Ambivalenz zwischen Klavier, Klavierlehrerin und einen selbst

Als ob die Ursachen irgendeine Rolle spielen würden. Halten wir fest: Clairedewing und die KL haben sich auseinandergelebt und werden in diesem Leben nicht mehr zusammen finden.
 
Vielleicht müssen sie ja nur mal offen miteinander reden. Das soll manchmal Wunder wirken. ;-)
 
Tja, "nette", verständnisvolle Ferndiagnosen wie von Stilblüte -> okay,
"böse", unverblümte Ferndiagnosen (die keine sind, sondern nur Fragen stellen, Vermutungen in den Raum stellen) -> nicht okay, sofort als Ferndiagnose, die ja grundsätzlich etwas Unzulässiges sei, shamen!
Kannst du auch mal verständnisvoll UND unverblümt hinkriegen? Oder schließt sich das deiner Meinung nach gegenseitig aus?
 
Ich vermute, dass die meisten Musiker keine Ahnung haben, wie z.B. RSG-, Profitanz- oder Turntraining im Bundeskader häufig abläuft.

Empfindsame Menschen werden mit fordernden Hochleistungssituationen sicher mehr Belastungen verspüren und sollten sich dafür Bewältigungsstrategien und Interventionstaktiken aneignen.

Fachliteraturstudium, Meditation, Entspannungsübungen, Selbsthilfegruppen, Coachings, Fachberater können wertvolle Hilfen bieten.
 
Für eine Zeit lang war ich in Asien und hatte Klavier Unterricht bei einer wirklich unglaublich tollen japanisch-amerikanischen Lehrerin, die mir eine ganz andere Seite der Musik gezeigt, sie langem hab ich mich nicht mehr so lebendig am Klavier gefühlt. Aber seitdem ich nun wieder in DE bin, spiele ich wie gewohnt wieder bei meiner sehr ambitionierten russischen Lehrerin. Langsam änderte sich etwas.

Wenn Du von klein auf immer bei derselben KL warst, kanntest Du sehr wahrscheinlich nur deren Unterrichtsstil. Du kamst bei ihr voran, das Klavierspiel machte dir Spaß und Du dachtest wahrscheinlich, dass genau so, wie die russische KL unterrichtet, Klavierunterricht überall abläuft. Von daher gab es wahrscheinlich keinen Grund, ihren Unterricht zu hinterfragen. Er gehörte ganz einfach wie selbstverständlich zu Deinem Leben. Während Deines Aufenthalts in Asien sah der Unterricht aber plötzlich anders aus. Dein musikalischer Horizont wurde erweitert und da neue Besen ganz allgemein oft besser kehren, hat Dir dieser andere Unterrichtsstil mehr zugesagt. Es ist wie in der Pubertät: Die Welt wird offener, man beginnt viele bisher selbstverständliche Dinge zu hinterfragen, auch die eigenen Eltern erscheinen einem nicht mehr unfehlbar, ganz im Gegenteil. Es beginnt die ganz natürlich Ablösung vom sicheren Nest zum eigenständigen Erkunden der Welt. Währenddessen ist man hin- und hergerissen zwischen dem alten Nest und der offenen Welt und zunächst verunsichert.

Genau diesen Vorgang lese ich aus deinem Beitrag: Du hast erfahren, dass Musik mehr ist als was Du bisher bei deiner KL erfahren hast und bist verunsichert, zweifelst sogar an ihrer Kompetenz. Andererseits bist du quasi mit ihr groß geworden. Das jetzt plötzlich aufzugeben ist auch nicht einfach oder zumindest ein längerer Prozess.

Wir alle kennen nicht die Qualität deiner russischen KL und es ist schwer, aus der Ferne zu beurteilen, ob Du wirklich wechseln sollst. Ich persönlich würde zunächst bei ihr bleiben, mich aber gleichzeitig in Ruhe nach anderen KLn umschauen und dort Probestunden nehmen, vielleicht sind auch Probequartale möglich oder Einzelstundenverträge, damit Du über eine längere Zeit überlegen kannst, wo Du deine musikalische Laufbahn weiterführen möchtest.
 
