Was ist so toll an... Beethoven?

Aber als Idee ist es eigentlich nicht schlecht, wenn ich mal so einen Test praktisch machen würde mit mir noch nicht bekannten Stücken.
das Ergebnis dieses Tests würde mich interessieren

hoffen wir, dass sich in deinem Freundeskreis irgendwer die Mühe macht, dich allerlei "beethoveneske" Sachen aus der Zeit von 1780-1830 quasi blind hören zu lassen

Ouvertüren von Weber hatte ich ja genannt (hoffentlich kennst du die noch nicht) ((nebenbei bin ich ziemlich sicher, dass du von Beethoven bisher nicht mehr als 2-3 Handvoll Sachen kennst und provokativ befürchte ich, dass dir die Mühe zu groß ist, die komplette Missa solemnis mehrmals anzuhören...))
 
Ich habe kein einziges Beethoven-Stück in meinem aktuellen Repertoir. Sämtliche Stücke, die mir besonders gut gefallen, sind mir zu schwer. Natürlich gibt es einige Sätze, die das nicht sind. Aber ich mache mich nur an Werke, bei denen ich die Chance habe, sie ganz zu spielen.
Dann bieten sich doch eigentlich die in drei Zyklen angelegten Bagatellen an, also die Opera 33, 119 und 126. Übrigens sollte auch das unverwüstliche "Für Elise" eigentlich Teil eines weiteren Bagatellen-Zyklus werden.

LG von Rheinkultur
 
Dann bieten sich doch eigentlich die in drei Zyklen angelegten Bagatellen an, also die Opera 33, 119 und 126.
sofern es nicht die 32 c-Moll, die Eroica- und die Diabellivariationen sind, bieten sich auch etliche Variationen für Klavier von Beethoven an; auch seine Polonaise und seine Fantasie sowie das merkwürdie Praeludium durch alle 24 Tonarten.
 
@Rudl : Vielen Dank für das Kompliment, und es handelt sich tatsächlich um den grüne Drachen aus dem Game "Bubble Bobble". Das habe ich als Kind eine zeitlang sehr sehr zeitfressend gespielt und hatte Schwierigkeiten, damit wieder aufzuhören. [...]

Vielen Dank für den Kommentar, LoMo ;-)

und greetinx may float to you from White Angel / The Solution , and TRSI ;-) ;-)
 
Ich habe schon als Kind das Buch "Begegnung mit der Unsterblichkeit" von Kurt David gelesen. Darin werden (wirkliche oder fiktive) Szenen aus Beethovens Leben (z. B. wie er einem Jungen begegnet, der einen Groschen verloren hat, das Treffen mit Goethe) und auch Szenen, in denen seine Musik eine Rolle gespielt hat, literarisch ausgeschmückt. Mag sein, das ist wirklich Kitsch, aber ich schmökere selbst jetzt noch gern in diesem Buch. Natürlich muß man dazusagen, dass damals Beethoven in der DDR als ein Klassenkämpfer dargestellt wurde, der sich für die unterdrückten Klassen in der kapitalistischen Gesellschaft eingesetzt hat, aber diese Aspekte sind nicht unerträglich dick aufgetragen in dem Buch. Richtig ist daran sicher, daß es Beethoven auf die Vermittlung humanistischer Botschaften ankam, statt nur galante Unterhaltung zu bieten. (" Wem meine Musik sich verständlich macht, der muss frei werden von all dem Elend, womit sich die andern schleppen."). Jedenfalls ist meiner Meinung nach die Beschäftigung mit der Persönlichkeit besonders bei Beethoven eine Voraussetzung, um die Musik einordnen zu können, und das kann sehr spannend sein.
 
