Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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Die Quantisierung der Lautstärke halte ich ebenfalls für vernachlässigbar.
Dank High Resolution MIDI sind nun 16384 Abstufungen möglich. PC-Software unterstützt das auch. Halte ich aber für unnötige Esoterik.

Änderung der Tastengewichtung, Tastenverschiebung
Ist prinzipiell kein Problem, Jeder Flügel mit Stummschaltung kann das (oder nicht?)

Was die Klangfarben und Obertöne angeht, sind ja viele der Meinung, dass man am Flügel beim Anschlagen der Taste mehr Möglichkeiten hat, als nur die Hammergeschwindigkeit zu steuern. Beim Digi wird aber nur die Hammergeschwindigkeit erfasst.
Der Hammer trifft die Saite jedesmal leicht anders, bedingt durch die Toleranzen in der Mechanik, ein Sample klingt immer gleich. Beim Sampling kann man da Abhilfe schaffen indem man eben noch mehr Speicherplatz und damit Samples draufwirft. Früher hatte man nicht einmal alle 88 Tasten gesampelt (Stretching), aber das mittlerweile Standard bei DPs. Inzwischen wird jede Taste einzeln und für ein Dutzend Lautstärkestufen gesampelt. Den Overkill könnte man jetzt noch weitertreiben, indem man statt einem Sample pro Taste und Lautstärke einfach nochmal ein Dutzend aufnimmt und dann das DP würfeln läßt.

Die physikalische Modellierung wird auch immer besser.
Oder meinst Du jahreszeitliche Schwankungen des Verhaltens von ak. Instrumenten?
Die kann man auch schon simulieren. :-)

Und jetzt könnten wir alle, die aus objektiven Schwierigkeiten heraus sich für ein Digi entschieden haben, aus dem Forum verbannen (oder rausmobben, oder zumindest in die Ecke stellen)
Bei mir ist es zur Zeit entweder DP oder gar nicht spielen. Hinsichtliches des Übens für ein akustisches Instrument kann ich deshalb nicht viel sagen, nur soviel: Schon der Wechsel zwischen der eingebauten Klangerzeugung und PC-Klaviersoftware ist eine Umstellung, obwohl es dieselbe Tastatur ist.
 
Ohne das Üben von Tonleitern, Läufen und einem Mindestmass an zugehörender Theorie wird die Zielerreichung eher bescheiden sein, was aber nicht unglücklich machen muss.
Es sind eher die völlig übersteigerten Zielvorstellungen des Späteinsteigers, die einem den Spass vermiesen können und womit ich persönlich als Späteinsteiger am meissten zu kämpfen habe.

Meine alte Klavierlehrerin hat mal was Interessantes zu mir (ebenfalls – noch viel ältere – Späteinsteigerin) gesagt: Wenn Sie ein Kind wären, müssten Sie Etüden und Tonleitern üben. So haben Sie aber nicht mehr so viel Lebenszeit, die sollten Sie lieber mit Stücken verbringen.
 
Bei der gleichchwebenden Stimmung wird ganz einfach die Oktave in 12 identische Halbtonschritte aufgeteilt.

Erstens wollte ich das nicht wissen (auch ist diese Definition sehr unklar und sauber, was heißt den "identisch"??), die exakte Definition lautet, dass das Verhältnis der Frequenzen eines Halbtonsschritts die 12.te Wurzel aus zwei ergibt.

Nur war in meiner Schulzeit (die nun etwas länger her ist) genau das die Definition der wohltemperierten Stimmung. Jetzt sagst Du aber, die wohltemperierte Stimmung wäre irgendetwas anderes und das war meine Frage, die ist die physikalische Definition der wohltemperierten Stimmung, wie sie NICHT die o.g. Defintion ist?


