Zu hohe Erwartungen an den Klavierunterricht?

Ich interpretiere Deine Antwort mal als
-gibt kein Rezept, keine empfohlenen Zutaten, muss man ausprobieren-
Richtig?
 
Ich interpretiere Deine Antwort mal als
-gibt kein Rezept, keine empfohlenen Zutaten, muss man ausprobieren-
Richtig?
falsch.

es gibt "Zutaten" und "Backmischungen", die sind auch oft genug in diesem Faden aufgezählt worden -- eine der Zutaten ist die Doppeldominante (DD), sie passt aber nicht in jede Backmischung (harmonisieren von alle meine Entchen)
 
Ohne Intro und ohne Schluss klang das ganze aber trotzdem doof, daher hielt ich mich für lächerlich unfähig und lies es sein.
Du hattest Selbstzweifel an Deinen Fähigkeiten und diese scheinen zum damaligen Zeitpunkt die Oberhand behalten zu haben. Gelegentliche Selbstzweifel sind normal, würde ich meinen, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Habe ja erst Ende März diesen Jahres begonnen und in den ersten zwei Monaten sind bei mir oft stärkere Zweifel aufgekommen. Die haben sich praktisch in Luft aufgelöst, als ich mehrfach las, dass andere nicht wirklich wesentlich schneller lernen, es sei denn sie üben mehr Stunden pro Tag und Woche.

Und zur anderen Geschichte, habe hier noch einen Zettel zu liegen, mit einem de dip dip da, welches im Ohr klang, als ich aus dem Mittagsschlaf erwachte. Leider ohne Noten dazu und 10 Minuten später wusste ich schon nicht mehr, wie dieses de dip dip da wirklich geklungen hat.
Vor längerer Zeit las ich mal über Rocco Granata, die ersten Takte zu Marina fielen ihm ein, als die Bandmitglieder eine Pinkelpause machten. Später, der Text fehlte noch, sah er wohl ein Werbeplakat von seiner Lieblinks-Zigarettenmarke mit dem Namen Marina. Bei einer Aufnahme für einen anderen Titel fiel ihm dann im Tonstudio ein, dass sie nicht an einen Titel für die B-Seite gedacht hatten und nahmen Marina. Da der Text noch nicht fertig war, füllte er den mit dem bekannten Chorus und Oh, no, no, no, no, no auf, in der Annahme, bei der B-Seite würde es kaum auffallen. Also, alles nur improvisiert.
 
Wenn ich Biene Maja in C-Dur spiele und ich spiel da C-D-E...
unterleg ich das D dann mit nem C-Dur oder mit nem D-Dur Akkord?

Ich hab mich, inspiriert von dem Thread hier gestern an alle meine Entchen versucht, das D dann entsprechend mit dem D-Dur Akkord, das C mal mit dem normalen Akkord, mal mit dem Dom. Septakkord, klang interessant aber komisch...

Wo kommt diese Tonfolge denn vor!?

Im Refain ".. und diese Biene, die ich meine" isses nicht c d e, sondern g a h c, wenn man in C-Dur ist (fängt auf der Quinte an). Der Bass ("bassus funfamentum musicae") spielt ganz deutlich (meine PC-Boxen haben auch unten genug Wumms) meisntes die Grundtöne. Muss man nur noch heraushören: spielen die Begleiter Dur oder Moll?

Buchstabe vorne: Akkord
G "und diese" (Melodietöne: g a h)
C "Biene, die ich meine, nenn sich (c h h a a g g c)
Dm "Maja" (d a)
G "Kleine freche schlaue Biene"
C "Maja"
...

Der Anfang ist ja fast (bisa auf einen kleinen Ausflug in die Sexte) eine gebrochener Akkord:
Melodei:
C "in einem unbekannten" g c e a g e c
G "Land" d
...

Grüße
Häretiker
 
D
Vor längerer Zeit las ich mal über Rocco Granata, die ersten Takte zu Marina fielen ihm ein, als die Bandmitglieder eine Pinkelpause machten. Später, der Text fehlte noch, sah er wohl ein Werbeplakat von seiner Lieblinks-Zigarettenmarke mit dem Namen Marina. Bei einer Aufnahme für einen anderen Titel fiel ihm dann im Tonstudio ein, dass sie nicht an einen Titel für die B-Seite gedacht hatten und nahmen Marina. Da der Text noch nicht fertig war, füllte er den mit dem bekannten Chorus und Oh, no, no, no, no, no auf, in der Annahme, bei der B-Seite würde es kaum auffallen. Also, alles nur improvisiert.

