Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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man kann ja folgendes Experiment machen:
- rechtes Pedal runter und unten halten
- einen Basston staccato (!) anschlagen
- irgendwas in mittlerer und hoher Lage klimpern
- dann den längst losgelassenen Bass stumm runterdrücken
- und jetzt das rechte Pedal aufheben
und dann gibt es genau zwei Möglichkeiten:
a) hurra, der Bass klingt weiter
b) Mist, das Ding kennt kein stummes greifen.

Habe es glatt mal beim Yamaha-Stage P-155 ausprobieren müssen. Hurra, der Bass klingt weiter. Allerdings matt.
 
Für mich klingt das wie ein Test der Funktion, einen Ton erneut anzuschlagen, ohne dass der Dämpfer sich senkt.
Und zwar bei gehaltenem Pedal. Das steht in dem Erklärtext nicht extra dran, weil es bei der gesamten Testgruppe 2-6 nur um das Pedal geht. Geht eben genau darum, daß der schon vorhandene Ton unbeeinflußt weiterklingt
- wenn der neue stumme Anschlag kommt (klappt inzwischen bei allen DPs)
- wenn man das Pedal wegnimmt (da fallen immer noch einige durch)
Das ist ja in der Tat eine relevante Funktion, die aber eben auch auf einem Hochklavier nicht funktioniert.
Auch bei einem Hochklavier kannst du bei gehaltenem Pedal einen Ton erneut anschlagen, ohne daß die Dämpfer sich bewegen :-)
 
Zumal Cage eher unter Kabarett fällt als unter Musik.
Da sieht man, wieviel du von Neuer Musik verstehst. Für einen Klavierlehrer ist so eine Aussage ein Armutszeugnis.
genau darauf hat Cage ja spekuliert: daß Bildungsbürgerblagen wie du so'n Zeugs wie 4:33 ernst nehmen. Der hat sich schwer in Fäustchen gelacht. Ich schätze ihn dafür übrigens sehr und grüße mit einem herzhaften: HURRRZ!
 
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genau darauf hat Cage ja spekuliert: daß Bildungsbürgerblagen wie du so'n Zeugs wie 4:33 ernst nehmen. Der hat sich schwer in Fäustchen gelacht. Ich schätze ihn dafür übrigens sehr und grüße mit einem herzhaften: HURRRZ!

Als Klavierlehrer solltest du eigentlich wissen, dass man Cage kaum auf 4:33 reduzieren kann. Und selbst dieses für Cage nicht gerade typische Werk hat einen ernsthaften Hintergrund und war keinesfalls als Veralberung gemeint.

Aber es ist immer lustig zu beobachten, wenn sich jemand ohne Not selbst lächerlich macht. Schade ist es nur für die Schüler.

LG, Mick
 
Als Klavierlehrer solltest du eigentlich wissen, dass man Cage kaum auf 4:33 reduzieren kann.
richtig! er hat auch andere Späßchen mit dem Publikum getrieben - z.B. eine Stunde mit ihnen diskutiert, ob er jetzt Musik machen soll oder man besser gemeinsam eine Kaffee trinken geht...

Aber es ist immer lustig zu beobachten, wenn sich jemand ohne Not selbst lächerlich macht.
richtig! Über Hurz haben wir bestens gelacht und ich sehe dich schon in 20 Jahren als saturierten Herrn in ähnlicher Runde über wichtige Bedeutungsfragen sinnieren...

ich denke, die können auf dein selbstgerechtes Mitleid gut verzichten.
 
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Ich wette, du kennst kein einziges Klavierstück von Cage. Und das ist schade für deine Schüler. Es gibt nämlich viel zu viele Klavierlehrer, die die Musik des 20. Jahrhunderts aus ihrem Unterricht ausblenden.

LG, Mick
 
Für Kunstbanausen wie mich, John Cage 4:33



Und in Orchesterversion ;)



Kostet das Eintritt? Mir fällt insbesondere beim 2. Video auch nur HURRZ ein ;)
Wo sind die Huster wenn man sie braucht...
 
