Schüler Probleme mit Alberti- Bässe

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
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Warum ich es verbiete?

Das lerne ich meinen Schülern:
Wenn der Baßton durchgehalten werden soll, wird es so wie in dem oben aufgeführtem Beispiel in der Beethovensonate notiert. Wenn nur reine Achtel stehen, spiele auch reine Achtel, so wie es der Komponist auch gewollt hat.

Daß es grundsätzlich falsch ist, bei Alberti- Bässen den Baßton, habe ich aber bereits geschrieben, daß es eine Interpretationssache ist und Pianisten, die das machen, werde ich deswegen nicht kritisieren, da sie klare Argumente dafür haben.

Also langsam blicke ich nicht mehr durch oder du widersprichst dir selber. Du verbietest es deinen Schülern, lehrst sie nur deine Art, jegliche Alberti-Bässe genau wie notiert zu spielen und Abweichungen von dieser Methode bei anderen Pianisten ist dann Interpretationssache?

Für einen Schüler kann dies keine Interpretationssache sein?
 
Daß in den Noten der genaue Klang notiert wird, ist falsch, denn das ist oft gar nicht möglich. Er wird eher angedeutet, bisweilen wird eine Absicht genauer angegeben, aber längst nicht immer. Wollte man davon ausgehen, daß nur genau das erklingen soll, was notiert ist, müßte man z.B. bei Beethoven folgendes Kunststückchen fertigbringen:
In manchen Stücken sind gehaltene Notenwerte ausnotiert bei gleichzeitig vorgeschriebenem Pedal. Durchs Pedal klingen oft aber mehr Töne weiter, als durch Notenlängen ausnotiert sind. Wie man trotz Pedalvorschrift nur einen Teil der Töne weiterklingen lassen soll, muß ein Rätsel bleiben. Was Beethoven also offensichtlich notiert hat, ist eine Unterstreichung der Absicht, die Töne klingen zu lassen. Was er nicht notiert hat, ist der genaue Klang. Hier ein Beispiel mit Erläuterungen, das zeigt, wie wuselig die genaue Klangnotation würde:

Das Chopin-Beispiel ist typisch für eine Notation, die eben nicht den Klang notiert, denn das Achtel a'' klingt nach Chopin's expliziter Pedalvorschrift als punktierte Halbe.
Ein anderes Beispiel dafür, daß nicht der Klang, sondern die Absicht notiert ist, sind Solo-Violinstücke von Bach. Die sind bis zur Vierstimmigkeit notiert, mit lauter gehaltenen Töne, wobei manchmal die eine, manchmal die andere Stimme sich bewegt, während andere liegen bleiben. Da ist spieltechnisch der genaue Klang gar nicht mehr realisierbar. Wäre aber der notiert, verlöre der Notentext seine Übersichtlichkeit.

"Notenschrift für Fortgeschrittene 2", dort auf Seite 24 oben, Notenbeispiel 1-3.

Allerdings muß man verschiedene Schreibweisen verschiedener Zeiten auseinanderhalten. Manches ist in der Klassik genauer, manches ungenauer notiert als in der Romantik. Beethoven versucht, möglichst genau zu sein, Mozart ist da um einiges sorgloser, Chopin notiert weitgehend spieltechnisch. In Mozarts Klaviersonaten findet man kaum Alberti-Bässe oder ähnliche Begleitfiguren mit ausnotiert gehaltenem Baßton, auch in langsamen Sätzen nicht (falls ich eine Stelle übersehen haben sollte, bitte melden); daraus zu schließen, daß man hier immer nur spielen dürfte wie notiert, ist mit Sicherheit falsch, wie einige Quellen und gesunder Menschenverstand belegen.

Das Thema "Notation und tatsächlicher Klang" ist durchaus interessant. Aber das muß man denn doch etwas kenntnisreicher und differenzierter abhandeln als mit simplen Regeln wie: "Es muß immer alles gehalten werden", "es darf nie etwas gehalten werden", "es darf nur dann gehalten werden, wenn der Baßton als lange Note notiert ist".
 

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In Mozarts Klaviersonaten findet man kaum Alberti-Bässe oder ähnliche Begleitfiguren mit ausnotiert gehaltenem Baßton, auch in langsamen Sätzen nicht (falls ich eine Stelle übersehen haben sollte, bitte melden); daraus zu schließen, daß man hier immer nur spielen dürfte wie notiert, ist mit Sicherheit falsch.

