die Grenzen des Schülers zu erkennen
Grenzen sind häufig fließend, ich meine was Kinder betrifft, sollte man vorläufig optimistisch und offen bleiben und nicht vorschnell in A, B oder gar C Schüler selektieren (natürlich sollten auch besondere Fortschritte entsprechend besonders unterstützt werden....)
die Motivation des Schülers zu erhalten, und ihm sein Hobby nicht zu vergällen
man muss offen sprechen mit dem Kinde, mit dem Erwachsenen sowieso, ihm sagen, daß es am Anfang einige Mühe und Anstrengung braucht und das diese mal eben 15 minuten üben sicher nicht reichen,.... denn wie lange muss er wohl in der Schule stundenlang stillehalten für das Erlernen so vergleichsweise simpler stupider Arbeiten wie Rechnen und Schreiben.....
Hierzu zitiere ich Czerny aus seinen Briefen über den Unterricht, Brief 1:
"Die ersten Anfangsgründe, nämlich die Kenntniss der Tasten und der Noten, sind in der Musik das Einzige Langweilige und Unangenehme. Wenn Sie dieses einmal überstanden haben, dann werden Sie von Tag zu Tag immer mehr Freude und Unterhaltung am Fortstudieren finden.
Denken Sie sich, liebes Fräulein, die Sache so, als ob Sie sich durch ein etwas dorniges Gebüsch durchwinden müssten, um zu einer herrlichen Aussicht, zu einer stets reitzend blühenden Gegend zu gelangen.
Das beste Mittel gegen diese nothwendige Unannehmlichkeit ist, wenn Sie sich bestreben, alle diese Anfangsgegenstände
so schnell als möglich Ihrem Gedächtnisse gut einzuprägen.
Solche Schüler, welche gleich Anfangs Lust und Liebe zur Sache zeigen, und ihr Gedächtniss zweckmässig anstrengen, können sich die Kenntnisse der Tasten und Noten in einigen Wochen vollkommen gut aneignen, während Andere, von der Langweiligkeit abgeschreckt, oft mehrere Monathe dabey verlieren. Was ist daher von Beydem das Beste?
.....
Es ist sehr gut, dass Ihr Lehrer Ihnen jetzt jeden Tag eine Stunde gibt. Wenn Sie ausserdem noch eine Stunde, (oder wo möglich, zwey an jedem Tage) dem Alleinüben widmen, so haben Sie in einigen Monathen alle schwierigen und langweiligen Anfangsgegenstände für immer überwunden, und dann werden Sie jeden Tag das Vergnügen wachsen sehen, welches die schöne Tonkunst so reichlich gewährt."