Hallo beisammen,
erstmal vielen vielen Dank an ALLE Antworten und vielen Dank für all eure netten Worte, die mich teilweise wirklich sehr berührt haben.
Es ist sehr interessant, die unterschiedlichen Perspektiven zu lesen, die alle in irgendeiner Hinsicht Recht haben obwohl sie so verschieden sind.
Verzeiht wenn ich falsch zitiere oder markieren, da ich mich immer noch nicht so gut auskenne.
Vielleicht sollte ich mich zunächst zu den "Borderline- Überemotionales-Mädchen-Debatte" äußern ( es schein ja wirklich so als könnte es noch zu einer hitzigen Diskussion führen).
Nein, ich habe zum Glück kein Borderline, wenn ja würde ich es wahrscheinlich nicht als
beschreiben sondern eher als ein emotionalen universalen Urknall bezeichnen und wusstest du Herr @hasenbein , dass Männer auch sehr melodramatisch sein können ;), besondern in der künstlerischen Richtung (Chopin?? / Mahler??, ich möchte mich damit nicht mit diesen großartigen Musikern vergleichen sondern nur betonen, dass Frauen UND Männer sehr theatralisch sein können)
Und beim erneuten durchlesen meines einen Eintrags, kann ich durchaus nachvollziehen warum man auf junges überemotionales Mädchen kommt und stimme daher
Je genauer Du die Richtung weißt, desto passender wird sich alles gestalten können.
vollkommen zu.
Ich bin 20 und habe diese KL wovon die ganze Zeit die Rede ist ( vielleicht können wir sie ja Fr. G nennen um Missverständnisse zu vermeiden da noch andere KL erwähnt werden) seit ich mit 5 Jahren angefangen habe , sie ist diejenige, die mir zum ersten mal Töne auf dem Klavier vor gespielt hat, die mir gezeigt hat das musizieren nicht einfach ein Instrument spielen ist, sondern eine Form von Ausdruck und Empfinden von Gefühlen ist,
sie ist diejenige, die mir mein erstes Chopin Nocturne als Kind gezeigt hat und sie ist sozusagen der Grund wieso ich mich in die Musik verliebt habe ( oh ja vor allem romantische).
Aber je älter ich wurde, wurde ich das Gefühl nicht mehr los, das etwas nicht stimmte. Es gaben immer Meinungsverschiedenheiten, wie z. B wegen meiner Zukunft ( habe ich erwähnt, dass Frau. G sehr ambitioniert und eifrig ist ) für sie Konservatorium JA! Wettbewerbe JA! während ich ,sosehr ich die Musik auch liebe, es nicht als Beruf ausüben möchte und ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass Wettbewerbe, Konzerte oder jegliche andere Veranstaltungen mich NIE interessiert haben sondern mir eher ein Schauer über den Rücken eingejagt haben. Wisst ihr, sie ist wirklich eine liebe Person und auf keinen Fall ist das was passiert ihre Schuld. Oft hat sie mir Bücher über Musik geschenkt, Platten, CDs, betont, dass ich ihre Lieblingsschülerin bin und mir jedes mal gesagt wie talentiert ich sei etc. also mich somit mit "Liebe überschüttet" .
Doch obwohl sie mir ihre Zuneigung so offen zeigte und wir immer mehr anspruchsvollere Stücken spielten ( die mir teilweise wirklich gefallen haben) überkam mich immer ein Gefühl der Benommenheit und ich ertappte mich selbst öfters, dass ich mir die Frage stellte: "Mag sie eigentlich mich, die Person, oder einfach nur weil ich abliefere und fleißig Klavier spiele?" Ständig betonte sie nur noch kommende Wettbewerbe, Auftritte. Und peng . Alles zu viel. Druck , keine Motivation, (angestaute) negative Gefühle. In der Zeit haben wir für ein Jugend musiziert geübt, als Beispiel, hatten wir eine Etüde von Chopin. Wie man es vielleicht rauslesen kann liebe ich Chopin und seine Werke und die Etüde gefiel mir unglaublich gut.
