Wie geht Ihr mit Konflikten im Klavierunterricht um?

Hier geht es wieder mal um missverständliche Begrifflichkeiten.

Ich finde das Wort „Raufschmiss“ sehr eindeutig.

Ein normaler "Rausschmiss" beinhaltet selbstverständlich vorhergehende Gespräche.

Wenn ein Gespräch stattgefunden hat, dann ist es kein normaler Rausschmiss, sondern eine Kündigung. Falls dem Schüler aber ohne Vorwarnung und Nennung eines Grundes (und gegen den Vertrag und die Kündigungsfrist verstoßend) die fristlose Kündigung übergeben wird, dann ist das ein Rausschmiss.
 
Und überdies:

Was wäre eigentlich so schlimm an einem Unterricht, bei dem klar ist: So, hier sind wir beide jetzt, und jetzt geht es mal für 45 Minuten nicht um mich mit meinen Befindlichkeiten und auch nicht um Dich mit Deinen Problemen und Wünschen und whatnot, sondern wir sind hier, weil es in dieser kurzen Zeitspanne mal ausschließlich um die MUSIK geht, und dem ordnen wir uns beide jetzt mal kurz unter?

Für mich klingt das nach einem völlig OKen Setting! Ja sogar eigentlich nach einem großartigen!
 
sehr respektvoll und wertschätzend, auch wegen ihrer besonderen Fähigkeiten. Sie ist ja auch Professorin für Klavierdidaktik. Ich teile diese Wertschätzung sehr und habe einen großen Gegensatz zu diesem Faden empfunden.

Ich habe eher den Eindruck, dass hier mit einer gewissen diebischen Freude aneinander vorbeigeredet wird. :005:

Du klärst nicht ständig Bedürfnisse. Das hast Du in unendlicher Geduld sicher 10 mal ausführlich erklärt. Die von Dir skizzierte Methodik kommt (so habe ich das jedenfalls verstanden) nur dann zum Einsatz, wenn man mit "Alltagskommunikation" nicht weiterkommt. Wenn da "irgendwas ist".

Jeder
lebt in einer eigenen Welt (= Wahrnehmungs- und Interpretationsrahmen).

Egal in welchem Setting, das Aufeinandertreffen verschiedener Welten (Individuen) ist grundsätzlich ... klärungsbedürftig. :004: "Rollen" sind das Ergebnis der Klärung einer Situation. Überall wo Individuen aufeinandertreffen, müssen die jeweiligen Rollen geklärt werden, implizit zumeist.

Das gerichtete, absichtsvoll lenkende Aufeinandertreffen "SuS / Lehrkraft" ist speziell: Die Rollen sind explizit verteilt. Jemand hat die Rolle, aufgrund seiner fachlichen und pädagogischen Kompetenz die Grenzen der selbstkonstruierten kleinen Individualwelt der SuS aufzubrechen, zu erweitern, mit neuen Impulsen zu versehen, auf ein höheres zivilisatorisches Niveau zu heben.

Ich bin mir sicher, jeder erfolgreiche Pädagoge hat aufgrund seiner eigenen Individualität seinen eigenen authentischen Stil, um zum grosso modo gleichen Ergebnis zu kommen.

Ebenso sicher findet jeder denjenigen Unterrichtsstil besonders gut, mit dem er selbst besonders gut zurechtkommt, sowohl als Lehrender wie auch als Lernender. Sobald zwei Individuen aufeinandertreffen, die so unterschiedlich gestrickt sind, dass jenseits der expliziten Rollenverteilung individuelle "Akzidenzien" nachverhandelt werden müssen, ist das Gespräch mehr als sinnvoll. Das Ergebnis ist ja offen, es gibt in einem privaten Unterrichtsverhältnis keinen Zwang. :022:

Die Eltern in ihrer Rolle als Eltern und Investoren sollten trotzdem mit einbezogen werden und wissen, ob bzw. unter welchen Umständen ihre Investition sinnvoll ist.
 
Und überdies:

Was wäre eigentlich so schlimm an einem Unterricht, bei dem klar ist: So, hier sind wir beide jetzt, und jetzt geht es mal für 45 Minuten nicht um mich mit meinen Befindlichkeiten und auch nicht um Dich mit Deinen Problemen und Wünschen und whatnot, sondern wir sind hier, weil es in dieser kurzen Zeitspanne mal ausschließlich um die MUSIK geht, und dem ordnen wir uns beide jetzt mal kurz unter?

Für mich klingt das nach einem völlig OKen Setting! Ja sogar eigentlich nach einem großartigen!

Ja, für mich auch und das ist auch der Normalfall im Unterricht.