Glaub' mir, als Bratscher ist mir das Thema Intonation nicht ganz fremd. Und ich rede ja auch nicht von unsauber singenden Amateurchören (da ist man in der Tat froh, wenn die Intonation halbwegs erträglich ist), sondern über erstklassige professionelle Ensembles. Und die singen konsonante Mehrklänge automatisch mit reinen charakteristischen Intervallen, weil das nämlich viel einfacher zu hören ist als gleichschwebend. Gleiches gilt für Streichquartette etc.

Bratsche spielen und singen ist immer noch nicht das gleiche. Auch Bratsche spielen läuft im Prinzip auf Grifftechnik hinaus (die natürlich per Gehör kontrolliert wird). Zu singen ist ein ganz anderer Anspruch, es fängt schon damit an, wenn man kein absolutes Gehör besitzt (und das haben nur sehr wenige), dann wird man nicht einfach irgendeinen Ton singen können, ohne dass er vorgegeben wird. Alleine das zeigt schon wo die Grundschwierigkeit liegt.

Die nächste Problematik ist das Treffen von Intervallen, man hat nicht die Möglichkeit (wie in dem Experiment von "Stilblüte") geduldig zu warten und zu hören, wo sich die anderen Stimmen des Chores einpendeln. Dieses Experiment von ihr ist ein relativ typisches Experiment, aber es hilft nicht beim Chorsingen. Da hat niemand die Zeit, irgendeine Harmonie zu hören. In schlechter Akustik (Tonhalle Düsseldorf beispielsweise, absolut grausame Akustik) geht der Ton von den Lippen ins Nirwana - man hört nicht nur sich selbst sehr schlecht, sondern auch die anderen Stimmgruppen. Und dann gibt es selbst innerhalb der Stimmgruppen leichte Tonhöhenschwankungen (Sänger sind keine Sinustongeneratoren). Auch im Chor singt jeder nur "für sich", es ist nicht selbstverständlich, dass ihm die anderen Stimmen (wenn er sie hört) beim Treffen des eigenen Tons helfen. Im Gegenteil, dass kann auch mal schwer werden, im Chor passiert alles was passieren kann, da werden Töne aus Nachbarstimmen übernommen, da wird ein Halbton zu tief gesungen (wenn man ein Stück neu einstudiert und es ist schwer genug, dann passiert das eben). Das geht soweit (gerade bei Avantgardistischem Zeug, das singe ich aber nicht, da fange ich nichts mit an), dass selbst in Spitzenchören (wobei andere Chöre das erst gar nicht hinbekommen) die Sänger mit Stimmgabeln auf der Bühne stehen und sich ab und zu den Ton holen (schon das kann lange nicht jeder Sänger).

Die ganze Anforderung "Singen" ist vollkommen anders, als ein Instrument zu bedienen. Und diese "Spitzenchorleute", ja klingt zum Kotzen, aber ich kann wirklich sehr gut singen, aber ich wüßte nicht, wie ich in einem schnellen Stück (meinetwegen "alles was Odem hat" aus der Motette "Singet dem Herrn") die Coloraturen irgendwie tonal beeinflussen könnte. Dafür sind auch die absoluten Unterschiede in der Tonhöhe viel zu gering. So oder so gehen solche Stücke doch durch sämtliche Tonarten, ganz extrem bei Chorälen von Bach, da gibt es keine Möglichkeit irgendwie anders zu stimmen als wohltemperiert (oder meinetwegend gleichschwebend). Mache mal eine Analyse von "Wenn ich einmal soll scheiden" aus der Matthäuspassion - da geht es so wild durch die Harmonien, das ist selbst für Bach schon außergewöhnlich.

Da ist übrigens ein Digi auch mal hilfreich, gerade weil man da auch andere Stimmungen einstellen kann. Bei manchen Chorälen rollen sich einem die Fussnägel auf, wenn man eine nicht temperierte Stimmung einstellt.