Dennoch wurde mir eines bewusst. Nicht unter diesen Umständen. Ich möchte KEINE Stück spielen NUR um es vorzutragen, schnell schnell fertig üben ( oft hat sie bei Fehlern sogar ein paar Äuglein zugedrückt, was meiner Ansicht nach die ersten Anzeichen waren, dass es was nicht stimmen KANN ) und vortragen.
Jedes mal wenn ich davon erzählte oder sucht habe davon zu erzählen und gestanden habe, dass eine Pause vom Klavier wahrscheinlich das Beste für uns wäre, gab es eine Ausrede von Frau G. Es sei nicht meine Schuld, das Stück wär einfach zu schwierig, der Fingersatz schlecht geschrieben, wir wechseln einfach das Stück und spielen etwas was mir gefällt usw.
Das Problem waren jedoch weder die Stücke, Fingersätze oder ob es mir "nicht gefallen" hat ( sie waren samt toll) sondern, Ich selbst war das Problem. Peng. Einfach alles zu viel.
Mit 11 Jahren hab ich ihr dann gesagt, dass ich aufhöre, meine Familie und ich sowieso umziehen mussten ( zwar in eine andere Stadt aber nicht weit weg).
Mit 13 hab ich mich wieder ans Klavier getraut aber nie wirklich einen passenden Lehrer gefunden. Mit 17 hab ich Frau G ganz zufälligerweise in der alten Stadt getroffen,( in der Zeit ging es mir leider nicht so gut und das Klavier spielen war eine große Stütze für mich, vor allem wegen der tollen Musiktherapeutin, die ich damals drei Monat lang hatte und ich zum ersten mal im Leben Jazz spielen durfte, in einer Band improvisieren durfte, mir eine sehr andere Perspektive der Musik gezeigt wurde).
Frau G. und ich beschlossen also es nochmal zu versuchen, doch eines hat sich klar verändert, seitdem werde ich nur noch mit Samthandschuhen angefasst, bei allem was ich mache gelobt und Verunsicherungen eines Stückes, schlägt sie sofort vor, dass wir es nicht spielen müssen und wir sofort etwas anderes aussuchen können, was mir richtig gut gefällt. Ich kann sie durchaus verstehen wegen all das was in der Vergangenheit passiert ist. Doch das Gefühl von Unbehagen blieb.
Wie schon erwähnt war dann mit 18 eine Zeit lang in Asien und hab nach langen Grübeleien doch Klavier Unterricht genommen um nicht alles zu vergessen.
Dort habe ich dann die wunderbare Mrs.R getroffen, die gleichzeitig streng, sehr genau auf die Technik und Feinheit achtend ,
( Sie ist halb Japanerin und halb Amerikanerin) aber trotzdem unglaublich gefühlvoll ist, mit all ihren bildlichen Darstellungen, Erklärungen, Vergleichen.
Sie hat mir sehr viele neue Übungsmethoden gezeigt, wie man die Technik verbessert oder wie wichtig Theorie eigentlich ist ( die ich sehr sehr vernachlässig habe...). Und zum ersten Mal seit langem hab ich mich wieder mit dem Klavier verbunden gefühlt. Ich wollte von mir SELBST aus jeden Tag üben obwohl nichts (Auftritte etc) anstand. Einfach nur Klavier üben, nein, spielen.
Seitdem ich seit einem halben Jahr wieder zurück bin hat sich nun wieder vieles verändert, wie ich es ja oben schon geschildert habe.
Ja, ich denke schon, dass ich ziemlich emotional bin ( und vielleicht ist es erwähnenswert, dass ich leider seit ein paar Jahren an Depressionen leide, die sich oft wie ein Schatten über alles legt) aber so ist es eben nun und mir bleibt nichts anderes übrig als mein Bestes zu geben. Und deswegen
bedanke ich mich vom ganzen Herzen für ALL euren Rat.
Und entschuldigt, dass es schon wieder so ein unendlich langer Beitrag wurde.
Bliebt alle bitte gesund in diesen turbulenten Zeiten !
( hoffentlich mit ausreichender Menge an Kopier)
LG
Wing Yin
 
