Vorfall in Berlin

Spätestens seit London muss doch langsam jedem klar sein, dass Kameras überhaupt nix bringen.

Doch, zur nachträglichen Aufklärung des Delikts. Wenn schon etwas passiert, ist es doch schön, einen Anhaltspunkt zur Identifikation des Täters zu haben.

Der bulgarische U-Bahn-Treter und die Syrer und Libyer, die den Obdachlosen angezündet haben (um nur mal zwei ganz aktuelle Beispiele zu nennen), wurden aufgrund der Kameraaufnahmen identifiziert.
 
"Das Ding" ist in meiner Nähe und wenn ich dort joggend oder spazierend vorbeikomme ist es verriegelt und verrammelt.
Hallo Marlene,
das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist, reinzukommen; es gibt Kletterspezialisten und Schlösser lassen nach einem gewissen Maß an Gewalt nach oder lassen sich mit geschickteren Methoden knacken. Außerdem wäre es im Zeitalter von Drohnen leicht, Sachen in das Stadion reinzubringen.

LG
BP
 
Doch, zur nachträglichen Aufklärung des Delikts. Wenn schon etwas passiert, ist es doch schön, einen Anhaltspunkt zur Identifikation des Täters zu haben.
Schön wäre es, wenn man einen Weg findet, Straftaten zu verhindern. Kameras tuen es nicht, im Gegenteil: Sie "bereichern" Plattformen wie YT &Co (auf denen die Täter zum Teil gefeiert werden), machen solche Bilder zur gesellschaftlichen Gewohnheit und bewachen Alles und jeden. Das ist nichts anderes als Generalverdacht.
 
als Industriekletterer hatte ich mal ein paar Tage im Bundestag zu tun. Freier Eintritt in alle Fraktionssääle und in Gänge, in die sich kein Politiker verirrt. Die Sicherheitskontrollen waren ein Witz

Das wundert mich jetzt aber. Ich hab mal Klavier gestimmt in einer Kaserne für das Luftwaffenmusikkorps. Die haben sehr genau nachgeschaut. Mit Spiegel unter das Auto und in meinen Werkzeugkoffer usw. Die waren wirklich gründlich. Das hätte ich im Bundestag auch erwartet.
 
Schön wäre es, wenn man einen Weg findet, Straftaten zu verhindern. Kameras tuen es nicht, im Gegenteil: Sie "bereichern" Plattformen wie YT &Co (auf denen die Täter zum Teil gefeiert werden), machen solche Bilder zur gesellschaftlichen Gewohnheit und bewachen Alles und jeden. Das ist nichts anderes als Generalverdacht.

Ich habe gar nichts dagegen, über einen intelligenten Einsatz von Videoüberwachungen nachzudenken. Aus der Kriminologie ist bekannt, dass nicht die Strafhöhe, sondern die Sanktionswahrscheinlichkeit, Kriminalitätsraten senken kann.

Aber die entscheidende Frage ist doch, warum der Staat bislang geltendes und vollkommen ausreichendes Ausländerrecht nicht angewandt hat, um z.B. den polizeibekannten Gefährder bis zur Abschiebung in Haft zu nehmen. Es gibt immer wieder reihenweise Behördenfehler. Wie bei den Dönermorden. Zufälle? Es sollte nicht über die Flüchtlingspolitik, sondern über die Fehler der Sicherheitsbehörden geredet werden.

Ein Video-Kommentar von Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung.
 
Schön wäre es, wenn man einen Weg findet, Straftaten zu verhindern. Kameras tuen es nicht, im Gegenteil: Sie "bereichern" Plattformen wie YT &Co (auf denen die Täter zum Teil gefeiert werden), machen solche Bilder zur gesellschaftlichen Gewohnheit und bewachen Alles und jeden. Das ist nichts anderes als Generalverdacht.

Dass Kameras alleine keinen abschreckenden Effekt zeigen, ist vorstellbar. Aber im Verbund mit anderen Maßnahmen bin ich mir sicher, dass einerseits eine höhere Aufklärungsrate und konsekutiv auch ein Abschreckungspotential erreicht werden kann.
Wichtig wäre, dass man abschließende juristische Schritte sehr viel zeitnäher als bis dato durchführt und kein ewiger und irre teurer Rattenschwanz generiert wird wie z.B. im Fall Zschäpe.

Social media können durchaus dazu beitragen, Kriminalität einzudämmen. Natürlich andererseits mit der Wahrscheinlichkeit behaftet, dass Täter in bestimmten Umfeldern als Helden gefeiert werden. Aber irgendeine Kröte muss man immer schlucken.
Deine Vorstellung erinnert mich jedoch an den Satz: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."