Ein Klavier ist sowieso wohltemperiert/gleichschwebend gestimmt, nach Deiner Logik der "faden Musik" müßten die Stücke von Bach dann auf dem Klavier fade klingen - tun sie aber nicht. Und was ist mit Klavierkonzerten (meinetwegen Prokofieff) - öde? Ist Klavier an sich fade, weil blöd gestimmt?

Jetzt würde mich aber immer noch interessieren, wie denn die präzise Definition der wohltemperierten Stimmung aussieht, wenn es nicht die Definition ist, die ich gelernt haben?! Wobei das letztendlich auch egal ist, ich meine die Stimmung, wie ein Klavier gestimmt ist und die Annahme, dass ein Orchester beispielsweise für die h-moll Messe anders stimmen würde als für die Johannes-Passion, ist in der Praxis nicht nachzuvollziehen. Das wäre mir sicherlich irgendwann einmal irgendwo aufgefallen.

Und als allerletztes stört mich der Begriff "gleichSCHWEBEND" am allermeisten - damit ist sicherlich die "Schwebung" gemeint, aber ich sehe nicht, was das "gleich" bleibt?? Was macht in dieser Stimmung die gleiche Schwebung aus?? Rein physikalisch kann ich das nicht nachvollziehen.
 
Ob es angebracht ist , auch in diesem Alter noch vehement Tonleitern ect . stundenlang zu üben . Also Theorie im grossen Stil noch einzupauken . Was mich betrifft , ich spiele lieber kleine Melodien ,die mir Spass machen .
Gute Frage, und sie zieht den Faden ins eigentliche Thema zurück!

Tonleitern vermitteln Geläufigkeit und ein Gefühl für's Tastengelände. Sie bringen Dich damit sicher weiter. Umsonst sind sie nie.

Wenn Du in einem Jahr Stück X spielen möchtest, und Dein KL sagt, dann musst Du Tonleitern üben, dann solltest Du das tun. Wenn aber der Weg das Ziel ist, d.h. wenn Du einfach Freude an der Beschäftigung mit dem Klavier hast und an "kleinen Melodien", und wenn Tonleitern Dich langweilen, dann mach dir den Spaß nicht damit kaputt. Ein Kompromiss wäre noch, Tonleitern "schön" zu spielen und sich am Klang des Klaviers zu erfreuen. Spiel sie in Terzen, das klingt gar nicht so schlecht. Dann hast Du das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.

Auch die Theorie: Wenn Dich der Aufbau von Stücken interessiert, weil das auch beim Hören nützlich ist, dann beschäftige Dich mit Theorie. Wenn es Dich langweilt, lass es und geh einfach ein bisschen klimpern.

Wir sind doch groß, Monique. Wir entscheiden, was wir wollen und setzen es um. Wir sind eh' schon viel zu sehr vernunftgetrieben und zielorientiert. Bei Kindern ist es anders, da sollte meiner Meinung nach mehr führen und sich dabei an Lehrplänen und einem breiten Fundament orientieren.

Ciao
- Karsten
 
Dank High Resolution MIDI sind nun 16384 Abstufungen möglich. PC-Software unterstützt das auch. Halte ich aber für unnötige Esoterik.
Aus Kompatibilitätsgründen ist der Wertebereich nicht kontinuierlich, da ein Note-On mit 0 von vielen Synthesizern etc. als Abkürzung für Note-Off benutzt wird. Der tatsächliche Wertebereich für Note-On ist daher mit dem High-Resolution-Prefix 128-16383, also "nur" 16256 Werte. Der Präfix wird derzeit zumindest von den aktuellen Casio Privias gesendet (nicht dass ihre eher leichte Tastatur das wirklich rechtfertigen würde) und z.B. von Pianoteq auch interpretiert. Ob es wirklich möglich ist, Unterschiede in der Anschlags-Geschwindigkeit von weniger als einem Prozent zu hören, sei dahingestellt, ich persönlich sehe das auch eher als esoterisch.

