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@Anna_
Kinder wollen das Gleiche oft nicht auf gleiche Art wiederholen. Baue doch einfach mal Varianten ein: in verschiedenen Oktavlagen spielen (überhaupt transponieren: von C-Dur nach d-moll/ d-dorisch, f-lydisch usw.), in unterschiedlicher Dynamik spielen, nur den Rhythmus schlagen, den Text vom Stück (falls vorhanden) „rappen“, usw. Dadurch bekommt der Schüler Abwechslung, sein Gehirn lernt durch Variantenreichtum, und der Unterricht wird konstruktiver.
Nenne es Übertragen.@Demian von C-Dur nach d-Moll transponieren... geht das überhaupt?
Krass. Du gibst dir viel Mühe, leider vergeblich.
Hast du den Jungen mal gefragt, wieso er Klavier spielen lernen möchte?
Falls er das nicht weiss, dann wollen sehr wahrscheinlich die Eltern und nicht das Kind.
Schlussendlich steht in deinem Vertrag, dass du den Schülern das Klavierspiel beibringst und nicht, dass du sie zu bespassen hast.
Ich meinte das auf den Unterricht in z.B. ersten Bänden von Kinder-Klavierschulen bezogen. Manche Schulen haben dieses Prinzip sogar eingebaut (Schaum z.B.): das selbe Stück in c, f und g.Wie gesagt, als Spielerei kann man es machen, aber ein festes Stück/ Repertoire lernt man meiner Meinung nach so nicht.
Oder ist Klavierunterricht jetzt musikalische Früherziehung ?
Bei jüngeren Kindern sind die Grenzen schon mal fließend. Bei einem 8-jährigen würde ich das zunächst nicht erwarten, aber ich kenne ja weder dich noch das Kind und kann und mag das nicht beurteilen.
Allerdings frage ich mich aufgrund der von dir gegebenen Informationen auch, ob er tatsächlich Lust aufs Klavierspielen hat oder ob jemand anderes aus der Familie diesbezüglich die treibende Kraft ist.
...stimmt, aber keiner der musikalisch orientierten deiner Beiträge erhält die epische Breite deiner Gordonhymnen (wenn du viel Zeit hast, zähle Wörter oder Zeilen: du wirst bei Gold den Gordon auf dem Treppchen finden)
Mutti und "Balg" müssen jahrelang miteinander auskommen, KL*in und "Balg" nur einmal kurz je Schulwoche. (...)
Zeichnet sich was ab? Innerfamiliäre Reibungen benötigen langfristige, dynamische Konfliktlösungsstrategien; gerne pädagogisch sinnvolle (denn Muttis Aufgabe ist ja nicht nur Handy bezahlen, kochen, Wäsche, sondern auch noch Erziehung!) Und Erziehung ist keine pipifax Bagatelle.
ich komme gerade wieder von einer ziemlich ernüchternden Stunde und muss meinen Frust rauslassen....ich hatte hier schon einmal von zwei pubertierenden Schülerinnen erzählt (14 und 15 Jahre), die am liebsten Einaudi spielen und alles was in diese Richtung geht. Bereits zu Beginn wurde mir von der Familie mitgeteilt, dass ich wohl bei den Stücken (welche gerne mal über vier Seiten gehen..) zu sehr auf Details eingehe und man deswegen ziemlich lange an den Stücken hängt....darunter verstehe ich Fingersätze, Artikulation, Dynamik, Agogik, Einhalten von Bögen, korrekten Rhythmus....ganz normale Dinge eben. Dann dachte ich "Ok, gehste weg von diesen unendlich langen Stücken und machst etwas kürzeres, was schneller geht". So hab ich letztens z.B. Stücke von Händel mitgebracht, die maximal eine Seite lang waren, wenn nicht sogar nur eine halbe. Und nun, nach ca. 3 Wochen an einer gerade mal halbseitigen Sarabande muss ich feststellen, dass diese nicht mal ansatzweise sitzt oder vernünftig geübt wurde.
Als ich dann schon mal Vorschläge für das nächste kurze Stück (zB. das bekannte Arabesque) gemacht habe, hieß es "Hm, die Stücke sind ja eher für Grundschüler.." O_O bitte was ??? Dass jemand, der es in drei Wochen nicht ansatzweise schafft, eine leichte Sarabande von zwei Zeilen zu spielen so einen Satz äußert..das hat mich echt platt gemacht...die Schülerin hat dann auch gestanden, dass sie diese Sarabande auch nicht so toll fand und es deswegen nicht gut damit lief.
