Ich bin ja immer noch der Meinung, man sollte sich nie selbst begrenzen in seinen Zielen. Wenn ein 40 jähriger unbedingt Konzertpianist werden will, dann soll er es doch versuchen. Wo ist das Problem? Ich denke, der größte Fehler den man machen kann ist der, es nicht versucht zu haben. Warum soll ich mich also in meinem Streben von vornherein begrenzen?
Und klar, wenn einem ständig gesagt wird dazu bist zu sowieso schon zu alt, wie soll man da noch motiviert sein. Wenn es danach gegangen wäre, was andere gesagt haben, was ich schaffen könnte, hätte ich nie erfolreich studieren können. Und ich hätte auch nicht mit dem Klavier spielen angefangen. Also, warum sich selbst der Träume berauben. Wenn ich also mit 40 anfange und ich 20 jahre brauche (intensives lernen und üben natürlich vorausgesetzt) - warum sollte es mir nicht möglich sein ein hohen (evtl. auch professionelles) Niveau zu erreichen? Wenn ein 7 jähriger anfängt ist er mit 27 ja vielleicht auch so gut. Aber bei weiten nicht alle 7 jährige werden begnadete Virtuosen. Daher - so denke ich - hängt es immer von der jeweiligen Personl, d.h. dem Einzelfall ab - ob es klappt oder nicht. Pauschal - kann und darf man das meiner Meinung nach nicht sagen.
Vom KL würde ich zwar eine ehrliche Antwort erwarten, aber das Wort nie, sollte er auch nicht gebrauchen. Denn sicher, ist es wohl nicht so wahrscheinlich es mit 40 (oder älter) noch Profi zu werden, aber unmöglich ist es meiner Meinung nach nicht. Nur scheitert es doch wohl oft eher an der Zeit, denn der Erwachsene hat ja oft nicht soviel Zeit wie er zum Lernen und Üben bräuchte. Und klar, ein wenig Talent gehört ja sicher auch noch dazu.
Lange Rede kurzer Sinn - ich wünsche mir - dass sich die Leute nicht immer so selbst beschränken - das tun fremde schon genug. Also - wenn ihr mit 40 noch Konzertpianisten werden wolllt, dann versucht es doch - warum soll man vorher aufgeben, bevor man es versucht hat? Nur weil man alt bzw. älter ist? Unsinn - lernen kann man immer - wenn man will. Die einzige Begrenzung stellt ja evtl. nur die eigene Lebenszeit dar. Denn wenn ich mit 95 Jahren erst beginne, ist es dann doch eher Unwahrscheinlich es noch in der verbliebenen Lebenszeit zu schaffen. Aber auch da würde ich immer sagen, warum begrenzen, soll er sich ein Ziel setzten und sollte er dafür 150 Jahre alt werden müssen - so what!? Frei nach dem Motto, der Weg ist das Ziel, d.h. auf dem Weg dahin wird er sicherlich sein Leben noch bereichern. Denn auch der 7jährigen weiss nicht, ob er überhaupt 20 wird. Er kann auch zwei Jahre später z.B. durch einen Unfall ums leben kommen. Aber dadurch sollte auch er sich nicht beschränken.
Also - einfach versuchen - was soll passieren?