Selbstverständlich kostet sowas Eintritt. Sonst fühlt der Bildungsbürger sich verarscht...

Das Allerbeste an 4:33 ist, daß es davon eine Coverversion gibt und die hurmorlosen Cage-Erben den Plagiierer verklagt haben.

Die bildende Kunst war der Musik bezüglich solcher Mätzchen übrigens um Jahrzehnte voraus. Siehe schwarzes Quadrat von Malewitsch.
 
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Äh, wie war nochmal der Fadentitel????:konfus:
 
glaub ich dir, daß deine Lehrerin den Jazz nicht beherrscht.

Stimmt! Aber wenn ich jetzt Jazz lernen wollte, würde sie ganz offen sagen, dass sie das weder unterrichten kann noch will. Aber sie würde nicht irgendeinen Unsinn darüber fabulieren wie du über Cage.

Aus deinen bisherigen Äußerungen (die du teilweise wieder gelöscht hast) ging klar hervor, dass du zumindest auch klassischen Unterricht erteilst. Und da ist es nicht gerade professionell, wenn man einen bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts als Witzbold abstempelt, obwohl man sich mit seinem Werk nie ernsthaft auseinandergesetzt hat.

Leute wie du, die Neue Musik nur aus Vorurteilen kennen, sind mit verantwortlich dafür, dass für einen Teil des Publikums die Musikgeschichte mit der Spätromantik endet. Und das ist sehr schade. Für die Komponisten und Musiker sowieso, aber auch, weil die Neue Musik gerade für junge Leute unglaublich spannend ist und sehr viel zu bieten hat.

LG, Mick
 
Du kannst die Sünden der Kulturbanausen ja in Zukunft ausbügeln, wenn du Publikum findest...

Aber sei gewiß: deine Lehrerin klammert den weitaus größeren Teil der Musik des 20. Jahrhunderts aus. Und der ist für junge Leute wirklich spannend. Bei "Jugend jazzt" und den Landesjugendbigbands etc. herrscht reger Andrang - und ein extrem hohes Niveau. Daß bei JuMu in großem Stil 4:33 u.ä. gegeben wird, kann ich jetzt nicht beobachten. Meist ist es eher so, daß die armen Wechselbälger von ihren Lehrern dazu gedrängt/gezwungen werden, sowas zu spielen. Und so klingt das dann auch.
 
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Habe es glatt mal beim Yamaha-Stage P-155 ausprobieren müssen. Hurra, der Bass klingt weiter. Allerdings matt.
na immerhin - aber so´n bissel betrüblich ist es trotzdem (auf einem Bechsteinflügel klingt so ein Bass nicht matt weiter)

schau dir mal die Noten von Liszts dritter Consolation an - man kann dieses wunderschöne Klavierstück exakt wie notiert mit glasklarem Klang ausführen, ohne dass die langen Bässe unterbrochen oder neu angeschlagen werden: und das ohne Zuhilfenahme des mittleren Pedals. Als Liszt es komponierte, gab es das mittlere Pedal noch nicht.

mag es auch den einen oder anderen in Harnisch bringen: ich habe verschiedene elektrische "Flügelalternativen" ausprobiert, hochpreisige Instrumente dieser Art, und bei weitem nicht alle machten das möglich. Und das lag nicht an meiner Stümperei :-) Auch diverse Resonanzeffekt, wie sie Schönberg auskomponiert hat, ließen sich nicht wie gewünscht erzielen. (Von der Problematik, wirklich schwierige Literatur zu spielen, will ich gar nicht reden... und ich traue mich gar nicht, den O-Ton eines Händlers, dessen Vertretung Spitzeninstrumente vertreibt und für Konzerte bereitstellt*), zu zitieren, als ich mit ihm gemeinsam an einem "Elektroflügel" saß und Zeugs wie Petrouchka ausprobierte... immerhin hatte das Spaß gemacht)

______________
*) damit kein Missverständnis entsteht: überwiegend hat der mechanische Instrumente, und solche werden für Konzerte bereitgestellt
 
Du kannst die Sünden der Kulturbanausen ja in Zukunft ausbügeln, wenn du Publikum findest...