Nun die Preisfrage: ich soll bei den langen Einaudi-Stücke, die beiden Spaß machen, nicht zu sehr kommentieren, aber einfachere Stücke, bei denen es womöglich weniger zu besprechen gibt und wo man eigentlich schnelle Fortschritte erzielen könnte (gut für die Motivation), soll ich auch nicht wählen, weil = zu einfach. Was soll ich bitte machen ? Das macht mich echt fertig...
An sich spielen die Schüler nicht schlecht und haben auch Spaß am Spielen. Gespielt werden z.B. Stücke von Einaudi mit ungefähr 4 Seiten Länge.
Was Bedürfnisse im Unterricht angeht, noch ein Zusatz: wenn man die Fäden der Späteinsteiger oder Wiedereinsteiger hier im Forum liest, wird immer wieder deutlich, dass jeder Erwachsene unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen hat und hofft, dass diese in seinem Klavierunterricht berücksichtigt werden. Immer wieder wird zu Recht individuell ausgerichteter Unterricht gewünscht, nicht nur in den Unterrichtsinhalten, sondern auch in den Rahmenbedingungen.
Wenn man einen solchen Unterricht nun auf @Anna_s Problem mit den beiden jugendlichen Schülerinnen bezieht, muss man wenigstens z.T. die Bedürfnisse der Schülerinnen berücksichtigen:
Die Schüler werden wie folgt beschrieben:
Liebe Anna,
du hast eigentlich eine gute Idee mit den kurzen Stücken gehabt! Nur hast du ausgerechnet Händel gewählt. Das ist ungefähr so, als würde man einem nur Spaghetti mit Tomatensauce essenden Kind Rosenkohl vorsetzen, wenn man es an Gemüse gewöhnen möchte.
Die beiden sind Einaudi gewöhnt und deshalb würde ich Literatur auswählen, die sich nicht zu extrem davon abhebt. Ich würde also unbedingt romantische Literatur auswählen (Pedal, Klangflächen ....).
Zudem würde ich mehrere mögliche Stücke auswählen und sie ihnen vorspielen. Mir ist es immer ein Anliegen, dass ein Stück Schüler packt, dass die Augen leuchten und sie dieses Stück gern spielen wollen. Dann sind sie oft auch bereit, Frustrationen zu ertragen und Geduld zu haben.
Folgende Stücke sind aus meiner Sicht geeignet:
- Chopin: Prelude e-moll op. 28,4 (evtl. auch einige andere relativ leichte)
- Grieg: Elegie (Arietta - zu schwer wahrscheinlich?)
- Satie: Gymnopedie (evtl. Gnossiennes)
- Nordic Piano Ballads (die sind echt schön, ein bisschen Pop-mäßig, aber doch mit besonderer Tonsprache)
- vielleicht wäre es toll, vierhändig zu spielen, z.B. den bekannten Walter As-Dur von Brahms, schön einfach:
Kein Album für die Jugend etc. - das steht "Jugend" drauf. Keine Literatur, wo "leicht" drauf steht.
Liebe Anna, gib nicht auf - du scheinst dich doch auch gut mit ihnen zu verstehen. Versuche, was zu finden, was sie zum Staunen bringt und wo sie Neugier zeigen.
Viel Erfolg und liebe Grüße
chiarina
P.S.: @Viva La Viada: ich hoffe, deine Fragen sind damit auch einigermaßen beantwortet.
Ich würde sie fragen, warum sie eigentlich Klavierspielen lernen möchte. Dann werden dir wahrscheinlich ihre Motive klarer werden (vielleicht unrealistisch, wenn Ziel und Weg nicht im Verhältnis zueinander stehen?). Und die Schülerinnen werden mit der Frage konfrontiert, ob sie überhaupt das Klavierspiel lernen wollen, und was sie dafür zu tun bereit sind.Mit der einen haben wir einmal die wunderschöne Nocturne Nr.20 in cis-moll von Chopin angefangen, also genau der richtige Stil für die beiden. Wir haben uns dann ca 3-4 Wochen durch die ersten zwei Zeilen gekämpft und es dann aufgegeben weil wir praktisch jede Stunde wieder bei Null beginnen mussten :/ ich versteh es nicht.