Sonate Nr. 13 KV 311 D-Dur im Andante con espressione
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Aber vieleicht hast Du Recht und es war diese Schreibweise bei Mozart nicht üblich. Wer weiß? Wer davon überzeugt ist, dann akzeptiere ich das auch. @ killmymatrix



Das Chopin-Beispiel ist typisch für eine Notation, die eben nicht den Klang notiert, denn das Achtel a'' klingt nach Chopin's expliziter Pedalvorschrift als punktierte Halbe.

Chopin notiert sehr genau, wie ich finde:
Nehmen wir mal den bekannten cis-moll Walzer von Chopin:
Hier ist im dritten und vierten Takt eine Sechzehntelpause notiert und der ganze Takt mit Pedal notiert.
Trotz durchgetretenen Pedal muß diese Pause trotzdem mit den Fingern gespielt werden.
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Solche Pausen bei Chopin und Liszt sind eigentlich nicht akustisch, so wie bei Mozart gedacht, sondern haben eher klangliche Effekte.

Liebe Grüße, Mario
 

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Mario, wie würdest du denn folgende Stelle aus AM Bachs Notenbüchlein spielen?

(Achtung es handelt sich um ein Stück von Couperin und wurde von AM Bach in der Notation leicht verändert)

Anhang 2 ist Couperins Originalnotation des Beginns der linken Hand (laut Vorwort der Henle-Ausgabe der Bach Partiten).

Aus der Zeit von Bach ist das natürlich noch schwieriger, weil Bach das Klavier, das wir heute haben, noch nicht kannte. Dort gab es noch nicht die Möglichkeit laut und leise zu spielen, erst als das Silbermann- Klavier kam, das Bach noch kurz vor seinem Tode kennengelernt hatte. Daher glaube ich, daß zu dieser Zeit ohnehin anders interpretiert wurde. Da es kein laut und leise gab, konnte diese Spielweise durchaus nützlich sein, gewiße Noten liegen zu lassen.

Bei Bach's Werken gibt es heutzutage ohnehin die unterschiedlichsten Interpetationen.
Haydnspaß, wenn ich jetzt da schreibe, wie ich das spiele würde, da dreht ihr mir ja alle ganz den Hals ab! :D:D


Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Haydnspaß, wenn ich jetzt da schreibe, wie ich das spiele würde, da dreht ihr mir ja alle ganz den Hals ab! :D:D

Du hättest ja garkeine Wahl. Wie du es machst wär es falsch :p

War ja nur ein kleiner Versuch von mir, an deiner unnachgiebigen Überzeugung etwas zu rütteln :cool:

(Soweit ich mich erinnere hab ich nirgends behauptet, daß man den Baßton grundsätzlich immer halten muß.)
 
Aus der Zeit von Bach ist das natürlich noch schwieriger, weil Bach das Klavier, das wir heute haben, noch nicht kannte. Dort gab es noch nicht die Möglichkeit laut und leise zu spielen, erst als das Silbermann- Klavier kam, das Bach noch kurz vor seinem Tode kennengelernt hatte. Daher glaube ich, daß zu dieser Zeit ohnehin anders interpretiert wurde. Da es kein laut und leise gab, konnte diese Spielweise durchaus nützlich sein, gewiße Noten liegen zu lassen.

Liebe Grüße, Mario

WAS? Damals gab es noch kein Clavichord?!? Dieses wunderbar stark modulationsfähige Tasteninstrument, welches man sich wie heute ein Keyboard - mal eben unter den Arm klemmen konnte und zur Probe gegenüber hechten konnte...?!? Mensch, was habe ich für Lücken in the Birne... tzzz Hmmm.... wann kam das denn erst auf... nach Silbermann?
 
Ich meine mich zu erinnern, dass ich mit den ersten Alberti-Figuren auch ein Problem hatte, allerdings eher mit der sauberen Ausführung als mit dem Tempo. Um Halt zu suchen war es bei mir oft der Fall, dass ich mich am Grundton "festgehalten" habe und diesen so quasi als halbe Note gespielt habe. Dadurch bekommt die ganze Figur eine unruhigere rhythmische Form. Den kleinen Finger von der Taste zu lösen war damals das größte Problem für mich.