@Jack Black: da ein Halbtonschritt ein Frequenzverhältnis ist, ist die Definition, eine Oktave (Verdoppelung) in 12 gleiche "Schritte" zu unterteilen, gleichbedeutend mit der Definition, dass jeder Schritt dem Verhältnis von 2^(1/12) entspricht. Ist nur eine andere Formulierung, aber nicht weniger genau. Tatsächlich war die "gleichschwebende" Stimmung lange bekannt und wurde lange abgelehnt, weil hier alle Intervalle unrein sind, auch die Quinte (1.4983:1) und Quarte (1.3348:1). Es wurde lange die Quadratur des Kreises probiert, also eine "perfekte" Stimmung mit möglichst reinen Intervallen gesucht, die aber dafür keine Nachteile an anderer Stelle hat. Werckmeister ist ein solcher Versuch, die Stimmung ist wohltemperiert, weil sie u.a. keine Wolfsquinte hat, aber "ungleichmäßig": Tongeschlecht und Grundton sind nicht unabhängig. Am Ende hat man es einfach aufgegeben und die Stimmung genommen, welche die Fehler gleichmäßig verteilt. Ich habe jedenfalls die "Schwebung" im Namen auch immer in Richtung Intervall-Unreinheit interpretiert, vielleicht ist aber noch etwas anderes gemeint.
 
Liebe Monique, hier meine Ergänzung zu Karsten Statement:

Ich selbst bin Klavierspieler und Bergsteiger, beides auf relativ hohem Niveau. In beiden Bereichen habe ich bis anhin den Ehrgeiz dem Spassfaktor vorangestellt. In den Bergen war es ständiges Training um diese oder jene Bergwand bis zum Gipfel zu bezwingen. Genauso bei Klavierspielen schwieriges Stück Monatelang zu üben bis man sagen konnte …. jetzt habe ich die La Campanella oder dieses und jenes endlich geschafft.

Ab gewissem Alter (ich bin bereits in diesem), sind die Finger nicht mehr so flink, der Kopf macht sich auch bemerkbar und die Kraft für hohe Berge lässt ebenfalls nach. Jetzt überwiegt der Spass am Musizieren bzw. an Bergen erst recht an, und der Ehrgeiz rückt mächtig an die zweite Stelle. Ich spiele und übe keine Zirkusstücke mehr und die Eiger Nordwand möchte ich auch nicht mehr besteigen.

Somit will ich sagen, eine wunderschöne Bergwanderung oder Stücke Spielen die Spass machen ist für die Lebensqualität sogar wichtiger als das Andere (verbissener Ehrgeiz). In diesem Forum wird durch einige KL oder Profis vorwiegen das perfekte Klavierspielen angestrebt wie z.B. wenn Du nicht die 100 xy Muster, Skalen etc. nicht beherrschst …. dann wird es halt nichts. Somit werden einige Anfänger im fortschreitenden Alter hier recht verunsichert. Nicht jeder will ein Konzertpianist oder Top Pianist sein, sondern für sich oder im kleinen Kreis einfach auf einem bescheidenen Niveau musizieren. Ich finde ein einfaches Stück mit viel Einfühlsamkeit (da sind in der Regel die älteren Jahrgänge im Vorteil) zu spielen viel schönen als ein Zirkusstück seelenlos herunterprasseln. Bestimmt erreicht Mick mehr als der TO und der TO mit 6h Übungspensum mehr als Du (vorausgesetzt, alle Drei sind etwa ähnlich talentiert).

