Wie geht Ihr mit Konflikten im Klavierunterricht um?

Für so etwas gibt es heutzutage Skype. Mein Zwerg und sein Gitarrenlehrer skypen bestimmt 3 Mal in der Woche für 10 Minuten, wenn er eine Frage hat, oder der Gitarrenlehrer am nächsten Tag sehen will, wie etwas umgesetzt wird. Das Angebot steht allen seinen Schülern offen, nutzen tun es wohl nur 3 oder 4. Scheint also von Lehrerseite aus relativ gefahrfrei zu sein. (Jedenfalls wenn man hauptsächlich Schüler im Bereich U16 hat.)
 
Dito. Hatte bis zu 5x die Woche Unterricht. 4x davon sogar kostenlos. Am WE wurde ich total ungeduldig. :-)
Früher wurde das eher nicht gemacht - heute gehört es zum schulischen Alltag dazu
Bei uns war das Alltag. Es wurden Lernpartnerschaften festgelegt, also ein starker und ein schwacher Schüler, und die lernten zu Hause zusammen den Stoff, machten Hausaufgaben usw.
Sehr gutes Konzept sowohl für die schwachen als auch für die starken Schüler.
 
Ich frage mich ja schon manchmal, wie Menschen miteinander umgehen oder was sie voneinander erwarten, wenn sie eine schlichte zugewandte Haltung als "Kuschelmethode" und nicht als normalen Umgang miteinander bezeichnen.

Ich bin selbst absolut nicht "säuselig" unterwegs, sondern ziemlich direkt und klartextig, kann aber an der Herangehensweise von @chiarina nix besonders Weiches finden. Sie ist einfach Mensch und lässt ihre Schüler:innen Menschen sein. Und ich bin sicher, dass da musikalisch auch hart gearbeitet wird.
 
Man sieht auch schön, dass Kinder normalerweise nicht ihre Bedürfnisse artikulieren, sondern sich damit abfinden (müssen).

Sie müssen sich auch damit abfinden, selbst wenn sie ihre Bedürfnisse artikulieren. Sich mit etwas abzufinden, ist zwar auch ein wichtiger Lerninhalt, sollte aber bitteschön nicht der einzige sein. :005:

Das Problem besteht vor allem beim Unterrichten willkürlich zusammengezwungener, heterogener Gruppen (Schulklasse, vor allem im Gruselkabinett "Grundschule").

Nicht im Einzelunterricht, auch nicht im freiwilligen Gruppenunterricht oder im Unterricht einer möglichst homogenen Lerngruppe. Damit ist es hier glücklicherweise Off-topic. :001:
 
Das wäre nicht das Schlimmste, sondern gerade am Anfang der Optimalfall.

Bei mir war es umgekehrt: Wenn ich etwas Neues gelernt habe und meine Lehrerin nicht sicher war, ob ich das alleine schon richtig üben kann, dann durfte/musste ich jeden Tag zum Üben zu ihr kommen. Sie wollte einfach verhindern, dass ich mir was Falsches oder Ungünstiges angewöhne. Für mich war das toll, und manchmal war ich sogar zweimal am Tag bei ihr zum Üben.
Das ist selbstverständlich auch die in Wirklichkeit einzige effektive Methode des Instrumentalunterrichts bei Kindern und Jugendlichen.

Jeden Tag unter Lehreraufsicht üben.

Dass dies fast nirgends so praktiziert wird, hat REIN (!!!) finanzielle Gründe.
 
Musst dich jetzt was fragen und nicht böse sein brauchst ja nicht zu antworten:
Bringt deine Kuschel-Methode leistungsstarke, gute Klavierspieler hervor??

Lieber Viva La Vida,

du meinst also, die Anwendung des Gordon-Modell wäre eine Kuschel-Methode?

Das ist nicht so. Es wird ja sowieso nur im Konfliktfall angewendet und die gibt es bei klarer Kommunikation kaum. Und wenn nun tatsächlich mal ein Konflikt da ist, kann ich dir versichern, dass der Schüler, der von mir gerade eine konfrontierende Ich-Botschaft hört, sich keineswegs kuschelig fühlt, sondern - wie der Name schon sagt - konfrontiert. Er wird herausgefordert, Stellung zu beziehen und seine eigenen Bedürfnisse auszudrücken. Wir kommen also schnell auf den Punkt, wo es hakt und können den Konflikt ausräumen. Z.B. indem man etwas im Unterricht verändert, Absprachen trifft oder auch den Unterricht beendet.