Gruß,
Sulan

Um gleichmäßige Noten perfekt zu kriegen kann man sie vorübergehend "ungleichmäßig" üben, zB punktiert, 2 Achtel 2 Sechzehntel... usw was die Mathematik so her gibt. Dadurch wird Mehreres erreicht:
1. Man spielt 2 Noten langsam und während dessen konzentriert man sich auf die beiden kommenden schnellen Noten.
2. Das Gehirn kann in der Phase der langsamen Töne nachhören, ob die vorherigen schnellen ok waren.
3. einige Rhythmisierungen gehen gut, weil sie DAS PROBLEM (vielleicht ein häßliches Umgreifen) kaschieren. Dann kommen Rhythmisierungen, die superblöd sind, da sie genau die 2 Töne beschleunigt haben wollen, die das eigentliche Problem sind (ein schwacher Finger, ein kleiner Sprung...) in dem Fall: Tempo runter.
4. Es gibt mehr sportlichen Ehrgeiz, wie man die Figur rhythmisch aufbröseln kann, wobei nicht alle Möglichkeiten sinnvoll sind, aber trotzdem machen sie Spaß.

UND: natürlich werden bei dieser netten Prozedur die Finger akkurat hochgezogen, damit die Hochziehmuskulatur für das Tonende ebenso trainiert wird wie die Tonerzeugungsmuskulatur! Für die sportliche Komponente wird Fortissimo empfohlen!!! Und zwar JEDER TON!!! (für den Anfang). (Wehe, wer schon an die RECHTE HAND denkt...!!!)

Zum Fingerpedal:
Erst wenn man exakt weiß, wann man künstlerisch einen Ton im Fingerpedal beenden WILL, kann man beginnen, mit dieser Trickkiste herumexperimentieren. Sonst bleibt es tatsächlich unsägliches Geschmiere (was ich allerdings bei 8 Jährigen durchaus noch belächele... die sind doch froh, wenn sie überhaupt erst mal einen Ton richtig treffen...;))

Ich würde sagen, ohne jetzt auf irgendwelche allgemeinen Regeln zurückzugreifen, dass die Betonung wichtig ist. Die erste Note muss halt betont werden. Das kann dann auf unterschiedliche Weise gemacht werden. Man kann die Note Staccatto spielen, oder sie einfach lauter gestalten oder sie halt länger halten.

Sehr guter Aufschlag, großes Tennis! Zu den obigen genannten Erschwerungen in Bezug auf Rhythmen kann man nun noch kleine Spielanweisungen wie 1. Note staccato, 2.+3. Note legato und die vierte vielleicht portato (?) in Anwendung bringen. Das kann man mal für einen Abschnitt versuchen durchzuhalten. Das gleiche gilt für die Lautstärke... Erster Ton LAUT, dann leise, leise LAUT... (um mal bei einem Vierer zu bleiben). Tja, wenn das dann gelingt dann folgt die Umkehrung. Nichts geht mehr jetzt... das Gehirn wird geschrotet... löst sich auf... ein Riesenspaß! Und immer hübsch: Tempo runter, damit das vorgenommene System mehr als 2 Takte hält....
*grins*

Tja, und wenn man das dann alles prima durchdekliniert hat muss mal lernen, wann denn die RICHTIGEN Betonungen sind: beim Vierer: Laut, leise, Halblaut, leiser... 4 verschiedene Lautstärken. Potz Blitz und das dann später in weniger als EINER Sekunde. Dabei habe ich immer noch kein Fingerlegato installiert....

Für die Albertibässe selbst würde das Pedal am allerwenigsten stören. Aber für das, was die Melodiehand spielt, ist ein so massiver (halbtaktiger oder ganztaktiger) Einsatz des Pedals nicht tragbar. Deshalb kann das Fußpedal niemals das "Fingerpedal" (das Halten der Albertibässe mit den Fingern) ersetzen. Der Einsatz des Fußpedals dient einem völlig anderen Zweck - nämlich der Klangfärbung und Modellierung.