Hehe, ich habe das "Mann" nicht verstanden.
Zitatauszug: "Es braucht aber auch besonders ausgebildete Pädagogen, die sich speziell um solche Kinder kümmern, die ihren eigenen Lernrhythmus haben."
Ok, den Mathelehrer trifft es härter: er hat gleich rudelweise Bälger mehrere Stunden je Woche um die Ohren.
Aber je komplexer die Stücke nun werden, desto anstrengender wird es natürlich für ihn und seine Motivation hat abgenommen.
Ich empfinde die Atmosphäre bei ihnen zu Hause auch irgedwie als streng und kalt.[...]zudem wirken sie abends im Unterricht immer recht müde
...deine Quelle zu Watzlawick ist interessant: die Quelle heisst mit Vornamen Rebekka und Jonas
...schon klar, die unfreiwillige Komik resultiert aus der tagespolitischen Beziehungsebene (es käme also noch ein fünfter Schnabel hinzu)Rebekka wurde im trauten Thüringen geboren, zog anschließend in den Norden und studierte in Rostock Deutsch, Religion sowie Darstellendes Spiel auf Lehramt. (…) Jonas ist Hauptstadtkind, hat aber dafür im wunderbaren Thüringen Literaturwissenschaft mit den Schwerpunkten Komparatistik und Neuere Deutsche Literatur studiert.
als erstes: es ist nicht eben gordonkommunikativ astrein, einerseits mich als Adressaten und parallel alle Mitlesenden von oben herab appellierend (...ich hab allerdings meine Freude am Vokabular des Gegenstands...) zu manipulieren - und das auch noch so offensichtlich... du weißt schlichtweg nicht, ob ich "diese Dinge" negiere oder für unwichtig erachte, willst dies aber suggerieren.Jeder Sachaspekt wie Fingersätze, jede Sachebene enthält in der Vermittlung gleichzeitig Ebenen der Beziehung, Selbstoffenbarung und des Appells. Du kannst diese Dinge durchaus negieren oder nicht für wichtig erachten - ich halte sie für wichtig.
...im Ami-Gerichtsfilm würde effektvoll (und con esspressione) nun ein "keine weiteren Fragen" folgen****)Wenn man ein bisschen geübt ist in dieser Art der Kommunikation, ist das alles kein Problem mehr.
also wäre ideal, wenn keine Schul-, Familien-, peer-group- oder Beziehungsprobleme/Frustrationen oder gar ernsteres (Vernachlässigung etc) in die eine kleine kurze wöchentliche Klavierstunde mitgeschleppt würden. Und wenn doch, bleibt nur die Feststellung, dass kaum ein Musikpädagoge zugleich praktizierender approbierter Psychotherapeut ist.Es ist im Interesse aller, dass nichts den Klavierunterricht stört.
...erstmal was unfreiwillig komisches @chiarina
...deine Quelle zu Watzlawick ist interessant: die Quelle heisst mit Vornamen Rebekka und Jonas ...schon klar, die unfreiwillige Komik resultiert aus der tagespolitischen Beziehungsebene (es käme also noch ein fünfter Schnabel hinzu)
...immerhin hat "Wortwuchs" auch einen musikalischen Bezug: https://wortwuchs.net/lernmusik/ - sanfte Klaviermusik, tja grübel, Einaudi, Tiersen und so
wenn man sich über Watzlawick und mehr noch über von Thun informieren will, wird man keine spezielle Fachliteratur von Rebekka und Jonas über diese beiden finden; überhaupt taucht Wortwuchs nirgendwo als Fachliteratur zu Watzlawik, von Thun, zwischenmenschliche Kommunikation, Entwicklungs/Kognitionspsychologie etc auf - - aber nette Bilder hat´s
Mein Sohne ebenso. Er Klimpert gerne, hat aber keine Lust, Klavier zu lernen. Wehe, ich frag ihn... Ist halt so. Muss er ja nicht wollen. Ich würde ihn dann allerdings auch nicht zum Unterricht schicken.Mir ist folgendes aufgefallen : oft ist es so, dass die Kids tatsächlich gerne auf dem Klavier "klimpern" und vor allem in den ersten Stunden voll dabei sind. Sobald Stücke etwas länger und anspruchsvoller werden, (mehr Töne, verschiedene Artikulation, verschiedene Rhythmen...) geht die Motivation plötzlich flöten...