Was daran kuschelig sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich-Botschaften sind niemals kuschelig. Aktives Zuhören ist auch nicht kuschelig, denn der Schüler wird auf sich selbst zurückgeworfen und bekommt nur insofern Hilfe von mir, als dass ich interessiert und zugewandt/empathisch bin und das, was ich von ihm verstehe, rückmelde.

Kuschelig wäre nach meinem Verständnis, wenn ich ihn trösten, beruhigen, loben, ablenken, mögliche Lösungen etc. liefern würde. Das sind aber alles Kommunikationssperren, die vom Problem ablenken.

In meinem Unterricht ist das Verhältnis Arbeit am musikalischen Verständnis und der Pianistik zu Konflikten oder Problemen etwa 98% zu 2%. Ich spreche allerdings auch außerhalb von Konflikten eine möglichst klare Sprache, verwende Ich-Botschaften und interessiere mich sehr für meine Schüler. Aufmerksamkeit ist eine wichtige Eigenschaft, um gut unterrichten zu können.

Vielleicht meinst du mit kuschelig aber auch die Hypothese der humanistischen Psychologie, auf der das Gordon-Modell aufbaut. Über diese Hypothese, hier so ausgedrückt

„Keiner weiß besser, was ihm gut tut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst. Wir können einander also nicht beibringen, was für uns gut ist. Nicht mit noch so ausgeklügelten Techniken. Aber wir können einander dabei unterstützen, es selbst herauszufinden.“

(Schmid, Peter F.: Der personenzentrierte Ansatz Carl R. Rogers)

kann man natürlich streiten. Ich bin davon absolut überzeugt, auch durch sehr weitreichende Erfahrungen in meinem Leben. Kuschelig ist diese Hypothese aber auch nicht, denn sie führt zu Selbstverantwortung und Eigenständigkeit.

Liebe Grüße

chiarina
 
aber auch heute reichen meine Interpretationsgaben noch nicht, um da einen Sinn zu erschliessen...
@Kalivoda so ging es mir auch mit deinem Verweis auf "Lebensgrundlage", zumal ich nicht begreife, was diese mit Unterrichtsansätzen zu tun hat - evtl. sollten wir beide einen Deutschaufsatz-für-Dummies-Kurs belegen ;-):-D
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retour zum Seitenthema ob das Gordon-Modell eine Anleitung zu "Kuschelpädagogik" oder gar "Therapieansatz für jedermann" ist:
„Keiner weiß besser, was ihm gut tut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst. Wir können einander also nicht beibringen, was für uns gut ist. Nicht mit noch so ausgeklügelten Techniken. Aber wir können einander dabei unterstützen, es selbst herauszufinden.“
dieses Zitat kann wahr oder falsch sein (es soll, gerne in zerschlissenen Klamotten, Leute geben, die davon überzeugt sind, dass große Mengen Schnaps ihnen gut tun und darum sogleich für sie notwendig sind) - - problematisch ist, wenn jemand etwas als für sich gut tuend und notwendig hält, was sich nicht mit den alltäglichen Lebensanforderungen verträgt; z.B. das von Schule und Mutti genervte "Pubertier", das nur über ein altbackenes prepaid-LG-Handy verfügt (gefälligst vom Taschengeld zu entrichten), obwohl ihm/ihr ein i-phone-X mit unbegrenzten-Daten-Vertrag (solle von Muttis Konto abgebucht werden) viel besser täte und welches auch davon überzeugt ist, dass lernen/Hausaufgaben-blabla im Vergleich mit Party-Mofa-Bushalterumlungern ihm nicht gut tut... (((jaaa, ich Fiesling hab´s satirisch überspitzt)))
So schön der Satz ja auch ist, dass jeder am besten weiß, was ihm gut tut, irgendwie ist da was... hm... missverständlich ;-)
 
Ach, das Problem ist doch nicht, herauszufinden, "was für einen gut ist".

Weder im Klavierunterricht noch sonst im Leben.

So gut wie jeder weiß: Gut wäre für mich, regelmäßig zu üben, nicht zu viel blöden Kram zu fressen, Sport zu machen, genug zu schlafen, nicht zu viel am Smartphone rumzuhängen, nicht zu rauchen etc. pp. ad nauseam et infinitum.

