Wundermittel langsames und LEISES Üben?

Da sieht man es mal wieder, das Bein hört ein Reizwort, in diesem Fall Hölle, und schon hat es die katholische Schublade parat; es gibt auch andere Höllen.

Boah, geil! MEHRERE Höllen! Mit mehreren Teufeln dann also! Wonach richtet sich das, in welche man kommt? Gibt's da ne Tabelle, wo drinsteht, welches Vergehen welcher Hölle zugeordnet ist?

Und gibt`s zu jeder Hölle auch noch eine Vorhölle und ein Fegefeuer? Ganz schön komplex, das alles! Und ich dachte, wenigstens nach meinem Verscheiden wird alles ein bißchen einfacher und übersichtlicher... war wohl nix...
 
Zen ist genauso wenig eine Wellness-Technik wie Yoga eine Wellness-Technik ist (die im Westen gebräuchlichen Techniken, bei denen man aus dem Yoga entlehnte Körperhaltungen einnimmt, haben nur den Namen Yoga geklaut, haben mit dem wirklichen Yoga aber so viel zu tun wie die bei Ikea hingestellten Pappfernseher mit richtigen Fernsehern zu tun haben).

Zen ist überhaupt keine Technik, auch keine Tätigkeit oder Methode.

D'accord. Auch bei dem, was du über Yoga sagst, kann ich nur zustimmen. Mein Versuch einer Definition ist aber trotzdem nicht falsch. Ich sprach nicht von Entspannung, sondern von Gelassenheit - das ist ein Wort, das u. a. auch bei Meister Eckhart eine große Rolle spielt (Parallelen zwischen Zen und Eckhart wurden spätestens seid Shizuteru Ueda festgestellt) und eigentlich das "Sich-selbst-gelassen-haben" meint - also Freiheit vom Ich. "Natürlich" habe ich geschrieben, weil ich damit eine Art "zweite Unschuld" meinte (s. Kleist "Über das Marionettentheater" oder die drei Verwandlungen in Nietzsches "Zarathustra" - der Löwe wird wieder zum Kind) - und darum geht es im Zen ganz sicher. Du hattest mich also ganz einfach missverstanden. (Bin gespannt, was jetzt als nächstes für Nettigkeiten kommen, bin auf einiges gefasst.)

:shock: boah... er gütige, weise, weißbärtige, bewunderte und verehrte Zenmeister ergreift derart klassische Maßnahmen der schwarzen Pädagogik? ...wo bleibt da pädagogen- und vor allem pädagoginnenseits der moralisch entrüstete Aufschrei?
:D:D:D
Das Stockschlagen hat im Zen keine pädagogische Bedeutung, sondern soll den Schüler ganz plötzlich und direkt mit sich selbst und dem Hier und Jetzt konfrontieren.

Auch ein gutes Buch über Zen: "Philosophie des Zen-Buddhismus" von Byung-Chul Han.

Und noch zu Rolfs Bemerkung, dass man durch Zen-Übung weniger Klavier übt: Man kann, das wollte ich doch sagen, das Klavierüben selbst als eine Art Zen-Übung betreiben. So wie in Japan auch das Blumenstecken, das Bogenschießen und die Teezeremonie als Zen-Übung betrieben werden. Es geht hier aber nicht um einen frömmelnden Orientalismus nach dem Motto ex oriente lux, sondern um den Sinn des Menschseins - und den kann man beim Klavierspielen ebenso verwirklichen wie sonstwo. Das wollte ich sagen.

Übrigens bin ich kein Buddhist, sondern Protestant.
 

Das Stockschlagen hat im Zen keine pädagogische Bedeutung, sondern soll den Schüler ganz plötzlich und direkt mit sich selbst und dem Hier und Jetzt konfrontieren.
ein interessanter Aspekt!
dieser Methode nahe kommt der Schulmeister in Grabbes "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung", allerdings nicht mit Stockschlägen, sondern mit Ohrfeigen: da das Ohr nützlich und die Feige süß ist, wird sich der per Ohrfeige bei einer Belehrung ins hier und jetzt beförderte Schüler an die besagte Belehrung erinnern ;):D:D laut besagtem Schulmeister dort

man zürne mir nicht allzu sehr, aber difficile es saturam non scribere :D
 
Naja, in manchen Zen-Geschichten prügelt der Meister regelrecht mit dem Stock auf seinen Schüler ein. Da ist so eine Maulschelle vom Schulmeister noch human.
Beispiel:
"Ein Schüler kommt von einer Pilgerfahrt zurück, auf der er Satori hatte. Ehrfürchtig nähert er sich dem Meister, der ihn schweigend erwartet, und geht vor ihm auf die Knie. In dem Augenblick, in dem er den Kopf hebt und beginnen will, etwas zu sagen, sausen dreißig harte Stockschläge auf ihn nieder. «Aber Meister», fragt der Schüler erstaunt, «warum das? Ich habe doch noch kein einziges Wort gesagt.» Der Meister erwidert: «Hättest du auch nur ein Wort gesagt, es wäre zu spät gewesen»."
 
Naja, in manchen Zen-Geschichten prügelt der Meister regelrecht mit dem Stock auf seinen Schüler ein.
...hm... ...vielleicht wär das ja doch was fürs Klavierstudium, also natürlich muß der Stock in der Hand der Lehrkräfte sein... ...hm, ja... doch, so langsam überzeugt mich das Zen-Zeugs
:D:D:D:D

difficilissime est saturam non scribere
 
Es ist nicht nur der Stock den sie in Kauf nehmen, nein, sie uniformieren sich vorher schwarz, sitzen auf den Fersen, bis diese abfaulen und bekommen die Stockschläge in dem Moment in dem sie erschöpft einschlafen wollen.
 
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