fisherman
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Rotkäppchen tuts nicht?
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Rotkäppchen tuts nicht?
Für mich ist ein Vertrag übrigens vor Allem ein gegenseitig gegebener Vertrauensvorschuss in Schriftform.
Dazu zwei Dinge: Zum einen existiert vermutlich auf Schülerseite der Glaubenssatz, dass nur der blöde Klavierlehrer schuld am pianistischen Unvermögen sein kann, da bekanntlich immer die anderen schuld sind. Zum anderen gibt es die schöne Devise in Volkes Munde, wonach man Reisende nicht aufhalten soll. So mancher befindet sich sein ganzes Leben lang auf der Suche - natürlich sind auch hier stets die anderen schuld.Inzwischen stellte sich heraus, dass sie längst einen neuen KL hat. Ob sie in der Zwischenheit auch nur halbwegs ordentlich Klavier spielen gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. Was soll ich mir für solche Schüler noch einen Kopp machen, wenn sie von heute auf morgen weg vom Fenster sein können?!
Sie wollte immer nur Einzelstunden zahlen. Ich machte mir viele Gedanken, eröffnete ihr neue Wege, wie sie ihre Probleme lösen kann. Bis sie eines Tages unter fadenscheinigen Gründen absagte; sie wollte sich „wieder melden“, was sie natürlich nie tat. Inzwischen stellte sich heraus, dass sie längst einen neuen KL hat. Ob sie in der Zwischenheit auch nur halbwegs ordentlich Klavier spielen gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. Was soll ich mir für solche Schüler noch einen Kopp machen, wenn sie von heute auf morgen weg vom Fenster sein können?!
Genau darum geht es .
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der sich immer weniger Leute auf etwas festlegen möchten. Anstatt sich für die Sache A zu entscheiden und diese konsequent anzugehen, laufen die Menschen wie aufgescheuchte Hühner herum, aus Angst, sie würden B, C, und D verpassen. Vielleicht sind das allmähliche Anzeichen der bald aussterbenden Spezies Mensch.
Meine Modalitäten sind wesentlich kundenfreundlicher als die in den Musterverträgen am Threadanfang und erst recht kundenfreundlicher als in den umliegenden Musikschulen. Trotzdem drücken sich noch genug meiner Schüler davor, auch das zu unterschreiben. Bitte sehr, kein Problem: Dann bekommen sie eben Einzelstunden. Nur: Damit bringen sich um die Sicherheit, dass ich auch nächste Woche noch ihr KL bin. Dann muss ich eben auch in puncto Unverbindlichkeit aufrüsten. Nur, wem nützt das letzten Endes?
Beispiel: Ich hatte bis Mitte letzten Jahres eine erwachsene Schülerin, deren soundsovielter KL ich war. Sie wollte immer nur Einzelstunden zahlen. Ich machte mir viele Gedanken, eröffnete ihr neue Wege, wie sie ihre Probleme lösen kann. Bis sie eines Tages unter fadenscheinigen Gründen absagte; sie wollte sich „wieder melden“, was sie natürlich nie tat. Inzwischen stellte sich heraus, dass sie längst einen neuen KL hat. Ob sie in der Zwischenheit auch nur halbwegs ordentlich Klavier spielen gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. Was soll ich mir für solche Schüler noch einen Kopp machen, wenn sie von heute auf morgen weg vom Fenster sein können?!
Es geht auch umgekehrt.Meine Klavierlehrerin macht mit erwachsenen Schülern grundsätzlich nur Einzeltermine.Bisher hatte ich regelmäßig zweimal im Monat Unterricht, jetzt hat sie weniger Zeit und wir finden kaum noch Termine, da wäre ein Vertrag gut gewesen, eine gewisse Verbindlichkeit von beiden Seiten.
Und ich finde, solche Behauptungen, wie diese, in einem Forum zu postulieren, ist unseriös und schädlich - egal, ob es darum geht, den Unterricht mit oder ohne Vertrag besser zu finden.Ich finde Lehrer, die ohne eine schriftliche Anmeldung/Vertrag, unabhängig dessen, was sie unterrichten, unseriös.
Peinlich wird es vor allem, wenn das Finanzamt die Verträge sehen will, um zu überprüfen, ob der Unterricht beim Schüler oder in den Räumen des Lehrers stattfindet. Das kann schon erhebliche steuerliche Konsequenzen mit sich bringen. Und wenn es keine Belege/Verträge gibt, die Derartiges festhalten, geht der Betriebsprüfer erst einmal von dem aus, was für den Finanzminister die günstigste Lösung ist ...Vor allem frage ich mich gerade, wie diese Lehrer, die ohne Verträge arbeiten gegenüber dem Finanzamt ihre Einnahmen nachweisen.
Ich gebe bezüglich der Schüler auf der Warteliste auch zu bedenken, dass ein Vertrag ja nur für den ungünstigsten Fall da ist, wie ein Mietvertrag. Die Kündigungsfrist ist dazu da, demjenigen, dem man gekündigt hat Zeit für die Suche nach Ersatz zu beschaffen. Wenn sofort ein passender Nachmieter einziehen möchte und kann, kann der i.d.R. (also wenn der Vermieter kein [...] ist) die Miete übernehmen, sodass die Kündigungsfrist von drei Monaten hinfällig wird.
Genauso kann man es ja bei Schülern halten. Wenn sich schon zehn um den freiwerdenden Platz streiten könnten, muss man nicht auf der Frist bestehen.
