Vorweg: Ich habe einen Vertrag und finde es selbstverständlich, dem Klavierlehrer dadurch seine Planungssicherheit zu sichern. Aber:
Punkt b) zeigte schon, dass es sinnvoll ist, auch manche Durststrecke und Krise zu überwinden und ein Vertrag kann dafür sorgen, dass nicht sofort alles hingeschmissen wird.
Bei diesen Argumentationen bin ich immer fassungslos angesichts des Menschenbilds (oder Selbstbilds), das dahintersteht. Man traut es erwachsenen Menschen nicht zu, dass sie überlegte und vernünftige Entscheidungen treffen.
Ihr würdet also über euch selber sagen, dass ihr euch von einem Vertrag, der noch drei Monate länger läuft, so stark beeinflussen lasst, dass ihr euch nicht traut zu kündigen, weil ja dann die Zahlung für die nächsten Monate "rausgeschmissenes Geld" ist? Statt dessen nehmt ihr weiter Unterricht (den ihr eigentlich gar nicht mehr wollt) und zahlt dadurch ggf. noch Jahre weiter? Das kann doch nicht wahr sein, so blöd kann doch niemand sein.
Wenn ich etwas nicht mehr möchte (egal was - Abo, Sport, ...), dann kündige ich. Dass der Vertrag dann noch länger läuft und die Kosten im Falle einer vorzeitigen Kündigung deshalb höher sind, weiß man ja von Anfang an. Ich habe tatsächlich mal einen Unterricht gekündigt (nicht Klavier). Da ich mich entschieden hatte, mit dem betreffenden Hobby aufzuhören, bin ich für die Restlaufzeit auch nicht mehr in den Unterricht gegangen. Meine Entscheidung hat das damals überhaupt nicht beeinflusst, warum auch?
Ich finde es wirklich schockierend, dass die Entscheidungsfähigkeit anderer Menschen so abgetan wird.