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Alter Tastendrücker
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Nicht eher 32tel?Der Trommelwirbel ist als 16.tel notiert
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Nicht eher 32tel?Der Trommelwirbel ist als 16.tel notiert
Ich denke, man kann für sich selber eine innere Einstellung dazu haben. Aber die ist individuell und kann weit von der des Komponisten (und jeder einzelnen Person im Publikum) abweichen. Da weiß ich höchstens, was ich FÜR MICH möchte, in Bezug auf den Komponisten WEISS ich es nicht und kann nur raten.Dann weißt du als Interpretlein, wie du es spielen sollst, weil du die innere Einstellung dazu - hoffentlich - gewinnst.
Bei mir ist der Geschmack eher umgekehrt, zumindest bei Chopins marche (funebre) aus op. 35: Man kann vor allem ganz am Anfang traurig, müde, schwach und kraftlos spielen, so dass aus der Punktierung eher eine Triole wird (weil so kraftlos, dass zwei Anschläge schnell hintereinander nicht drin sind ;) ). Für die lauteren, helleren Stellen kann man dann auch die Punktierung korrigieren.Frage an die Profis: "darf" man so eine einfache Punktierung nach Geschmack auch doppelt punktiert spielen?
Aber die Diskussion um das Tempo lässt mich nicht los.
Und wie war es bei weniger matschigen Bedingungen?das tatsächliche militärische Matschtempo
Man könnte auch mal Beethovens Metronomangabe für den 2. Satz der Eroica in Augenschein nehmen.
Aufgrund der abweichenden Taktart ist das sicher nicht 1:1 übertragbar, aber es ist zumindest ein Indiz dafür, dass ein extrem langsames Tempo hier offensichtlich nicht gewollt ist.
Unabhängig von literarischen Konventionen bietet das tatsächliche militärische Matschtempo einen Anhaltspunkt. In der preußischen Tradition gelten 114 Schritt pro Minute als normales Marschtempo, als Tempo des Trauermarsches dagegen 80 (Schrittlänge jeweils 80cm, was hier aber unerheblich ist).
Nein, das ist Maniriertheit. Hätte Chopin Triolen im Marsch gewollt, hätte er sie notiert.Bei mir ist der Geschmack eher umgekehrt, zumindest bei Chopins marche (funebre) aus op. 35: Man kann vor allem ganz am Anfang traurig, müde, schwach und kraftlos spielen, so dass aus der Punktierung eher eine Triole wird (weil so kraftlos, dass zwei Anschläge schnell hintereinander nicht drin sind ;) ). Für die lauteren, helleren Stellen kann man dann auch die Punktierung korrigieren.
Mir gefällt der Effekt.
Ist ja schön und gut, wenn Chopin das anders gewollt hat. Trotzdem darf ich damit machen, was mir Spaß macht. Auch Manieriertheit.Nein, das ist Maniriertheit. Hätte Chopin Triolen im Marsch gewollt, hätte er sie notiert.
Und wie erklären sich mit diesem Effekt das Trio und die Reprise des Satzes?Mir gefällt der Effekt.
solange du keine 'Methode' daraus ableitest...Trotzdem darf ich damit machen, was mir Spaß macht
Wenn man es nicht erklären kann, ist es mehr Willkür als Geschmack.Geschmack muss nicht erklären.
Wenn man es nicht erklären kann, ist es mehr Willkür als Geschmack.
Voraussetzung einer Interpretation ist die geistige Durchdringung, aus der sich dann ein musikalisches Konzept entwickelt. Ohne ein solches ist der Grat zur Geschmacklosigkeit ein schmaler.
Generell würde ich das auch nicht unterschreiben. Trauer hat ganz unterschiedliche Schattierungen - also auch die Musik dazu. Man kann sich ganz in sich zurückziehen oder den unerträglichen Schmerz hinausschreien. Oder man kann das Entsetzentrauermarsch ganz langsam gespielt werden soll
musikalisch ausdrücken - egal, da gibt es keine Regeln - glaubhaft muß es gespielt werden.
Nein. Aber über die falsche Verwendung des Begriffs. Eine missratene Interpretation ist keine Geschmacksache. Eine versalzene Suppe ist ja auch keine Geschmacksache, sondern ein Fall für den Ausguss.Willst du jetzt über Geschmack streiten?