In diesem Faden (Eingangsbeitrag) fand das aber genau NICHT statt! Und nur darum geht's! Anna_ hatte große Probleme mit ihrem Schüler und es gab einen Konflikt.

Darauf hat sich meine gesamte Argumentation aufgebaut! Nur auf die vorliegende Konfliktsituation. In einer Konfliktsituation ist es sehr sinnvoll, Bedürfnisse zu klären, wenn man den Konflikt nachhaltig lösen will.

Nachtrag: liebe Barratt, ganz herzlichen Dank!!! Ich bin sehr froh und erleichtert, dass wenigstens einer mich verstanden hat!

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefällt mir das Video vom Udo Lindenberg … he das macht doch wieder richtig Bock auf Üben. So a fesche Frau da muss ich mich wieder reinhängen.
Dann sind die Zeiten wieder vorbei, wo ich unvorbereitet noch zur Klavierlehrerin gegangen bin ...
Weil gefragt wurde dann immer nach meinen Bedürfnissen, Gefühlen und so, gar warum ich nicht geübt habe ...
Da habe ich mir dann immer schnell eine Ausrede ausgedacht, weil die Lehrerin die hat das ja alles geglaubt. In Wirklichkeit hatte ich einfach keinen Bock. Hab selten Bock auf etwas.
Wozu üben dachte ich mir, kann das doch so auch lernen? Und lange Zeit hat die Lehrerin nix gsagt dazu, als ich unvorbereitet kam. Das war wie im Schlaraffenland. Kann mir keine bessere Lehrerin vorstellen, null Stress kein Druck alles super und toll und Hauptsache Spass das ist ganz wichtig.:-D

VLV
 
@chiarina ...Karneval, Fasching, Fassenacht, Fasnet rückt näher: närrische Zeiten brechen also an, Kostüme und Larven, viel, ja sehr viel :drink::drink::drink: - um der nun einsetzenden allgemeinen Tollheit und elferratverordneten Fröhlichkeit Rechnung zu tragen, plage ich dich weiter mit humorigen Sticheleien gegen deinen Fetisch*) "Familienkonferenz" in der Hoffnung, ein wenig Erheiterung in die ach so tiefgründige Diskussion zu bringen:
Darauf hat sich meine gesamte Argumentation aufgebaut! Nur auf die vorliegende Konfliktsituation. In einer Konfliktsituation ist es sehr sinnvoll, Bedürfnisse zu klären, wenn man den Konflikt nachhaltig lösen will.
...ach Gottchen... ein Büblein im Grundschulalter zickt ein wenig und lahmt in der Klavierstunde - und zack-peng-Theaterdonner baut sich vor diesem ein walküriges Riesenweibsbild auf, erwachsen & Autoritätsperson, überschüttet das konfliktgebeutelte Bübchen mit all ihrem Wissen über Ichbotschaften und Kommunikationsmodelle und Konfliktlösungsmodelle - - - ein sehr ungleicher Kampf setzt da ein (irgendwie erinnert´s an David contra Goliath - aber in diesem Hinkevergleich wäre die liebe verständnisvolle Ichbotschafterin der grimme Goliath...) - - - und auf dem närrischen Motivwagen spielt sich dann die Szene Büblein erkennt dank Ichbotschafterin seine wahren langfristigen Bedürfnisse und übt fröhlich ab...

herrlich in unser närrisches Treiben passt, was Neuzugang @Perdita brillant erzählt hat:
[…]Als Kind bzw. Jugendliche hatte ich ca. vier Jahre lang Unterricht. Meine Mutter hat sich damit - quasi stellvertretend - einen Traum erfüllt. Ich weiß nicht recht, woran es damals gehakt hat - an den trivial-fröhlichen Kinderliedern, die meine Lehrerin mir anfangs vorsetzte (dabei fand ich Molltonarten viel schöner), an der Erwartungshaltung meiner Mutter und meiner pubertären, zeitweise fast völligen Auflehnungs- und Verweigerungshaltung ihr gegenüber, daran, dass ich damals auch mit Klassik nicht viel anfangen konnte/wollte: es hat mir damals keine Freude gemacht, und dementsprechend wenig habe ich natürlich auch geübt, meist ca. erst eine halbe Stunde vor der Klavierstunde genauer gesagt...(…] und allgemein waren damals andere Dinge wichtiger als ein Instrument zu lernen (etwa Jungs kennenzulernen, Partys zu feiern, Häuser zu besetzen, Erfahrungen mit gewissen Substanzen zu machen, Marx zu lesen und die Welt erklären zu können, ...)[…]
...ich fürchte, dass nicht einmal die gewaltigste Ichbotschafterin inklusive Familienkonferenz Sonderedition mit Goldschnitt auf handgeschöpftem Büttenpapier daran etwas hätte ändern können...