LG Antoine
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Karsten .
Dein Bericht hat mich stark berührt .Danke ! So sieht es mein KL auch und deshalb gibt er mir Stücke auf , wo ich auch was lerne ,ohne mich jetzt stundenlang mit Tonleitern zu beschäftigen . Zb. mache ich zZ die Sonate von Mozart545 .Da muss ich auch Tonleitern üben , und hab dabei auch noch die Melodie . Es geht zwar noch nicht im Originaltempo ,aber das brauch ich auch nicht . Für mich hört sich das auch etwas langsamer schön an . Mozart würde mich zwar dafür verprügeln ,aber zum Glück weilt er ja im Komponistenhimmel .
Auch gibt er mir melodische Übungseinheiten auf . Zb. Taktübungen usw.
Ausserdem , so wie Du sagst macht es mir Spass nur ein wenig zu spielen , was ich letztenendes
bei meinem KL gelernt habe . Und das reicht mir .
Lies mal was Lavendel geschrieben hat .
Sie hatte eine sehr kluge Klavierlehrerin .
Liebe Grüsse
Monique
 
Ist nur eine andere Formulierung, aber nicht weniger genau.

Ich finde es schon ungenau. Die eine Verteilung ist exponentiell (also die 12. te Wurzel aus zwei), man hätte ja auch eine lineare Verteilung nehmen können (ist natürlich grausam), d.h. nicht Quotienten sondern die Differenz. Ich mag es einfach nicht (wahrscheinlich Mathematiker-Spleen), wenn etwas unnötig ungenau formuliert wird, das schafft nur Mißverständnisse.

Tatsächlich war die "gleichschwebende" Stimmung lange bekannt und wurde lange abgelehnt, weil hier alle Intervalle unrein sind, auch die Quinte (1.4983:1) und Quarte (1.3348:1). Es wurde lange die Quadratur des Kreises probiert, also eine "perfekte" Stimmung mit möglichst reinen Intervallen gesucht, die aber dafür keine Nachteile an anderer Stelle hat. Am Ende hat man es einfach aufgegeben und die Stimmung genommen, welche die Fehler gleichmäßig verteilt.

Der Hintergrund ist schon klar, erinnert mich an ein Zitat von Churchill, vollkommen anderer Kontext, aber in der Aussage ähnlich: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen - mit Ausnahme aller anderen".

Offensichtlich ist diese Stimmung immer noch gut genug, um die Freude an der Musik zu erhalten. Und wenn man sich mal beispielsweise mit arabischer Musik beschäftigt (das musste ich im Abitur machen), da gibt es ganz andere Vorstellungen von Stimmung von Musik als unsere westliche Musik. Da fragt man sich schon, wieviel von diesem Reinheitsempfinden ist angelernt, kulturell einstudiert und wird es möglicherweise sich dahin verändern (hat es sich schon verändert?), dass die wohltemperierte Stimmung als "die richtige" empfunden wird.

Ich habe jedenfalls die "Schwebung" im Namen auch immer in Richtung Intervall-Unreinheit interpretiert, vielleicht ist aber noch etwas anderes gemeint.

Schwebung ist eigentlich die Differenz der Frequenzen zweier Töne (je näher die zusammen liegen, umso markanter nimmt man das als lauter und leiser werdendes Wabern war) und dann ist diese Stimmung genau nicht gleichschwebend, denn die Differenz (und nun ist es linear!) zweier Halbtöne ist nicht konstant, sondern steigt ebenso mit der Tonhöhe der beiden Töne. Weswegen die lineare Verteilung näher zu liegen scheint, aber dennoch nicht gemeint ist.
 
Schon mal 'n amerikanisches Auto gefahren?

Ja, saugeil. Nicht aus Versehen schwappt die SUV Welle inzwischen auch nach Deutschland. Wobei in den USA inzwischen auch fast mehr asiatische Produkte herumfahren als heimische.

Schon mal 'n amerikanischen Wasserhahn betätigt?

Kein Unterschied zu unseren. Da hätte ich eher noch die Steckdosen als Argument verstanden, die sind wirklich Müll in den USA.

Schon mal 'n amerikanischen Kaffee getrunken?

Ja, sehr gut. Die Mär vom amerikanischen Schlabberkaffee konnte ich noch nie nachvollziehen. Es gibt hervorragenden Kaffee in den USA, sowohl in den einschlägigen Cafes (Starbucks und Konsorten) als auch im Supermarkt.