Na ein Treffen mit dem seichten Dichter hat er wohl hoffentlich nicht allzu ernst genommen.
oh Weh, oh Weh...
dem armen LMG
stürzt jetzt sein Bildchen ein,
denn das liebe Ludwiglein
fand den Goethen oberfein
und wollt´ von im gelobet sein:
Wie wichtig es Beethoven ist, diese Musik, die er vor allem »aus Liebe zum Dichter geschrieben« hat, Goethe möglichst schnell zukommen zu lassen, zeigt ein mit »Euer Excellenz Großer Verehrer Ludwig van Beethoven« unterzeichneter Brief vom 12. April 1811. Darin kündigt er Goethe die Zusendung der Partitur durch den Verleger an und preist den »herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn eben so warm als ich ihn gelesen, wieder durch Sie gedacht, gefühlt und in Musik gegeben habe«.
Also muss der Komponist sich weiterhin um des Dichterfürsten Gunst bemühen. Auf der Reise nach Teplitz trifft er in Prag den Schriftsteller und Diplomaten Karl August Varnhagen von Ense, einen Verehrer Goethes. Beethoven bittet ihn, dem Dichter »seine Verehrung zu bezeugen« und ihn vorsorglich auf seine Taubheit vorzubereiten. Varnhagen ist gern gefällig und teilt Goethe diplomatisch mit, Beethoven werde »aufs neue die Heilkräfte des Töplitzer Bades gegen seine unglückliche Taubheit versuchen, die seiner angeborenen Wildheit nur zu günstig ist und ihn für Solche, deren Liebe er nicht schon vertraut, fast ungesellig macht; für musikalische Töne behält er nichtsdestoweniger die leiseste Empfänglichkeit, und von jedem Gespräch vernimmt er, wenn auch nicht die Worte, doch die Melodie.«

Kaum in Teplitz angekommen, wendet sich Beethoven erneut an Varnhagen und bittet ihn, von Prag aus »die 3 Theile von Göthes Wilhelm Meister’s Lehrjahre hieher mit dem Postwagen zu schicken, da sich der 4te fehlende gefunden hat«. Will er sich damit für das erhoffte Treffen mit Goethe rüsten?

Beethoven kann es kaum erwarten. In der Tat findet die erste Begegnung schon am 19. Juli statt. Dass Goethe sie in seinem Tagebuch unter den »Visiten« erwähnt, deutet – entgegen der älteren Beethoven-Forschung – keineswegs darauf hin, dass er selbst den Komponisten besucht habe; vielmehr dürfte Beethoven im Goldenen Schiff vorstellig geworden sein, freilich nicht, ohne Eindruck zu hinterlassen. Noch am selben Tag teilt Goethe seiner im benachbarten Karlsbad kurenden Frau Christiane den ersten Eindruck mit. »Zusammengeraffter, energischer, inniger habe ich noch keinen Künstler gesehen. Ich begreife recht gut, wie der gegen die Welt wunderlich stehen muß.«

Gut möglich, dass Beethoven Goethe schon bei dieser ersten Begegnung vorgespielt und durch seine konzentrierte Kunst imponiert hat. Immerhin ist der Dichter von der neuen Bekanntschaft so angetan, dass er mit ihr schon am folgenden Abend eine Spazierfahrt in Richtung des benachbarten Kurbads Bilin unternimmt. Der Komponist muss sich dabei keineswegs als Anhängsel betrachten, denn im Umkreis von Teplitz bewegt er sich geradezu auf heimischem Boden: Das Biliner Barockschloss gehört der ihm ungemein wohlgesinnten Familie Lobkowitz. Und auf halbem Weg zwischen Teplitz und Prag liegt Schloss Raudnitz, der Sommersitz des Fürsten Franz Joseph Maximilian Lobkowitz, der dort im Herbst 1804 die Eroica von seinem Hoforchester hat erstaufführen lassen, der Überlieferung nach gleich dreimal hintereinander. Dies entsprach dem Wunsch eines hohen, seinerseits komponierenden und speziell für Beethoven begeisterten Gastes: des preußischen Prinzen Louis Ferdinand.
ach wozu rumkopieren, hier kann man´s komplett lesen http://www.zeit.de/2012/28/Beethoven-Goethe
:-D:-D:-D
 
Was ich an Beethoven so mag, also ich koennte hier viel schreiben. Aber die wirkliche Antwort ist sehr kurz: Seine Musik beruhigt mich einfach und macht mich gluecklich. Und egal, wie tragisch sie klingt, ich finde es steckt immer ein guter Tropfen Optimismus in ihr.
 

Was ich an Beethoven so mag, also ich koennte hier viel schreiben. Aber die wirkliche Antwort ist sehr kurz: Seine Musik beruhigt mich einfach und macht mich gluecklich. Und egal, wie tragisch sie klingt, ich finde es steckt immer ein guter Tropfen Optimismus in ihr.

