Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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na immerhin - aber so´n bissel betrüblich ist es trotzdem (auf einem Bechsteinflügel klingt so ein Bass nicht matt weiter)

schau dir mal die Noten von Liszts dritter Consolation an - man kann dieses wunderschöne Klavierstück exakt wie notiert mit glasklarem Klang ausführen, ohne dass die langen Bässe unterbrochen oder neu angeschlagen werden: und das ohne Zuhilfenahme des mittleren Pedals. Als Liszt es komponierte, gab es das mittlere Pedal noch nicht.

So ist es. Bei allen meinen "akustischen" Instrumenten klingt der betreffende Ton original weiter. Beim Stagepiano hört er sich irgendwie halbiert an.

Allerdings ist dieses Gerät weit entfernt davon, das Maß aller Dinge zu sein. ;-)
Und das Funktionieren oder Nichtfunktionieren des stummen Neuanschlagens wäre bei weitem nicht der Hauptgrund, warum ich keine anspruchsvollere Literatur darauf erlernen wollte.
 
wenn man in einen Konzertflügel einen Rennmotor einbaut, 4 Räder dranmacht und das ganze tiefer legt, kann man damit an Autorennen teilnehmen.
das geht auch mit meinem Digi. Spoiler muss ich zukaufen, aber dafür war das Digi ja auch billiger.

danke für das Kompliment. Würde ich selbst von mir nie behaupten. Ich weise nur immer wieder auf Selbstverständlichkeiten hin, die bei mir halt gleich miterledigt werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich sags auch Dir nochmal in aller Deutlichkeit: Mein Klavier ist seit 11 Jahren nicht gestimmt [...]
Wenn MIR etwas gefällt, haben andere da nix zu bestellen. Es muss MIR gefallen - das ist das wichtigste.

Mit dem letzten Absatz hast Du ohne Zweifel recht. Mal eine Frage aus ehrlichem Interesse: WAS genau gefällt dir an einem verstimmten Instrument?
 
Korrekt Jörg, da ist noch einiges zu machen. Möglich wäre es, z.B. durch Software gesteuerte Elektromagnete in dem Tastaturbereich. Auch ich bin der Meinung, D-Piano fürs Lernen ist nicht unbedingt das Gelbe von Ei. Für gewisse Übungen durchaus brauchbar, aber eben nicht überall.

Gruss Antoine
 
Ich weise Dich erneut auf die wichtigste Maxime hin: Wenn Mann gut ( wie bei mir der Fall ) , dann Klavier egal. Und die zweitwichtigste ist:

Wenn MIR etwas gefällt, haben andere da nix zu bestellen. Es muss MIR gefallen - das ist das wichtigste.
Und da meine Aufnahmen auch meinem Freund aus den USA gefallen haben ( zumindest sehr viele, und auch schwierige Kracher ) , hast Du, mein lieber mickfreund, leiderleider die "besondere" Karte ( Du weißt schon welche ? ) gezogen. Um sein ( meines Freundes ) Urteil anzugreifen, reicht niemand hier auf dem Forum aus.



 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass man bei einem Digi so fein nuancieren kann wie beim Klavier oder Flügel. Schon aus diesem Grund wird ein Klavier/Flügel immer besser klingen als ein Digi, vorausgesetzt der Pianist kann nuancieren.
 
Ich wollte mal auf das Thema dieses Fadens zurückkommen :Start mit 30- Was ist noch drin ?
Meine Frage : Start mit 70 - was ist noch drin ?:lol: :lol: :lol: :bye: ( bitte nicht so ernst nehmen )
Liebe Grüsse
Monique .
 
Ich glaube nicht, dass man bei einem Digi so fein nuancieren kann wie beim Klavier oder Flügel.
Hm. Das ist jetzt keine besonders hilfreiche Aussage. Du glaubst etwas nicht, sagst aber nicht, warum Du das nicht glaubst. Und was glaubst Du nicht? Dass man fein nuancieren kann. Was genau möchtest Du denn fein nuancieren? Den Klang, die Lautstärke, das Pedal, ...