Schon mal in 'nem amerikanischen Hotel gewesen?

Natürilch - um Welten besser als in Deutschland (vor allem Preis/Leistung). So piefige Zimmerchen und kleine Betten, wie sie in Deutschland teilweise selbst in teuren Hotels stehen, das findet man in den USA wirklich nur in den allerbilligsten Motels. Übernachte mal für 130$ (100,-€) eine Nacht im Mandalay Bay in Las Vegas und dann schau mal, ob es in Deutschland irgendwo so etwas gibt. Oder für etwas mehr auch im Bellagio oder Wynn. So etwas gibt es in Deutschland gar nicht erst - inkl. kostenlosem und sehr schnellen Valetparking (absolut super!).
 
Ich finde es schon ungenau. Die eine Verteilung ist exponentiell (also die 12. te Wurzel aus zwei), man hätte ja auch eine lineare Verteilung nehmen können (ist natürlich grausam), d.h. nicht Quotienten sondern die Differenz. Ich mag es einfach nicht (wahrscheinlich Mathematiker-Spleen), wenn etwas unnötig ungenau formuliert wird, das schafft nur Mißverständnisse.
Wenn man aus der Musiker-Richtung kommt, denkt man aber wohl gar nicht daran. Denn die ursprüngliche Definition der Quinte war schon ein Frequenzverhältnis (3:2), die Oktave ist ein Verhältnis, die gesamte Tonleiter ist so konstruiert. Der ursprüngliche pythagoreische Ganzton ist 9:8 und der Halbton 256:243. Die ganze Harmonielehre funktioniert auch nur, wenn man von Frequenzverhältnissen spricht. Also hast du zwar rein mathematisch irgendwie Recht, aber wenn du mit Musikern sprichst, werden die schlicht nicht sehen, dass man das auch nur theoretisch irgendwie anders auffassen kann. ;-)

Schwebung ist eigentlich die Differenz der Frequenzen zweier Töne (je näher die zusammen liegen, umso markanter nimmt man das als lauter und leiser werdendes Wabern war) und dann ist diese Stimmung genau nicht gleichschwebend, denn die Differenz (und nun ist es linear!) zweier Halbtöne ist nicht konstant, sondern steigt ebenso mit der Tonhöhe der beiden Töne. Weswegen die lineare Verteilung näher zu liegen scheint, aber dennoch nicht gemeint ist.

Ein unreines Intervall "reibt" halt, es gibt z.B. bei der "modernen" Quinte eine ganz leichte Differenz zum Ideal von 3:2. Das kann man auch als Schwebungen bezeichnen, egal wie ungenau das deiner Mathematikerseele erscheint. ;-) Ich vermute, hier wird außerdem "gleich" mit "gleichviel" übersetzt, das heißt, alle Intervalle sind "gleich" unsauber, egal auf welcher absoluten Tonhöhe man sie spielt. Siehe oben, Musiker sind dermaßen daran gewöhnt, dass alles Teilungsverhältnisse sind, dass alles in diesem Kontext gemeint und zu verstehen ist, würde ich sagen. :-)
 

Liebe(r) Antoine !
Auch Dir sag ich Dank für Deinen Bericht . Danke , Ihr habt mir wieder toll geholfen mit Eurem
Statements . Ich habe von anderer Seite oft zu hören bekommen , wie immens wichtig doch Theorie und Tonleitern sind . Klar ,für jemand der hohe Ziele hat oder für Kinder, ist es auch sehr wichtig .
Aber ,für mich ist es halt 2-rangig . Ich bin jetzt fast 5 Monate an der Sonate . Aber es wird mir nie
langweilig , sie immer und immer und immer wieder zu üben So lange werde ich das machen , bis sie flüssiger ,ohne Verspieler und auswendig kann . Und wenn ich 2 Jahre dafür brauche .Ist doch egal ,oder ? Nebenbei mach ich auch etwas Leichteres und wiederhole auch noch die alten Stücke .
Somit bin ich genug ausgelastet mit Dingen ,die mir Spaß machen !
Nochmals vielen Dank
Liebe Grüsse
Monique
 