Aber sei gewiß: deine Lehrerin klammert den weitaus größeren Teil der Musik des 20. Jahrhunderts aus. Und der ist für junge Leute wirklich spannend. Bei "Jugend jazzt" und den Landesjugendbigbands etc. herrscht reger Andrang - und ein extrem hohes Niveau. Daß bei JuMu in großem Stil 4:33 u.ä. gegeben wird, kann ich jetzt nicht beobachten. Meist ist es eher so, daß die armen Wechselbälger von ihren Lehrern dazu gedrängt/gezwungen werden, sowas zu spielen. Und so klingt das dann auch.

Natürlich klammert meine Lehrerin Genres wie Jazz und Pop aus. Ja und? Sie unterrichtet auch nicht Orgel und Akkordeon. Ihr Gebiet ist die klassische Klavierliteratur, und die beherrscht sie in allen Stilen auf hohem Niveau. Der Unterschied zu dir ist der, dass du deinen Schülern nicht sagst: Sorry, von Cage verstehe ich nichts, wenn ihr das spielen wollt, müsst ihr das woanders lernen. Sondern du vermittelst ihnen: Cage ist Sch...e, der war nur ein Witzbold und macht sich über euch lustig. Sowas würde meine Lehrerin niemals über andere Genres sagen.

Welcher Teil der Musik des 20. Jahrhunderts für junge Leute wirklich spannend ist, entscheidest nicht du. Es gibt welche, die sich für Jazz interessieren und welche, die sich eher für den klassischen Bereich interessieren (viele leider weder für das eine noch für das andere). Aber in beiden Bereichen werden tolle Leistungen erbracht, und die "Klassiker", die bei JuMu Neue Musik spielen, tun das überwiegend nicht, weil sie von den Lehrern dazu gedrängt werden. Ich habe das Programm vom letzten Bundeswettbewerb hier, da wurde jede Menge Musik des 20. Jahrhunderts geboten. Und wer die nicht mit Begeisterung aus eigenem Antrieb spielt, kommt gar nicht erst bis dahin, sondern fliegt spätestens im Landeswettbewerb raus. Ligeti-Etüden schafft man nun mal nicht, wenn man sie nur halbherzig spielt, um dem Lehrer einen Gefallen zu tun.

LG, Mick
 
Du kannst die Sünden der Kulturbanausen ja in Zukunft ausbügeln, wenn du Publikum findest...

Aber sei gewiß: deine Lehrerin klammert den weitaus größeren Teil der Musik des 20. Jahrhunderts aus. Und der ist für junge Leute wirklich spannend. Bei "Jugend jazzt" und den Landesjugendbigbands etc. herrscht reger Andrang - und ein extrem hohes Niveau. Daß bei JuMu in großem Stil 4:33 u.ä. gegeben wird, kann ich jetzt nicht beobachten. Meist ist es eher so, daß die armen Wechselbälger von ihren Lehrern dazu gedrängt/gezwungen werden, sowas zu spielen. Und so klingt das dann auch.
du bist ja von deinen Ansichten überzeugt - ja warum sattelst du nicht auf E-Gitarre und E-Bass um? oder auf "sampeln"? oder auf "voll der coole DJ"? Das müsste doch nach deinen Überzeugungen erstens viel progressiver sein und zweitens bei der Jugend prima ankommen.
Unter solchen Voraussetzungen verstehe ich nicht, was dich der verstaubte Klassik-Klavierkrempel und die zu Allotria verlotterte Jux-Moderne kratzt - der Krempel kann doch einem klassenkämpferisch-progressiven Kunstgeist wie dir völlig egal sein.
;-)
 
Natürlich klammert meine Lehrerin Genres wie Jazz und Pop aus. Ja und? Sie unterrichtet auch nicht Orgel und Akkordeon. Ihr Gebiet ist die klassische Klavierliteratur, und die beherrscht sie in allen Stilen auf hohem Niveau. Der Unterschied zu dir ist der, dass du deinen Schülern nicht sagst: Sorry, von Cage verstehe ich nichts, wenn ihr das spielen wollt, müsst ihr das woanders lernen. Sondern du vermittelst ihnen: Cage ist Sch...e, der war nur ein Witzbold und macht sich über euch lustig. Sowas würde meine Lehrerin niemals über andere Genres sagen.