Das Problem ist, UMZUSETZEN, was man ach so schlau für sich als gut erkannt hat!

Und da scheitern die meisten mit Pauken und Trompeten in mehreren Lebensbereichen.

Daher ist es eben wichtig, NICHT dauernd aufgrund momentaner Befindlichkeiten und Lüste/Unlüste herumzuverhandeln und "Bedürfnisse zu kommunizieren", sondern, um mal beim Klavierunterricht zu bleiben, dass der Schüler es durch alle Unlüste, Ablenkungen und sonstigen Widerstände hindurch durchzieht und der KL dabei konsequenter "Enforcer" ist. Der Schüler mag quengeln, aber wird ihm später dafür danken.

Leider ist dies heutzutage oft nicht mehr möglich, weil so etwas fälschlicherweise als autoritärer Unterrichtsstil gesehen wird und die Eltern sagen: "Ihm soll es ja schließlich SPASS machen."
 
So schön der Satz ja auch ist, dass jeder am besten weiß, was ihm gut tut, irgendwie ist da was... hm... missverständlich ;-)

Lieber rolf,

dein Beitrag ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was Watzlawick und von Thun (mit dem Vier-Ohrenmodell) meinten. Du scheinst das von mir erwähnte Zitat mit anderen Ohren zu hören als ich.

Wenn du wirklich wissen willst, was dieses Zitat beinhaltet und wie es gemeint ist, kannst du dich gern mit der humanistischen Psychologie nach Rogers beschäftigen. Dann stellt sich vielleicht auch heraus, dass @hasenbeins Beitrag durchaus die Intention der humanistischen Psychologie trifft.

Es gibt nämlich selten nur ein einziges Bedürfnis. Wir haben in der Regel sehr viele verschiedene Bedürfnisse, die sich manchmal widersprechen, die langfristig und kurzfristig sind. Das Zitat meint u.a., dass man sich genau darüber klar werden sollte.

Ein Beispiel:

In Mischels Marshmallow-Experiment zeigte Mischel, wie Vierjährige mit zwei Bedürfnissen umgehen (eigentlich einem, welches kurzfristig oder langfristig bedient werden kann). Er stellte sie

"vor die Wahl, entweder die Süßigkeit sofort zu essen oder später eine zweite zu bekommen, wenn sie der Versuchung widerstehen können und auf den sofortigen Genuss verzichten. Dieser Belohnungsaufschub gelang einigen Kindern, anderen hingegen nicht, d.h., sie unterschieden sich hinsichtlich der Belohnungs- und Bedürfnisaufschubs (delay of gratification)."

https://lexikon.stangl.eu/3697/marshmallow-test/ (2020-02-19)

Wir alle haben unterschiedliche Bedürfnisse und manche sind kurzfristig, manche langfristig angelegt. Wenn wir immer nur kurzfristige Bedürfnisse bedienen und eher impulsiv reagieren, verlieren (wir) unsere langfristigen Bedürfnisse. Es ist für unser Wohlergehen entscheidend, zugunsten langfristiger, meist tieferer und wertvollerer Bedürfnisse die Befriedigung kurzfristiger Bedürfnisse aufzuschieben. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sind also sehr wichtig, damit wir langfristige Bedürfnisse befriedigen können.

Daher ist es sehr wichtig, ein gutes Gefühl für diese tieferen Bedürfnisse zu haben und sie überhaupt zu kennen - das meint das Zitat unter vielem anderen. Wer den Kontakt zu sich selbst, zu seinen Gefühlen und tieferen Bedürfnissen verloren hat, hat es schwer.

Ein weiteres Beispiel:

Ein Schüler hat keine Lust zu üben (kurzfristiges Bedürfnis), weiß aber, dass die Lust oft beim Tun kommt und will dieses Stück lernen (langfristiges Bedürfnis). Was er nun macht, hängt auch davon ab, wie wichtig ihm das langfristige Bedürfnis (Stück lernen) ist und wie sehr er sich dieses Bedürfnisses bewusst ist. Auch deshalb ist die Frage für ihn wichtig: "Was will ich eigentlich?"

Das ist gar nicht so weit von dir entfernt, lieber @hasenbein. :)

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Vielleicht beantwortet das auch deinen Beitrag, lieber @rolf.
 