Wer hindert dich daran, klar und deutlich zu sagen "ich nehme an keinen Wettbewerben teil, ich nehme an keinen Auftritten teil, sondern ich will für mich privat - als Hobby - so gut wie mir möglich Klavier spielen. Genau dafür will ich versierten Unterricht, so lange ich diesen benötige." ?
Ich denke, dass dich niemand daran hindert, das zu sagen.
 
Vielleicht überlegst du dir ob du dich traust, ihr einen Link zu diesem Thema hier zu schicken...? Oder ihr einen Brief zu schreiben?
 
Wer hindert dich daran, klar und deutlich zu sagen "ich nehme an keinen Wettbewerben teil, ich nehme an keinen Auftritten teil, sondern ich will für mich privat - als Hobby - so gut wie mir möglich Klavier spielen. Genau dafür will ich versierten Unterricht, so lange ich diesen benötige." ?
Ich denke, dass dich niemand daran hindert, das zu sagen.

....und einen KL zu suchen, der das akzeptiert.
Peng aus.

Aufgrund negativer Früherfahrungen habe ich tatsächlich gelernt „nein“ zu sagen. Und bin noch später (da war ich ca 35) dazu übergegangen schon von vorneherein klarzustellen: Unterricht bei Ihnen NUR unter der Bedingung. Natürlich kam damals nach dem ersten Jahr ein „Schülervorspiel“ durch die Hintertür. Aber ich bin „eiskalt“ geblieben.

Inzwischen (nochmal 30 Jahre später) weiß ich, wann/ was ich vorspielen kann/ will.
DU entscheidest, niemand entscheidet für Dich. Und alles andere läuft Gefahr „in die Hose zu gehen“.
 

seit ich mit 5 Jahren angefangen habe , sie ist diejenige, die mir zum ersten mal Töne auf dem Klavier vor gespielt hat, die mir gezeigt hat das musizieren nicht einfach ein Instrument spielen ist, sondern eine Form von Ausdruck und Empfinden von Gefühlen ist,
sie ist diejenige, die mir mein erstes Chopin Nocturne als Kind gezeigt hat und sie ist sozusagen der Grund wieso ich mich in die Musik verliebt habe ( oh ja vor allem romantische).
Aber je älter ich wurde, wurde ich das Gefühl nicht mehr los, das etwas nicht stimmte.(...)

doch an bestimmten Tagen/ Zeiten möchte ich am liebsten vom Klavier (und meine Lehrerin) davon rennen weil es mir unglaublich große Angst und Druck einjagt und es ist alles zu beengend, zu viel.(...)

dass meine Klavierlehrerin, die ich von klein auf hatte, und ich immer mehr mehr auseinander geraten.(...)

immer Meinungsverschiedenheiten(...)

dass es was nicht stimmen KANN (...)

betont, dass ich ihre Lieblingsschülerin bin und mir jedes mal gesagt wie talentiert ich sei etc. also mich somit mit "Liebe überschüttet" (...)

Alles zu viel. Druck , keine Motivation, (angestaute) negative Gefühle (...)

Wir reden oft nur noch aneinander vorbei, wir können sogar selten Stücke durchziehe und oft habe ich das Gefühl, dass sie mich mit Samhandschuhe anfasst und teilweise unehrlich ist ( z.B Loben obwohl ich alles, ja wirklich, alles falsch gespielt habe von Tempo bis Dynamik), ich wurde das Gefühl nicht los, das die Hauptsache für sie war/ist, dass ich bleibe um berühmte anspruchsvolle Stücke zu performen. (...)

