... sein Klavier innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die Werkmeister Stimmung umgestimmt? Und gleich danach auf Kirnberger, direkt gefolgt von der Pythagoräischen Stimmung und als Freude an der Musik auch mal rein gestimmt?
Nicht? Wieso nicht? Auf meinem Digi ist das nur ein Knopfdruck, wenn Stimmungen so elementar wichtig und umstritten sind, wie hier diskutiert, warum geht das nicht so wirklich einfach auf einem sauteuren Superflügel, so wie es auf dem billigsten Digi selbstverständlich ist?
Hast Du je überhaupt mal ein Stück in Kirnberger Stimmung gespielt? Oder in Werkmeister Stimmung?
Blöde Argumente, das weiß ich, aber dieser Thread ist schon lange in die Sinnlosigkeit abgerutscht. Jeder legt sich seine Kriterien zurecht, warum selbst das schrottigste Instrument besser als ein Digi sein soll, nur objektive Kriterien sind keine zu erkennen.
Nein, Jack, Du irrst.
Wenn wir klavierspielen, haben wir ein Instrument vor uns, das wir, so wie es ist, als ganzes hinnehmen, ganz gleich in welcher der bisher genannten Stimmungen es gestimmt ist oder auch nicht. Das ist nicht maßgeblich. Maßgeblich sind die Möglichkeiten, die man mit dem akustischen Instrument, mit dieser "Zusammenstellung an stufenloser Möglichkeits-Bereitstellung" dann realisieren kann. Diese sind innerhalb des Objektspielraums ( z.B. Lautstärke ist nat. nach oben begrenzt bzw. letztlich abhängig von Gefühl und der Kraft des Pianisten, und mehr benötigt man auch nicht ) - ich sagte es eben - stufenlos und umfassend, während sie dies bei elektronischen Instrumenten nicht sind.
Ich hatte auf die beschränkende Variable namens "Zahl" bereits weiter vorn hingewiesen. Wenn ich mit einer bestimmten Kraft eine Taste eines elektronischen Instrumentes betätige, erklingt ein Ton in einer bestimmten Lautstärke. NUR: Diese Lautstärke habe ich zuvor nicht ersonnen, sondern sie ist mit einem Zahlenwert verbunden, der mir nicht unbedingt für diese Anschlagsstärke zusagen wird.
SODASS ich, wenn ich auf einem solchen Instrument "übe"n würde, und dann auf einem echten Klavier dasselbe spielen möchte, eben die höchst unbeliebten, oft erwähnten Auswirkungen bemerken würde.
Und DARUM - weil eben die echten, akustischen Instrumente die relevanten und bei Vorträgen meistgefragten sind, entspreicht das Spielen und Üben auf einem elektronischen Instrument nicht einer effizienten Vorgehensweise, und es entspricht auf gar keinen Fall dem wichtigsten Satz:
"Wir lernen, was wir üben."
Wenn wir auf einem elektronischen Instrument üben, dann können wir auf einem elektronischen Instrument spielen.
Wenn wir auf einem akustischen Instrumeht üben, dann können wir auf einem akustischen Instrument spielen. Diese sind wichtiger, bieten mehr Möglichkeiten, da innerhalb des Objektspielraums nicht abstufungsmäßig begrenzt, und sind die anerkannten Instrumente in anerkannten Konzerten, die sich mit unserer Thematik: KLAVIER ( und KLAVIERMUSIK ) befassen.
Was zu gefährlichen Vermischungen und den bekannten Problemen vor allem Unerfahrener führt, wenn sie beides gleichzeitig üben, zumal zu einer eklatanten Relevanz-Vernebelung.
Daher ist das Spielen und Üben auf elektronischen Instrumenten m.E. zu vermeiden, es sei denn, man will keine Klaviermusik, die man gemeinhin etwas ungenau als "Klassik" bezeichnet, spielen. Wer also diesen Zugang NICHT benötigt, der kann ruhig auf elektronischen Instrumenten spielen. Bei dem macht das nix aus.
LG, Olli