Soso, Spaß bei Haydn beiseite, jetzt mal zum Pedal: WEG damit, bei Mozart und frühem Beethoven...
jedenfalls für den Anfang!! Das Pedal ist wenn dann wirklich NUR für die Melodie da!!!
Zunächst einmal so viel als möglich mit den Fingern realisieren - und zwar bewusst und nicht aus einer Hochhebschwäche des Klenkes heraus. Wenn das Stück dann beginnt zu klingen, dann kann man für die Stellen, wo es absolut NICHT mehr GEHT in der LH ein Tupferle Bindepedal hernehmen. Das nennt man Funktionspedal, weil es die Funktion übernimmt für etwas, was die Finger an dieser Stelle nicht leisten können!
Von Klangpedal ist noch immer keine Rede. Das kommt erst, wenn alle anderen Ebenen abgeklärt sind. Zur Unterstützung der Melodie kann zum Schluss das Pedal tatsächlich hinzugetupft werden, um einem markanten Melodiehöhepunkt ein kleines Glanzlicht aufzusetzen!! Das Zauberpedal kann die Wirkung sehr erhöhen. Je nach Raumklang nimmt man entsprechend mehr oder weniger Pedal (Kirche versus toter Raum).
In Kirchen kann es sinnvoll sein, die Albertis auch im leichten leggiero oder staccato geübt zu haben... also, siehe oben!

Hier ein kleiner Tipp aus der Hexenküche: bei einem durchschnittlichen Klavier löst sich bei halb getretenem Pedal zunächst die Dämpfer des Diskantbereiches! Schon mal probiert? Das ist je nach Fabrikat immer ein wenig verschieden, da helfen nur: Ohren! Somit stört das Halbpedal bei dem Gewusel der Albertibässe nicht! Die Bässe bleiben blitzeblank!

Im Prinzip gilt also auch beim Pedal in den höheren Niveaus: das Pedal muss WILLENTLICH in einem schöpferischen Klangwillen eingesetzt werden und nicht nach dem Anfängermotto:
Wo die Not am größten ist, das Pedal am nächsten ist!

Daß in den Noten der genaue Klang notiert wird, ist falsch, denn das ist oft gar nicht möglich. Er wird eher angedeutet, bisweilen wird eine Absicht genauer angegeben, aber längst nicht immer. Wollte man davon ausgehen, daß nur genau das erklingen soll, was notiert ist, müßte man z.B. bei Beethoven folgendes Kunststückchen fertigbringen:...
Das Chopin-Beispiel ist typisch für eine Notation, ...
...
Allerdings muß man verschiedene Schreibweisen verschiedener Zeiten auseinanderhalten. ...

Bei Beethoven noch von Albertibässen zu reden... nun ja, wer will soll das tun. Die Schreibweise wird tatsächlich immer präzieser, je "moderner" das Stück wird. Wenn Chopin schon immer weniger dem Interpreten überlässt dann trifft das bei Debussy noch härter zu. Bei Bartok finden sich dann schon Sekundenangaben... einige heutige Komponisten narren Interpreten allerdings bewusst mit widersprüchlichen Angaben, da ist mir schon einiges untergekommen...

Und eines stimmt wirklich: die Notenschrift kann niemals den genauen KLANG wiedergeben, der muss erst im Augenblick der Realisierung gestaltet werden! Und jede Diskussion über die Umsetzung der Notenschrift bei KomponistIn X ist immer nur ein Schärfen der eigenen Klangvorstellung. Letztendlich macht doch jeder, was er will.

Also ddann: Frohes Schaffen!!
 
Nachdem jetzt schon von einigen Leuten gesagt wurde, man solle bei Albertibässen die Baßnote akzentuieren, bitte ich doch dringend, dies nur der Albernheit wegen mal zu versuchen. Das hört sich bescheuert an! :p

Bloß nicht die 1 betonen, sonst kriegen wir diesen typischen Klavierstunden-Mozart, der schuld daran ist, daß keiner Mozarts (Klavier-)Musik wirklich ernst nimmt.
 
Nachdem jetzt schon von einigen Leuten gesagt wurde, man solle bei Albertibässen die Baßnote akzentuieren, bitte ich doch dringend, dies nur der Albernheit wegen mal zu versuchen. Das hört sich bescheuert an! :p

Bloß nicht die 1 betonen, sonst kriegen wir diesen typischen Klavierstunden-Mozart, der schuld daran ist, daß keiner Mozarts (Klavier-)Musik wirklich ernst nimmt.

Aha, Jazzer am Plaudern.... für zum Spaß auch mal nicht schlecht immer die Off-Beats zu betonen, der Daumen hängt dafür ja sehr praktisch am Handgelenk, mit etwas Nachdruck also kommt das Feeling schon ganz von alleene...
 