Das finde ich auch, alibi. Und mir ist grad noch eine Sache eingefallen, die mir bei vielen Werken Beethovens sehr gut gefällt: Aus einer kleinen "Idee" , aus einer Zelle von 2,3, oder 4 Tönen nur, manchmal, hat er Meisterhaftes kreiert. Violinkonzert 3. Satz, d-Moll-Sturmsonate letzter Satz, Schlusschor aus 9. Sinfonie, :

Irgendwo hatte Leonard Bernstein mal Ähnliches über Brahms gesagt: So ungefähr ( ausm Kopf jetzt, sinngemäß ) :

"Oh diese Nichtwissenden, die sagen, Brahms' Musik ist nix...er schafft es aus NICHTS, aus einer winzigen Idee, Beeindruckendes zu erschaffen!"

So, denke ich, könnte man auch über Beethoven sagen. ( Wobei mir persönlich allerdings Brahms' Ideen nicht so zugänglich sind, und im praktischen Bereich mir seine Technik NICHT gut in der Hand zu liegen scheint. Ich hatte das mal auch Lotusblume im chat gesagt. ) Aber das ist nur subjektiv.

Auf jeden Fall ist Beethoven m.E. eine "Säule", an die man sich anlehnen kann und auf die immer Verlass ist: Kontinuierlich gut, sehr gut und genial: Alles wird m.E. abgedeckt!

LG, Olli
 
Was ich an Beethoven so mag, also ich koennte hier viel schreiben. Aber die wirkliche Antwort ist sehr kurz: Seine Musik beruhigt mich einfach und macht mich gluecklich. Und egal, wie tragisch sie klingt, ich finde es steckt immer ein guter Tropfen Optimismus in ihr.
"Wer meine Musik recht versteht, wird nie wieder unglücklich sein". Zitat Beethoven. Warum konnte der Meister eine solche Aussage machen.

Wer war Beethoven. War er ein simpler Komponist und Pianist oder hat er Einblicke in DInge gehabt, die normalerweise von der Religion abgedeckt werden.

Oder um es mit Wittgenstein´s letzten Satz aus dem Traktatus zu sagen: Ab hier kann nichts mehr gesagt werden. Aber genau ab da fing Beethoven zu sprechen an.

War Beethoven ein Eingeweihter in die höheren Ebenen des Daseins, die sich dem Intellekt entziehen und nur noch mit Musik gesagt werden können.

War Beethoven ein Schamane der mit musikalischem Handwerk ausgestattet diese höheren Dinge zum sprechen bringen konnte.

Was hat es zu bedeuten, das Beethoven auf seinem Schreibtisch den altägyptischen Spruch stehen hatte: Ich war ich bin und ich werde sein.
 
genügt genialer Komponist nicht?
sibirische Schamanen haben gespaltene Daumen - Beethoven hatte keine gespaltenen Daumen -- das gibt zu denken...
genügt genialer Komponist nicht?
sibirische Schamanen haben gespaltene Daumen - Beethoven hatte keine gespaltenen Daumen -- das gibt zu denken...
Beethoven war ja auch kein Sibirer. Schamanen gibt es weltweit; auch hier.

Genialer Komponist könnte man vielleicht zu Bach, usw. sagen. Bei Beethoven reicht diese Aussage nicht aus.
 
Was hat es zu bedeuten, das Beethoven auf seinem Schreibtisch den altägyptischen Spruch stehen hatte: Ich war ich bin und ich werde sein.

Aach, den Spruch aus der Rolle des Thoth hat damals Imhotep ( Boris Karloff ) auf den Tisch gekritzelt, und Beethoven erwarb den Tisch als illegales Kunstobjekt, weswegen heute die Ägypt. Altertumsbehörden auf Rückführung bestehen, wie auch bei anderen Artefakten,

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:-D:-D

LG, sS-nsw ( etwa "sesch-nisu" => Königlicher Schreiber" ) Lws Mr GttSlk :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
War Beethoven ein Eingeweihter in die höheren Ebenen des Daseins, die sich dem Intellekt entziehen und nur noch mit Musik gesagt werden können.

War Beethoven ein Schamane der mit musikalischem Handwerk ausgestattet diese höheren Dinge zum sprechen bringen konnte.
...jaja...

Rudl´s Nachtgebet:
Beethoven war ein Schamane,
Brahms natürlich ein Brahmane,
Über allem: fiat lux -
Rudl denkt, das sei kein Jux

:lol::lol::lol::lol:

welcher Musikant war Geistheiler? welcher machte auf Aura? Spiritismus? Hand auflegen?
 

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