Dazu fällt mir ein Beitrag von @Gomez de Riquet ein:

https://www.clavio.de/threads/der-weg-nach-nirgendwo.23162/#post-536032

In diesem Sinne:

Chirpy, chirpy cheep cheep! :lol:
 
@Orchid Hattest du schon etwas über deine Hörerfahrungen geschrieben?

Sorry, falls ich mich dessen nicht mehr entsinne.
Aber die Antwort über deine Frage danach, woher du weißt was klingt, führt über Erfahrung.

Hast du schon die gesamte (relevante) Klavierliteratur rauf und runter gehört?
Falls dein Herz für eine bestimmte Richtung schlägt, vielleicht auch (nicht unbedingt klavierlastige) Musik einer bestimmten Epoche oder Stilistik, wie z.B. Son, Tango, Hard Rock, was auch immer.

Mit viel Hörerfahrung kommt auch viel Gefühl/Intuition für Musik, so dass dann musiktheoretische Bildung Erklärungen für Sachverhalte nachliefert, die man längst im Blut hat.

Zu einem Lehrer zu gehen mit der Erwartung: "Mach' mich zum Musiker" ist m.E. der falsche Ansatz.

Scheint aber leider sehr verbreitet zu sein, wie die sehr beliebte Formulierung "xyz hat sich zu abc ausbilden lassen" oder "wurde ausgebildet" zeigt.

Meiner Meinung nach, kann man etwas nur, wenn man selbst für seine Bildung gearbeitet hat. Dabei hilft einem ein formeller Rahmen, wie eine Ausbildung oder ein Studium - oder ein Lehrer. Aber die eigentliche Bildungsarbeit passiert in einem selbst (und ständig).

Wer Musiker ist oder eine ernsthafte Chance hat einer zu werden, der saugt selbständig alles in sich auf und führt sich den richtigen Input zu. Zwangsläufig.

Das der von mir gerne angeführte Unterschied dazwischen etwas nur zu wollen oder etwas wirklich zu müssen.

Wer Musik machen muss, wird es tun. Den ganzen Tag und in verschiedenen Formen.
Und sei es nur, Musik mit den Noten vor der Nase (oder ohne) anzuhören. Und zwar richtig viel.

Wer es nur will, wird es wahrscheinlich eher nicht tun. Wie all die anderen guten Vorsätze.
 
Danke, @Sven, das ist ein sehr guter Hinweis.
In der Tat habe ich schon seit die Teenagerzeit vorbei war sehr, sehr wenig Musik gehört. Mein Mann und ich haben früher gerne Musicals besucht und ab und zu die CDs dazu gehört. Populärmusik hat mich fast immer genervt. Ich habe das laufende Radio meist sofort ausgestellt, wenn kein anderer es unbedingt hören wollte.
Bevor mich mein Mann ermunterte, mir meinen Klaviertraum zu erfüllen, meinte er mal: "Du magst doch gar keine Musik!" Ich habe entgegnet, ich möge nur keine Popmusik.
Seit ich Klavier spiele, höre ich gerne Klaviermusik, aber auch nur selten, da das außer mir niemand hören will. Und meist sind das Aufnahmen der Stücke die ich gerade spiele oder irgendwann mal spielen möchte. Im Auto auf dem Weg zur Arbeit höre ich meist Hörbücher.
Oh je, ich glaube, sowas lässt sich bestimmt nicht mehr aufholen.
 
"Kunst kommt von Müssen"...das sagte schon Arnold Schönberg.
@Sven: das sehe ich in allen Punkten wie Du, super auf den Punkt gebracht.
Beruf kommt ja eigentlich von "Berufung", also irgendjemand ruft dich, etwas zu tun, du mußt dem folgen.
 
Oh je, ich glaube, sowas lässt sich bestimmt nicht mehr aufholen
Ich glaube, du willst einfach zu viel auf einmal.

Lerne doch einfach die Stücke, die dir gefallen.
Wozu willst du improvisieren?

Wenn du nicht mehrere Stunden pro Tag Zeit hast für's Klavier, musst du Abstriche machen.
Man muss nicht alles können am Klavier, erst recht nicht, wenn man kein "richtiger" Musiker ist.

Selbst mein Klavierlehrer (und Musiker) konnte bis vor 3 Jahren nicht richtig Noten lesen.
Von primavista gar nicht zu reden...
 

Ich hab jetzt nicht den ganzen Faden gelesen... Aber falls wir uns mal begegnen, kann ich dir in ein paar Minuten zeigen, wie man schön und relativ leicht improvisieren kann. Das ist dann zwar noch kein Jazzer mit 30 Jahren Erfahrung, aber es klingt schön, macht Spaß und man kann dabei viel lernen. Mache ich mit fast jedem Anfänger hin und wieder.
 