Aha, Jazzer am Plaudern.... für zum Spaß auch mal nicht schlecht immer die Off-Beats zu betonen, der Daumen hängt dafür ja sehr praktisch am Handgelenk, mit etwas Nachdruck also kommt das Feeling schon ganz von alleene...

Nein, nicht den Daumen, sondern den mittleren (und auch nur jedes zweite mal) - wenn man unbedingt meint, etwas betonen zu müssen. Normalerweise würde ich beim Albertbass keine einzelnen Noten herhorheben,

Im folgenden Video gibts unter anderm auch eine schöne Demonstration des Klavierstunden-Mozarts

http://de.youtube.com/watch?v=r9LCwI5iErE
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sehr sehr schönes Video, wirklich.

Und trotzdem der Puls letztendlich auf die ganze Phrase kommt betont Zander die linke Figur immer noch dem ersten und ein wenig weniger dritten Ton, mikrokosmisch gesehen. Der Daumen ist jeweils am leisesten. Was er allerdings demonstriert ist die Magie, aus diesem Geklimper durch einen übergeordneten (Gedankenim-)Puls eine zauberhafte Musik zu bauen, auch wenn seine Tonleitern das Letzte sind (aber meine sind mittlerweile auch nicht mehr die Besten... *g*).

Ich bleibe dabei mit meinen Betonungen... das hat mit dem großen Puls jedoch nichts zu tun.

Stell doch mal rein, wie DU Dir die Betonung vorstellst... ich verstehe vielleicht einfach nur nicht, was Du meinst. Deine Beschreibung kann ich nicht nachvollziehen... sorry.
 

Stell doch mal rein, wie DU Dir die Betonung vorstellst... ich verstehe vielleicht einfach nur nicht, was Du meinst. Deine Beschreibung kann ich nicht nachvollziehen... sorry.

Ich meinte es in der Art (siehe Anhang)

Aber wie gesagt, ich würde eigentlich keine Betonungen machen, außer da, wo in den Albertibässen Gegenstimmen versteckt sind, was schon ab und zu mal vorkommt.


PS:
Ist dir aufgefallen, daß Zander die Grundtöne der Albertibässe immer gehalten hat (sowohl in den abschreckenden Beispielen als auch in dem nicht zerhackten Beispiel)?
 

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Natürlich werden die Bassnoten "immer" gehalten, ich habe nie etwas anderes behauptet. Nur werden sie immer sehr verschieden lange gehalten, abhängig vom Instrument, Raum und Phrase.

Was Du in Deiner Grafik zeigst ist die Entwicklung der Phrase. Die wird natürlich von der LH mit gestützt. Bedeutet aber nicht, dass der dritte Ton (e) deshalb lauter gespielt wird als das C. Es ist vielmer die mentale Energie, die an dieser Stelle zunimmt. Wie das in Dezibel auszudrücken ist geht nicht. Das entzieht sich der Logik. Martinssen hat dazu sehr schöne Ausführungen getätigt, die sei hier wärmstens empfohlen.
 
Hallo Forum,

zu der Alberti-Begleitung gibt es einen interessanten Hinweis in dem PDF-Dokument siehe zugehörigen Link:

http://foppde.uteedgar-lins.de/index.html.

Seite 32 -> "NR: 8. Die Kontinuitätsregel" was haltet ihr davon. Ich bin begeistert.


Grüße an's Forum
 
Alberti-Bässe im langsamen Tempo üben. Dabei trotzdem schnelle Anschläge durchführen und auf deutliche (übertriebene) Hebebewegungen und gutes Ablösen der einzelnen Finger achten. Diese Art zu üben erhöht dann beim schnellen Durchspielen die Schnelligkeit, Leichtigkeit und Flexibilität der Finger.
Nein.

Das ist der beste Weg, in die Verkrampfung, ins Starrhalten von Arm und Handgelenk und in ein Spielen im "Einzeltonmodus" (statt wirklichen musikalischen Flusses und Rhythmus') zu geraten.

Bitte solche Ratschläge nicht befolgen, liebe Einsteiger!
Keinesfalls "übertriebene Hebebewegungen" oder isolierte schnelle Fingerbewegungen eintrainieren!