Alaaf - Hellau - Narri-Narro:party::teufel::-D:drink::party::teufel::-D:drink:
_________
*) betrachte Fetisch als sprachliches Karnevalskostüm :party::-D
 
Zuletzt bearbeitet:
plage ich dich weiter mit humorigen Sticheleien gegen deinen Fetisch*) "Familienkonferenz" in der Hoffnung, ein wenig Erheiterung in die ach so tiefgründige Diskussion zu bringen:

Allerliebster rolf,

du hättest also gern mehr Humor in der Diskussion, frei nach Wilhelm Busch: "Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß"?

Ist halt schwierig, wenn es um das Thema Konflikte geht, aber wenn du schon mit Humor um die Ecke kommst, fehlt mir ein eiskaltes Fässchen Pils (natürlich Veltins :heilig:
full
), jede Menge Luftschlangen und eine Ladung Kreppel/Berliner.
silvester-0041.gif
Vorher ist leider wenig zu machen, das tut mir aufrichtig leid. :chr02:

Und was nun das Thema betrifft:

...ach Gottchen... ein Büblein im Grundschulalter zickt ein wenig und lahmt in der Klavierstunde

Ich habe Anna_s Beträge, u.a.
nun will ich diese Themen mit ihm aufarbeiten, und habe heute mit ihm besprochen wie man herausfindet, welche Noten auf dem Blatt stehen, wie man den Rhythmus hält, wir haben zusammen gespielt usw. Fazit: Obwohl er "so gerne spielt", war er plötzlich total erschöpft, lustlos und hat ständig gefragt, wann die Stunde zu Ende ist...... :015: Da könnt ich an die Decke springen ! Will er es nun lernen oder nicht ??(..........) Sagen wir nach 15- 20 Minuten geht bei ihm teilweise die Puste aus und er fragt, wie lange wir noch machen oder ob er auf Klo darf oder was trinken oder eine Pause machen :-D Ob sich das mit der Zeit von alleine legt ? Im Übrigen ist er nicht der Einzige in seinem Alter, bei dem es so abläuft...

ganz anders verstanden, von "ein wenig zicken und lahmen" war da nicht die Rede. Der Unterrichtsablauf war in hohem Maße gestört, was übrigens jedem KL passieren kann. Weder du noch hasenbein haben irgendwelche Lösungen geliefert

Voraussetzung für eine Änderung wäre, dass Du nicht mehr zulässt, gesteuert zu werden. Wie das in Deinem Fall konkret aussehen könnte, kann ich Dir auch nicht sagen.
Das Kind ist ja in dieser Hinsicht sozusagen schon sehr tief in den Brunnen gefallen, und nun ist es überaus schwierig, das "Framing" der Interaktion so fundamental zu ändern.
.

Meine Lösungsvorschläge kamen so an, dass ich immer wieder das Gleiche erzählen musste, weil sehr oft die gleichen Einwände kamen. Ich habe mich dann gefragt, ob die entsprechenden User meine Beiträge überhaupt gelesen oder ernst bzw. wahrgenommen haben. Auch bei dir fragte und frage ich mich das des Öfteren, auch wenn immerhin zwei Beiträge von dir dabei waren, die argumentativ geführt waren, was ich sehr schätze.

Wenn du nun also auf humorige Weise weiterdiskutieren möchtest, gebe ich dir als Hausaufgabe auf, vorab alle meine Beiträge in diesem Faden gründlich zu lesen und darüber nachzudenken. Du wirst merken, dass deine Fragen sich wie durch ein Wunder klären werden und wenn nicht, ist Tante chiarina ja auch noch da. :025:

Und dann, ja dann, können wir diskutieren, feiern und die Nächte durchmachen. Du weißt, darin bin ich ziemlich gut! :004:
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Kölle Alaaf!
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chiarina
 

Wie man sieht :003:. Konfliktlösung geht doch auch ganz anders, und der provokante Unterhaltungswert des Ganzen lässt sich bestimmt auch noch kräftig steigern (sonst wärs ja auch arg langweilig auf Dauer, nicht wahr)... :teufel::lol:


View: https://www.youtube.com/watch?v=cyztragOH08


(... äh, wie war doch gleich nochmal das Thema ...? Ach, ist ja auch egal ...)
In diesem Sinne dann: Narri Narro!:party:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die ganze Sache ist ein sogenanntes "gutes Problem".
Weils nicht meins ist. :021:
 

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