Ich bin ganz bei Euch! Ich übe gerade eine dreistimmige Invention, und zwar mit großer Begeisterung. Ich habe früher viel Bach im Chor gesungen, deshalb ist mir dieser Komponist sehr vertraut. Mir ist völlig klar, dass Leute wie rolf "meine" Stücke besser vom Blatt spielen als ich sie mit Üben jemals hinbekomme. Aber mir macht das Üben so viel Spaß (ganz besonders, seitdem ich einen tollen Lehrer habe, der mir nicht nur die technischen, sondern gerade auch die musikalisch-inhaltlichen Aspekte der Stücke nahebringt), dass ich getrost sagen kann: der Weg ist das Ziel. Ich muss nicht vorspielen und keine Konzerte geben. Klavierspielen ist deshalb so toll, weil ich es ausschließlich für mich mache. Und nebenher lerne ich dabei so viel über Musik im Allgemeinen, dass ich auch Konzerte inzwischen mit ganz anderen Ohren höre.

Grüße, Jörg
 
@Kasselin, @Jack Black

Da laufen die Meinungen zwischen Mathematiker, Informatiker und Praktiker (hier Musiker) auseinander.
Ich möchte dies ein bisschen mit einem Witz aufpeppen.

Kennt ihr den Unterschied zwischen Mathematiker und Praktiker die am Lagerfeuer kochen möchten? Nein?

Hier die Auflösung:
Der Mathematiker trägt den Kochtopf zuerst auf die linke Seite und dann geht er zum Feuer.
Dagegen Praktiker trägt den Kochtopf direkt zu Feuer. Hmm, warum macht es der Mathematiker anders?

Weil der Mathematiker nur den Weg von links nach rechts kennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zb. mache ich zZ die Sonate von Mozart545 .Da muss ich auch Tonleitern üben , und hab dabei auch noch die Melodie . Es geht zwar noch nicht im Originaltempo ,aber das brauch ich auch nicht .

Für mich hört sich das auch etwas langsamer schön an . Mozart würde mich zwar dafür verprügeln ,aber zum Glück weilt er ja im


Wir arbeiten ja seit Monaten an der gleichen Sonate und es geht halt im Moment nur langsam und einigermassen richtig oder aber schneller und damit völlig unrhythmisch und mit einer Menge Verspieler.
Ausserdem wer weiss schon wie schnell Mozart seine Sonate wirklich gespielt hat? Hierüber streiten sich die Gelehrten ohne Aussicht auf Einigung.

LangLang spielt die Facile nicht schneller als den türkischen Marsch und beides spielt er rasend schnell. Wo bleibt da der Unterschied zwischen Allegro und Allegretto?
 
zwar verfügen viele Digis nicht über das stumme fassen, aber es gibt auch welche, bei denen das möglich ist - die programmier-Gründe dafür sind mir völlig schnurzpiepegal (in der Hinsicht bin ich und bleibe ich Banause - mich interessiert nur, ob ein Instrument rundum funktioniert oder nicht)

Eben - womit offensichtlich hier kein systemischer Nachteil von Digis vorliegt, sondern schlicht ein spezifischer Fehler. Letzteres interessiert mich wiederum nicht, erstens habe ich die Wahl beim Einkauf zweitens sind solche Fehler meistens mit einem einfachen Firmware Upgrade zu beheben.

Ein akustisches Klavier mit gerissener Saite wird den Ton auch nicht spielen, egal was Du mit dem Pedal machst. Und wenn die anderen Saiten total falsch gestimmt sind, stimmt kein einziger Ton.

Aber es ist in beiden Fällen korrigierbar, wozu muss man darüber diskutieren. Hier geht es doch um grundsätzlichen systemisch bedingten Nach- oder Vorteil und nicht um Fehler oder "Bugs"?