Mein Mann und ich haben früher gerne Musicals besucht und ab und zu die CDs dazu gehört. Populärmusik hat mich fast immer genervt.
Finde den Fehler. ;-)

Seit ich Klavier spiele, höre ich gerne Klaviermusik,
Kommt mir irgendwie bekannt vor. Meistens reicht es aber nur dazu,
den Klassik-Sender auszuwählen. Ansonsten nutze ich die Zeit, die ich für Musik habe, lieber zum Üben als zum Hören.

Oh je, ich glaube, sowas lässt sich bestimmt nicht mehr aufholen.
Höchstwahrscheinlich nur sehr bedingt. Aber was soll's. Wenn Du jetzt angefangen hättest, Tennis zu spielen, dann würde aus Dir ja auch kein Wimbledon-Sieger mehr werden können und Du könntest trotzdem Spaß am Sport haben. :-)

Zum Improvisieren: Ich kann das auch nicht, mache es aber trotzdem. Aktuell auf Basis der 1. Gnossienne von Satie nach folgendem, von meinem KL vorgeschlagenen Schema: Linke Hand spielt die sehr simple Begleitung (es sind insgesamt nur 3 Akkorde) und in der rechten Hand verwende ich das "Original-Tonmaterial" des aktuellen Abschnitts. Funktioniert erstaunlich gut. Außerdem hat es den angenehmen Nebeneffekt, dass ich mich intensiver mit der Struktur und dem Tonmaterial auseinander gesetzt und durch das Improvisieren besser verinnerlicht habe. Das hat zu Folge, dass ich mittlerweile fast soweit bin, bei Fehlern einfach was zu improvisieren, bis ich den Einstieg ins Original wiedergefunden habe. :-D
 
In der Tat habe ich schon seit die Teenagerzeit
[...]
Im Auto auf dem Weg zur Arbeit höre ich meist Hörbücher.

Oh, oh. Sieht nicht so aus, als würde dich Musik genug interessieren. Bist du sicher, dass du nicht aus anderen Gründen Klavier spielen willst, als aus Interesse an Musik?
Zumindest im Auto bist du doch nun wirklich frei, deine Musik zu hören.

In meinem Leben beispielsweise dreht sich alles um Musik. Aus der bildungsfernen Unterschicht, ohne jede Förderung oder überhaupt die Ermöglichung einer Entfaltung, hat sich dieses Bedürfnis immer eine Nische gesucht.

IUnd meist sind das Aufnahmen der Stücke die ich gerade spiele oder irgendwann mal spielen möchte.

Ich erschließe mir Stücke am liebsten nur aus den Noten. Nur wenn ich nicht weiter komme oder neugierig bin suche ich mir eine Aufnahme, um zu sehen wie gut oder daneben ich mit meiner Interpretation liege. Zum Glück ist gerade das Anfängerrepertoire nichts, was man sowieso schon im Ohr hat. Die "Hits" sind ja doch eher was für weiter fortgeschrittene ;-)

"Kunst kommt von Müssen"...das sagte schon Arnold Schönberg.

Echt? Interessant!!!
Mitte der Neunziger hatte ich schonmal gesagt: "Kunst ist das was raus muss."
Und von Schönberg kannte ich nur seine "schräge" Musik aus dem Musik-LK ;-)
 
Oh, oh. Sieht nicht so aus, als würde dich Musik genug interessieren. Bist du sicher, dass du nicht aus anderen Gründen Klavier spielen willst, als aus Interesse an Musik?
Zumindest im Auto bist du doch nun wirklich frei, deine Musik zu hören.

Sehe ich ganz anders, Musik höre ich bewusst und intensiv, auf dem Weg zur Arbeit habe ich andere Dinge im Kopf. Deine Schlussfolgerung, dass Orchid sich nicht genügend für Musik interessiert, kann ich nicht nachvollziehen.
 
Wenn die Quelle der eigenen Musikalität entdeckt und gepflegt wird, dann gibt es kein Genug, dann sprudelt sie den ganzen Tag, dann zieht es Dich immer zur Musik, die auch Musik ist, also Klassik, dann fühlst Du Dich verbunden mit Deinem Instrument und spürst einen Drang, Dich damit auseinanderzusetzen und die Musik zum Ausdruck bringen zu können, dann nimmst Du Dir immer Zeit für die Musik und verzichtest dafür auf andere Dinge.
Nein. Musik kann Dich 24 Stunden am Tag begleiten, alles in der Natur ist Rhythmus und Musik, wenn Du aufgeschlossen dafür bist, lauschen kannst und empfangen.
Einzig Du selbst kannst Dich Deiner eigenen Musikalität öffnen und sie zum Ausdruck bringen.
 

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