LG,
Hasenbein
 
Keinesfalls "übertriebene Hebebewegungen" oder isolierte schnelle Fingerbewegungen eintrainieren!

@hasenbein hat vollkommen recht, keine komischen Fingerhebebewegungen! Auch musikalisch ist das unsinnig. Man vergegenwaertige sich, dasz Albertibaesse eine belebte Form einer liegenden (gehaltenenen) Harmonie darstellen. Man kann deswegen, wie z.B. in Daniel Gottlob Tuerks Klavierschule von 1789 beschrieben, die Harmonie liegenlassen, also das sogenannte Fingerpedal benuetzen. Man braucht dann kein oder nur ganz wenig zusaetzliches Pedal, was dann der Klarheit der Melodiestimme zugute kommt. Z.B. in langsamen Saetzten mit reich verzierter Oberstimme zu Albertibaessen oft sehr nuetzlich.
Bei schnellen Albertibaessen ist vielmehr wichtig moeglichst wenige Bewegungsimpulse zu denken, der Rest laeuft immer automatisch und ohne grosze Fingerbewegung aus dem Arm gesteuert ab.
Schnelle Anschlaege wofuer? Auch in hohem Tempo handelt es sich nur um eine belebte Harmonie, die meistens gar nicht so schnell wechselt, also sollen die Bewegungen klein und nicht hektisch sein.
Jannis
 
Chopin notiert sehr genau, wie ich finde:
Nehmen wir mal den bekannten cis-moll Walzer von Chopin:
Hier ist im dritten und vierten Takt eine Sechzehntelpause notiert und der ganze Takt mit Pedal notiert.
Trotz durchgetretenen Pedal muß diese Pause trotzdem mit den Fingern gespielt werden.

Die Sechzehntelpause hat artikulatorische und pianistische Gruende. Chopin notiert oft die Bewegung nicht den Klang. Manchmal kann man aus seinen Pedalangaben den Klang besser verstehen, manchmal fehlen diese aber auch.
Jannis

Achja, wurde von @J. Gedan schon ausfuehrlich oben behandelt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch. Hat bei mir sehr gut gewirkt und wirkt sehr gut. Man muss akzeptieren, dass es verschiedene Ansätze gibt. In der Tat ist das Trainieren der Beweglichkeit der Finger ein Schlüssel des Erfolgs.

Hmm, also ich kenne persoenlich gerade was das "Hochreiszen" der Finger betrifft, leider einige sehr negative Beispiele. Das geht von Sehnenscheidenentzuendung bis endlose Verkrampfung und Spielblockade. Ja, Beweglichkeit zu trainieren ist nicht verkehrt, aber das funktioniert besser dadurch, sich die richtigen Bewegungen in langsamem Tempo bewuszt zu machen (funktioniert natuerlich jetzt nicht fuer alle Bewegungen, es gibt vor allem bei Spruengen ein wesentliches Schwungmoment, da hilft Zeitlupe nicht). Die "richtigen Bewegungen" sind dabei eigentlich immer Kombinationsbewegungen aus Schulter, Arm, Handgelenk, Hand und Fingern. Haeufig funktionieren Bewegungen nicht, weil irgendetwas "festgehalten" wird, das nicht "festgehalten" werden musz. Wenn man jetzt "die Beweglichkeit der Finger" dadurch trainieren will, dasz man alles andere festhaelt, ist das ein hervorragendes Rezept, gegen die Physiologie und sich selbst zu arbeiten. Auf die Dauer kann das zu dramatischen gesundheitlichen Folgen fuehren.
Alles "Gewaltsame" gegen die Physiologie, das ein "hartes Training" darstellen soll, ist im Sinne der Durchlaessigkeit des Spielapparates voellig kontraproduktiv. Die "Haerte" des Trainings manifestiert sich in der Geduld auf der Suche nach hoechster Durchlaessigkeit kombiniert mit staendiger Kontrolle des Klangergebnisses.
Starrer Unterarm, festgestelltes Handgelenk und Fingerspiel erzeugt auszerdem keinen schoenen und tragfaehigen Klang.
Jannis
 
Diese letzten Äußerungen bestätigen leider meinen Verdacht, den ich schon beim Thread "Klassische Klaviertechnik im Anfangsunterricht" hatte.

"MehrKlavierspielen" ist ein KL, von dem auf jeden Fall abzuraten ist.
 

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