Selbstverständlich bleibt Dir Deine subjektive Meinung überlassen, ob Du lieber mechanische Fehler oder Softwarefehler behebst, aber ich habe als IT Profi weniger Berührungsangst mit programmierter Elektronik als Du es offensichtlich hast. Trägt aber am Ende zum Spielgefühl und zum klanglichen Empfinden nichts bei.
 
@Kasselin, @Jack Black
Da laufen die Meinungen zwischen Mathematiker, Physiker und Praktiker (hier Musiker) auseinander.

Dabei wäre ich benahe Musiker geworden - mein Vater hat es mir ausgeredet. Aber Klavierspielen und Singen macht mir dennoch Spaß und es ist sehr angenehm, nicht davon leben zu müssen. Es ist ein reines Hobby. Leider habe ich 25 (oder sogar 30?!) Jahre lang kein Klavier angefasst, das tut mir heute Leid. Aber es ist nicht zu ändern und ich habe dennoch heute wieder Spass daran.

Diese Witz waren an der Uni immer die "Mathematiker, Physiker und Biologe" WItze. Mein Lieblingswitz von damals:

Ein Mathematiker, ein Physiker und ein Biologe sollen einen Löwen fangen. Der Biologe fängt an, er nimmt zigtausend Kilometer Zaun mit und zäunt ganz Afrika ein. "Die Löwen leben in Afrika, also habe ich einen Löwen".

Der Physiker nimmt ein paar Kilometer Zaun mit, er fährt zum Krügerpark und zäunt den komplett ein. "Unsere Messung hat ergeben, dass im Krügerpark eine hohe Population Löwen vorkommt, also habe ich einen Löwen gefangen".

Der Mathematiker nimmt 4m Zaun mit, er fährt nach Bottrop, stellt sich auf den Markplatz und zäunt dort einen Quadratmeter mit seinem Zaun ein. Dann stellt er sich in das Quadrat und sagt: "Ich definiere: Hier ist draußen!".
 
Ich möchte dies ein bisschen mit einem Witz aufpeppen.
Am ersten Tag bekommt der Mathematiker einen Topf und dazu die Aufgabe, Wasser zum Kochen zu bringen. Er überlegt eine Weile, nimmt dann den Topf, geht zum Wasserhahn, füllt den Topf, stellt ihn auf den Herd und wartet, bis das Wasser kocht.

Am zweiten Tag bekommt der Mathematiker die gleiche Aufgabe: Wasser zum Kochen bringen. Es steht ein Topf mit Wasser bereit. Er überlegt länger als am Vortag. Schließlich schreitet er zur Tat: Er schüttet das Wasser weg, füllt den Topf am Wasserhahn, stellt ihn auf den Herd und wartet, bis das Wasser kocht.

Warum er das Wasser wegschüttet? Er hat das neue Problem auf ein bekanntes und bereits gelöstes zurückgeführt.
 
Zitat von Stilblüte:
Und ich meinte durchaus nicht das linke Pedal, sondern das rechte. Beim Digi ist das meist "an oder aus", bestenfalls gibt es noch eine begrenzte Zahl an Abstufungen.
Naja, bei meinem leicht bezahlbaren Digi sind es immerhin an die 80 Abstufungen (laut Pianoteq) und ich vertrete auch die Meinung, dass ein vernünftiges Digi besser ist als ein unvernünftiges Klavier (ich schreibe bewusst nicht schlecht...das kann alles und nichts sein). Unvernünftig ist für mich z.B., wenn man an einem Klavier weniger Dynamik hat als an einem Digi, mieße unregulierte Mechanik, keine Stimmhaltung, Klappert und scheppert...Wie soll man an so einem Ding auch nur annähernd die Klanggestaltung üben?

....huch, ich sehe gerade, dass ich ca. 15 Seiten übersprungen habe. Mein Beitrag ist quasi schon veraltet. :-D
 

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