Frau G. und ich beschlossen also es nochmal zu versuchen, doch eines hat sich klar verändert, seitdem werde ich nur noch mit Samthandschuhen angefasst, bei allem was ich mache gelobt und Verunsicherungen eines Stückes, schlägt sie sofort vor, dass wir es nicht spielen müssen und wir sofort etwas anderes aussuchen können, was mir richtig gut gefällt. Ich kann sie durchaus verstehen wegen all das was in der Vergangenheit passiert ist. Doch das Gefühl von Unbehagen blieb. (...)

Meine Lehrerin und ich haben ein paar Konversationen geführt die alles nur noch verschlimmert haben.

Ich weiß nicht mehr weiter halte diesen Zustand nicht mehr aus.

Dort habe ich dann die wunderbare Mrs.R getroffen, die gleichzeitig streng, sehr genau auf die Technik und Feinheit achtend ,
( Sie ist halb Japanerin und halb Amerikanerin) aber trotzdem unglaublich gefühlvoll ist, mit all ihren bildlichen Darstellungen, Erklärungen, Vergleichen.
Sie hat mir sehr viele neue Übungsmethoden gezeigt, wie man die Technik verbessert oder wie wichtig Theorie eigentlich ist ( die ich sehr sehr vernachlässig habe...). Und zum ersten Mal seit langem hab ich mich wieder mit dem Klavier verbunden gefühlt. Ich wollte von mir SELBST aus jeden Tag üben obwohl nichts (Auftritte etc) anstand. (...)

lebendig am Klavier gefühlt

Liebe clairdewing,

ich habe oben die Dinge über deine alte KL (Mrs. G), und unten die Dinge über deine zeitweilige KL in Asien (Mrs. R) zusammengefasst.

Wenn du dir das noch einmal durchliest, wirst du merken, dass du deine Wahl schon längst getroffen hast. Ich empfinde das zumindest sehr so. Es fällt dir nur schwer, den endgültigen Schlussstrich zu ziehen und das kann ich sehr gut verstehen.

Bis ich 14 war, hatte ich bei einem Organisten Klavierunterricht. Mir wurde von anderer Seite dringend nahegelegt, zu einer richtigen KL zu wechseln. Ich sah ein, dass das richtig war und es fühlte sich auch richtig an. Ich hatte allerdings riesige Schwierigkeiten, das meinem bisherigen KL zu erzählen. Denn er hatte sehr viel für mich getan, er hat den Grundstein gelegt für eine sehr umfassende musikalische Ausbildung, ich mochte ihn und so hatte ich ein enorm schlechtes Gewissen, ihm zu erzählen, dass ich den Lehrer wechseln wollte. Ich fühlte mich schuldig. Als ich ihm das dann erzählt habe, hat er sehr verständnisvoll und toll reagiert - ich war unglaublich erleichtert!

Ich glaube, dass du emotional gesehen in einer ähnlichen Situation bist. Und vielleicht weißt, dass deine Lehrerin nicht so reagieren wird wie mein Lehrer, sondern vielleicht tief getroffen sein wird. weil sie aus dem Unterricht mit dir für sie Wichtiges zieht (Selbstbewusstsein, Freude .....).

Das Kind ist aber längst schon in den Brunnen gefallen! Die Situation ist vollkommen verfahren und nicht nur du hast ein Problem, sondern deine Lehrerin hat es auch. Sie ist sogar bereit, ihre Maßstäbe an ihre musikalische Arbeit aufzugeben, um dich zu halten. Ihre Kommunikation mit dir ist nicht mehr klar, weil sie selbst offensichtlich sehr verunsichert ist und nicht weiß, wie sie nun am besten reagieren soll. Das wiederum schürt Misstrauen bei dir. Die unterschiedlichen Ziele bzgl. Wettbewerbe etc. tragen außerdem zu einer Unterrichtsatmosphäre mit viel Druck und Meinungsverschiedenheiten bei.

Ein riesengroßer und unerträglicher Knoten an verletzten Gefühlen, Unsicherheit, Zuneigung, Angst und Ablehnung ist entstanden.