Zuletzt bearbeitet:

Chiarina, Du weißt ganz genau: Sehr viele Schüler WOLLEN EIGENTLICH üben, besser werden usw,

Ich bin überzeugt, wenn die das im Gespräch sagen, meinen die das total ehrlich.

Nur KRIEGEN SIE ES EINFACH NICHT GESCHISSEN.

Man MUSS NICHT klären, was irgendwer "wirklich will". Sondern man muss als KL Ersatz schaffen für fehlende Willenskraft. Und das, ja, geht nur mit Maßnahmen, die man, sorry, unter "Zwang" einordnen würde.
 
Chiarina, Du weißt ganz genau: Sehr viele Schüler WOLLEN EIGENTLICH üben, besser werden usw,

Ich bin überzeugt, wenn die das im Gespräch sagen, meinen die das total ehrlich.

Nur KRIEGEN SIE ES EINFACH NICHT GESCHISSEN.

Man MUSS NICHT klären, was irgendwer "wirklich will". Sondern man muss als KL Ersatz schaffen für fehlende Willenskraft. Und das, ja, geht nur mit Maßnahmen, die man, sorry, unter "Zwang" einordnen würde.

Dann hast du noch nicht die Erfahrungen gemacht, die ich gemacht habe.

Denn erstens sagen Schüler gerne im Gespräch, was man hören will, ganz besonders dann, wenn man NICHT aktives Zuhören verwendet.

Und zweitens sind sie, wenn sie SELBST gespürt haben, was sie wollen (absolut wichtige Voraussetzung!) - in dem Fall das Klavier spielen, das gerade geübte Stück etc. lernen -, in hohem Maße zu Absprachen bereit! Sie sind froh über solche Absprachen, weil die eine Struktur bieten, die ihnen hilft, kurzfristige Bedürfnisbefriedigung zu verschieben.

Es ist wichtig, dass diese Absprachen gemeinsam getroffen (z.B. nach Gordon niederlagelose Konfliktlösung in sechs Schritten) und in der nächsten Stunde überprüft werden. Wenn der Schüler dann wieder ungeübt ankommt, hat die Absprache nicht funktioniert. Im Gespräch wird man eruieren, warum nicht, und man wird eine andere treffen, die den Lebensumständen des Schülers näher kommt.

Ich habe es noch NIE erlebt, dass das nicht funktioniert hat, wenn der Schüler wirklich wollte! Wenn es tatsächlich nicht funktioniert und man nach mehreren Wochen immer noch keine Absprache gefunden hat, die die Situation verbessert, ist das Bedürfnis des Schülers nach dem Erlernen des Klavierspiels oder des Stücks nicht groß genug. Natürlich wird man auch andere Dinge eruieren, z.B. ob das aktuelle Stück zu schwer ist, nicht gefällt o.ä. und möglicherweise an den Unterrichtsinhalten etwas verändern.

Ich finde diese Herangehensweise so gut, weil sie schnell klärt, ob der Schüler will oder nicht. Wenn er will, findet er gemeinsam mit dem Lehrer Wege. Wenn er nicht will, werden auch Absprachen nicht viel helfen. Dabei aber nicht nur eine Absprache ausprobieren - manchmal findet man den Weg erst, wenn man sucht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
"Niederlagelose Konfliktlösung". Wenn ich so was schon höre.

Hatten wir nicht schon mal eine Diskussion über Beschämung?

Der Schüler muss auch mal beschämt sein (also eine Niederlage spüren), wenn er es wieder nicht hinbekommen hat, zu üben. Nur so kommt der innere Druck, etwas zu ändern.

So wie die Beschämung wegen des Aussehens dazu führt, endlich die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern, um abzunehmen.

Und "ob das aktuelle Stück zu schwer ist, nicht gefällt o.ä." - jeder kennt das doch: Schüler merkt, dass er eben nicht mit ein paar mal vom Blatt daddeln auskommt, sondern richtig üben muss, kann sich daher nicht zum Üben überwinden und kommt dann an, dass er das Stück doch nicht so gut findet. So durchschaubar!
 
"Niederlagelose Konfliktlösung". Wenn ich so was schon höre.

Hatten wir nicht schon mal eine Diskussion über Beschämung?

Der Schüler muss auch mal beschämt sein (also eine Niederlage spüren), wenn er es wieder nicht hinbekommen hat, zu üben. Nur so kommt der innere Druck, etwas zu ändern. (...)