Ich bin ja bei Euch, dass ein Digi keinen Flügel ersetzen kann. Aber können wir die Diskussion nicht so führen, dass Informationen dabei rumkommen?
  • OK, es gibt Digis, die das stumme Nachdrücken nicht unterstützen. Ärgerlich, aber ungeeignet für eine generelle Kritik an Digis. Weil, manche können es ja. Prinzipiell geht es also. Außerdem ist es für viele Spieler nicht relevant.
  • Die Quantisierung der Lautstärke halte ich ebenfalls für vernachlässigbar.
  • Die Änderung der Tastengewichtung durch das rechte Pedal ist mal ein neuer Aspekt. Sie stört mich auch, sie wäre aber sicher imitierbar (aufwändig, weil mechanisch). Es ist in der Tat ein gravierender Unterschied zum Flügel, wobei man sich durchaus auf den Standpunkt stellen könnte, dass der Flügel zwar das Original, hier aber durch seine mechanische Bauweise das eigentlich limitierte Instrument ist. Oder glaubt Ihr, es war ein Designziel bei der Flügelentwicklung, dass sich beim Spiel ständig das Tastengewicht ändert? Jedenfalls kann einen das siche raus der Bahn werfen, wenn man ein Digi gewöhnt ist und dann plötzlich beim Klassenvorspiel am Flügel sitzt, ja.
  • Selbiges gilt für die Tastenverschiebung mit dem linken Pedal (die übrigens auch Hochklaviere normalerweise nicht können).
  • Was die Klangfarben und Obertöne angeht, sind ja viele der Meinung, dass man am Flügel beim Anschlagen der Taste mehr Möglichkeiten hat, als nur die Hammergeschwindigkeit zu steuern. Beim Digi wird aber nur die Hammergeschwindigkeit erfasst. Ich bin nach wie vor skeptisch. Ich glaube, dass die empfundene klangliche Vielfalt eines Flügels von anderen Faktoren als dem eigentlichen Anschlag entscheidend mitbestimmt wird. Ja, man spielt am Flügel anders, wenn man auch an einem solchen geübt hat. Die von joeach beschriebene Erfahrung hab ich auch hinter mir. Woran es genau liegt, weiß ich nicht. Die Digitalisierung an sich ist es nicht, denn ein Flügel von CD klingt nicht so tot wie ein Digi.
Disclaimer: Natürlich sollten Klavierlehrer möglichst Flügel haben und Schüler wenn's irgendwie geht ein Klavier oder einen Flügel. Manchmal geht das aber eben nicht. Und jetzt könnten wir alle, die aus objektiven Schwierigkeiten heraus sich für ein Digi entschieden haben, aus dem Forum verbannen (oder rausmobben, oder zumindest in die Ecke stellen), oder oder mit den Limitierungen dieser Instrumente sachlich auseinandersetzen. Ich bin für letzteres und auch ehrlich an den Ergebnissen interessiert.

Ciao
- Karsten
 
Meine Frage : Start mit 70 - was ist noch drin ?:lol: :lol: :lol: :bye: ( bitte nicht so ernst nehmen )

Warum eigentlich nicht. Die Frage stellt sich mehr oder weniger intensiv doch jeder, der jenseits der 30 Lenze einsteigt.

Interessant wären doch mal Erfahrungsberichte von den hier mannigfaltig vertretenen Klavierlehrern, was ältere Einsteiger sich tatsächlich erarbeiten konnten/können. Ohne freilich den Anspruch zu erheben, von einigen Beispielen auf jedes andere Individuum extrapolieren zu wollen.

Fände ich, bei allem Respekt, persönlich spannender als den immer wieder aufwallenden Digi-Disput. @Blumenhaendler hatte ja unmissverständlich signalisiert, dass er ein Digitalpiano möchte.
 

ja klar! Und wenn du das Des nach vier Takten noch hörst, bist du wohl ähnlich begabt, wie LMG. Damit auch alle bescheid wissen: wir reden hier von einem ppp anzuschlagenden Des. Solche Extrembeispiele, die überdies auch nicht so auszuführen sind, wie rolf behauptet, dienen lediglich den Rechthabern dazu, ihre ungestimmten Mechano-Krücken zu verteidigen. Selbst Horrowitz hat das Des immer wieder angeschlagen. Aber möglicherweise hat er einfach zu viel auf seinem Digi geübt, gell rolf?


das in der Praxis keinerlei Relevanz hat.


Ich habe die Stelle gerade mal ausprobiert (nur die linke Hand, dann kann man das ja vom Blatt spielen). Wenn man das Des nach vier Takten nicht mehr hört, muss man dringend zum Ohrenarzt.