Gleichzeitig hast du - wie @Klimperline schon sagte, mit der neuen asiatischen Lehrerin Dinge kennen gelernt, auf die nun nicht mehr verzichten möchtest.

Ich rate dir dringend, den Unterricht mit deiner jetzigen KL zu beenden! Du hast mit ihr schon mehrere Gespräche geführt, die alles nur noch schlimmer gemacht haben und so sehe ich keine Chance mehr auf Veränderung!

Es besteht die Möglichkeit, dass deine KL bei aller Trauer über den Abschied doch auch ein wenig erleichtert ist, weil sie sowieso nicht mehr weiter wusste. In einem abschließenden Gespräch, in dem du ihr deine Entscheidung mitteilst, würde ich ihr auch die große Wertschätzung, die du ihr entgegenbringst und die Trauer, die auch du empfindest, mitteilen. Du kannst ihr auch einen Brief geben, in dem du ihr das schreibst.

Eine professionelle KL geht mit Abschieden und Auflösung eines Unterrichtsverhältnisses professionell um und weiß, dass nicht jeder für jeden gut ist und dass dein Aufhören nicht bedeutet, dass sie nicht kompetent ist. Du trägst für sie und ihren Umgang damit nicht die Verantwortung!

Ich wünsche dir, dass du auf dich hörst und deine Grenzen akzeptierst und artikulierst. Es hält dich niemand davon ab, deine Lehrerin auf einen Kaffee zu besuchen, wenn ihr beide es wünscht. Und ich wünsche dir, dass du eine KL findest, bei der du dich wohl fühlst und es nicht mehr weitestgehend um Konflikte, sondern um Musik geht.

Liebe Grüße

chiarina
 

Ich ziehe meine Meldung zurück. Meine Reaktion habe ich wortspur per PN
erklärt.

@hasenbein: ich jaule nicht, bin aber vom Fach und äußere mich so, wie ich es erlernt habe und weiter erlerne.

Im Gegensatz lerne ich gern von dir und schätze deine Tipps und hilfreichen Hinweise, wenn du dich zu Themen äußerst, die sich auf dein Fach beziehen.

Belehren möchte ich nicht, vor allem User, die nicht um Belehrung bitten.
Das ist der Unterschied, da gebe ich dir recht und werde in Zukunft meine Aussagen dahingehend überprüfen.

Clairdewinds Reaktion zeigt mir, dass ihr Anliegen allenfalls sensibel vorgetragen wurde in ihrem ersten Beitrag, Zeichen von Hypersensibilisiert hingegen sehe ich nicht.
 
nstitute für Musikermedizin und Musikerpsychologie. Vielleicht gelingt es, dort einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Wenn sie jetzt noch anfängt, von einem Psychodoc zum anderen zu rennen, wird die ganze Geschichte immer komplizierter und unergiebiger.

Wenn man mit seinem Lehrer nicht mehr am selben Strang zieht, gibt es ein bewährtes Mittel: ein Telefon.

CW
 
Ich habe den Eindruck, dass das Verhältnis auf beiden Seiten zu emotionalisiert ist. Frau G. projizierte ihren eigenen Ehrgeiz in clairedewing hinein. Das ging auf tragische Weise schief, denn Frau G. verlitt ihr damit die Freude am Instrument und brachte ihr dabei auch noch Schudlgefühle bei. Das hat Frau G. wahrscheinlich auch gemerkt und versuchte es beim zweiten Mal mit Kuschelpädagogik. Die ist aber nur gut gemeint, da sie die Schülerin nicht ernst nimmt und unterfordert. Möglicherweise stehen hinter dieser Kuschelpädagogik nicht-wirtschaftliche Verlustängste.
Was ich vermisse, ist ein sachliches, zielorientiertes Dienstleistungsverhältnis. Vielleicht seid ihr beide aufgrund der Erfahrungen dazu emotional nicht in der Lage.
 

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