Die Zukunft wird zeigen, ob und wie eine verstärkte Medien-Präsenz zu einer besseren Akzeptanz der staatlich angeordneten Maßnahmen führt.

Vielleicht ist dazu auch ein Umdenken in der Bevölkerung erforderlich. Viele von uns haben z.B. keinerlei Manschetten, zweifelhafte posts und Fotos in sozialen Netzwerken einzustellen. Aber wehe, eine Tankstellen-Überwachung stellt fest, dass man als "unbescholtener Bürger" beim Tanken gefilmt wurde.
 
Viele von uns haben z.B. keinerlei Manschetten, zweifelhafte posts und Fotos in sozialen Netzwerken einzustellen. Aber wehe, eine Tankstellen-Überwachung stellt fest, dass man als "unbescholtener Bürger" beim Tanken gefilmt wurde.
Ja das Argument taucht immer wieder auf, ist aber ein denkbar schlechtes.
Wenn Du Nacktfotos von Dir auf ner Ü-18-Seite veröffentlichst, ist das völlig ok. Nicht ok ist es, wenn das ungefragt gemacht wird, wo am Ende kein Schwein weiß, was mit den Aufnahmen passiert und wer da alles Zugriff drauf hat.

Aber was wir mittlerweile tatsächlich wissen: Die Dinger bringen einfach nix.
http://www.tagesspiegel.de/medien/d...ng-london-big-brother-schaut-weg/1588342.html
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-04/videoueberwachung-panopticon/seite-2
Es gibt nur wenige Studien, die untersucht haben, ob Kameras überhaupt Einfluss auf die Kriminalität haben. Eine tat das am Beispiel der Berliner U-Bahn. Ergebnis: Die Überwachung verändert gar nichts. (von mir: Die Delikte sind seit Einführung der Kameras sogar gestiegen). Eine andere Studie beschäftigte sich mit den Kameras in London, einer der am besten überwachten Städte der Welt. Auch hier das Fazit: Die Verbrechensrate sinkt nicht.
...
Nebenbei: Selbstmordattentäter, die der Bevölkerung am meisten Angst machen, sind die Kameras aber aus nachvollziehbaren Gründen egal.

Symbolpolitik


Es geht also vor allem um Symbole, darum, durch schnelles Handeln ein subjektives Sicherheitsempfinden zu schaffen. Terrorismus und Kriminalität aber sind gesellschaftliche Probleme. Um sie zu bekämpfen, braucht es viele Wege. Kameras sind der billigste und der schlechteste. ...
 
Naja, haben sie bei uns auch, so beim Erstkontakt (inkl. Ausweis abgeben...). Aber schon beim zweiten mal zum Auto rennen, weitere Werkzeugkisten, Material und Ausrüstung holen wurden wir nur noch am Scanner vorbei gewunken und keiner hat mehr in unsere Kisten geschaut. Das ist für den Handwerker natürlich sehr schön (sonst müsste man jedes mal ca. 5-10 min neu anstehen) aber mit Sicherheit hat das nichts mehr zu tun.
Ach ja, wir haben übrigens Videoüberwachungskameras an den Außenseiten des Bundestages installiert. :lol:
 
Genau darum und um nicht mehr geht es. Und die Sanktionswahrscheinlichkeit kann man nie auf einhundert Prozent schrauben. Aber etwas mehr als jetzt fände ich schon sehr gelungen.

Kein Mensch will alle Bürger in Deutschland komplett überall überwachen. Wenn alles gefilmt wird, wird nichts mehr angeschaut, es sei denn, fünfzig Prozent der Deutschen kriegen einen neuen Job: Sie schauen den anderen fünfzig Prozent am Monitor zu.

CW
 

Doch, zur nachträglichen Aufklärung des Delikts. Wenn schon etwas passiert, ist es doch schön, einen Anhaltspunkt zur Identifikation des Täters zu haben.

Der bulgarische U-Bahn-Treter und die Syrer und Libyer, die den Obdachlosen angezündet haben (um nur mal zwei ganz aktuelle Beispiele zu nennen), wurden aufgrund der Kameraaufnahmen identifiziert.


Aber ich finde, wie Barrat oben schreibt, die Möglichkeit Täter zu identifizieren auch wichtig! Der oder die identifizierten Täter können können auf welche Weise auch immer daran gehindert werden weitere Straftaten zu begehen. Also können Kameras indirekt zur Verhinderung von Straftaten dienen.

Für Angehörige der Opfer ist es wichtig, dass der Mensch, der ihnen furchtbares Leid zugefügt hat, benannt und belangt werden kann. Darf man nicht vergessen!
 