Welcher Teil der Musik des 20. Jahrhunderts für junge Leute wirklich spannend ist, entscheidest nicht du. Es gibt welche, die sich für Jazz interessieren und welche, die sich eher für den klassischen Bereich interessieren (viele leider weder für das eine noch für das andere). Aber in beiden Bereichen werden tolle Leistungen erbracht, und die "Klassiker", die bei JuMu Neue Musik spielen, tun das überwiegend nicht, weil sie von den Lehrern dazu gedrängt werden. Ich habe das Programm vom letzten Bundeswettbewerb hier, da wurde jede Menge Musik des 20. Jahrhunderts geboten. Und wer die nicht mit Begeisterung aus eigenem Antrieb spielt, kommt gar nicht erst bis dahin, sondern fliegt spätestens im Landeswettbewerb raus. Ligeti-Etüden schafft man nun mal nicht, wenn man sie nur halbherzig spielt, um dem Lehrer einen Gefallen zu tun.

LG, Mick

Und vor allem müsste man drauf achten, dass man bei Wettbewerben gesundheitlich fit ist. Ich hörte, wenn man zuweilen nämlich nicht dran teilnimmt, dann ist man gesundheitlich ...unwohl. Nicht wahr ?

( Wie bei Olympia, manchmal, die Deutschen Schwimmer und Leichtathleten. "Ich hatte ein kleines Problem mit der Atmung" , "Ich war etwas verschnupft" , "Leichte Muskelschmerzen, ich konnte kaum auftreten.." - weil sie vorsichtig gesagt nicht gut abschnitten. )

Man wird nie irgendwas nur halbherzig spielen, "um jemandem einen Gefallen zu tun." Man wird allerdings auch nie irgendwas vollherzig tun, um jemandem einen Gefallen zu tun, sondern nur und ausschließlich sich selbst. Zumindest ist das die Intention des Menschen. Diese wird allerdings ad absurdum geführt: Den Gefallen will man nicht tun, aber er wird abgezwungen. Wie schonmal von mir erwähnt, und wie erneut in Destenay's Link http://www.pianova.com/de/magazin/artikel/der-wettbewerbspianist
zu ersehen:

Zitat:
Eigentlich ist der Teilnehmer immer ein bisschen angeschmiert: Wenn er gewinnt, war es die Leistung des Lehrers und der Hochschule. Dass der Spieler die Leistung selbst erbracht hat, wird ignoriert. Fliegt er in der ersten Runde raus, hat er nicht auf den Lehrer gehört oder nicht genug geübt, hat also den Schaden und den Spott.
Zitat Ende.

Allein der Gedanke, jemandem außer auf ehrlicher Freundschaftsbasis einen "Gefallen zu tun zu haben", ist nicht tragbar, und lediglich, wenn der "müssen" - Aspekt vermindert ist, also bei ganz kleinen "Klaviermäusen", die ihre "LehrerInnen" anhimmeln.

Würde man diesen kleinen Knuffel-Zwergchen erklären, dass es Lehrer gibt, die viel besser sind, als Frau Uschtschwschschldschdjscha- Pgruskajtze aus Kwowolotschogrod, dann fangen sie an zu weinen.

Daher halte ich diese Wettbewerbe für nicht so toll, habe allerdings mal mit nem "Jugend musiziert" Preisträger ( ich glaube, ein Gewinner der ersten Runde war er. Heißt die "Kommunal" ? keine Ahnung. ) ein wenig musiziert.

Musik des 20. Jahrhunderts: Die ist vielfältig, und wie bereits in anderen threads nachdrücklich festgehalten, gibts viel Müll, aber auch viel Schönes darin.

LG, Olli
 

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