Wenn man die Stelle auf einem akustischen Instrument spielt, klingt am Ende nicht nur das Des, sondern es klingt der ganze Akkord nach!

Das Des klingt deswegen so lange weiter, weil es von den anderen Tönen immer wieder zum Schwingen angeregt wird.

Wenn Interesse besteht, nehme ich es gerne mal auf (nur die linke Hand), dann kann man das ja gerne mal mit verschiedenen Digis gegentesten.

Darüber hinaus bleibt mir ein anderer Aspekt aber zu unberücksichtigt: Digis sind deterministisch. Schlägt man einen Ton mit der gleichen Stärke an, so klingt er auch genau gleich. Bei akustischen Instrumenten ist das nicht so (manche mögen das sogar als Nachteil sehen, ich nicht).

LG

SSS
 
Mich würde das ernsthaft jetzt auch mal interessieren , was unsere Kls zu meiner , etwas nicht zu ernst nehmende Frage sagen würden und wie sie vorgehen würden . Ob es angebracht ist , auch in diesem Alter noch vehement Tonleitern ect . stundenlang zu üben . Also Theorie im grossen Stil noch einzupauken . Was mich betrifft , ich spiele lieber kleine Melodien ,die mir Spass machen .
Und stelle fest , dass man auch dabei einiges lernen kann .
Was meint ihr ?
LG
Monique
 
Darüber hinaus bleibt mir ein anderer Aspekt aber zu unberücksichtigt: Digis sind deterministisch. Schlägt man einen Ton mit der gleichen Stärke an, so klingt er auch genau gleich. Bei akustischen Instrumenten ist das nicht so (manche mögen das sogar als Nachteil sehen, ich nicht).
Meinst Du wirklich? Interessant. Hast Du das beobachtet, oder kannst Du es irgendwie erklären? Oder meinst Du jahreszeitliche Schwankungen des Verhaltens von ak. Instrumenten?
 
Ok, bei ruhendem Instrument ist auch ein akustisches Instrument fast deterministisch.

Spielt man aber in den Klang hinein, so trifft der Hammer auf eine schwingende Saite. Der neue Klang hängt nun davon ab, ob die Saite gerade zum Hammer hinschwingt, von ihm wegschwingt usw.
 
Vielleicht haben die in den USA ja geringere Ansprüche, man weiß es nicht.
Doch, weiß man. Schon mal 'n amerikanisches Auto gefahren? Schon mal 'n amerikanischen Wasserhahn betätigt? Schon mal 'n amerikanischen Kaffee getrunken? Schon mal in 'nem amerikanischen Hotel gewesen? Ja, ich bin überheblich. In diesem Punkt stehe ich dazu.
 
Mich würde das ernsthaft jetzt auch mal interessieren , was unsere Kls zu meiner , etwas nicht zu ernst nehmende Frage sagen würden und wie sie vorgehen würden . Ob es angebracht ist , auch in diesem Alter noch vehement Tonleitern ect . stundenlang zu üben . Also Theorie im grossen Stil noch einzupauken . Was mich betrifft , ich spiele lieber kleine Melodien ,die mir Spass machen .
Und stelle fest , dass man auch dabei einiges lernen kann .
Was meint ihr ?
LG
Monique

Ein interessanter Aspekt!

Die Frage ist nur ab welchem Einstiegsalter die Grenze gezogen werden müsste. Hierauf wird es keine allgemeingültige Antwort geben, eine mögliche Antwort ist wohl eher von den persönlichen Zielen des Schülers abhängig.

Ohne das Üben von Tonleitern, Läufen und einem Mindestmass an zugehörender Theorie wird die Zielerreichung eher bescheiden sein, was aber nicht unglücklich machen muss.
Es sind eher die völlig übersteigerten Zielvorstellungen des Späteinsteigers, die einem den Spass vermiesen können und womit ich persönlich als Späteinsteiger am meissten zu kämpfen habe.
 
Hier die ersten Takte des von Rolf angegebenen Liszt-Stückes, nur die linke Hand (von mir der Bequemlichkeit halber natürlich mit 2 Händen gespielt), mit den vorgeschriebenenen Pedalwechseln. Am Ende lasse ich das Des noch etwas liegen, damit man hört, wie das dann klingt.

https://app.box.com/s/nmwnq00ol79mt20hwh06
 

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