Nebenher? Ich mache es hauptberuflich und Vollzeit. Ich habe nur keine Lust auf sämtlichen bürokratischen Kram und wollte mich (zumindest bislang) einerseits nicht mit der richtigen Vertragssetzung beschäftigen (denn einen fehlerhaften Vetrag aufzusetzen wäre genauso unseriös wie keinen zu haben), andereseits war es mir (zumindest bislang) nicht Wert, dafür juristische Hilfe zu beanspruchen. Auch bin ich nicht im DTKV (kann sich vielleicht noch ändern), da ich auf unnötige Mitgliedschaften verzichten möchte, wenn sie mir keine Vorteile bringen. Deswegen habe ich keinen ausgearbeiteten Vertrag, sondern wie ich schon sagte, einige wichtige Modalitäten formuliert und schriftlich festgehalten. Dann bin ich halt in Deinen Augen "unseriös", was solls. In meinen Augen ist es schon eine Art Vertrag, nachdem der Schüler dies gelesen und sich einverstanden erklärt hat und schließlich am Unterricht teilnimmt (abgesehen davon, dass mündloch sowieso bereits ein Vertrag besteht).Liebe Anna,
deine Meinung bleibt dir unbenommen, genau wie meine. Ich bleibe dabei, ich finde es für eine hauptberufliche Tätigkeit unseriös und frage mich, warum du es so machst. Es erinnert mich auch sehr an "ich mach es so nebenher".
Nein. Meine Steurerklärung erledigt mein Steuerberater (bei meiner "Liebe" zum Papierkram die optimale Lösung ), und er hat noch nie von mir sowas haben wollen. Verstehe auch nicht, warum Dein FA das verlangt. Eher könnte es die KSK oder die Bank bei einem Kreditantrag interessieren, als Beweis, dass genug erwirtschaftet wird. (Denn wenn man das FA besch...n wollte, könnte man ihm zwar ein paar Verträge vorlegen und trotzdem noch weitere ungezählte Schüler unterrichten...)Ich muss meiner Steuererklärung Nachweise beifügen. Du nicht?
Brauche ich nicht. Die Website und Mundpropaganda reichen vollkommen aus, ich bin voll ausgelastet und habe eine Warteliste, zu verschiedenen Jahreszeiten mehr oder weniger lang.Von einer Warteliste habe ich nicht geschrieben. Wobei auch ich finde, dass bei einer Kündigung relativ schnell Ersatz gefunden werden kann. Schaltest du denn Werbung? Das kann viel ausmachen.
Sehe ich genauso. Was ich meinte, war ein neuer Schüler kurz vor den Ferien, das mag ich nicht, ich möchte zumindest den Anfang, mind. 5-6 Lektionen, kontinuierlich gestalten und habe da auch gute Erfahrungen (und weniger gute bei größeren Pausen gerade in der ersten Zeit).Es dauert so lange, viele lange Jahre, bis die SchülerInnen tatsächlich Klavier spielen können, da kommt es doch am Anfang nicht auf den Unterricht in den Ferien an. Üben sollten die Schülerinnen so oder so. Aber in den Paar Wochen der Ferien hat bei mir zumindesten noch niemand etwas verlernt. Demnach dürfte es in der Schule auch keine Ferien geben.
Stilblüte mal ehrlich! 50 Schüler zu unterrichten ist nichts anderes als eine Massenabfertigung um schnell an Geld zu kommen, bei 50 sollte ein sehr schöner Betrag pro Monat zusammenkommen.
Mich würde es nicht wundern, wenn da gleich 10 nicht mehr kommen würden.
Ich habe an der Musikhochschule in Basel mitbekommen 25 Schüler seien noch im Bereich, habe einige Jahre unterrichtet und weiss was das heisst.
Ein guter Klavierlehrer/in hat es nicht nötig Schüler zu suchen, die stehen auch dank Mund Reklame vor der Türe und warten.
Ich habe mit meinen Schüler niemals einen Unterrichtsvertrag gemacht und hatte nie Probleme deswegen, meine Schüler bezahlten immer für drei Monate zum voraus inkl.3 Monate Urlaub, auch da hatte ich nie Probleme. Ich habe Schüler wie den LSD Entdecker Albert Hofmann unterrichtet, der bezahlte die Stunde und zwar freiwillig sehr grosszügig, dass war um die 250 Fr. er wiederum brachte mir Schüler und warum?
Ein ganz gefährliches Gift ist die Angst, wer davon befallen ist, wird Mühe haben im Leben vorwärtszukommen.meine Devise, "den Stier an den Hörnern packen", der Erfolg kann sich zeigen lassen.
Liebe Fortepiano,Das ist natürlich schön, dass du so ein toller KL bist und wir, die mit einem Vetrag arbeiten so schlecht und es natürlich deshalb nicht weit bringen.
Guten Morgen liebe Anna,
Ich möchte noch die saltatorische Klausel erwähnen, die in jedem Vertrag üblich ist. Damit ist man als Anbieter tatsächlich abgesichert.
LG,
Fortepiano
Das ist natürlich schön, dass du so ein toller KL bist und wir, die mit einem Vetrag arbeiten so schlecht und es natürlich deshalb nicht weit bringen.
Aber sind für dich alle Dienstleister im Kapitalismus praktisch Loser, weil sie Verträge anbieten oder beschränkst du es tatsächlich nur auf KL? Wie auch immer die Antwort ausfallen mag, würde mich das "Warum" dahinter interessieren.