Wieviel % waren eigentlich damals bei der Stasi? :denken:
:super: ich kann mich noch gut an die Aussage meines Grossvaters erinnern als wir diesen das erste Mal in Thüringen besuchten:" hör gut zu! lass dich mit niemanden in eine Diskussion ein was Politik betrifft, du kannst zuhören aber halte den Mund auch bei unseren Verwandten, dass kann sehr gefährlich werden, hier beobachtet jeder jeden, gibt es mal Unstimmigkeiten dann muss man damit rechnen bei der Polizei angezeigt zu werden.":angst:
 
Schön wäre es, wenn man einen Weg findet, Straftaten zu verhindern.

Die Kriminalisten sagen doch immer, das Einzige, was einen potenziellen Täter davon abhalten kann, ein realexistierender Täter zu werden, ist die Angst vor Entdeckung (also nicht die Höhe der Strafe, der Täter möchte überhaupt nicht geschnappt werden, weder für ne hohe noch für ne niedrigere Strafe).

Bei aller Liebe zur Prävention, es lassen sich nicht durch gutes Zureden flächendeckend alle jungen Männer (und Frauen) zu netten, mitfühlenden und anständigen Menschen machen, und schon gar nicht, wenn bewusstseinstrübende Substanzen im Blut unterwegs sind.

Man muss außerdem nicht das eine lassen, um das andere zu tun. Geht auch beides. Prävention UND Kontrolle/Sanktion.
 
Ja das Argument taucht immer wieder auf, ist aber ein denkbar schlechtes.
Wenn Du Nacktfotos von Dir auf ner Ü-18-Seite veröffentlichst, ist das völlig ok. Nicht ok ist es, wenn das ungefragt gemacht wird, wo am Ende kein Schwein weiß, was mit den Aufnahmen passiert und wer da alles Zugriff drauf hat.

Aber was wir mittlerweile tatsächlich wissen: Die Dinger bringen einfach nix.
http://www.tagesspiegel.de/medien/d...ng-london-big-brother-schaut-weg/1588342.html
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-04/videoueberwachung-panopticon/seite-2

Du skizzierst ein ganz anderes Szenario. Natürlich ist ein ungefragt aufgenommenes Foto nicht im Sinne des Fotografierten, wenn es in einem öffentlichen Netz auftaucht.

Die Perversität, auf die ich eigentlich hinaus wollte, ist die Mediengeilheit vieler Menschen, die sich einerseits selbst gerne abgelichtet sehen und den damit verbundenen "Ruhm" genießen, andererseits jedoch nach Datenschutz schreien, wenn sie auf einem Überwachungs-Video einer Tankstelle zu sehen sind.

Ob die Dinger tatsächlich was bringen, muss dann reevaluiert werden, wenn man eine professionelle Stelle mit der Auswertung betraut und nicht nur alibiweise einen kleinen Beamten vor den Bildschirm setzt, der nebenher auf dem Handy spielt.
Ein Beispiel für erfolgreiche Überwachung ist Monaco. Es gibt wohl nicht viel vergleichbares, was Kamera-Überwachung anbelangt. Und der Erfolg tritt auch deshalb ein, weil es professionell und konsequent durchgeführt wird.

Deine verlinkten Artikel sind bereits 7 bzw. 3 Jahre alt. Es könnte gut sein, dass sich inzwischen etwas getan hat. Beispiel Berlin: Die Täter konnten aufgrund von Überwachungs-Kameras identifiziert werden und auch gefasst werden. Jetzt sollten aber auch endlich spürbare Sanktionen folgen und keine Schmuseurteile. Je öfter so etwas dann auch in den Medien erfasst und richtig aufbereitet wird, umso mehr kann ich mir eine positive Wirkung vorstellen.
 
Spätestens seit London muss doch langsam jedem klar sein, dass Kameras überhaupt nix bringen.

An dieser Stelle muß ich Dir wiedersprechen, Kameras bringen schon etwas, und sei es Täter rechtzeitig zu überführen. Im Falle des angezündeten Obbdachlosen war es ein Segen diese Täter schnell überführen zu können - wie viele Opfer, welche sogar durch solcherart "Einäscherungsaktionen" entseelt worden wären, hätte es denn noch geben sollen?
Eine umfangreiche Videoüberwachung ist in meinen Augen unumgänglich um die Sicherheit in unserem Lande zu erhöhen. Selbst wenn es nur da zu dient, Täter zweifelsfrei identifizieren zu können.

Die Angst das FB, Google und Konsorten Daten mißbrauchen können, ist doch absolut vaginal, selbst wenn, welcher Schaden entstände denn da jemanden?

LG
Henry
 

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