Lieber hasenbein,

es macht einen sehr großen Unterschied, WANN man sog. negative Gefühle verspürt! Wenn der Schüler ein Problem hat, hat er selbstverständlich negative Gefühle, welche auch immer. Diese negativen Gefühle stehen im Zusammenhang mit seinem Verhalten. Und dieses Verhalten löst, mal bezogen auf den Unterricht, etwas aus. Es geschieht also genau das, was du sagst.

Bei einer Konfliktlösung - und das ist der große Unterschied! - sollte der Schüler aber kein bisschen beschämt werden oder sein! Diese Gefühle finden ja VOR einer Konfliktlösung statt und führen zu einer Konfliktlösung hin! Eine Lösung sollte aber niemals beschämen oder für einen der Beteiligten untragbar sein. Dann könnte man sich so eine Lösung auch sparen. Sie würde auch gar nicht wirken!

Eine Lösung ist dann wirksam, wenn sie die Bedürfnisse beider berücksichtigt, wenn es keine Gewinner oder Verlierer gibt. Deswegen klappen bei mir ja auch die Absprachen!

Das Lustige ist, dass die, bei denen Absprachen etc. nicht klappen, schlussfolgern, dass das ja nur an den Schüler liegen könne, die zu Absprachen nicht fähig seien. Sie schlussfolgern weiter, dass dann nur Zwang hülfe. Du hast dies ja auch eindrücklich beschrieben.

Sie ziehen nicht in Betracht, dass womöglich die Absprachen falsch getroffen wurden und dass ihre Haltung diesen Dingen gegenüber falsch ist.

Sie beschweren sich dann über Schüler, über Kinder und mangelnde Frustrationstoleranz.

Wenn dann jemand kommt wie ich und sagt, "hm, ich gehe anders da ran und bei mir funktioniert es", sagen sie: "
"Niederlagelose Konfliktlösung". Wenn ich so was schon höre.

Liebe Grüße

chiarina
 
Nein, die Absprachen wurden völlig richtig getroffen.

Eine Absprache wie "übe 15 Minuten pro Tag (Minimum), und zwar Stück 1 von da bis da sowie Übung 2" ist völlig OK und unmissverständlich, und wenn der Schüler das schon wieder nicht gemacht hat, obwohl er dazu Zeit gehabt hätte, hat ER verkackt. Peng, aus.

Schon mal gar, wenn es sich um die lächerlichen "Anforderungen" (da muss man wirklich schon Anführungszeichen setzen...) handelt, die man als KL heutzutage noch zu äußern wagt.
 
Nein, die Absprachen wurden völlig richtig getroffen.

Eine Absprache wie "übe 15 Minuten pro Tag (Minimum), und zwar Stück 1 von da bis da sowie Übung 2" ist völlig OK und unmissverständlich, und wenn der Schüler das schon wieder nicht gemacht hat, obwohl er dazu Zeit gehabt hätte, hat ER verkackt. Peng, aus.

Das ist nur dummerweise keine Absprache, sondern eine Aufforderung! Bitte nicht die Begrifflichkeiten durcheinanderbringen, denn dann können Absprachen nicht funktionieren, weil sie keine sind. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Jemanden zu beschämen, sind aber auch Methoden aus dem letzten Jahrhundert ;-)
Sicher. Soweit ich weiß, steht in der finnischen Verfassung, dass Schüler nicht beschämt werden dürfen. Finnland hat mit die erfolgreichsten Schüler.

Was @hasenbein aber vermutlich meint, ist die heilsame Erfahrung, die jemand macht, wenn er einen Misserfolg erlebt und daraus sinnvolle Konsequenzen zieht. Das ist für manche extrem wichtig. Warum hat Chopin Warschau verlassen? Unter anderem deswegen, weil er sich durch den Vergleich mit Besseren in „musikalischeren“ Städten einen Antrieb für die eigene Arbeit erhoffte.

Und von irgendeiner deutschen Rockband (Tocotronic?) habe ich in einem Interview gelesen, dass sie bewusst eine Weile in London gelebt haben, mit der Absicht, sich dort „Arschtritte“ abzuholen, weil sie das als wichtig für ihre Entwicklung betrachteten.

Für manche gilt: Gegenwind ist gut, solange die entsprechende Person daran wächst. Andere wiederum brauchen Rückenwind. Aber genau das zu erkennen, haben wir Pädagogen ja gelernt.
 

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