Für mich hat eben Feinarbeit einen anderen Stellenwert und ein Schrottlkavier mag gerne den total verstimmten falschen Ton wiedergeben, wo vielleicht ein Digi mit der gleichen Pedalakrobatik versagt.
ganz neutral und kühlen Gemüts:
1. das mechanische Klavier, selbst wenn es ein mieses ist, ermöglicht das erwähnte stumme nehmen eines losgelassenen Tons, den nurdas Pedal (aufgehobene Dämpfung) gehalten hat (imFall eines miesen Klaviers klingt das freilich nicht erfreulich, aber immerhin funktioniert´s)
2. ja, versagen ist genau dann die richtige Wortwahl, wenn ein elektrisches/elekronisches Instrument angeblich eine vollumfängliche (!) Alternative zum weitaus teureren
guten mechanischen Instrument sein soll (((wird sowas entsprechend beworben, wird der Anspruch halt geprüft)))
3. nein
@Jack Black was ich beschrieben habe, ist keine Akrobatik!!! Niemand muss ein Akrobat sein, um die linke Hand der 3. Consolation von Liszt zu spielen. Man kann das
ohne das mittlere Pedal auf jedem Flügel und auf jedem Klavier spielen, leider nicht auf allen hochpreisigen Digis (warum es eine hohe Versagensquote bei letzteren gibt, weiß ich nicht - ich kann nur feststellen (und habe das auch), dass es so ist)
(da ich den Eindruck habe, dass bei einigen erzürnten Diskutanten immernoch nicht klar ist, worum es geht, das entsprechende Notenbeispiel)
das kann man wie notiert realisieren, indem man kurz vor dem Pedalwechsel das Des stumm fasst - genau das ist auch, was Liszt in diesem langsamen und unaufwändigen, ganz und gar nicht akrobatischem Klavierstück haben will.
4. unter musikal. Feinarbeit am Klavier verstehe ich, dass der Notentext klangschön und sinnvoll, ja möglichst überzeugend realisiert wird, und das mit allen Feinheiten (vielleicht verstehst du etwas anderes darunter, was ich nicht wissen kann)
Das sind Dinge, die sicherlich im persönlichen Geschmacksbereich angesiedelt sind, mir ist eine gute Stimmung eben mehr wert als ein verhaltener aber total falscher Ton.
das ist eine etwas arg billige Polemik... Ich habe oben nochmal, um Missverständnisse endgültig auszuräumen, detailliert beschrieben, was das stumme nachfassen ist (obwohl es zuvor schon deutlich genug gesagt war) - und das hat mit persönlichen Geschmacksbereichen absolut gar nichts zu tun. Das sind ganz nüchterne Fakten aus der Praxis des Klavierspielens.
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Im übrigen kann ich solche Feinheiten sowieso nicht testen, weil ich schwerbehindert bin und keine Kontrolle über meine Füße habe, es ist schon extrem schwer, überhaupt ein Pedal halbwegs zu benutzen. Alleine schon daraus ergeben sich unterschiedliche Ansprüche, natürlich kann man die Ansprüche von Schwerbehinderten für überflüssig halten (das ist sowieso oft Volkes Meinung), aber ich muss damit leben und das beste daraus machen. Und da hilft mir ein Digi deutlich mehr als ein Schrottklavier.
Das wusste ich nicht.
(Aber ich glaube auch nicht, dass das hier allgemein bekannt war.)
Und das tut mir wirklich leid, ich sage auch ganz offen, dass ich dich dafür bewundere, dass du das hier so offen mitteilst! Natürlich ändert sich dadurch der Anspruch, den du an ein Instrument hast. Aber bitte sei mir nicht gram, wenn ich feststelle, dass deine Ansprüche nicht für alle verallgemeinert werden können.