin ich der einzig Verehrte.“
Meister Yunmen sagte: „Hätte ich das damals miterlebt, so hätte ich ihn mit einem Stockhieb niedergestreckt und ihn den Hunden zum Fraß vorgeworfen – ein hehres Unterfangen für den Frieden auf Erden.“
Zu Nicas Frage poste ich hier einfach eine kurze Beschreibung, die ich kurz nach dem Lesen des Buches (ich denke, es geht um "Zen in der Kunst des Bogenschießens") geschrieben hatte:
In der präzisen Schilderung des Weges, den der Schüler in der Kunst des Bogenschießens zu gehen hatte, wird der Leser an jene „fernsten Horizonte“ geführt, „hinter denen das Zen atmet.“ (S. 22) Der chronologisch fortschreitende Bericht über den Weg wird unterbrochen von Schilderungen und Reflexionen, die zum Verständnis beitragen, wie z. B. die Passagen über den japanischen Unterricht (S. 51-59) und über die Kunst des Schwertkampfes (S. 82-91).
Der im Buch geschilderte Weg in der Kunst des Bogenschießens lässt sich in folgende Abschnitte gliedern:
1. Die Grundzüge des Bewegungsablaufs beim Spannen des Bogens werden erlernt.
2. Damit die Bewegung „geistig“ wird, muss die richtige Atmung in Koordination mit dem Bewegungsablauf erlernt werden. Die Technik des Spannens und die Atmung müssen perfekt beherrscht werden.
3. Erst jetzt wird das richtige Lösen des Schusses erlernt. Es kommt paradoxerweise darauf an, den Schuss absichtslos zu lösen. Dazu muss sich der Schütze nach dem Spannen des Bogens auf die Atmung konzentrieren und unempfindlich für äußere Reize werden. Verweilend in höchster Spannung und Konzentration, gelangt er in einen „ichlosen“ Zustand, der mit geistiger Wachheit geladen ist. Und „wenn die Spannung erfüllt ist, muß der Schuß fallen, er muß vom Schützen abfallen wie die Schneelast vom Bambusblatt, noch ehe er es gedacht hat.“ (S. 60)
Was das mit Klavierspielen zu tun hat? Darüber demnächst mehr.
Gute Nacht!
Der Meister erzählte:
Unmittelbar nach seiner Geburt wies der Buddha mit der einen Hand gen Himmel und mit der anderen zur Erde, ging sieben Schritte in einem Kreis, blickte in alle vier Himmelsrichtungen und sagte: „Im Himmel und auf Erden bin ich der einzig Verehrte.“
Meister Yunmen sagte: „Hätte ich das damals miterlebt, so hätte ich ihn mit einem Stockhieb niedergestreckt und ihn den Hunden zum Fraß vorgeworfen – ein hehres Unterfangen für den Frieden auf Erden.“
Zu Nicas Frage poste ich hier einfach eine kurze Beschreibung, die ich kurz nach dem Lesen des Buches (ich denke, es geht um "Zen in der Kunst des Bogenschießens") geschrieben hatte:
In der präzisen Schilderung des Weges, den der Schüler in der Kunst des Bogenschießens zu gehen hatte, wird der Leser an jene „fernsten Horizonte“ geführt, „hinter denen das Zen atmet.“ (S. 22) Der chronologisch fortschreitende Bericht über den Weg wird unterbrochen von Schilderungen und Reflexionen, die zum Verständnis beitragen, wie z. B. die Passagen über den japanischen Unterricht (S. 51-59) und über die Kunst des Schwertkampfes (S. 82-91).
Der im Buch geschilderte Weg in der Kunst des Bogenschießens lässt sich in folgende Abschnitte gliedern:
1. Die Grundzüge des Bewegungsablaufs beim Spannen des Bogens werden erlernt.
2. Damit die Bewegung „geistig“ wird, muss die richtige Atmung in Koordination mit dem Bewegungsablauf erlernt werden. Die Technik des Spannens und die Atmung müssen perfekt beherrscht werden.
3. Erst jetzt wird das richtige Lösen des Schusses erlernt. Es kommt paradoxerweise darauf an, den Schuss absichtslos zu lösen. Dazu muss sich der Schütze nach dem Spannen des Bogens auf die Atmung konzentrieren und unempfindlich für äußere Reize werden. Verweilend in höchster Spannung und Konzentration, gelangt er in einen „ichlosen“ Zustand, der mit geistiger Wachheit geladen ist. Und „wenn die Spannung erfüllt ist, muß der Schuß fallen, er muß vom Schützen abfallen wie die Schneelast vom Bambusblatt, noch ehe er es gedacht hat.“ (S. 60)
Was das mit Klavierspielen zu tun hat? Darüber demnächst mehr.
Gute Nacht!